Sie ist eins der ältesten Blechblasinstrumente, sogar das erste, das chromatische Töne spielen konnte und dennoch bei vielen nicht besonders bekannt, wenn sie denn nicht selbst zu den Blasmusikern gehören. Versuchen wir ein bisschen Instrumentenwissen über die Posaune zu verbreiten. Sie hat es eindeutig verdient – gut geschmiert ist halb gezogen!
Instrumentenwissen über die Posaune: Ungerechtigkeit beginnt beim Namen
Dass die Posaune ziemlich ungerecht behandelt wird, zeigen schon die weiteren Bezeichnungen, unter denen sie bekannt ist. Im Englischen, Französischen und Italienischen trägt sie den Namen „trombone“ und das bedeutet „große Trompete“, wodurch sie gewissermaßen zum Anhängsel eines eigentlich vollkommen anderen Instrumentes avanciert. Der erste Gedanke lautet, das könnte geschichtliche Gründe haben.
Pustekuchen, hat es nicht wirklich, oder man müsste dafür beim Instrumentenwissen über die Posaune ganz schon um die Ecke denken. Vielmehr ist die Posaune eine Ableitung der altfranzösischen Bezeichnung „buisine“ und das leitet sich wieder aus dem lateinischen „bucina“ ab. Und damit sind wir auch bereits in der Antike gelandet, denn mit „bucina“ wurden in der Epoche die Naturhörner bezeichnet.
Eine Portion Erbsen zugunsten eines eigenständigen Instruments gezählt
Dabei lohnt es sich durchaus, zugunsten der Posaune ein paar Erbsen zu zählen. Denn dabei dürfte schnell deutlich werden, dass es sich um ein wirklich eigenständiges Instrument handelt. Möchte man die Posaune und die Trompete mit Instrumentenwissen über die Posaune unbedingt in eine Schublade schmeißen, sollte die ausreichend groß sein, damit genügend ähnliche Instrumente mit hineinpassen.
Denn ja, beide gehören – wie andere allerdings auch – zur Blechblasfamilie. Zumindest mit zugedrückten Augen ist auch die Tonerzeugung ähnlich bis gleich. Und dann kämen da noch, … Na ja, ehrlich gesagt kommt da nicht mehr viel an Übereinstimmungen. Abgesehen vom Ursprung. Die Mutter aller heutigen Blechblasinstrumente war das antike Horn.
Wann und von wem die Posaune erfunden wurde
Nein, es waren nicht die Schweizer und auch nicht die Antiker, da müssen wir mit dem Instrumentenwissen über die Posaune leider enttäuschen. Die ersten Posaunen wurden im Jahr 1468 nachweislich am burgundischen Hof gebaut. Wer sie wirklich erfunden hat, ist nicht letztgültig überliefert. Das war wohl eher inkognito unter dem Mantel der Verschwiegenheit oder Geschichtsvergessenheit. Der erste bekannte und bis heute unvergessene Posaunenbauer allerdings ist ein Deutscher, nämlich Jörg Neuschel, der Mitte des 16. Jahrhunderts in Nürnberg Posaunen herstellte.
Welche Arten von Posaunen es gibt
Im ersten Augenblick wird das Instrument meistens als Zugposaune verstanden. Tatsächlich gibt es aber auch andere. Wenn du dein Instrumentenwissen über die Posaune ein bisschen anreichern möchtest, triffst du auf dem Markt Instrumente in verschiedenen Größen und Stimmungen. Dazu gehören beispielsweise die Bassposaunen, Ventilposaunen und Posaunen mit Quartventil als auch Ventilposaunen ohne Quartventil. Ebenso gibt es die Altposaune und als häufigste Vertreterin die Tenorposaune.
