Die Drehleier hat es nicht nur den Musiker auf Mittelaltermärkten angetan. Vielmehr ist sie bei den Fans der irischen Folkmusik und in etlichen weiteren Genres beliebt. Wenn dich das Instrument reizt und du eine Drehleier kaufen möchtest, haben wir hier ein paar Tipps für dich.
Check it: Drehleier kaufen
- Von Aristokraten über Bauern bis zu den Highlands
- Korpus und Lackierung einwandfrei gearbeitet
- Klang der einzelnen Saiten kontrollieren
- Rad und Kurbel auf Funktionalität checken
- Mechanische Bauteile und Gesamtklang prüfen
- Das Rad als Permanentbogen
- Melodie-, Bordun- und Schnarrseiten
- Am besten unter Anleitung lernen
Drehleier kaufen – es lohnt sich
Die Drehleier ist ein Instrument mit mittlerweile über 1000-jähriger Geschichte. Und die war durchaus facetten- und abwechslungsreich. Das Instrument wurde teils am Hofe der Adeligen damaliger Zeit gespielt, dann wurde es zum Bauern-Instrument, auch zum Instrument der Bettler. Erst später wurde die Drehleier zum durchaus auch dominierenden Protagonisten in der mittelalterlichen, der irischen und keltischen Musik. Mehr als tausend Jahre alt und sie erfreut sich noch immer bester Gesundheit.
Abseits von Mainstream und dennoch mittendrin
Wenn du eine Drehleier kaufen möchtest, entscheidest du dich dabei für ein Instrument, das ganz sicher nicht zum Mainstream gehört, sich aber in vielen Kreisen großer Beliebtheit erfreut. Du wirst damit unterschiedlichste Musikgenres bis hin zu Jazz und Mittelalterrock spielen können. Zunächst aber sollten wir schauen, worauf du beim Kauf einer Drehleier achten solltest.
Vielseitigkeit vom Mittelalter bis zu modernsten Musik-Genres
Die Drehleier hat den Vorteil, dass sie sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Gewissermaßen handelt es sich bei diesem mechanisierten Streichinstrument und ein kleines Orchester. Neben der Melodie kannst du die Begleitung und auch den Rhythmus auf der Drehleiter spielen. Zwar ist die Drehleier ein typisches Naturinstrument mit integrierter Mechanik. Längst aber gibt es auch Modelle, die elektrisch verstärkt werden. Die Drehleier hat den Sprung vom Adel und Bauernvolk des Mittelalters in unsere aktuelle technologisierte und innovationsfreudige Gegenwart geschafft.
Äußerst komplexes Instrument mit speziellem Reiz
Es gibt nur wenige professionelle Instrumentenbauer, die sich auf die Herstellung von Drehleiern spezialisiert haben. Von den Versuchen, ein solches Instrument selbst zu bauen, kann man nur dringend abraten. Denn hinsichtlich ihrer Konstruktion ist die Drehleier ein äußerst komplexes Instrument. Und schon sind wir bei den Aspekten, denen du deine Aufmerksamkeit widmen solltest, wenn du eine Drehleier kaufen möchtest.
Korpus und Lackierung einwandfrei gearbeitet
Die Basis der Drehleier bilden der Korpus und das Rad. Der Korpus wird traditionell aus Holz gefertigt, bei modernen Instrumenten wie den elektrisch oder elektronisch verstärkten Drehleiern auch aus solidem Kunststoff. Bleiben wir zunächst bei den Naturinstrumenten. Wenn du eine Drehleier kaufen willst, wirfst du zunächst einen prüfenden Blick auf den hölzernen Klangkörper und prüfst dabei, ob das Holz und die Lackierung frei von Rissen sind.
Absolut gleichmäßiger Lauf von Rad und Kurbel
Dann widmest du dich dem Rad mitsamt der Kurbel. Das Rad der Drehleier hat die Funktion eines Bogens bei Streichinstrumenten. Im Gegensatz etwa zur Geige oder dem Cello wird der Bogen allerdings nicht von der Hand geführt und über die Saiten gestrichen. Vielmehr handelt es sich hier um einen Endlosbogen, der mechanisch durch das Drehen an der Kurbel angetrieben wird, woraufhin die jeweilige Saite oder die Saiten gestrichen werden. Das Ras – der Bogen – muss einwandfrei und absolut gleichmäßig laufen, was gleichermaßen auch für die Kurbel gilt.
