Du möchtest Gitarre lernen und stehst dabei noch ganz am Anfang. Sicherlich wäre es kurios, dir bereits jetzt zu sagen, du wirst dich an deine erste Akustikgitarre eines Tages erinnern wie an kein anderes Instrument. Tatsächlich werdet ihr etliche Hürden gemeinsam nehmen und ein ganz besonderes Verhältnis zueinander entwickeln. Wetten, dass dein Instrument eine eigene Seele hat?
Check it: deine erste Akustikgitarre und du
- Eine verschworene Gemeinschaft
- Kein Verzicht, sondern Bereicherung
- Willkommen auf der facettenreichen Entdeckungsreise
- Anfängliche Bedenken, unterschätzte Herausforderungen
- Aspekte, auf die du achten solltest
- Fehler zulassen, vertrauensvoll angreifbar
Die erste Akustikgitarre und du – eine verschworene Gemeinschaft
Es gibt kaum ein Instrument, auf dem der Anfang komplett mühelos und ohne die gute Portion Übungsfleiß möglich ist. Auch nicht die Gitarre. Bis die Töne, Melodien und Akkorde angenehm klingen, bis du die ersten Songs spielen kannst, wirst du einige Hürden überwinden müssen. Deine erste Akustikgitarre geht diesen Weg mit dir gemeinsam. Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung, an die ihr beide noch in vielen Jahren zurückdenken werdet. Zumindest, wenn deine erste Akustikgitarre denken und fühlen könnte. Wir Musiker glauben daran. Der Weg schweißt euch felsenfest zusammen.
Ein wenig Sentimentalität ist durchaus angebracht
Auch gestandene Musiker bis hin zu den Profis ihrer jeweiligen Spezialdisziplin haben oftmals ein geradezu inniges Verhältnis zu dem Instrument, mit dem ihr Einstieg in die Welt der Musik einst begann. Geradezu sentimental und mit einem Hauch von Wehmut blicken sie auf die Zeit zurück, in der sie sich oftmals über Lernerfolge gefreut und nicht selten auch entnervt über komplexe Hürden geschwungen haben. Die erste Akustikgitarre hat ihnen Schmerzen in den Fingerkuppen verursacht, bis irgendwann ausreichend Hornhaut gewachsen war. Also nicht auf der Gitarre, sondern an den Fingerkuppen.
Was wie Verzicht klingt, ist eine Bereicherung fürs Leben
Sie haben gelernt, die Finger der Greifhand zu biegen und zu strecken, sie haben die Koordination und Synchronisation von Greif- und Anschlaghand gelernt, die Akkorde, Skalen, abgefahrene Spieltechniken und vieles mehr. Und dann hält man das Schätzchen irgendwann in den Händen und entsinnt sich zurück an die Zeit, die sicherlich nicht immer einfach und frei von Stolpersteinen war. Während andere draußen gespielt oder in der Nerd-Bude online gezockt haben, haben die Gitarristen Stunden, Monate und Jahre mit ihrem Instrument verbracht. Was wie ein Verzicht klingt, ist tatsächlich eine künstlerische Bereicherung fürs Leben. Den vergisst man nicht.
Es ist eine immens facettenreiche Entdeckungsreise
In der gleichen Pool-Position für den Startschuss in die musikalische Welt stehst nun auch du selbst. Du hältst deine erste Akustikgitarre in Händen und bist dir möglichweise noch gar nicht wirklich bewusst, welche immense Bedeutung sie für dich haben wird. Selbstverständlich bist du stolz auf deine neue Begleiterin. Immerhin hast du schon lange davon geträumt, dieses wunderbare Hobby in die Realität umsetzen zu können. Erwartungsvoll freust du dich auf die Dinge, die da kommen mögen. Ganz ehrlich: In diesem Moment hast noch keine annähernde Vorstellung davon, was dich im positiven Sinne erwartet. Freu dich auf eine immens facettenreichen Entdeckungsreise, auf die du und deine erste Akustikgitarre euch begeben werdet.
Selbstzweifel gar nicht erst aufkommen lassen
Um dir den Weg zum motivierten Lernen und Üben zu ebnen, sollte bereits deine erste Akustikgitarre um ein wirklich vernünftiges Instrument handeln. Schlichtweg sinnlos, demotivierend und kontraproduktiv ist es, wenn die Gitarre nicht gewissen Grundanforderungen entspricht. Gerade weil du bislang noch keine Erfahrung hast und die Qualitätskriterien folgerichtig auch kaum beurteilen kannst, wäre das Resultat ein kontinuierlicher Kampf mit dem Instrument. Du wüsstest nicht mal, weshalb du nicht vorankommst, und würdest mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit unangebrachte Selbstzweifel entwickeln.
Gitarrenschüler sind auf gut spielbare Instrumente angewiesen
Schneller als der handelsübliche Musikschüler mit der Wimper zucken kann, würde das Instrument in irgendeiner verstaubten Ecke landen. Das darf nicht sein. Deinen Wunsch Gitarre zu lernen, darfst du durchaus als einen kostbaren Schatz verstehen. Es ist eine tolle Zielsetzung, die du nicht durch Schrott gefährden und in Frage stellen solltest. Tatsache ist: Einsteiger sind auf gut bespielbare Instrumente dringend angewiesen.