Die Posaune war vergleichsweise früh chromatisch
Eine weitere Besonderheit, auch das gehört zum Instrumentenwissen über die Posaune, ist, dass die Posaune im Vergleich zu den bis dato ventillosen Instrumenten relativ früh chromatisch war. Der Grund dafür ist der Zug, der nicht nur chromatische und diatonische Töne, sondern auch Zwischentone ermöglicht, die dann allerdings aufgrund der nicht korrekten Luftsäule nicht so sauber erklingen. Aufgrund des Zugs ist die Posaune imstande, Glissandi – auf- oder absteigende Töne ohne Unterbrechung – zu spielen, wodurch sie wiederum ihre Eigenständigkeit beweist. Das kann so nämlich kein anderes Blechblasinstrument.
Zwischen Naturtönen und Einsatz des Zuges
Ohne Bewegung des Zugs, nur mittels Veränderung der Lippenspannung, kann der Posaunist die Naturtonreihe auf seinem Instrument spielen, also sieben oder acht Naturtöne. Mit dem Zug ist der Tonumfang – wie erwähnt – erheblich größer, nicht weiter, aber mit mehr differenzierten Tönen, sogar über den chromatischen Tonumfang hinaus. Durch den fließend und stufenlos möglichen Übergang von einem Ton zum nächsten und zum übernächsten und sonst wohin kann die Posaune das bekannte „Wahoo“ erzeugen. Auf das sie in der öffentlichen Wahrnehmung allerdings zuweilen auch manchmal reduziert wird. Dabei kann sie viel mehr. Und dieses Instrumentenwissen über die Posaune geht dann auch schon eine deutliche Stufe tiefer ins Detail.
Außergewöhnliche Klangvielfalt inklusive
Wer sich ein wenig Instrumentenwissen über die Posaune angeeignet hat, ist sich ihrer außergewöhnlichen und zugleich natürlichen Klangvielfalt bewusst. Das Instrument kann klare und scharfe Töne liefern, aber auch fetzend, lauf und volltönend gespielt werden. Dann wiederum kann man sie weich, zart und gefühlvoll spielen. Daraus resultiert auch, dass sie in den unterschiedlichsten musikalischen Genres ihre Qualitäten unter Beweis stellt. Und da gibt’s echt eine geradezu riesige Bandbreite.
Genreübergreifend ist die Posaune nicht eingeschränkt
So ist das tiefe Blechblasinstrument mit dem weitgehend zylindrischen Rohr bei enger Mensur Bestandteil des Symphonieorchesters. Diverse Posaunenkonzerte wurden beispielsweise von Mozart oder Haydn komponiert. Ebenso ist die Posaune in ihren diversen Bauarten gern gesehener Gast in der Bigband, im Posaunenorchester, in Blaskapellen und in Marching-Formationen.
Das ist aber längst noch nicht alles, auch das gehört zum Instrumentenwissen über die Posaune. Das Instrument ist wesentliche Vertreterin im Jazz, beginnend beim Dixie und beim Freestyle noch lange nicht ändern. Gefühlvoll träumerische Tanz- und Galamusik erwünscht? Kein Problem, die Posaune kann auch das. Sie ist genreübergreifend einfach nicht eingeschränkt.
Wie die Posaune notiert wird und womit die gespielt werden
Es geht los, Instrumentenwissen über die Posaune im Besonderen. Selbst die Posaunisten sind sich, wie in so manchen Foren nachzulesen ist, über die Notation der Posaune zuweilen uneinig. Tatsache ist: Es ist nicht immer einheitlich und kommt auf die Besetzung an. Standardmäßig allerdings wird die dritte Posaune im Bassschlüssel notiert, die zweite im Tenorschlüssel und bei der ersten Posaune kommen sowohl Tenor- als auch Altschlüssel vor.
Es ist sogar durchaus üblich, dass der Komponist im Verlauf des Stückes – vor allem bei neueren Kompositionen ab 1900 – die Schlüssel wechselt. Mit der Tenorposaune lassen sich alle drei Stimmen spielen, aber mit der Alt- bzw. Bass-/Kontrabassposaune klingt es schöner und authentischer.
