Silent Cello: Spielen zu fast jeder Zeit an fast jedem Ort

Und von der großen Soundvielfalt profitieren

Foto: Shutterstock von Anton Watman

Zweifellos ist das Cello ein traumhaftes Instrument. Und ebenso unbestritten ist, dass man auch reichlich üben muss. Wenn da nur die lieben Nachbarn nicht wären. Mit einem Silent Cello kannst du bedenkenlos zu fast jeder Zeit spielen und begibst dich zugleich auf eine musikalische Reise der innovativen Art.

Check it: Die Vorzüge des Silent Cello

  • Nachbarschaftsfreundlich Lautstärke
  • Durch kompakte Maße besser zu transportieren
  • Nicht nur für die Stille, auch durchsetzungsfähige Lautstärke
  • Keine falschen Erwartungshaltungen an authentischen Klang
  • Ein paar angesagte Beispiele elektrischer Celli

Silent Cello für den nachbarschaftsfreundlichen Hausfrieden

Das Cello gilt als die emotionale Königin der Streichinstrumente. Es zieht die Zuhörer mit seinem außerordentlich warmen Klang in seinen Bann und lässt die Gefühle dahinschmelzen. Einfach zauberhaft. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass es mit seinem Volumen und der zwangsläufigen Lautstärke nicht besonders nachbarschaftskompatibel ist. Schon mancher Nachbar hat sich unter entnervten Tränen im Treppengeländer verbissen, weil er die stundenlangen Übungssessions von nebenan nicht mehr ertragen konnte. Mit einem Silent Cello könntest du den Hausfrieden wiederherstellen.

Dein pragmatischer Sieg gegen die Größe des Cello

Bei allen Vorzügen ist die Übungslautstärke noch nicht die einzige Problematik des Natur-Cellos. Üblicherweise möchte man sein Instrument jederzeit bei sich haben und transportieren können, ohne es dabei haben zu müssen. Das Cello mitsamt Koffer hat aufgrund seinen großen Korpus nicht zu unterschätzende Maße. Etwa in den öffentlichen Verkehrsmitteln kann es auf dem Weg zur Probe oder zum Musikschulunterricht schon mal eng und nicht minder anstrengend werden. Die Abmessungen von Schnecke bzw. Wirbelkasten bis zum Stachel oder unteren Rand der Zarge lassen sich kaum reduzieren. Der Korpus durchaus. Das Prinzip bei Silent Celli ist, dass nur ein sehr kleiner Resonanzkorpus oder gar keiner vorhanden ist.

Grenzenlose Soundmöglichkeiten mit integrierter Elektronik

Von einem elektrisch bestückten Cello ohne üblich großen Resonanzkorpus den absolut authentischen Klang des Naturinstrumentes zu erwarten, wäre der falsche Ansatz. Immerhin resultiert der Klang bei klassischen Streichinstrumenten aus dem Zusammenspiel sämtlicher Komponenten vom Hals bis zum Korpus. Sogar die eigentlich zur ästhetischen Zierde genutzt Schnecke ist noch klangentscheidend. Tatsächlich aber kommt der Sound dem Original erstens außerordentlich nahe, zumindest wenn du über die integrierte Elektronik spielst. Und zweitens stehen dir durch die Nutzung der elektronischen Möglichkeiten noch viele weitere Sound-Optionen zur Verfügung.

Keine falschen Erwartungshaltungen an den Naturklang des Instrumentes

Dass das Silent Cello trocken gespielt, also ohne Elektronik, einen flacheren Klang hat, als der Natur-Kamerad, ist trotz aller denkbaren Werbestatements schlichtweg nicht möglich. Eine solche Erwartungshaltung wäre fehl am Platz, zumal ein kleiner oder nicht vorhandener Resonanzkorpus per se dafür sorgt, dass insbesondere die tiefen Frequenzen sich akustisch nicht entwickeln können. Ohne Verstärkung wird das Silent Cello im Bassbereich logischerweise schwach auf der Brust bleiben. Dieser vermeintliche Nachteil lässt sich aber weitestgehend über die Elektronik ausgleichen.

Instrument nicht nur für die Stille, sondern für durchsetzungsfähige Lautstärke

Dabei wird das Silent Cello nicht nur für das möglichst leise Üben genutzt. Ganz im Gegenteil. Das Instrument überzeugt durch zahlreiche weitre Vorteile. So wird es auch von professionellen Cellisten beispielsweise auf lauten Bühnen bzw. in lauter Umgebung eingesetzt, wo es ansonsten untergehen würde. Denn tatsächlich bietet das Instrument nicht nur die Möglichkeit, leise zu spielen, stattdessen kann es auch ideal äußerst durchsetzungsfähig und ohne rückkopplungsfrei verstärkt werden. Ein Möglichkeit, bei der Naturinstrumente bei lauten Szenarien wie beispielsweise einer Rockbühne an ihre evolutionären Grenzen kommen.

Der Vorteil des leistbaren Preises bei vernünftiger Qualität

Interessanterweise ist das Silent Cello sogar vergleichsweise günstiger als das rein akustische Violoncello. Gut spielbare Instrumente beginnen bereits in einem Preisbereich von unter 500 Euro, qualitative elektrische Celli bekommt man etwa ab einem Preis um 1.800 Euro. Für Naturinstrumente werden da nicht selten ganz andere Kurse aufgerufen.

