Sie sind vermutlich diejenigen, die ihre Gedanken und Gefühle am besten in musikalische Worte und Melodien fassen können, die Singer-Songwriter. Sie erzählen Geschichten und begleiten sich selbst auf dem Instrument. Dazu wird natürlich auch das Singer-Songwriter-Equipment benötigt. Hier ein paar Tipps:
Check it: Singer-Songwriter-Equipment
- Musikalische Tageszeitung von damals
- Zwischen Politik, Protest und Melancholie
- Von den größten Songwritern und Stars der Szene
- Grenzen immer weiter ausgelotet
- Singer-Songwriter-Equipment für Einsteiger
- Von Gitarre bis Plektrum & Co.
Die Bänkelsänger als musikalische Tageszeitung von damals
Zugegeben, das gängige Bild, mit dem wir diese Musiker assoziieren, ist und bleibt sicherlich die Gitarre. Allerdings sollten wir dabei ein wenig tiefer in die musikalische Geschichte einsteigen und somit unsere Perspektive auf die jeweilige Zeit schärfen. Denn tatsächlich hat es diese Art der Interpreten schon in grauer Vorzeit gegeben. Man hat sie eben nur nicht so bezeichnet. So gab es vom 17. Jahrhundert bis in die 1930er-Jahre die sogenannten Bänkelsänger. Man sah sie damals auf allen Marktplätzen, Jahrmärkten, Dorfwiesen, in Häfen oder auf belebten Straßen , wo sie als fahrende Sänger und Geschichtenerzähler ihre nicht selten dramatischen Moritaten und Balladen von Mord, Liebe, Räubern und Wilderern, Naturkatastrophen, Unglücksfällen und vielem mehr trugen.
Gewissermaßen waren sie die musikalischen Tageszeitungen der damaligen Zeit. Wie die späteren und aktuellen Nachfolger begleiteten sie sich dabei selbst. Zu ihrem hauptsächlichen Singer-Songwriter-Equipment gehörten als Hauptinstrumente zunächst die Harfe und die Geige, der Dudelsack oder die Drehleier, später auch die Laute, Gitarre oder das Akkordeon. Vor allem aber auch eine Bank, auf die sie sich stellten, um besser gesehen und gehört zu werden, die letztlich für den Namen „Bänkelsänger“ Pate stand.
Musik zwischen Politik, Protest und Melancholie
Musik ist per se der permanente Wandel, und so gab es auch später gleich mehrere immens große Bewegungen, die ganze Generationen prägten. Den nächsten Peak in dieser längst legendären Musiksparte gab es in den 1960er Jahren. Die damalige Ikone und Wegbereiter war Bob Dylan, wenngleich auch er natürlich Vorbilder hatte, die beispielsweise aus dem Blues kamen. Dylan war nicht nur äußerst politisch, sondern thematisch zugleich von der Literatur geprägt. Es war die Zeit von Flower-Power mit den Hippies, der Bewegungen gegen den amerikanischen Vietnamkrieg und dem Ausbruch der damaligen Jugend aus dem konservativen Konformismus.
In den 60ern, 70ern und 80ern waren dann verstärkt in den Städten die typischen Straßenmusiker zu sehen, die ihre Songs performten, aber auch Coverversionen von anderen Musikern präsentierten. Die Unterscheidung zwischen Straßenmusiker und Singer-Songwriter verschwamm deshalb ein Stück weit. Letztlich ist ein Straßenmusiker nicht zwangsläufig zugleich Komponist und Texter der von ihm gespielten Songs. Der Kreis schließt sich allerdings dadurch, dass sie wiederum oftmals die Hits bekannter Singer-Songwriter spielten, wie etwa „Streets of London“ von Ralph McTell oder das inflationär performte „Take Me Home, Country Roads“ von John Denver.
Sir Paul McCartney
Der produktivste und zugleich kommerziell erfolgreichste Singer-Songwriter in der Geschichte der Popmusik ist übrigens Sir Lord Paul McCartney. Der ehemalige Sänger und Bassist der Beatles, der für Welthits wie „Help“, „Yesterday“, „Hey Jude“, „Let It Be“ und viele weitere – insbesondere im Songwriter-Duo mit John Lennon – in seiner Zeit mit den Beatles verantwortlich zeichnete, später das mit seiner Band Wings Hits wie „Silly Love Songs“ lieferte. Paul war in seiner Musik selten politisch und grenzte sich damit von den Protestsängern deutlich ab. Die meisten seiner Songs komponierte er auf der Gitarre oder dem Klavier, obschon er als Multiinstrumentalist gilt. Sein Singer-Songwriter-Equipment war äußerst facettenreich.
