Für viele ist die Konzertgitarre noch immer der ideale Einstieg in die Welt der Musik. Und das ist gut so. Schließlich zeichnet sie sich durch angenehmen Bespielbarkeit aus, ermöglicht ein umfangreiches musikalisches Spektrum und erklingt voller Harmonie. Hier unsere Tipps, wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest.
Check it: Konzertgitarre kaufen – eine Hilfestellung
Konzertgitarre kaufen – vom Ursprung bis zur wahren Geburtsstunde
Okay, wir könnten uns jetzt in Jahrtausende alter Geschichte ergießen, einen forschenden Ausflug ins einstige Persien und nach Mesopotamien machen und uns auf die ersten Spuren der Konzertgitarre zu begeben. Wir könnten im Ägypten der Zeit von 14.000 v. Chr. feststellen, dass es mit den Vorläufern der Laute bereits die ersten Artverwandten gab oder in Griechenland ab etwa 800 v. Chr. mit der sogenannten Kithara die frühzeitlichen Konzertgitarren das Licht der Welt erblickten. Doch erstens kann man mit ein wenig Fantasie auch die absurdesten Zusammenhänge konstruieren und zweitens bringt dich eine solch verstaubte Reise in die Vergangenheit herzlich wenig weiter, wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest.
Mit der Form einer Acht ist man noch lange keine Gitarre
Tatsache bleibt vor allem: Die Konzertgitarre ist nichts Geringeres als die ursprüngliche Form der Gitarre. Und bei allen denk- und undenkbaren autobiografischen Zusammenhängen, stimmt vor allem eins: Der Erfinder der heutigen Konzertgitarre war zunächst ein gewisser Antonio de Torres. Der nämlich brachte ihre Bauteile in die stimmigen Konfektionsmaße, nutzte dünneres Holz, verbesserte das Schwingungsverhalten, die Lautstärke und Projektion. Und das war nach seinen ersten verkümmerten Versuchen exakt im Jahr 1856. Von wegen Tausende von Jahren vor Christus. Nur weil ein prähistorisches Instrument die Form einer Acht besitzt, ist es noch lange keine Gitarre.
Historische Schritte durch die Besaitung mit Nylon
Aber was soll’s, Legenden leben länger. Der gute Antonio hatte damit schon eine Menge Meilen gesteinigt; Verzeihung noch mal: Er hatte eine reichlich Meilensteine gelegt. Dennoch fehlte eine wichtige Evolutionsstufe bis zur Konzertgitarre. Die wurde ebenfalls im 19. Jahrhundert durch den Gitarristen und Gitarrenbauer Andres Segovia eingeläutet, nämlich mit seiner Idee, für die Besaitung statt Tier-Darm Nylon zu verwenden. Ja, von all solchen historischen Schritten könnten wir erzählen, aber weshalb sollten wir das tun? Wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest, werden dich doch vermutlich ganz andere Fakten interessieren.
Zwischen einfacher Liedbegleitung und konzertanten Stücken alles möglich
Wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest, setzt du damit auf ein Instrument, mit dem du einen riesigen Fundus an Musik aus unterschiedlichsten Musikstilen und Schwierigkeitsgraden spielen kannst. Die Entscheidung für dieses Instrument, ist die für den Einstieg in deinen musikalischen Weg, der dich begeistern wird. Insbesondere deshalb, weil die Schülergitarre ein besonders geselliges Instrument ist; eines, bei dem du immer wieder auf Gleichgesinnte treffen wirst.
Das beginnt bereits bei den Gelegenheiten in denen ein paar Feierfreudige spontan gemeinsam ein paar Lieder singen, die du locker auf der Gitarre begleitest, und endet bei hochkonzertanten Stücken noch lange nicht. Zumal du aber noch ganz am Anfang stehst, schauen wir erstmal auf die Dinge, die du beim Konzertgitarrenkauf beachten solltest.
Dimensionen der Gitarre müssen der Körpergröße entsprechen
Das erste Kriterium ist immer, dass das Instrument zu dir passen muss und nicht umgekehrt. Und das ist jetzt keinesfalls metaphorisch oder gar musikalisch-poetisch gemeint, sondern ganz nüchtern faktisch. So wie Kids im heranwachsenden Alter bekanntlich verschieden groß sind, gibt es auch Schülergitarren, die in ihren Dimensionen der Körpergröße entsprechen. Der dahinterstehende Sinn ist, dass die noch nicht ausgewachsenen Finger und Arme aufgrund der geringeren Abmessungen des Instrumentes überhaupt imstande sind, vernünftig zu greifen, ohne automatisch in jedem Augenblick überfordert zu sein.