Nicht mehr wirklich neu, aber immer noch innovativ

Wenn wir derart euphorisch über elektronische Celli schreiben, mag sich das wie ein Novum anhören, als seinen die Instrumente vollkommen neu. Das ist natürlich nicht der Fall. Vielmehr gibt es das elektrische Cello schon länger. So stammt der Klassiker von Yamaha beispielsweise aus dem Jahr 2007. Es war die Zeit, als auch Geigen und weitere Instrumente vermehrt mit elektrischer Bestückung hergestellt und von den Musikern wie David Garret auf unterschiedlichsten Bühnen und in ebenso verschiedenen musikalischen Stilrichtungen genutzt wurden.

Yamaha SVC 110 Silent Cello – der Klassiker

Als Klassiker den elektrischen Celli hat sich seit 2007 das Yamaha SVC 110 Silent Cello etabliert. Dabei handelt es sich um ein Instrument in 4/4-Größe, das über einen kleinen, hohlen Resonanzkörper verfügt. Mit an Bord hat es Piezo-Tonabnehmer, außerdem ein eingebautes Hall-System. Externe Playbacks können über den AUX-Eingang zugespielt werden, ebenso ist ein Line-Ausgang für die Signalweiterleitung an den Verstärker, das Pult oder eben für das jeweilige Aufnahmemedium vorhanden. Nicht zu vergessen, dass das SVC 110 von Yamaha auch noch richtig schön und ästhetisch aussieht. Ein ausgezeichnetes Instrument mit hervorragendem Klang.

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Yamaha SVC 110 Silent Cello
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Yamaha SVC 210 Silent Cello – die Weiterentwicklung

Ein weiterer Kandidat für unsere Empfehlungsliste kommt mit dem SVC 210 Silent Cello aus derselben Serie von Yamaha. Das Instrument ist die Weiterentwicklung des SVC 110. Ausgestattet ist es mit einer neu entwickelten Resonanzkammer für den authentischen, natürlichen Klang. Zudem wurde die Transportfreundlichkeit vorbildlich berücksichtigt: Die Beinstützen sind faltbar, der Zargen-Satz und die Bruststütze abnehmbar. Die Klangübertragung erfolgt über die aktive Elektronik mit 3-Stufen Reverb-System. Geliefert wird das SVC 210 inklusive Soft-Bag und Kopfhörer. Aber der spielt bei der Preiskategorie auch keine besondere Rolle mehr.

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Yamaha SVC 210 Silent Cello
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NS Design NXT4a-CO-SB-F Fretted Cello – das Ungewöhnliche

Einen durchaus ungewöhnlichen Weg geht das NXT4a-CO-SB-F Fretted Cello von NS Design, einen verblüffenden Weg sogar. Entgegen der üblichen Bauweise ist das Cello bundiert. Das Silent Cello ist demnach auch anders spielbar, diverse Cello-typischen Spieltechniker lassen sich vermutlich nicht umsetzen. Dabei ermöglicht es die ideale Orientierung auf dem Griffbrett. Ist ja mal was Anderes. Das Instrument besitzt nach dem Vorbild von Western- und E-Gitarren einen stahlstabverstärkten Hals. Die Tonabnahme und Tonübertragung erfolgen über das Polar- Pickup-System inklusive Dual Mode Active Output. Beim Namen des Herstellers werden bei Gitarristen ohnehin Erinnerungen wach. Das bundierte Silent Cello stannt aus der Schmiede von Ned Steinberger.

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NS Design NXT4a-CO-SB-F Fretted Cello
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Harley Benton HBCE 990AM Electric Cello – das Preisgünstige

Und wir stellen euch ein weiteres Konzept vor, diesmal von Harley Benton. Das Harley Benton HBCE 990AM Electric Cello ist eine elektrischen Cello mit aktivem Tonabnehmersystem. Der erste Vorzug ist schon mal der äußerst günstige Preise. Das Instrument kostet lediglich einen Bruchteil der bisher genannten Familienmitglieder. Selbstverständlich reden wir bei einem Preis von unter 450 Euro nicht von absoluter Premiumqualität. Das ist auch nicht sein erklärter Zweck. Vielmehr ermöglicht es das Üben mit mehr als adäquat angepasster Lautstärke, ohne überbordend das persönliche Budget zu belasten. Gleichermaßen lässt es sich aufgrund der Bestückung mit dem aktiven Tonabnehmer auch im Band- oder Orchestergefüge nutzen. Vorhanden sind ein Klinkenausgang für den Anschluss an einen Kopfhörer oder Verstärker sowie ein 3,5 mm AUX-In für das Zuspielen von Playbacks oder Playalongs von Smartphone und sonstigen externen Endgeräten. Eine gute Lösung für Einsteiger, die in die Welt des Silent Cello hineinschnuppern wollen.

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Harley Benton HBCE 990AM Electric Cello
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Mehr als nur eine Kompromisslösung

Sicherlich ist es so, dass elektrische Celli in klassischen Orchestern eher nicht anzutreffen sind. Dennoch haben viele Musiker diese innovative Bauvariante für sich entdeckt. Sie genießen das Potenzial, sich mit anderen Klängen als auch Effekten zu beschäftigen und auch in bisher ungewohnte musikalische Stile einzutauchen. Hinzu kommt der außerordentliche Vorzug, bei geringer Lautstärke zu üben, ohne die Nachbarn aus ihrem Zuhause zu treiben. Das Silent Cello ist keinesfalls lediglich eine Kompromisslösung. Dafür ist es dann doch zu wertvoll und teuer. Zunehmend entwickelt sich die Nachfrage beispielsweise bei Musikern aus Rock und Pop, wo die Spieltechniken erweitert werden. So kann das Silent Piano auch geloopt werden. Längst hat das E-Cello auf die Spuren der E-Gitarre gemacht.

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