Musik zu machen, ist grundsätzlich eines der schönsten Hobbys schlechthin. Die Anzahl der Musiker, die ihr Hobby einfach nur aus Spaß an der Sache betreiben, ist im Gegensatz zu denen, die damit Geld verdienen, überwältigend groß. Falls auch du das Ziel hast, dein Hobby in bare Münze zu verwandeln, könntest du mit Hochzeits- und Party-Mugge Geld verdienen. Doch die Szene befindet sich im Wandel.
Check it: Geld verdienen mit Hochzeits- und Party-Mugge
- Der Wunsch ist nachvollziehbar
- Vom Künstler zum Gebrauchsmusiker
- Eigenanspruch in den Hintergrund stellen
- Auftrittsmöglichkeiten deutlich zurückgegangen
- Verdienstrechner wird keine Luftsprünge machen
Hochzeits- und Party-Mugge als Verdienstmöglichkeit
Leicht nachvollziehbar ist es, wenn du mit deinem musikalisch immer besser werdenden Fähigkeiten alsbald auch gerne Geld verdienen möchtest. Obschon rückläufig, existieren dafür noch immer diverse Möglichkeiten. Große Bands können von ihren Tonträgerverkäufen nicht mehr leben, große Konzert fressen den Verdienst aufgrund des Aufwands von selbst wieder auf.
Und die Problematik des Pandemiegeschehens kennen wir alle. Insofern kann man sich schon blaue Augen holen, wenn man die Thematik nur anreißt. Doch letztlich bist du ja langfristig Musiker auf der Suche nach Verdienstmöglichkeiten. Schauen wir mal, ob du mit Hochzeits- und Party-Mugge Geld verdienen kannst.
Eine Definition – falls überhaupt nötig
Der Ausdruck Mugge steht in der Musikszene eigentlich für gelegentliche Jobs; in der Branche ist man sich zuweilen nicht mal über die Schreibweise einig, so sprechen vielen auch von Mucke. Andere nennen es einfach einen Job, einen Gig oder einen Auftritt. Dabei liegt die Essenz der Wort in einer feinen, aber branchenüblichen Unterscheidung: Ein Gig ist ein üblicherweise öffentlicher Auftritt; mit Mugge werden eher die Jobs bei privaten Veranstaltungen wie Hochzeiten, runden Geburtstagen und Co. benannt.
Vom Künstler zum Gebrauchsmusiker
Sicherlich ist es eine mehr als erstrebenswerte Sache, mit dem vielgeliebten Hobby auch noch ein paar Brötchen bezahlen zu können. Tatsächlich aber sollte man sämtliche Illusionen vorab die Backenzähne ziehen. Keinesfalls solltest du die Vorstellung haben, du könntest dich auf solchen Veranstaltungen als Musiker selbst verwirklichen. Du wirst sicherlich viel Spaß und Freude haben und dich auch ausgiebig austoben können. Wenn du aber mit Hochzeits- und Party-Mugge Geld verdienen möchtest, bist du Auftragsmusiker; du bist nicht im eigentliche Sinne Künstler, sondern Dienstleister.
Eine Frage der eigenen musikalischen Ansprüche
Den Gästen servierst du kaum die Musik, die dir selbst am besten gefällt, stattdessen die Songs, die von der Gesellschaft gefordert werden. Und beim Repertoire muss man nicht selten in die unterste Schublade der Malle-Auswüchse greifen. Sofern du das mit deinem persönlichen Anspruch vereinbaren kannst, ja, falls du dich als Animateur der Menge verstehst, kann diese Art der Tanzmusik für dich zu einem durchaus ansehnlichem finanziellen Standbein werden. Wenn nicht, lass lieber gleich die Finger davon, um keinen dauerhaften Frust zu schieben.
