Du willst Saxophon lernen und bist noch unschlüssig, welches Saxophon du kaufen sollst? Damit dein erstes Instrument keine Fehlinvestition wird und du auch lange Zeit Spaß am Spielen und Üben hast, geben wir dir einige wichtige Tipps, die dich beim Kauf deines neuen Holzblasinstruments unterstützen können.
Bevor du dich mit dem Material oder einer bestimmten Firma auseinandersetzt, solltest du dir zu Beginn Gedanken über die Tonlage deines neuen Saxophons machen. Diese unterteilt sich vorwiegend in Sopran-, Alt-, Tenor-, Bariton- und Bass-Instrumente.
Inhaltsverzeichnis:
- Die richtige Tonlage
- Eine Preisfrage
- Tücken beim gebrauchten Saxophon
- Wichtiges Zubehör
- Ergonomische Besonderheiten
- Checkliste für den Saxophon Kauf
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Die richtige Tonlage
Für Anfänger eignen sich in der Regel Tenor- und Altsaxophone. Kinder können meist schon ab neun Jahren mit dem etwas höher und weicher klingenden Altsaxophon anfangen, Jugendliche können sich auch schon an das etwas schwerere und komplizierter zu spielende Tenorsaxophon wagen. Erwachsene haben die Qual der Wahl. Sie sollten am besten verschiedene Tonlagen ausprobieren und sich dann aufgrund des präfertierten Klangs und der Handhabung entscheiden. Dabei kann zum Beispiel ein Leihinstrument oder der Mietkauf eines Instruments hilfreich sein.
Eine Preisfrage
Möchte man ein gutes Instrument, das ordentlich verarbeitet ist, spielen, wird man um einen gewissen Preis kaum drum herum kommen.
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Gerade für Anfänger ist ein hochwertiges Saxophon sehr wichtig, da es den Ton so hervorbringt wie er gespielt wird, die Intonation also klar ist. Das unterstützt Anfänger zum einen bei der Herausbildung eines guten Gehörs, zum anderen ist es wichtig, da Einsteiger nicht wie fortgeschrittene Spieler mit gutem Gehör in der Lage sind, eine unrichtige Intonation auszugleichen. Ein in sich schlecht stimmendes Saxophon birgt für Anfänger daher die Gefahr, sich an die falsche Intonation zu gewöhnen.
Gute Einsteiger-Saxophone bekommt ihr zum Beispiel von den Herstellern Yamaha, Jupiter oder Convair. Der Preis liegt dort zwischen 500 und 1.500 Euro. Es gibt auch einige Firmen, die eine Serie mit speziellen Anfänger-Modellen anbieten, zum Beispiel das JP-567 GL-F Student von Juniper. Trotzdem solltet ihr niemals auf eine Beratung beim Fachhändler oder von eurem Musiklehrer verzichten.
Falls euer Budget nicht so hoch ist, könnte auch ein gebrauchtes Saxophon eine gute Alternative sein. Doch beim Gebrauchtkauf ist Obacht geboten!
Tücken beim gebrauchten Saxophon
Wollt ihr euer Sax lieber „vintage“ kaufen, solltet ihr einige Dinge beachten. Einige der häufigsten Saxophon Probleme kommen nämlich mit dem Alter. Dazu zählt der Polsterverschleiß, eine mangelnde Schmierung, die Dejustierung von Achsen und Lagern, ausgeleierte Federn, ein poröser Kork am S-Bogen und Dellen, die den Klang negativ beeinflussen.
Deshalb solltet ihr den Zustand des potentiellen Saxophons vorm Kauf genau überprüfen. Schaut, ob die Mechaniken vollständig und gut verarbeitet sind, sich leicht, frei und leise bewegen und nicht klappern, ob sich die Säulchen nicht bewegen oder sich die Ribs nicht lösen. Achten zudem darauf, dass die Klappenpolster decken sowie weiche und nicht spröde oder eingerissen sind. Wichtig ist außerdem, dass das Mundstück eng am S-Bogen anschließt und nicht wackelt. Achtet bein S-Bogen außerdem darauf, dass sich dieser leicht montieren lässt, nicht verformt ist oder Dellen hat und nicht wackelt. Er sollte zudem mit dem Erscheinungsbild des restlichen Instruments übereinstimmen. Hat er zum Beispiel eine andere Lackierung, ist das ein Zeichen dafür, dass es nicht der ursprüngliche Bogen ist.
Beim Klang ist das Material des Korpus und die Oberflächenverarbeitung, also das Finish, entscheidend. Viele Saxophone bestehen aus Messing, ein hellerer Klang wird jedoch durch Silber, ein wärmerer durch Bronze oder Kupfer erzeugt. Korpi aus Neusilber haben ein voluminösen Klang und eine erleichterte Ansprache. Beim Finish solltet ihr auf Gold, Silber oder Nickel setzen. Jeder Hersteller bietet je nach Baureihe unterschiedliche Optionen für die Oberflächenveredelung an. Am besten probiert ihr einfach selber aus, welches Finish euch am ehesten zusagt. Gold macht den Klang des Saxs dunkler und runder, ein Silber Finish führt zu einem helleren Klang, auch Nickel macht den Klang heller, jedoch nicht so stark wie Silber, durch ein Lack-Finish klingt das Saxophon dumpfer.