Bordun-, Schnarr- und Melodiesaiten
Es gibt diverse unterschiedliche Drehleiern in ebenso verschiedener Bauweise, Saitenbestückung und Stimmung. Üblich sind Instrument mit je zwei Schnarr- und Bordun-Saiten sowie vier Melodiesaiten. Ebenso gibt es die Drehleier mit weniger Saiten. Einsteiger sind bestens beraten, wenn sie zunächst eine Drehleier kaufen, die nur wenige Saiten hat, so beispielsweise je eine Melodie-, Bordun- und Schnarrseite. Damit kann man schon mal reichlich Erfahrung sammeln und die Spieltechniken erlernen.
Tangenten optimal positioniert
Auf der Decke des Korpus befindet sich über die Saiten verlaufend ein rechteckiger Kasten. Öffnest du den Deckel erblickst du die sogenannten Tangenten. Diese Bauteile der Drehleier haben die Funktion von Bundstäbchen wie bei einer Gitarre, was bedeutet, dass dadurch die jeweilige Saite verkürzt wird und somit der entsprechend höhere Ton erklingt. Über die Tangenten und Mechaniken erfolgt auch eine Feinstimmung der einzelnen Töne. Hört sich ganz schön kompliziert an oder? Jepp, und das ist es auch. Als Einsteiger wirst du diese Information allenfalls schlucken können. Die Qualität des Instrumentes für die Kaufentscheidung zu bewerten, ist dir an dieser Stelle kaum möglich.
Mechanik auf einwandfreie Bedienung checken
Die Tangenten müssen irgendwie bedient werden; andernfalls wären sie ziemlich nutzlos. Verbunden sind sie mit den Melodietasten, die sich wiederum außerhalb des Kastens befinden. Und das ist nun ein mechanischer Vorgang, den du durchaus checken kannst und solltest, wenn du eine Drehleier kaufen willst. Drücke einfach nacheinander sämtliche Tasten von unten nach oben und erfühle, ob sie sich ersten vernünftig bedienen lassen und zweitens ebenso einwandfrei wieder in ihre Ausgangsposition zurückkehren.
Schnarrseiten und Rhythmik – nicht ganz so einfach
Wenn du eine Drehleier kaufen möchtest, weißt du sicherlich bereits, dass man mit dem Instrument auch einen Rhythmus erzeugen kann, außerdem die Schnarrseiten für den so einzigartigen und identifizierbaren Klang sorgen. Die Schwierigkeit als Noch-Laie ist, dass du die Funktionalität nicht wirklich testen kannst, zumal du dafür die Spieltechniken mit der rechten, kurbelführenden Hand und den entsprechenden Druckpunkten wenigstens ansatzweise beherrschen müsstest. Vermutlich wirst du bald dazu imstande sein. Für den Augenblick bleibt die nur, dich auf die Beratung seitens der Verkäufer oder auf die Beurteilung durch einen versierten Musiker zu verlassen.
Monophoner Klang und gesamte Polyphonie
Eine Drehleier ist ein Instrument, dass dir von der Melodie über den Bordun-Bass bis zum Rhythmus über die Schnarrseite den gesamten musikalischen Abwasch liefert. Zu dieser Vielfalt imstande sind zu wenige Instrumente und wenn überhaupt sind es moderne Instrumente wie das Keyboard, E-Piano oder Midi-Akkordeon. Unter den traditionellen Instrumenten zeichnet sich die Drehleier damit durch ein Alleinstellungsmerkmal aus. Das Wichtigste schlechthin bei einem Instrument ist natürlich der Klang. Was auch sonst, du willst dir das Instrument ja nicht an die Wand hängen oder darauf Playstation spielen.
Tatsache ist aber, dass der Gesamtklang sich aus dem Zusammenspiel sämtlicher Komponenten bzw. Saiten ergibt. Und so sollest du zunächst die einzelnen Saiten auf ihren jeweiligen Klang überprüfen. Und zwar alle. Erst im nächsten Schritt geht es um den Gesamtklang. Da solltest du noch mal genau hinhören. Denn wenn die Saiten jeweils einzeln gut klingen und sich bei bester Stimmung zeigen, heißt das noch lange nicht, dass der Gesamtsound ebenso wohlklingend ist.
Optik und Finish müssen dir gefallen und zu dir passen
Mit der Drehleier entscheidest du dich für ein recht spezielles Instrument. Vermutlich automatisch können wir wohl davon ausgehen, dass du einen ebenso speziellen und freundlichen Charakter hast. Klar ist, dass das Instrument optisch zu deinem Geschmack und eben zu dir passen muss. Letztlich willst du damit Musik machen, natürlich auch mit anderen gemeinsam und gerne auch auf der Bühne. Die Drehleier wird dich lange begleiten und wird zu deiner besten Freundin. Ihr werdet gemeinsam viel erleben. Und schlussendlich ist sie auch deswegen der Ausdruck deiner Persönlichkeit. Das kann ja nur funktionieren, wenn das Instrument zu dir passt und nicht umgekehrt.