Ausgiebig vorbereiten, um die Abende überstehen zu können
Gehen wir mal davon aus, dass du zu den hartgesottenen gehörst, für die es keine gute oder schlechte Musik, sondern nur gut oder schlecht gespielte Musik gibt. Exakt das wäre die Einstellung mit der du im Dschungel der Tanz und Partymusik überleben könntest. Wenn das passt, kannst du das Thema angehen.
Tatsächlich ist der Sprung in die Scene nicht einfach, aber keinesfalls unmöglich. Die Vorbereitung ist dabei das dingend notwendige Pflichtprogramm, damit du die Abende, die zu einem immensen Teil aus Spontaneität und zugleich musikalischen Traditionen zusammengesetzt sind, ohne Peinlichkeiten überstehen zu können.
Mit umfangreichem Repertoire jederzeit reaktionsfähig
Nachdem die Band zusammengestellt ist, müsst ihr zunächst mal ein Repertoire zusammenstellen. Kurioserweise wird dieses Repertoire ein Vielfaches umfangreicher sein, als bei einer Band, die im öffentlichen Raum einen zweistündigen Gig hinlegt. Jede private Veranstaltung ist anders und darauf müsst ihr mit eurem abwechslungsreichen Programm reagieren können.
Wenn ihr also nicht als reine Spartenband antretet, braucht ihr Songs aus unterschiedlichsten Epochen der Tanzmusik. Hochzeits- und Party-Mugge beginnt bei den Klassikern der 50er- und 60er-Jahre und endet bei den aktuellsten Chart-Hits noch lange nicht.
Ihr spielt nicht für euch, ihr spielt für die Gäste
Dabei könnt ihr durchaus Abstriche an eure eigenen Hörgewohnheiten machen. Was euch als Musikern an minimal falschen oder fehlenden Tönen sauer aufstößt, hören die Gäste bei alkoholgeschwängerten Privatveranstaltungen noch lange nicht. Der zentrale Anspruch ist es, Stimmung zu machen, wie auch immer die sich in der jeweiligen Situation gerade anfühlen mag. Die Songs müssen nicht komplex sein, ganz im Gegenteil. Man kann sogar behaupten, die dürfen gar nicht komplex oder dissonant jazzig sein.
Allzu schnell würdet ihr Sprüche hören wie „Schick den Keyboarder mit den schrägen Akkorden mal nach Hause.“ Tatsache ist: Ihr müsst euch mit der Hochzeits- und Party-Mugge auf das Niveau der Gäste einstellen und nicht die Gäste auf euch. Obwohl man immer glauben muss, ihr hättet permanent euren Spaß, interessiert euer Spaß nicht im Geringsten. Ihr spielt nicht für euch, ihr spielt für die Gäste. Auftragsmusiker eben.
Der Sequenzer ist leider euer Freund
Ihr solltet euch dessen bewusst sein, dass ihr nicht wie ein DJ imstande sein werdet, jeden geforderten Song spontan abzurufen, zugleich das Publikum inzwischen eine derartige Erwartungshaltung an Live-Musiker hat, dass alles von euch gefordert wird. So viele Proben kann man gar nicht machen, erst recht nicht als Hobby- oder semiprofessioneller Musiker, dass man sämtliche Songs der Musikgeschichte intus hat.
Kein Grund zurückzuschrecken; der Sequenzer ist euer bester Freund. Leider ist es so; die Songs bei denen ihr an eure Grenzen kommt, müsst ihr auf digitalem Weg servieren. Nur nicht übertreiben, das Geheimnis liegt im vernünftigen Wechsel zwischen Live-Musik und dem Einsatz von MIDI-Files und Sequenzer. Und selbst die Retortenmusik wird mit euren musikalischen Fähigkeiten wirkungsvoll zum Leben erweckt.