Wenn du also eine Konzertgitarre kaufen möchtest, ob für dich oder deinen Nachwuchs, stellst du zuerst fest, welche Gitarrengröße für welches Alter infrage kommt. Zugegeben, tatsächlich geht es nicht wirklich um das Alter, stattdessen um die Körpergröße und eben die Länge von Fingern und Armen; aber man pauschalisiert ja gerne mal. Du weißt, was wir meinen.
Ein paar Fachbegriffe zu verstehen, ist unumgänglich
Obschon das Gitarre-Spielen erst noch lernen möchtest, kommst du um ein paar wenige Fachbegriffe nicht herum, wenn du eine Konzertgitarre kaufen willst. Einer davon betrifft eben die Einordnung der Größe des Instrumentes. Die Rede ist von der „Mensur“. Bezeichnet wird damit die Länge der frei schwingenden Saite. Exakt die wird als Definition für die Größe der Gitarre herangezogen. Darauf basierend wirst du auf die 4/4-Konzertgitarre treffen, bei der es sich gewissermaßen um die Standardgröße für „Ausgewachsene“ handelt. In der Gitarristen-Welt gilt man übrigens ab einer Körpergröße von 1,60 Meter als ausgewachsen. Irre oder? Lass‘ dich nicht zurückhalten, weiter zu wachsen. Aber selbst mit Schuhgröße 48 ist die 4/4-Mensur die passende.
Kleiner bedeutet nicht schlechter, sondern schlichtweg kompatibel
Dementsprechend gibt es unterteilte Abstufungen hin zu kleineren Modellen. Wenn du eine Konzertgitarre kaufen willst, wirst du dabei etwa auf 7/8-, 3/4- oder 1/2-Größen der Schülergitarren treffen. Und das geht noch weitaus kompakter, so beispielsweise mit der 1/4-Gitarre der 1/8- oder 1/16-Schülergitarre. Auch gibt es noch kleinere Instrumente, wodurch die Kids mit vernünftigen Instrumenten frühzeitig an die Musik herangeführt werden können. Mit solchen gewissermaßen Miniaturgitarren wird’s dann allerdings auch schon ein wenig kurios. Immerhin wachsen die Kleinsten bekanntlich am schnellsten. Die Gitarre aber wächst nicht mit. Kaum den Schnuller weggelegt, musst du auch schon die nächste Konzertgitarre kaufen.
Unlösbare Handbremse unbedingt vermeiden
Genug gefloskelt; die richtige Gitarrengröße zu bestimmen, ist tatsächlich ein ernsthaftes Thema. Noch-Laien sollten sinnvollerweise den Rat eines versierten Musiklehrers, erfahrenen Musikers oder eben der Fachleute im Handel einholen. Klar, das kann man auch eigenständig machen, dann bleibt der Gitarrenkauf aber immer ein recht wackliges Vabanque-Spiel. Um die Bedeutung an dieser Stelle nochmals zu betonen: Wer eben noch höchstmotiviert von den Dimensionen der Gitarre überfordert ist, wird schnell die Freude am Musizieren verlieren, möglicherweise an sich selbst zweifeln. Solche Zweifel können eine schlichtweg unlösbare Handbremse sein und sollten gar nicht erst aufkommen.
Hier eine Übersicht, an der du dich in etwa orientieren kannst:
- Mensur einer 4/4-Gitarre: 630 – 650 mm – Körpergröße ab 1,60 Meter
- Mensur einer 7/8-Gitarre: 620 – 630 mm – Körpergröße 1,40 – 160 Meter
- Mensur einer 3/4-Gitarre: 595 – 614 mm – Körpergröße 1,30 – 1,50 Meter
- Mensur einer 1/2-Gitarre: 530 – 547 mm – Körpergröße 1,20 – 1,40 Meter
- Mensur einer 1/4-Gitarre: 472 – 487 mm – Körpergröße 1,10 – 1,30 Meter
- Mensur einer 1/8-Gitarre: 397 – 440 mm – Körpergröße bis 1,10 Meter
Schülergitarre als Basis für alles Weitere
Nicht vergessen dürfen wir an dieser Stelle, dass „Konzertgitarre“ umgangssprachlich auch als Überbegriff für verschiedene Bauarten verwendet wird. Das beginnt bei der Schülergitarre, reicht über die Klassikgitarre und die Meistergitarre und endet bei der Flamenco-Gitarre noch lange nicht. Letztlich aber sind das dann Unterteilungen, die sich auf spezielle Attribute von der Bauart bis zur Qualität beziehen. Wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest, die dir den musikalischen Einstieg und mehr ermöglicht, bist du mit der Schülergitarre bestens beraten.
