Crotales gehören auch in der Klassik zu den Exoten, zu den selten eingesetzten Instrumenten mit sehr speziellem Klang. Dabei zeichnen sie sich durch die chromatische Anordnung der kleinen Zimbeln aus und verzaubern die Zuhörer mit besonderem Charme. Hier ein kleiner Wegweiser, wenn du Crotales kaufen möchtest.
Check it: Crotales kaufen und die Glocken erklingen lassen
- Üblicherweise für den Orchestereinsatz
- Eine Sammlung kleiner Idiophone
- Reichlich Geschichte auf dem Buckel
- Spielweise mit Vibraphon-Dämpfersystem
- Spielweise mit Schlegeln, Klöppeln oder Bogen
Crotales kaufen – oftmals für den Orchestereinsatz
Crotales gehören heutzutage zu den klassischen Orchesterinstrumenten, und zwar zu den am höchsten klingenden Schlagwerkinstrumenten. Bekannt sind diese Instrumente auch als antike Zimbel. Wollte man noch oberschlauer wirken, könnte man sie auch als Aufschlag- Idiophone aus gestimmten Bronze- oder Messingscheiben bezeichnen. Okay, mehr Verwirrung geschafft, als sachdienliche Hinweise und Informationen geliefert. Klar ist damit, dass für Unkundige bislang noch nicht allzu viel klar ist. Versuchen wir es noch mal von vorne.
Idiophone: Eine Zimbel kommt selten allein
Eine Zimbel wirkt auf Anhieb wie ein kleines Becken. Tatsächlich handelt es sich dabei um aufgebogene Metallplatten oder ausgehölte Metallgefäße. Insbesondere reden wir hier von Selbstklingern. Auch eine Kirchenglocke oder ein Gong ist ein solches selbstklingenden Instrument, die wiederum als Idiophone bezeichnet werden. Komischer Name für eine simple Eigenschaft, aber sei’s drum. Selbstklingende Instrumente sind solche, bei deinen nicht etwa Saiten zur Klangerzeugung angeschlagen werden, die Tone durch Tasten oder sonst welche gewissermaßen externe Bauteile hervorgerufen werden. Wenn das Instrument selbst der Klangkörper ist, wie eben eine Kirchenglocke reden wir von einem Idiophon. Und exakt zu dieser Gruppe gehört auch die Zimbel.
Reichlich Geschichte auf dem musikalischen Buckel
Und gerade die hat eine außerordentliche Geschichte auf dem Buckel, die unmittelbar mit der Herstellung von Bronze verknüpft ist. Vermutet wird der Ursprung im alten China, in Indien oder den alten Kulturen des Nahen Osten. Und tatsächlich werden Musikinstrumente bereits in den Psalmen des Alten Testaments erwähnt. Auch die alten Griechen haben sich natürlich nicht lumpen lassen und metallene Becken gebaut, die in den Ritualen und Zeremonien für die griechischen Götter zum Einsatz kamen. Zimbeln waren gewissermaßen ein unverzichtbarer Bestandteil der Kultmusik der Jahrtausende alten Zeit. Bei der späten Bronzezeit sprechen wir von der Zeit zwischen 1300 und 800 vor Christus.
Unterschiedliche Bauformen von Handzimbeln bis Crotales
So gab und gibt es diverse unterschiedliche Bauformen, die hierzulange bekannteste ist die Handzimbel, kleine Paarbecken oder eben zwei kleine Becken, die an den Fingern befestigt und mit einer Hand zusammengeschlagen werden. Also im musikalischen und nicht im aggressiven Sinne. Letztlich aber sind auch größere Becken wie etwa in die großen Marschbecken nichts anderes als Zimbeln, eben nur in einer anderen Dimension. In der englischen Sprache heißen beispielsweise Schlagzeugbecken „Cymbals“. Nur die Deutschen haben sich mal wieder eine bürokratische Extrawurst erlaubt. Man könnte auch behaupten, wir definieren den Begriff etwas präziser.
Nach der Begriffsklärung zurück zur Ausgangsthema
So, nun haben wir geklärt, was ein Idiophon und was eine Zimbel ist und kommen nun wieder zurück zu unserem Ausgangsthema. Bei einer Crotales sind kleine Zimbeln mit einer Größe von etwa vier Zoll nebeneinander in üblicherweise chromatischer Reihenfolge angeordnet. Dabei gibt es diverse verschiedene Ausführungen. Viele Crotales sind mit dreizehn Zimbeln bestückt, wobei mit dem Tonumfang entweder die hohe oder tiefe Oktave abgedeckt wird. Crotales für den Orchestereinsatz haben einen Tonumfang von bis zu zwei bzw. zweieinhalb Oktaven. Notiert ist die Musik für Crotales zwei Oktaven tiefer, als sie in der Realität klingen. Derart hoch und mit so vielen Hilfslinien mag keiner Noten lesen.