Weshalb sich die Verdienstfreude in Grenzen hält
Wenn das Programm stimmt, euer musikalisches Können ausreichend groß ist und die rauschenden Partys es hergeben, könnt ihr mit der Hochzeits- und Party-Mugge durchaus einigermaßen vernünftig das Portemonnaie füllen. Wenigstens in reinen Zahlen. Berechnet ihr euren zeitlichen Aufwand in Relation zur Gage, fällt die Rechnung allerdings recht ernüchternd aus.
Wer ein paar hundert Euronen pro Musiker in der Hand hält, freut sich sicherlich. Bedenkt ihr den gesamten Aufwand für Proben, Anfahrt, Aufbau und Abbau, die Kosten für das Equipment und den mehr als langen Auftritt bis zum frühen Morgen, wird sich die Freude auf lange Sicht in Grenzen halten. Und das hat faktische Gründe:
Die Problematik der sich wandelnden Welten
Dass es keinen Stillstand gibt, ist keine neue Erkenntnis. Ganz im Gegenteil. Schließlich ist das der übliche Lauf der Welt. Das Einzige, was ewig bleibt, ist, dass nichts ewig bleibt. Aber wir wollen an dieser Stelle nicht evolutionär philosophieren, sondern uns stattdessen deinen Realitäten als Musiker widmen. Tatsächlich hat der Wandel der vergangenen Jahrzehnte Live-Musiker massiv erwischt. Und das nicht erst seit Corona.
Aufträge und Auftrittsmöglichkeiten massiv zurückgegangen
Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es endlos viele Auftrittsmöglichkeiten für eingeführte Bands, die mit Hochzeits- und Party-Mugge Geld verdienen konnten. War eine Band auch nur einigermaßen etabliert, teils genügte die Mund-zu-Mund-Propaganda, konnte sie zu den Kernzeiten an den Wochenenden innerhalb von drei Tagen gleich fünfmal spielen. Das Equipment wurde kaum noch kalt. Mal eben zwei Hochzeiten, dann noch einen fünfzigsten Geburtstag, zwischendurch eine Vernissage, ein Schützen- oder Feuerwehrfest und anschließend noch eine Schiffstaufe.
So mancher Musiker hat sich in dieser Zeit die Lippen oder Finger wundgespielt. Die Gesangsstimmen wurden geölt und mit Salbei, Tee und Honig so weit bei Laune gehalten, dass sie die Einsätze zumindest oberflächlich überstehen konnten. Die Anlagen und Monitor-Systeme entsprachen bei Weitem nicht den heutigen Standards. Wer montags nicht heiser war, hatte am Wochenende wohl keinen Auftritt. Mit Hochzeits- und Party-Mugge Geld zu verdienen, war durchaus lukrativ, allerdings auch mörderisch anstrengend.
Die Veranstaltungslokale sind geschrumpft: aus Gründen
Gerade auf dem Land oder zumindest in ländlichen Regionen gab es reichlich große Veranstaltungssäle. Lokale, deren Räume um die 300 Personen und teils noch weitaus mehr fassten, waren keine Seltenheit. Spätestens um die Millennium-Wende begann zunächst das große Bandsterben, zumal angesichts der geringer werdenden Veranstaltungen gleichermaßen der Verdienst reduzierte, zudem ließen die damals gefordert großen Anlagen nicht mehr vernünftig finanzieren. Noch dramatischer wurde die Situation, als im Jahr 2007 das Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens in Kraft trat.
Mit dem Rauchverbot folgte der Niedergang der großen Lokale
Selbstverständlich war das Rauchverbot in Gaststätten in gesundheitlicher Hinsicht unbedingt sinnvoll. Tatsächlich aber, standen mehr Gäste vor den Sälen als drinnen zur Hochzeits- und Party-Mugge tanzten. Etliche Hochzeitspaare erlebten frustrierende Feiern, zumal oftmals mehr Gäste in der Raucherecke vor der Tür standen, als sich im Saal befanden.