Instrument, das unterschiedlichste Genres besetzt
Doch du solltest wissen, wo das Instrument herkommt und dass auch Dauer noch eine ganz Menge mehr möglich ist. Denn eigentlich wurde sie für höchst musikalische Ansprüche insbesondere in der Klassik konzipiert. In den Anfängen sollten darauf hochkomplexe Werke etwa von klassischen Komponisten wie Tarrega, Sor oder Carcassi gespielt werden. An das Schrumm-Schrumm bei der Liedbegleitung oder so ähnlich hatte man damals kaum einen Gedanken verschwendet. Seit jeher zeichnete das Instrument sich allerdings durch seinen warmen und gewissermaßen ruhevollen Ton aus.
Dann kam der Rock’n’Roll, dann kam die Folkmusik, dann kamen Künstler wie Eric Clapton, die den klassischen Puristen unmissverständlich vor Augen führten, dass sie die Konzertgitarre nicht ausschließlich für sich gebucht hatten. Dein Vorteil, wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest: Tatsächlich ist es eines der wenigen Instrumente, das die konzertante Klassik, regionale Volksmusik und Popularmusik bis hin zum Pop, Rock und Jazz gleichermaßen besetzt. Aber wir wollten gemeinsam ein Auge darauf werfen, worauf du achten musst, wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest. Den so wichtigen Faktor der Größe haben wir bereits ausgiebig abgehandelt. Widmen wir uns weiteren Details:
Die Besaitung: Nylonsaiten sind besondere fingerfreundlich
Gerade hinsichtlich der Saiten bietet die Schüler- bzw. Konzertgitarre einen entscheidenden Vorteil gegenüber beispielsweise der Westerngitarre. Verwendet werden in der Regel Nylonsaiten. Die sind vergleichsweise „freundlich“ zu den Fingerkuppen und lassen sich relativ einfach aufs Griffbrett niederdrücken. Die Saitenspannung ist weniger stark als bei Stahlsaiten und die Saiten schneiden nicht so stark in die Fingerkuppen ein. Ehemalige Anfänger ist das auch nachträglich noch schmerzhaft bewusst: Zu Beginn tun die Fingerkuppen weh, müssen sich erstmal an den Greifvorgang gewöhnen und auch eine gute Portion Hornhaut aufbauen. Mit den Nylonsaiten einer Schülergitarre ist diese Gewöhnung ungleich schmerzfreier als mit den Stahlsaiten einer Westerngitarre.
Das Balkensystem: Stabilisierend und klangunterstützend
Das hängt eben auch damit zusammen, dass die Tension – der Saitenzug – bei einer Konzertgitarre geringer ausfällt als bei den stahlsaitenbestückten Kameradinnen. Um diesem Saitenzug entgegenzuwirken, besitzen Westerngitarren von wenigen Ausnahmen abgesehen einen Metallstab im Hals, den Halsstab oder sogenannten, aus Rundstahl bestehenden Truss-Rod. Bei Konzertgitarren wird – auch hier gibt es Ausnahmen, beispielsweise bei manchen kanadischen Gitarren – darauf verzichtet.
Der Saitenzug der Nylonsaiten ist geringer; dennoch muss der Korpus stabilisiert werden. Die Lösung dafür ist das Balkensystem im Inneren der Gitarre. Neben der Stabilisierung der Konstruktion trägt das auch entscheidend zur Klangentwicklung und insbesondere zum Klangvolumen bei. Ein handwerklich vernünftig gesetztes Balkensystem gehört zu den Qualitätskriterien, auf die du Wert legen solltest, wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest.
Von den Vor- und Nachteilen des breiten Griffbretts
Nun haben wir bereits angesprochen, dass die Gitarre mit ihren Dimensionen möglichst einfach spielbar sein sollte. Dabei offenbart sich das Griffbrett als durchaus zweigleisiges Thema. Die Saitenabstände sind bei einer Konzertgitarre weiter als bei einer Western- erst recht einer E-Gitarre. Der Vorteil ist, dass deinen anfangs noch ungelenken Fingern mehr Bewegungsfreiheit zur Verfügung steht. Und dieser Vorzug ist ganz sicher nicht zu unterschätzen. Wenn du eine Konzertgitarre kaufen willst, solltest du allerdings auch wissen, dass das breite Griffbrett auch nach spreizfähigen Fingern verlangt. Um vernünftig greifen zu können, gehören Dehnungsübungen zur selbstverständlichen Tagesordnung. Es ist, wie es ist. Da musst du durch.