Als Posaunist solltest du sämtliche Notenschlüssel beherrschen
Das im Vergleich mit anderen Instrumenten Verrückte daran ist, dass der geneigte Posaunist sinnvollerweise alle drei Schlüssel beherrschen sollte. Das übertrifft sogar die Herausforderungen von Pianisten, die eben nur im Violinen- und Bassschlüssel spielen und lesen müssen. Dabei kannst du eigentlich nur hoffen, dass die Stimmen nicht mit zu vielen Hilfslinien nach unten notiert ist. Immerhin wolltest du Posaune spielen und nicht etwa als Anthropologe Hieroglyphen entziffern. Die Posaunensprache ist eben eine besondere. Sei’s drum.
Ob man sich Posaune als Autodidakt beibringen kann
Die Meinungen sind in dieser Frage geteilt. Die meisten sind allerdings der Meinung, das man sich das Spielen eigenständig beibringen kann, zumindest dann, wenn man bereits über Erfahrung auf einem anderen Instrument und über eine Portion Instrumentenwissen über die Posaune verfügt. Als problematisch wird dabei das Erlernen der korrekten Intonation bezeichnet. Dafür nimmst du sinnvollerweise zur Kontrolle ein digitales Stimmgerät als Hilfe. Empfehlenswert ist es, zumindest anfangs auf ein Instrument mit Quartventil zu setzen. Viele Posaunisten bevorzugen allerdings den Klang von Tönen, die mit den normalen Lagen ohne Quartventil gespielt werden. Ganz klar ist es immer besser, professionellen Posaunenunterricht zu nehmen.
Vor- und Nachteile des Quartventils
Mit dem Einsatz des Quartventils lassen sich diverse Töne intonationssicherer umsetzen, was eben auf der positiven Habenseite zu verbuchen ist. Klar sein sollte dir aber auch, dass das Quartventil die Tonqualität verändert. Und zwar nicht zum Besseren. Ohne den Einsatz des Quartventils ist der Klang offener und authentischer.
Den Geschwindigkeitsfaktor nicht unterschätzen
Mag man laienhaft den Eindruck haben, die Posaune sei mit ihrem Zug ein relativ gemächliches Instrument. Dabei ist exakt das Gegenteil der Fall. Die Zugbewegung muss natürlich immer vor dem Ton erfolgt sein und dabei präzise sitzen. Das heißt auf Deutsch oder zumindest Mitteleuropäisch, die Bewegung des Zuges muss grundsätzlich vor dem eigentlich Anblasen geschehen. Hinterherhinken gibt’s da nicht, von Gemächlichkeit also keine Spur. Das wird bei schnelleren Passagen richtig wild. Da kommt Freude auf.
Wie lang der Zug ist und warum
Das ist eigentlich recht einfach erklärt. Die Länge des Zuges entspricht in etwa der Armlänge des Posaunisten. Damit ist gewährleistet, dass er alle Zugpositionen erreichen kann, ohne sich die Arme ausreißen zu müssen. Reflektiert wird das auch bei Instrumenten für Kinder oder Jugendliche. Die Arme sind noch nicht ausgewachsen; der Zug der Posaune auch nicht. Verstehen muss man den Zug als erweiternden Weg des Hauptrohres. Das ist – bei einer „erwachsenen“ Posaune mit den Windungen ca. 2,5 Meter lang. Bei ausgefahrenem Zug kommen noch einmal 90 cm hinzu.
Die meisten Informationen und Tipps können helfen
So, wir hoffen, das Instrumentalwissen über die Posaune insbesondere bei Einsteigern en wenig geschärft zu haben. Für bereits Erfahrene wird nicht allzu viel Neues dabei gewesen sein, aber vielleicht könnt ihr euren eigenen Nachfolgern ein paar Tipps geben. Die freuen sich über eure Ratschläge in den Kommentaren.^^^
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Auch interessant: „Top 5 der Posaunen für Einsteiger und Fortgeschrittene 2023/2024“.
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Hersteller-Website Vincent Bach
Hersteller-Website Yamaha
Hersteller-Website S.E. Shires