Wichtiges Zubehör
Fürs Saxofon gibt es eine Menge Zubehör. Auf einiges davon könnt ihr verzichten, anderes Zubehör ist obligatorisch, da ihr ohne es überhaupt nicht spielen könntet. Dazu zählt zum Beispiel das Blatt oder Blättchen. Blätter gibt es ganz unterschiedlichen Härtegraden, zu Beginn solltet ihr ein nicht zu hartes Blatt wählen, da ihr sonst Schwierigkeiten haben könntet, einen anständigen Ton aus eurem Sax herauszubekommen. Je härter das Blatt ist, umso schwieriger wird es nämlich, dieses in Schwingung zu bringen. Zu weich sollte das Blatt jedoch auch nicht sein, da es sonst das Mundstück verschließt und so auch nicht schwingen kann. Die richtige Stärke ist also von großer Wichtigkeit, um einen guten Klang zu erzeugen. Harte Blätter werden mit einer großen Nummer bezeichnet, weiche mit einer kleinen Nummer.
Ein weiteres Zubehör, auf das ihr nicht verzichten könnt, ist ein anständiger Haltegurt. Im Lieferumfang eines neuen Saxophons sind jedoch meistens ein Haltegurt und auch ein Koffer vorhanden.
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Von Vorteil sind außerdem Bissplatten aus Silikon, die für einen besseren Halt der Zähne auf dem Mundstück sorgen und Zahnabdrücke auf der Oberfläche des Mundstücks verhindern. Bei Mundstücken, die im Zweifelsfall zurückgegeben werden sollen, sind Bissplatten deshalb ein unentbehrlicher Schutz vor Beschädigungen. Da das Mundstück und auch das Rohrblatt einen großen Einfluss auf den Klang und die Ansprache des Saxophons haben, ist es durchaus sinnvoll mehrere Mundstück für ein paar Tage zu Hause zu testen. Gute Musikhäuser bieten diesen Service in der Regel kostenlos oder gegen eine Kaution an.
Damit ihr lange etwas von eurem Saxophon habt, ist es außerdem sehr wichtig nach jedem Spielen die Feuchtigkeit aus dem Instrument zu wischen und das Sax regelmäßig zu reinigen. Dafür benötigt ihr bei Alt-, Tenor- und Baritonsaxophonen einen Durchziehwischer und für den S-Bogen zusätzlich einen S-Bogen-Wischer. Sopransaxophone mit einer geraden Bauweise können mithilfe eines Stabwischers gereinigt werden. Die Polster des Saxs könnt ihr mithilfe sogenannter Padsaver vor Feuchtigkeit schützen. Diese werden nach der Reinigung einfach in den Saxophonkorpus gesteckt und bleiben dort bis zum nächsten Spielen.
Auch fürs Üben ist einiges Zubehör nötig. Dazu zählen auf jeden Fall ein Metronom, auch ein Stimmgerät kann hilfreich sein, außerdem solltet ihr über einen Notenständer nachdenken. Falls ihr euer Saxophon zwischendurch ablegen wollt, ist ein Saxophonständer sinnvoll.
Ergonomische Besonderheiten
Wenn es darum geht, ein Saxophon zu kaufen, das perfekt zu euch passt, müsst ihr jedoch nicht nur auf die Tonlage, das Material oder das Finish achten. Wichtig ist außerdem, dass die Applikatur, also die Griffe und Hebel des Saxophons, ergonomisch gestaltet sind. Nicht jede Applikatur passt zu jeder Handgröße oder -form. Achtet deshalb im Laden darauf, dass ihr mit den Fingern der linken Hand alle Klappen richtig schließen könnt, ohne das dabei mit der Handinnenfläche einer der Seitenhebel gedrückt wird. Bei der rechten Hand solltet ihr gucken, wie gut ihr die einzelnen Griffe der Seitenklappen erreichen könnt.
Saxophonisten mit kleineren Händen sollten sich für ein Instrument entscheiden, bei dem die einzelnen Klappen und Hebel näher zusammenliegen, habt ihr größere Hände, können diese auch weiter auseinander liegen. Achten im Laden außerdem unbedingt darauf, dass ihr die Hände auch richtig haltet, seid ihr noch unsicher, fragt ruhig einen Fachverkäufer oder nehmt vielleicht jemanden mit, der schon etwas länger Saxophon spielt.
Checkliste für den Saxophon Kauf
Folgende Dinge solltet ihr unbedingt zum Kauf mitnehmen:
- falls vorhanden, das Mundstück, das ihr im Moment benutzt
- Korkfett, das braucht ihr besonders bei neuen Instrumenten
- zur Überprüfung der Intonation ein Stimmgerät
- viele Blätter, um sicher zu gehen, dass es zum Beispiel nicht am Blatt liegt, wenn das Saxofon muffig klingt
- eine Taschenlampe um zu schauen, ob wirklich alles deckt
- und bestenfalls eine Person, die etwas mehr Ahnung von der Sache hat, als ihr 🙂
Sehr hilfreich!
Besten Dank!
Sehr gute Tipps. Verstehe ich uch als Laie. Danke!