Hochwichtig sind die Stimmstabilität und der angenehme Klang
Zu den grundlegenden Qualitätskriterien gehören die Stimmstabilität der Mechaniken, die Oktavreinheit der Gitarre, ohne die ein stimmstabiles Spielen nicht möglich ist, und weitere Attribute wie die saubere Verarbeitung und Lackierung. Manches davon kannst du selbst beurteilen, wenn du eine Konzertgitarre kaufen möchtest; für andere Aspekte wiederum bedarf es der erfahrenen Fachkenntnis. Für deine Zwecke unabdingbar sind insbesondere die gute Bespielbarkeit und selbstverständlich – wir reden von Musik (!) – der möglichst angenehmen Klang. Zwar reden wir an dieser Stelle noch lange nicht von Meisterinstrumenten, doch eine gewisse wohlklingende Basis sollte gegeben sein. Die ergibt sich oftmals aus den verwendeten Materialien, also den Klanghölzern, und da gibt es typischen Kombinationen.
Am Beispiel einer beliebten Schülergitarre
So besitzt etwa die äußerst beliebte Yamaha C40 eine Fichtendecke – einem Klangholz, das für sein obertonreiches Klangspektrum bekannt ist – kombiniert mit Boden und Zargen aus Meranti sowie Griffbrett und Steg aus Palisander. Die Kombination der Hölzer hat sich im Einsteigerbereich gewissermaßen zum Standard entwickelt. Und so ist die Yamaha C40 auch gern gesehener Gast in Musikschulen, in denen die Nachwuchsgitarristen ihren ambitionierten Weg beginnen. In identischer Ausstattung gibt es die Konzertgitarre auch als 3/4-Modell.
Hochwertigkeit aufgrund der verwendeten Hölzer
Eine Portion hochwertiger wird es bereits mit der Thomann Classica S 4/4 Konzertgitarre. Wenn du eine solche Konzertgitarre kaufen möchtest, erkennst du schnell die klangliche Bedeutung der Hölzer. Zum Einsatz kommt für die Decke massive Fichte. Der Boden und die Zargen bestehen aus ebenfalls massivem Ahorn. Das Griffbrett und der Steg werden aus Akazie gefertigt, der Hals wieder aus nussbaumartig gebeiztem Ahorn. Klar, dass dadurch auch Preisunterschiede entstehen. Doch erstens halten die sich in vertretbaren Grenzen und zweitens gibt es angenehmen Klang nun mal nicht zum Nulltarif.
Schülergitarren müssen keine Unsummen kosten
Zu den ewigen Klassikern bei Konzertgitarren gehören etwa die der Marken Cordoba oder Hanika. Die Cordoba C5 CD Iberia ist im traditionellen Natur-Finish designt, verfügt über eine massive Zeder-Decke sowie Boden und Zargen aus furniertem Mahagoni. Gerade aufgrund der Kombination von massivem und gesperrtem Holz und der angenehmen Klangentwicklung hat das Instrument sich einen beachtlichen Ruf im moderaten Preisbereich erarbeitet. Nicht umsonst klingt der Name spanisch. Immerhin sind die Spanier die anerkannten Vorreiter im Segment der klassischen Gitarren. Wenn du eine gut klingende Konzertgitarre kaufen möchtest, ohne dein Budget zu überfordern, könnte dies dein passendes Instrument sein.
Träumen darf man ja mal …
Bei alledem solltest du nicht vergessen, dass Meistergitarren angeboten werden, die in vollkommen andere Qualitäts- und auch Preisbereiche vordringen. Beispielsweise für die Alhambra Luthier Aniversario, die Hanika Natural-Torres Ceder oder die Hanika New Century Lattice werden vollkommen andere Kurse aufgerufen. Wenn du eine solche Konzertgitarre kaufen möchtest, wäre das anfangs vermutlich leicht überzogen. Aber träumen darf man ja mal!
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Beim Gitarrenkauf gibt es etliche Dinge zu beachten. Interessant deshalb für dich: „Qualität einer Gitarre beurteilen“.