Liedbegleitung auf der Gitarre leicht gemacht

Spaß mit der Akustikgitarre

Foto: Pexels von Kindel Media

Die Frage steht viel zu selten im Raum: Was macht Musik wirklich aus? Ist es nicht hauptsächlich die spontane Gemeinsamkeit, beispielsweise das Singen (oder auch Grölen) am Lagerfeuer, am Strand oder einfach zwischendurch? Um das zu begleiten, muss man keine Koryphäe auf dem Instrument sein. Das funktioniert auch mit einfacheren Mitteln: Liedbegleitung auf der Gitarre leicht gemacht. Komm mit uns auf eine musikalische Reise der fröhlichen Art!

Liedbegleitung leicht gemacht – weil’s einfach Freude bringt

Unbedingt sinnvoll ist es in der Musik, sich ab und zu mal aufs Wesentliche zu besinnen. Nicht jeder muss oder soll vom Wunderkind zum Hochleistungsmusiker werden. Nicht immer stehen die rasant virtuosen Fähigkeiten im Mittelpunkt. Ganz im Gegenteil: Weitaus wichtiger ist es doch, Freude an der Musik zu haben, gerne beim Musizieren mit Gleichgesinnten. Na dann Liedbegleitung leicht gemacht. Erfahre hier, mit welch simplen Mitteln du die Gitarre zum Leben erweckst.

Akkordbegleitung ist ganz sicher keine Hexenkunst

Liedbegleitung auf der Gitarre ist keine Hexenkunst. Vielmehr kannst du mit den geeigneten Zutaten und einer guten Portion Durchhaltevermögen vergleichsweise schnell zum Ziel gelangen. Tatsächlich ist es unschwer möglich, mit lediglich wenigen Akkorden auf der Gitarre ein schier endloses Repertoire unterschiedlichster Songs zu begleiten. Würde es dich anspornen, wenn wir dir sagen: Für den Anfang reichen drei Griffe bzw. Harmonien und ein, zwei Anschlagtechniken vollkommen aus? Okay, das hört sich schon mal Mut machend an. Doch auch diesen Grundstock der Griffe musst du natürlich erstmal zum Klingen bringen. Und dafür begeben wir uns noch ein paar Schritte weiter zurück.

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Sei am Anfang nicht zu lässig, die klingenden Töne werden sich bedanken

Schon klar, du würdest gerne vollkommen lässig irgendwo auf einer Couch liegen und chillig den musikalischen Tag genießen, während du auf deiner Gitarre klimperst. Und zweifellos würden wir dir das auch gönnen. Nur gibt es da gerade für Einsteiger ein nicht zu unterschätzendes Problem. Mit der falschen Körper-, Arm- und Handhaltung stehst du dir selbst auf den Füßen, Du wirst möglicherweise irgendwelche Töne und Akkorde greifen und auch anspielen können. Doch sie werden nicht klingen. Erst recht nicht im Gesamtzusammenhang; beispielsweise in den Momenten, in denen du die Akkorde bei der Liedbegleitung auf der Gitarre wechseln musst. Weshalb das so ist, werden wir dir ein wenig später in diesem Artikel erklären.

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Die klassische Haltung ist immer sinnvoll für den Beginn

Bei der Haltung der Gitarre gibt es mindestens zwei verschiedene Herangehensweisen. Die erste wäre die klassische Haltung, bei der du mit aufrechtem Rücken auf einem Stuhl sitzt. Vor dir steht eine höhenverstellbare Fußbank, die so eingestellt wird, dass der linke Oberschenkel (bei Rechtshändern) leicht nach oben hin angewinkelt ist, während die Beine leicht geöffnet werden. Nun legst du die Gitarre auf den erhöht liegenden Oberschenkel und anschließend den Unterarm der Zupf- bzw. Anschlagshand gewissermaßen als lockere Fixierung auf den höchsten Punkt des Gitarrenkörpers.