Eine gute Portion Reibung zwischen Daumen und Zeigefinger ist nötig
Wenn du eine Drehleier kaufen möchtest, solltest du dich nicht über den Preis erschrecken. Günstig sind solche Instrumente nicht, können sie auch nicht sein. Das Instrument ist komplex, die Herstellung aufwendig und mit höchsten Präzisionsanforderungen verbunden. Bereits die Dimensionierung der schwingenden Saitenlängen muss zwingend exakt gearbeitet sein. Bei den allermeisten Schritten während des Baus handelt es sich um Handarbeit. Aus diesen und weiteren Gründen rechtfertigen sich die für Drehleiern aufgerufenen Preise. Für um die 1.500 Euro kannst du als Einsteiger eine Drehleier kaufen. Ab 2.000 Euro mit reichlich Luft nach oben bekommt man Instrumente für Fortgeschrittene.
Mechanisiertes Streichinstrument als kleine One-Man-Band
Das Prinzip der Drehleier sieht folgendermaßen aus. An einem Ende befindet sich ein Rad, von dem ein Bogen, den man als Endlosbogen bezeichnen könnte, gedreht und somit über die Saiten gestrichen wird. Bestückt ist das Instrument mit Bordun-Saiten für die brummenden Basstöne sowie den höherklingenden Melodiesaiten.
Verstehen muss man dabei, dass üblicherweise keinesfalls sämtliche Saiten gleichzeitig vom Rad gestrichen werden. Vielmehr werden die jeweils gerade benötigten Saiten auf das Rad gelegt, üblicherweise ein bis zwei der Melodiesaiten. Wird dann am Rad gekurbelt entsteht über den Endlosbogen der Ton. Durch Druck auf die Tasten der Mechanik werden die Saiten an der jeweiligen Position verkürzt und somit der Ton verändert.
Drehleier spielen: Tangenten, Schiebestangen und Tasten
Unter dem Deckel befinden sich die Mechaniken, die bei der Drehleier als Tangenten bezeichnet werden und sich auch stimmen lassen. Darüber gestimmt werden insbesondere die Melodiesaiten. Und diese Tangenten sind mit den sich außerhalb des Kastens befindlichen Tasten verbunden, mit denen die eigentliche Melodie gespielt wird. Jede Taste sitzt auf einer Schiebestange mit rechteckigem Querschnitt. Auf den Schiebestangen befindet sich für jede Melodiesaite ein Bauteil, das wie ein Bundstäbchen bei einer Gitarre, Mandoline oder sonstigem bundierten Saiteninstrument entspricht. Werden nun die Tasten von unten nach oben gedrückt, werden die Saiten an der jeweiligen Position verkürzt, der Ton wird verändert.
Und woher kommt der Rhythmus?
Aber dadurch erklärt sich noch nicht, weshalb du einen Rhythmus auf der Drehleier spielen können solltest. Nun, die Drehleier besitzt dafür eine Schnarrsaite, die über kleine Hämmerchen läuft. Beim Drehen des Rades wird die Schnarrsaite kurz angehoben und schlägt anschließend wieder auf den Hammer zurück, wodurch der zugegebenermaßen etwas rudimentäre Rhythmus entsteht. Die Schnarrsaiten – meistens sind es zwei – sorgen für den typischen Sound der Drehleier.
Plakativ ausgedrückt ist das Instrument ohne Schnarrsaiten einfach keine Drehleier. Erzeugt wird der Schnarrton über Druckpunkten der rechten Hand während des Drehens des Rades. Ohne dass die Hand entsprechend aktiv wird, wird der Schnarrsaiteneffekt nicht erzielt.
Drehleier kaufen: Was ist eine Bordun-Saite?
Eine Bordung-Saite sorgt für den Bordun-Ton. Tolle Wurst, kann das bitte auch etwas verständlicher ausgedrückt werden? Okay, nächster Versuch: Ein Bordun-Ton ist ein langer, meistens dauerhaft klingender Ton. Üblicherweise handelt sich dabei um einen Basston. Zu hören sind diese Töne beispielsweise beim Dudelsack oder eben bei der Drehleier. Musikgeschichtlich ist der Bordun-Ton gewissermaßen der Vorläufer der Mehrstimmigkeit.
Der Melodie wird über die Bordun-Saite der tonarteigene Basston zugrunde gelegt. Der nun dauerhaft klingt. Wird nun die Harmonie in der Melodie geändert, wird zum sogenannten Quint-Bordun-Ton gewechselt. Dafür müssen wird zunächst einmal verstehen, was eine Quinte ist. Bei einer Quinte handelt es sich grundsätzlich um ein Intervall. Und zwar um den Abstand vom Grundton bis zum fünften Ton der jeweiligen Tonleiter. Dieser Ton ist als fünfter Ton zugleich Bestandteil des Grundakkords als auch als Grundton Bestandteil der Dominante, des zweiten Akkordes. Insofern kann er der Melodie als Bass dauerhaft beigefügt werden. Eine Dissonanz würde nicht entstehen.