Gefühlt war – und ist – es eine Unverschämtheit gegenüber den Gastgebern. Aber so sind wir Menschen nun mal. Resultat war, dass die Veranstaltungen erstens immer kleiner wurden und zweitens die großen Lokale nicht mehr ausgelastet waren. Dem Band-Sterben folgte der Niedergang etlicher großer Lokale, also auch der Auftrittsmöglichkeiten, bei denen Live-Musiker mit Hochzeits- und Party-Mugge Geld verdienen konnten.
Früher wurde viel größer gefeiert
Abgesehen vom Romantik- und Partyfaktor gehörte es insbesondere in den eher ländlichen Regionen zum guten Ton, mit einer entsprechenden Band und reichlich Gästen im privaten Bereich möglichst groß zu feiern. Auch in dieser Hinsicht ist seit geraumer Zeit ein gefühlter Wandel zu beobachten. Allen sitzt das Geld eng, ohne dass innerhalb einer Gemeinschaft offen darüber gesprochen wird.
Also verabschiedet man sich mit ein wenig Demut von der Protzerei, die doch eigentlich wenigstens zur unvergesslichen Hochzeit erlaubt sein sollte. Die Feiern werden kleiner, statt auf eine vielköpfige und entsprechend kostspieligen Live-Band setzt man eher auf einen DJ. Auf Discjockeys hatte und hat sich diese Entwicklung sogar positiv ausgewirkt.
Kalender prall gefüllt – und dann kam Corona
Die Bands, die mit Hochzeits- und Party-Mugge Geld verdienen, waren ohnehin schon massiv gebeutelt. Dann kam das leidige Thema der jüngst vergangenen Jahre. Das Pandemiegeschehen zwang die gesamt Eventbranche in die Knie. Angesichts der Corona-Infektionsgefahr konnten keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Im prominent öffentlichen Bereich war das jedem bewusst.
Kaum jemand machte sich seit Frühjahr 2020 eine Vorstellung von den dramatischen Auswirkungen auf die Musiker und DJs, die sich auf Hochzeits- und Party-Mugge spezialisiert hatten. Sie waren über lange Zeit schlichtweg arbeitslos. Als Freiberufler bekamen sie kein Kurzarbeitergeld. Die angekündigten staatlichen Hilfen versandeten irgendwo in der Bürokratie. Nichts ging mehr.
Der Traum von der großen Karriere ist eine Illusion
Für viele ist es auch der Anlass für Träume von der großen Karriere im Rampenlicht, jede Menge Kohle zu scheffeln und die Massen zu begeistern. Einen soliden Job in der Musikbranche, beispielsweise im Orchester, kann man planen, eine Weltkarriere ganz sicher nicht. Es gibt endlos viele Musiker, die sich allesamt gerne auf dem Olymp der Szene wiederfinden möchten.
Eine Karriere mit eigener Musik anzustreben, ist die eine Seite. Die auch zu erreichen, ist so unwahrscheinlich, wie der vielzitierte Siebener im Lotto. Aber es gibt noch immer andere Möglichkeiten, die Musik in Geld zu verwandeln, so etwa mit Hochzeits- und Party-Mugge. Aber lasst es euch gesagt sein: Der Job ist anstrengend, geht auf die Knochen und hat mit der typischen Musikerromantik herzlich wenig zu tun.
Fazit
Unter dem Strich lässt sich eigentlich nur ein recht schwammiges Fazit ziehen. Mit der Hochzeits- und Party-Mugge Geld verdienen, ist auch heutzutage noch möglich. Allerdings deutlich eingeschränkt. Die digitale Technik hat die Live-Musik einerseits massiv geschädigt. Auf der anderen Seite benötigt ihr die digitalen Komponenten, um in dieser Szene bestehen zu können. Das heißt letztlich: Ihr müsst den finanziellen Einsatz für die hochwertige Technik von den Gagen abrechnen. Ob sich die Sache dann noch rechnet, steht auf einem definitiv anderen Blatt.
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