Dabei wird nun die Gitarre bzw. der Kopf des Instrumentes nach oben geneigt. Den richtigen Neigungswinkel hast du dann erreicht, wenn der Kopf der Gitarre sich auf Höhe deiner Schulter, besser noch auf Höhe deines eigenen Kopfes befindet. Der Hals des Instrumentes wird somit in einem Winkel von etwa 45 Grad nach oben ragen. Dein Vorteil: Du kannst vernünftig greifen, ohne dass Finger sich gegenseitig und somit den klingenden Tönen in die Quere kommen.

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Vernünftige Haltung kommt vor allzu cooler Schönheit

Ebenso gibt es erstens die sogenannte Westernhaltung, bei schon etwas mehr Coolness-Faktor hat, und dann die Möglichkeit, das Instrument im Stehen zu halten und zu spielen. Bei sämtlichen Varianten solltest du grundsätzlich darauf achten, dass die optimale Bespielbarkeit gegeben ist. Oder um es anders auszudrücken: Vernünftig spielen zu können, kommt eindeutig vor Schönheit. Und um das noch mal ganz deutlich zu betonen: Was du in zehn Jahren machst, welche Haltung du einnimmst, wenn du längst zum Routinier geworden bist, danach wird kein Hahn mehr von irgendwelchen Dächern krähen. Aber der Beginn sollte sauber und korrekt sein, damit du so schnell wie möglich die Liedbegleitung auf der Gitarre umsetzen kannst.

Erstmal die Gitarre entspannt kennenlernen

Im nächsten Stepp wirst du dich mit deinem Instrument anfreunden. Man muss ja wissen, mit wem man es zu tun hat. In der Regel lernst du nun dich auf den Saiten zurechtzufinden, die Saiten an der richtigen Stelle am ebenso richtigen Bund niederzudrücken und zeitgleich mit den Fingern zu zupfen oder gleich mit dem Plektrum anzuspielen. Dafür solltest du dir durchaus ein wenig Zeit lassen und gerade am Anfang keinesfalls übertreiben. Immerhin besteht die Problematik, dass insbesondere die greifenden Finger schmerzen werden, weil erstens die Druckpunkte ungewohnt sind und zweitens noch keine schützende Hornhaut gewachsen ist. Das braucht ein wenig Geduld.

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Als Gitarrist hast du vieles, aber keine Zeit

Ist die Hürde nach ein paar Tagen oder Wochen genommen, geht es an die ersten Harmonien, die ersten Akkorde. Dich erwartet nunmehr, dass du mit gleich mehreren Fingern gleichzeitig greifen musst. Und dieses „gleichzeitig“ ist wirklich im Wortsinn zu verstehen. Auch für die einfache Liedbegleitung auf der Gitarre wirst du bei vergleichsweise simplen Akkorden meistens mit drei Fingern greifen. Die dürfen dann jedoch nicht mühsam, umständlich und zeitaufwendig nacheinander gegriffen werden. Die Zeit, die dabei draufgehen würde, hast du nicht; die steht dir nicht zur Verfügung. Schließlich läuft die Zeit bei jedem Song munter weiter. Die wird nicht darauf warten, bis du die Finger sortiert hast.

Finger bei Akkorden grundsätzlich zeitgleich aufsetzen

Nur folgerichtig gewöhnst du dir an, die jeweiligen Finger des Akkordes zeitgleich aufzusetzen. Sinnvollerweise übst du das anfangs entspannt mit Trockenübungen. Das will sagen, dass du immer wieder übst, die Finger komplett auf die Saiten setzt, ohne sie niederzudrücken oder mit der anderen Hand anzuschlagen. Erst wenn du das Gefühl hast, die Abstände und insgesamt die komplette Bewegung haben sich in dein musikalisches Gedächtnis eingeprägt, gehst du dazu über die Saiten auch niederzudrücken und anzuschlagen bzw. zu zupfen, um zu kontrollieren, ob sie auch klingen. Tatsächlich wirst du jetzt eindeutig hören, an welcher Position du den Griff nachjustieren musst, damit keine Saite abgedämpft wird oder aus sonstigen Gründen nicht klingt.