Klang ähnlich dem eines Glockenspiels, aber noch definierter
Der Klang der Crotales ähnelt dem eines Glockenspiels, ist dabei aber noch ein wenig klarer und definierter und überaus eigenständig. Angeschlagen werden die Zimbeln mit einem Schlägel. Von Natur aus bzw. bauartbedingt schwingen die Zimbeln vergleichsweise lange nach. Das kann gewünscht sein, ist es aber keinesfalls immer. Selbstverständlich kann man die Zimbeln mit dem Händen dämpfen und damit den Nachklang kappen. Allerdings ist eine solche Spielweise ziemlich aufwendig und zuweilen unpraktisch. Für die Anforderungen im klassischen Orchester gibt es deswegen Modelle, die sich auf einem eigens konzipierten Ständer, normalerweise mit Rollen befinden und mit einem Vibraphone-Dämpfersystem ausgestattet sind.
Spezielle Spielweise mit Vibraphone-Dämpfersystem
Dabei werden die Zimbeln zunächst gedämpft und erst durch Betätigung des Dämm-Mechanismus freigegeben. Das heißt, sie können erst schwingen und klingen, nachdem der Fußhebel heruntergetreten wird. Auf diese Weise nicht mehr gedämmt, werden die Zimbeln der Crotales angespielt und können nun frei schwingen, bis der Fuß und mit ihm das Dämpfersystem wieder angehoben werden. Vergleichbar ist das mit dem rechten Pedal beim Klavier, mit dem alle Dämpfer gleichzeitig von den Klaviersaiten abgehoben werden. Dadurch werden keine einzelnen Zimbel gedämpft bzw. geöffnet, sondern – wie beim Klavier oder Vibraphon – alle auf einmal.
Crotales sind nicht nur in der Klassik im Einsatz
Diverse Schlagzeuger, aus anderen Genres haben ebenfalls den Reiz der Crotales entdeckt; so beispielsweise Neil Pearl, der Drummer der kanadischen Rockband Rust. Vorteilhaft ist, dass diverse Modelle einer Halteschiene, passend für einen herkömmlichen Beckenständer angeboten werden. Was dann allerdings bei den meisten Modellen entfällt, ist die typische Pedal-Mechanik, mit der die klingenden Zimbeln des Instrumentes abgedämpft werden.
Schlegel, Klöppel oder Kontrabassbogen
Gespielt wird das Instrument üblicherweise mit Schlegeln oder Klöppeln. Durch die Wahl des Materials Komponisten forderten, dass die Crotales mit dem Kontrabassbogen gestrichen werden. So etwa Joseph Schwantners oder Frank Tichelis. Wir sehen, wenn du eine Cortales kaufen willst, greifst du damit zu einem facettenreichen Instrument, das weitaus mehr Möglichkeiten bietet, als auf Anhieb vermutet. Es verzaubert die Zuhörer mit wunderschönen Klang. Durch die verwendeten Schlag- oder Streichwerke wird auch Einfluss auf den Klang genommen. Und so gab es immer wieder auch Werke, in denen verlangt wird, dass die Crotales mit dem Bogen gespielt werden.
Nicht nur fester Bestandteil der klassischen Musik
Tatsächlich ist dieses Instrument ein fester, wenngleich nicht besonders häufig eingesetzter Bestandteil in der klassischen Musik, das allerdings zugleich einen speziellen Reiz auf Musiker anderer Genres bewirkt. Man experimentiert gerne mal ein wenig und lotet dabei insbesondere die klanglichen Unterschiede zwischen dem Glockenspiel und den Zimbeln aus. Die Problematik für Drummer liegt darin, dass sie kaum imstande sind, die Vorteile und besonderen Klangeigenschaften der Xylophon-Dämpfung auszunutzen. Doch Musiker gehören bekanntlich zur kreativen Zunft und werden sich dementsprechend auch etwas einfallen lassen.
Schon Debussy widmete sich der Crotales
Eine der frühen Verwendungen von Crotales im Orchesterrepertoire taucht bei Claude Debussy in „Pour la Danseuse aux Crotales“ auf. Und zwar verbunden mit einem zauberhaften Text, der vielleicht auch imstande ist, den Charme des Instrumentes zu beschreiben: „(…) Dein Tanz beginnt: Einen Fuß setzt du vor den anderen, zögernd und sanft gleitend. Wie eine Schärpe ist dein Leib geschlungen; du streichelst deine Haus. Sie schaudert und Wellen der Wollust überfluten deine verfließenden Augen. Plötzlich stimmt es an, das klappernde Spiel der Krotala.“ Debussy war ein Impressionist, der gerne auch mal Grenzen überschritt. Ebenfalls erhält das Instrument eine tragende Rolle im Orchesterstück „From Me Flows What You Call Time“ des japanischen Komponisten Tōru Takemitsu, einem Werk für fünf Perkussionisten und Orchester.
Handgefertigte Instrumente mit berechtigten Preisen
Crotales sind keinesfalls preiswert. Für einen Satz im Tonumfang von 2,5 Oktaven kann man locker mal etwas mehr als 5.000 Euro einkalkulieren. Die Zimbeln müssen höchsten klanglichen und somit qualitativen Anforderungen entsprechen. Wer Crotales kaufen möchte, hat in der Regel professionelle Ansprüche und weiß, dass es bei der Produktion dieser sehr speziellen Idiophone keine Kompromisse geben darf. Immerhin ist dieses Instrument gewissermaßen eine Anordnung von kleinen Glocken. Die einzelnen Zimbeln werden normalerweise in Handarbeit gefertigt und müssen absolut stimmpräzise sein. Leicht vorstellbar, dass es dabei eine Menge meisterlichen Ausschuss und Fehlversuche geben wird.
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