In welchen Tonarten kann ich Drehleier spielen?
Wirkliche Einschränkungen hinsichtlich der Tonart gibt es nicht. Zumindest wäre es theoretisch möglich sich in sämtlichen Tonarten auszutoben. Allerdings könnte das ein wenig kompliziert werden. Häufig sind die Drehleiern in D-Dur konstruiert, andere Modelle in C-Dur oder G-Dur, in D-Moll oder G-Moll. Es gibt einfach unglaublich viele verschiedene Bauformen unter denen du dich entscheiden kannst, wenn du eine Drehleier kaufen möchtest. Die Melodietasten sind üblicherweise chromatisch konzipiert, wodurch sich bei Fortgeschrittenen die gewählte Tonart nur noch an den Bordun-Saiten entscheidet.
Wir schwer ist es, Drehleier zu lernen?
Sagen wir es mal vorsichtig: Das Spiel auf dem Instrument zu lernen, gehört sicherlich nicht zu den einfachsten musikalischen Betätigungen. Durchaus einfach ist es, überhaupt einen Ton herauszubekommen. In dieser Hinsicht dürfen durchaus Vergleiche mit dem Dudelsack gezogen zu werden. Bis diese Töne allerdings angenehm klingen, musst du schon eine gute Portion Lern- und Übungsfleiß an den Tag gelegt haben. Wenn du eine Drehleier kaufen möchtest, darfst du eine Portion notwendigen Durchhaltevermögens mit einkalkulieren.
Von der besonderen Koordinationsanforderung der Drehleier
Neben überschaubaren musiktheoretischen Kenntnissen geht es vor allem darum, die richtige Spieltechnik auf der einen Seite mit der drehenden Hand, die eben auch für die Schnarrseite und somit für den Rhythmus verantwortlich ist, zu erlernen. Zeitgleich wirst du mit der anderen Hand die Melodielinien spielen. Dafür musst du zunächst mal verinnerlichen, welcher Ton mit welcher Taste gespielt bzw. gedrückt wird. Zumal du bei unterschiedlichen Tonarten, die vom Endlosbogen gestrichenen Saiten aber wechselst, kommt eine für Instrumentalisten ungewöhnliche Denksportaufgabe auf dich zu: Bei veränderten Saiten drückst du zwar dieselbe Taste, aber es erklingt ein anderer Ton.
Kann ich das Spiel auf der Drehleier als Autodidakt lernen?
Solltest du ein musikalisches Genie sein, ist das durchaus möglich. Wahrscheinlicher hingegen ist, dass du mit Unterricht und Unterstützung durch einen versierten Lehrer weitaus schneller und vor allem fundierter vorankommen wirst. Natürlich gibt es wie bei anderen Instrumenten auch etliche Online-Tutorials, an denen du dir vorbildlich die Zähne ausbeißen kannst. Nur ist das wirklich optimale Spiel auf der Drehleier mit sehr speziellen Spieltechniken verbunden, mit denen man sich erstmal vertraut machen sollte.
Antrainierte Fehler sind Gift für die dauerhafte Freude am Musizieren
Letztlich geht es um die inflationär wiedergekäute Weisheit, dass man gerade am Anfang das Feedback durch einen versierten Lehrer oder Musiker aus dem Bekanntenkreis benötigt. Der Grund: Es gibt schlichtweg nichts, was man sich so konsequent und dauerhaft antrainiert wie Fehler. Bei der Drehleier könnten sich Fehler hinsichtlich der Körperhaltung, der Haltung von Armen, Händen und Fingern einschleichen. So sollte das Rad beispielsweise immer auf die Eins des Taktes wieder in seiner Ausgangsposition sein. Das korrekte Übergreifen der Finger sollte wie etwa beim Klavier gegeben sein. Haben sich in diesen und weiteren Belangen Fehler eingeschlichen, ist es unglaublich aufwendig, die wieder abzulegen. Das wirklich schönklingende Spiel entscheidet sich an Details.
Kurbeln, kurbeln, kurbeln!
Hast du dich einmal entschieden, wirst du sicherlich viel Freude haben. Und dann heißt es: Kurbeln, kurbeln, kurbeln!
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Auch interessant: „Mit dem Dulcimer ab in die Mittelalter- und Folkmusik“.
Ich möchte ein Drehleier bauen, und ich weiß nicht, wie die Tasten gebaut werden müssen? Können Sie mir bitte, darauf ein Antwort geben?..Grüße Georg Nádas Wuppertal