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Und schon geht’s zur Liedbegleitung auf der Gitarre

Und schon kommen wir geradezu rasant zum eigentlichen Thema, zur Liedbegleitung auf der Gitarre. Um dir sämtliche Befürchtungen gleich vorweg aus den Segeln zu nehmen, möchten wir hier eine geradezu kuriose Tatsache betonen: Ja, es gibt zahllose Akkorden in ebenso vielfältigen Griffweisen auf den sechs Saiten der Gitarre. Die kannst du ja eines Tages auch allesamt lernen, wenn du Spaß daran hast. Für die einfache Liedbegleitung auf der Gitarre allerdings genügen dir drei bis vier. Das war’s. Verblüffend? Na ja, irgendwann nicht mehr. Denn tatsächlich bestehen die meisten Songs, die man so gerne gemeinsam grölt oder vielleicht sogar singt aus eben nicht mehr als den besagten drei oder vier Harmonien.

Du brauchst nicht mehr als einen „Satz“ von Akkorden

Wenn du dir einen „Satz“ zueinander passender Akkorde draufschaffen möchtest, benötigst du einen Grundakkord, beispielsweise „C-Dur“, außerdem den Akkord, den man auf der vierten Stufe der jeweiligen Tonleiter bilden würde – in diesem Fall also „F-Dur“ sowie den Akkord der fünften Stufe, was in der der Tonart „C-Dur“ der Akkord „G-Dur“ ist. Allein mit diesen Griffen kannst du Tonnen von Liedern spielen.

Du brauchst den Grundakkord, nehmen wir C-Dur | Foto: Shutterstock von Kridtanat
Außerdem die Subdominante: F-Dur | Foto: Shutterstock von Kridtanat
Außerdem die Subdominante: G-Dur | Foto: Shutterstock von Kridtanat

Klar ist, dass die Lieder möglicherweise oder sogar ziemlich wahrscheinlich in anderen Tonarten geschrieben sind. Na und? Das Original kann uns doch herzlich egal sein. Du musst nur lernen, die Harmonien zu transponieren und den Song mit diesen wenigen Griffen, die du beherrscht umzusetzen. In welcher Lage und Tonart ein Sänger in den Charts singt, muss dir vollkommen wumpe sein, wenn du unkompliziert zur Liedbegleitung auf der Gitarre kommen möchtest.

Am besten mit einer Umrechnungstabelle

Bereits mit diesen wenigen Griffen kannst du Songs spielen wie „Blowin‘ in the Wind” von Bob Dylan, „Bad Moon Rising” von CCR, „La Bamba“ von Ritchie Valens, auch nahezu 99 Prozent des Ballermann-Repertoires und zahlreiche Schlager, Rock’n’Roll-Hymnen und vieles mehr. Du musst dir die Akkorde lediglich zurechtlegen, am besten mit einer Umrechnungstabelle.

Tonika C-Dur D-Dur E-Dur G-Dur
Subdominante F-Dur G-Dur A-Dur C-Dur
Dominante G-Dur A-Dur H-Dur D-Dur

 

Wenn nun also ein Stück beispielsweise in D-Dur geschrieben ist, brauchst du dir Harmonien nur auf deine vorhandenen Akkorde kurz umrechnen und schon legst du mit der Liedbegleitung auf der Gitarre los. Lass dich nicht bremsen, und wenn’s mal krumm und schief klingt, pfeif drauf. Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es. Musik soll Spaß machen und nicht verkopft sein. Alles andere kann später noch immer kommen. Schon jetzt freuen wir uns darauf, mit dir gemeinsam die ersten Songs zu grölen. Man hört sich – man sieht sich!

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Auch interessant: „Violinbogen für Einsteiger: Worauf du achten solltest“.

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