Bis zu den aktuellen Mega-Stars der Singer-Songwriter
Auch das ist selbstverständlich bei allen Fußspuren, die diese zumeist aus dem Folk-Bereich stammenden Musiker hinterlassen haben, heutzutage Nostalgie. Damals wurden viele Schallplatten und ähnliche Tonträger verkauft; inzwischen können so einige Singer-Songwriter angesichts der Downloads – die es früher noch nicht gab – über die Plattenverkäufe von früher teils nur müde lächeln. So etwa Es Sheeran, der seit seinem offiziellen Debutalbum aus dem Jahr 2011 geradezu kometenhaft an den Zenit der Charts stürmte und inzwischen einer der bekanntesten Musiker der Welt schlechthin ist.
Die nicht vorhandenen Grenzen immer weiter ausgelotet
Und so haben sich die Singer-Songwriter im Laufe der Jahrzehnte – eigentlich sogar Jahrhunderte – schon eine Menge Klischees und reichlich Erfolge auf die eigenen Schultern geladen. Und das über die unterschiedlichsten Musikstile hinweg. Schließlich ist der Begriff Singer-Songwriter kein eigenes Genre. Vielmehr steht die Bezeichnung für Musiker, die ihre eigenen Songs und Texte schreiben und sich bei ihrem Gesang selbst begleiten; am häufigsten sicherlich mit der Gitarre, aber auch beispielsweise mit dem Klavier, der Ukulele, der Harfe oder sonstigem Singer-Songwriter-Equipment. Bei der Instrumentierung sind letztlich keinerlei Grenzen gesetzt und selbst die nicht gesetzten Grenzen werden angesichts der fortschrittlichen Technik immer weiter ausgelotet.
Singer-Songwriter-Equipment für Einsteiger
Wenn auch du deine musikalische Zukunft in dieser Tradition siehst, wenn auch du deine eigenen Songs komponierst, betextest und selbstbegleitet singen möchtest, verbleibt natürlich die Frage, welches Singer-Songwriter-Equipment du dafür benötigst. Nun, um es besonders präzise auszudrücken: Es kommt darauf an, nämlich auf die jeweilige Spielsituation. Im heimischen Wohnzimmer ist das sicherlich nicht besonders aufwendig. Eine Gitarre, ein Stück und ein Stück Papier könnten schon ausreichen. Besser natürlich, wenn du noch über ein Aufnahmemedium verfügst, beispielsweise ein Laptop mit Audiointerface oder einen Field-Recorder, um deine Ideen für die Ewigkeit oder zumindest bis übermorgen festhalten zu können.
Vor Publikum wirst du zum organisierten Performer
Ruft es dich allerdings auf die Bühne oder als Straßenmusiker in die Fußgängerzone, sind die Anforderungen durchaus anders. Wenn du – wo auch immer – vor Publikum performen willst, musst du deine Setup transportieren können. Und das muss selbstverständlich so abgestimmt sein, dass man dich auch hören kann. Nicht zu vergessen, dass es jetzt eben nicht mehr nur darum geht, daheim Songs zu schreiben und sie möglicherweise aufzunehmen. Vielmehr bist du jetzt Singer, Songwriter und zugleich Entertainer. Du wirst dich organisieren müssen, wie groß auch immer der Rahmen sein mag, in dem du dein Publikum in deinen Bann ziehen willst.
