Gospelmusik für Jedermann

Du musst nicht unbedingt religiös sein, um dich von der Kraft der Gospelmusik mitziehen zu lassen. Die Gospelmusik hat die gesamte Soul- und R&B-Musik beeinflusst – und auch Rock’n’Roll-Legenden wie die Rolling Stones oder Elvis Presley. Auch Bob Dylan konnte seine Finger nicht vom Schreiben einiger Gospelsongs lassen. Im Folgenden findet ihr eine Liste der unserer Meinung nach besten Gospelsongs aller Zeiten.

Louis Armstrong: Nobody Knows The Trouble I’ve Seen

Die Geschichte von „Nobody Knows the Trouble I’ve Seen“ geht auf das frühe 19. Jahrhundert zurück, als „afroamerikanische“ religiöse Gospelmusik aufgrund des laufenden Bürgerkriegs in den Vereinigten Staaten von Amerika eine neue Perspektive erhielt. Ähnliche religiöse Lieder wurden von Sklaven in den südlichen Teilen der USA sowohl vor als auch während des Krieges komponiert. Louis Armstrong verlieh diesem kraftvollen geistlichen Lied Gefühl und Tiefe. Das Lied war auch bei anderen Jazzmusikern beliebt.

(Louis Armstrong – Nobody Knows the Trouble I’ve Seen (1962))

Big Bill Broonzy: Swing Low, Sweet Chariot

Seit der Version der Fisk Jubilee Singers aus dem Jahr 1909 ist „Swing Low, Sweet Chariot“ ein beliebtes Lied für Gesangsgruppen der Gospelmusik. Es wird regelmäßig in Kirchen gesungen und ist auch bei Sportveranstaltungen in aller Welt beliebt. Auf dem Album „Last Sessions“ der Blueslegende Big Bill Broonzy, das 1961 kurz vor seinem Tod aufgenommen wurde, findet sich eine bemerkenswert ergreifende Version.

(Big Bill Broonzy-Swing Low, Sweet Chariot)

Bruce Springsteen: O Mary Don’t You Weep

das Lied geht im Wesentlichen auf drei biblische Geschichten zurück: die Schwestern Maria und Martha, die von Jesus getröstet werden, weil er ihren Bruder Lazarus von den Toten auferweckt hat; die Flucht aus Ägypten mit Moses, der das Rote Meer dazu bringt, die Armee des Pharaos zu vernichten, und – nicht in allen Versionen – Gottes Versprechen an Noah nach der Sintflut.

Springsteen sagte, die Herausforderung beim Singen von Gospelmusik bestehe darin, seinen individuellen Platz zu finden. „O Mary Don’t You Weep“, das als Inspiration für „Bridge Over Troubled Water“ diente, ist ein Lied, das ebenfalls häufig aufgenommen wurde, unter anderem in Versionen von Pete Seeger und Burl Ives.

(Bruce Springsteen – O Mary Don’t You Weep (The Seeger Sessions))

Dinah Washington: The Lord’s Prayer

Dinah Washington, eine der beliebtesten Sängerinnen der 1950er Jahre, wuchs mit Kirchenmusik auf. Sie sang sogar bei den ersten weiblichen Gospelsängerinnen. 1952 nahm Washington für Mercury Records, das Label, für das sie so viele Jazz-Klassiker aufnahm, eine Gesangsversion des „Vaterunsers“ auf – das Gebet, das Jesus seinen Jüngern lehrte, als diese ihn fragten, wie sie beten sollten. Washingtons Stimme erhebt sich und schwillt bei diesen bedeutsamen Worten an.

(Dinah Washington – The Lord’s Prayer (1953))

Sam Cooke: Peace in the Valley

Im Jahr 1950 war es einer der ersten Songs, die der 19-jährige Cooke als Leadsänger der Gospelgruppe Soul Stirrers aufnahm. Cooke, der später zu einem der besten Soulsänger der Popmusik wurde, zeigte in dieser Phase seiner Karriere, dass er auch ein geborener Gospelinterpret war.

(Sam Cooke – Peace In the Valley)

Edwin Hawkins Singers: Oh, Happy Day

„Oh Happy Day“, ein zeitgenössischer Hymnenrefrain, gilt als einer der beliebtesten und wichtigsten zeitgenössischen afroamerikanischen Gospelsongs seiner Zeit. Ursprünglich vom Northern California State Youth Choir (1968) aufgenommen, wurde „Oh Happy Day“ 1969 als Single wiederveröffentlicht, aufgenommen von den Edwin Hawkins Singers – eine Single, die sich sieben Millionen Mal verkaufte und einen wohlverdienten Grammy erhielt.

(Oh Happy Day – The Edwin Hawkins Singers)

Ricky Dillard: More Abundantly Medley (Live)

Im Jahr 2020 gab der Grammy-nominierte Chorleiter Ricky Dillard sein Motown-Gospel-Debüt mit der Mehrspur-Single „Release“, die den Titel „More Abundantly Medley“ enthielt. Das temperamentvolle Musikvideo zum Song, das in der Haven of Rest Missionary Baptist Church in Chicago gedreht wurde, wurde im ersten Jahr mehr als 1,7 Millionen Mal auf YouTube angesehen. Ricky Dillard, ein Innovator der Chormusik, teilt seit mehr als drei Jahrzehnten seine Gabe für den Gospel mit der Welt. Darüber hinaus hat er die Bühne mit Künstlern wie Patti LaBelle, Jennifer Hudson, Queen Latifah, Debbie Allen, Bonnie Raitt und P. Diddy geteilt.

(More Abundantly Medley (Live At Haven Of Rest Missionary Baptist Church, Chicago, IL/2020))

Kirk Franklin: Wanna Be Happy?

Der Track „Wanna Be Happy?“ enthält einen Teil von „Tired Of Being Alone“, gesungen mit Al Green, dem Veteranen unter den Soulsängern, der mit acht Grammy Awards für die beste Soul-Gospel-Performance ebenfalls einen hervorragenden Stammbaum hat. In einem Interview mit dem Billboard-Magazin sagte Franklin einst: „dieser Song sagt, wenn du wirklich glücklich sein willst, dann lass uns der Sache auf den Grund gehen, was das ist. Wir sind nicht die Architekten unseres Lebens. Wir müssen zum Hersteller gehen. Und es ist mein Ziel, die Menschen zum Hersteller ihrer Seele zu führen.“

(Kirk Franklin – Wanna Be Happy? (Official Music Video))

Die Clark-Sisters: Blessed & Highly Favored – Live

Die Clark Sisters sind eine amerikanische Gospel-Gesangsgruppe, die aus fünf Schwestern besteht. Sie gelten als Pioniere des zeitgenössischen Gospels und haben dazu beigetragen, die Gospelmusik in den Mainstream zu bringen. Als Gruppe haben die Clark Sisters drei Grammy Awards gewonnen und sind die meistverkaufte weibliche Gospelgruppe in der Geschichte.

(Blessed & Highly Favored (Live))

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https://www.musikmachen.de/blog/warum-wir-die-musikrichtung-unserer-eltern-moegen/