Von anfänglichen Bedenken und unterschätzen Herausforderungen
Leicht nachvollziehbar ist, dass deine Eltern oder du selbst bei der Ausgabe für das Instrument mitsamt Zubehör anfänglichen Bedenken haben. Es ist wie überall, wenn man sich einem enthusiastischen Hobby widmen möchte. Kein Mensch kann beurteilen, ob es sich beim Wunsch um eine Eintagsfliege oder um eine langfristiges Hobby handelt. Selbstverständlich könnte sich herauskristallisieren, dass du falsche Vorstellungen von den nicht zu unterschätzenden Anforderungen hattest. Die hoffnungsmachende Nachricht gleich vorweg: Einsteigergitarren kosten heutzutage längst nicht mehr die Welt. Ganz im Gegenteil. Aber in der Spielzeugabteilung hast du beim Instrumentenkauf nichts verloren.
Dinge und Qualitätskriterien, auf die du achten solltest
Ganz klar, es gibt einige Grundvoraussetzungen, auf die du und deine Eltern achten solltet, um die keine unnötigen Stolpersteine in den Weg zu legen. Aber auch die treiben den Preis nicht zwangsläufig in nicht zu stemmende Höhen. Die Serienfertigung von Gitarren hat in den vergangenen Jahrzehnten derart günstige Preise bei zugleich guter bis sehr guter Qualität möglich gemacht, die lange Zeit undenkbar schienen. Um dich dabei nicht in Stolperfallen zu verheddern, solltest du wissen, welche das sein könnten.
Teils unerklärliche Preiswelten – dein Vorteil als Einsteiger
Bekanntlich existieren bei Saiteninstrumenten immense Preisunterschiede. Wie man sich bei den in die Tausende gehenden Premium-Instrumenten die Preise teilweise nur noch durch die Faktoren Handarbeit, Features, Materialwahl und mit zu bezahlendes Markenimage erklären kann, steht man auf der anderen Seite teils fassungslos vor der Frage, wie Einsteigerinstrumente derart preisgünstig produziert und verkauft werden können. Sei’s drum, für dich ist das ein beachtlicher Vorteil.
Anforderungen an deine erste Akustikgitarre
Deine erste Akustikgitarre sollte gut zu bespielen, stimmfähig und verarbeitet sein. Und – logisch bei einem Musikinstrument – soll sie gut klingen. Insbesondere der Bespielbarkeit hat dabei gerade am Anfang eine besondere Bedeutung. Deine Problematik: Wenn du noch nicht spielen kannst, woher solltest du dann wissen, was es mit der Bespielbarkeit auf sich hat?
Stimmige Größe und gut bespielbarer Hals
Zunächst geht es darum, die Saiten vernünftig und ohne allzu großen Kraftaufwand drücken zu können. Klingt logisch, ist es aber nur in Maßen. Grundsätzlich bedeutet das nämlich, dass deine erste Akustikgitarre zu deiner Körpergröße bzw. der Länge deiner Arme, Hände und Finger passen muss. Bei Konzertgitarren gibt es altersgerechte Größen; bei Stahlseitengitarren kannst du auf Modelle mit kleinerem Korpus oder sogenannte Reisegitarren zurückgreifen. Darüber hinaus – und da geht es dann wirklich um die Qualität – darf der Hals nicht verzogen sein und sich auch auf Dauer nicht verziehen. Andernfalls bekäme jeder einzelne Ton das Potenzial des musikalischen Drahtseilaktes. Nur eine Gitarre mit korrekt gearbeiteten Dimensionen ist dauerhaft spielbar.
Lasst uns nicht zu technisch werden
Nun könnten wir weitaus tiefer in die Qualitätskriterien der Instrumente einsteigen, wir könnten von Mensur, Bracing, Stimmwirbeln, unterschiedlichen Klanghölzern und mehr sprechen. Wirklich weiterbringen wird dich das bei deiner Entscheidung vermutlich eher nicht. Immerhin ist mehr als klar, dass du dich als Einsteiger dringend beraten lassen musst. Weitaus wichtiger scheint es uns, dich auf den unschätzbaren ideellen Wert vorzubereiten, den deine erste Gitarre für dich haben wird. Denn der kann gar nicht hoch genug eingeordnet werden.
Fehler zulassen und vertrauensvoll angreifbar machen
Du befindest dich in einer Phase, in der du Dinge lernst, die dir später mal vollkommen selbstverständlich von der Hand gehen werden. Tatsächlich ist es eine schüchterne Phase; eine in der du motorisch, feinmotorisch, intellektuell als auch emotional etliche Facetten verschmelzen wirst. Auf solche Schritte, muss man sich einlassen. Im Grunde genommen musst du etwas machen, was den meisten Menschen verständlicherweise sehr schwerfällt: Du musst dich öffnen und sogar angreifbar machen. Du musst Fehler zulassen, zumal man nur durch Fehler lernen kann. Und exakt das ist der Punkt, der dich und deine erste Akustikgitarre so felsenfest miteinander verschweißen wird. Denn:
Best Friends: Sie wird deine engste Vertraute schlechthin
Sie wird dich nicht kritisieren. Sie wird dir deine Fehler nicht unter die Nase reiben. Vielmehr wird deine erste Akustikgitarre zu deiner engsten Vertrauten schlechthin. Du kannst ihr deine Sorgen anvertrauen, ohne dass sie jemals irgendwem davon erzählen wird. Du kannst mit ihr weinen und lachen, träumen und tanzen und üben, bis ihr gemeinsam die Sonne am musikalischen Horizont aufgehen seht. Und an diese Zeiten wirst du Ewigkeiten zurückdenken.
Jede Wette, wenn du eines Tages zum gestandenen Musiker mit reichlich Routine und perfektioniertem Können herangereift bist, wirst du immer wieder an deine erste Akustikgitarre zurückdenken. Wir sind sicher, sie denkt auch an dich. Ihr werdet auf super Zeiten zurückblicken. Welches war deine erstes Instrument?
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