Singer-Songwriter-Equipment: die vernünftige Gitarre als dein absolutes Basic
Bleiben wir beim Beispiel der typischen Singer-Songwriter, steht im instrumentalen Mittelpunkt natürlich die Gitarre. Bevorzugt wird dabei eine Stahlseiten-Gitarre genutzt. Der Grund dafür ist schlichtweg, dass Stahlsaiten sich hinsichtlich der Lautstärke und des Obertonverhaltens besser durchsetzen als mit Nylonsaiten bezogene Konzertgitarren. Empfehlenswerte Gitarrenformenmit ausreichend Volumen und vernünftigem Handling sind die Dreadnought oder etwa die Round-Shoulder-Jumbo. Hier ein paar angesagte Beispiele:
Singer-Songwriter-Equipment: Augen auf bei der Saitenwahl
Bei den Saiten gilt der Grundsatz, dass dickere Saiten voluminöser klingen, außerdem mehr Bass und Mitten liefern. Auf der Kehrseite der Medaille steht jedoch, dass sie auch schwerer zu spielen sind, außerdem den Hals der Gitarre nicht verziehen sollen. So steht man wieder vor dem berühmten Kompromiss der Mitte. Steelstring-Gitarren werden in der Regel mit etwas dickeren Saiten als E-Gitarren bezogen. Vernünftig sind 011er-Saiten, herausfordernder wird es bereits mit einem 012er-Satz. Die Kraft, die du dafür insbesondere in der Greifhand benötigst, solltest du nicht unterschätzen.
Das Plektrum durchsetzungsfähig stark wählen
Wenn du noch am Anfang stehst, wirst du dich vermutlich mit dem Strumming auf der Gitarre begleiten, also der schlichte Akkordbegleitung, bei der du das Plektrum über die Saiten abwechselnd nach unten und nach oben anspielst. Da war doch was? Ach ja, selbstredend gehört dafür zu deinem Singer-Songwriter-Equipment ein Plektrum. Dabei solltest du beachten, dass es die Plektren in verschiedenen Stärken gibt. Sinnvoll ist es, auf nicht zu dünne und somit weiche Plektren zu setzen, auch hier wieder aus dem Grund, dass mittelstarke Plektren sich hörbar besser durchsetzen können und dir mehr Dynamik in deinem Spiel ermöglichen. Tatsächlich gibt es unzählige Varianten von Plektren, unter denen du deine individuellen Favoriten entdecken kannst. Auch hier ein paar gute Beispiele für dich:
Der Capo als der effiziente Helfer fürs Transponieren
Du hast dir vorgenommen, zu deinem Gitarre-Spiel auch zu singen. Und schon stehst du vor einer vollkommen selbstverständlichen Problematik. Deine Stimme hat einen beschränkten Tonumfang; die macht nun mal nicht jeden Song in jeder Tonart mit. Du wirst das Stück transponieren – in einer anderen Tonart spielen – müssen, damit die Stimme wieder perfekt klingt. Deine Stimme kannst du nicht umstimmen, die Gitarre durchaus. Nun bestünde natürlich die Möglichkeit, die dafür jede Menge komplizierte Akkordgriffe zu lernen, sich zugleich die gute Portion Harmonielehre drauf zu schaffen und permanent umzudenken. Das funktioniert auch simpler. Zu deinem Singer-Songwriter-Equipment gehört ein Kapodaster. Den klemmst du einfach im gewünschten Bund an den Hals, woraufhin du ungewohnte Tonarten mit gewohnten Griffen spielen kannst.
Ohne Gitarrengurt geht im Stehen gar nichts
Klar, dass du dich deinen Zuhörern stehend präsentieren willst. Das gebietet die musikalische Höflichkeit. Nur folgerichtet benötigst du als weiteres pragmatisches Singer-Songwriter-Zubehör einen Gitarrengurt. Dabei gibt es erstens qualitative Varianten, mit denen du verhinderst, dass der Gurt an deiner Schulter einschneidet. Zweitens können die Straps auch optisch richtig was hermachen und damit dein Image, deine Persönlichkeit und letztlich den Style deiner Musik betonen.
Singer-Songwriter-Equipment bestens transportiert und aufbewahrt
Irgendwie musst du deine Gitarre zum Auftrittsort bekommen. Dabei sollte das Instrument natürlich bestens geschützt sein, um keine Macken durch unliebsame Bekanntschaften mit fremden Gegenständen oder umherstehenden Passanten zu bekommen. Zu deinem Singer-Songwriter-Equipment gehört zumindest ein Gigbag, besser noch ein Gitarrenkoffer. Und weil du das Instrument natürlich nicht immer in der Hand halten bzw. über die Schultern hängen willst, gönnst du ihm auch noch einen soliden Gitarrenständer. Achte darauf, dass die Auflagepunkte gummiert sind, sodass die Gitarre nicht auf Metall aufliegt, wodurch sie sinnloserweise verkratzen und Schaden nehmen würde.
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