Posaune kaufen – Aber welche?

Kaufratgeber für die Posaune

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Auch wenn die Posaune als eines der ältesten Orchesterinstrumente der Welt gilt, hat sie nichts von ihrer Popularität verloren. Du hast auch deine Liebe für die Posaune entdeckt, weißt aber nicht, worauf du beim Kauf achten sollst? In unserem Posaune-Kaufratgeber verraten wir dir, welche Bauweisen und -formen es gibt und worauf du bei der Materialwahl achten solltest.

Wichtig ist zunächst einmal festzuhalten, dass du als Anfänger am besten nicht alleine ein Instrument kaufen solltest. Optimal ist es, wenn du gemeinsam mit deinem Lehrer zu einem Fachhändler gehst und dich beraten lässt. Gerade im Internet solltest du ohne Beratung und/oder Erfahrung auf keinen Fall eine Posaune kaufen.

Bevor du dich näher mit den verschiedenen Bausweisen, Bauformen und Materialien der Posaune auseinandersetzt, ist außerdem zu erwähnen, dass verschiedenen Formen nicht nur eine Auswirkung auf den Klang haben – auch das Spielverhalten verändert sich durch die unterschiedlichen Bauweisen. Je flacher und enger zum Beispiel ein Kessel ist, desto leichter kannst du hoch spielen, leider nimmt jedoch auch die Soundqualität ab. Ist der Kessel hingegen tiefer und weiter, wird der Sound voller und satter, es ist aber wesentlich schwieriger hoch zu spielen.

Auch das Mundstück kann das Posaune spielen für dich erleichtern oder wesentlich erschweren. Es gibt nicht DAS perfekte Mundstück, probier also ein bisschen herum und lass dich auch bei der Wahl des Mundstücks von einem Fachmann unterstützen.

Bauweise
Zunächst gilt es, die deutsche und die amerikanische Bauweise der Posaune zu unterscheiden. Die deutsche Posaune, welche bevorzugt bei klassischen Orchestern zur Anwendung kommt, wird sehr dünnwandig hergestellt, besitzt einen schmalen, konischen Zug und eine verlängerte Wasserklappe außerdem ist der Schallbecher weit ausladend und trompetenartig. Das obere Rohr weist zudem eine kleinere Bohrung auf, als das untere.

Bei der deutschen Posaune wird zwischen fünf verschiedenen „deutschen Weiten“ unterschieden, die von 1, also eng bei der Soloposaune bis 5, vergleichsweise weit, bei der Bassposaune reichen. Insgesamt erinnert die deutsche Variante an die Barockposaune.

Ihr Klang ist sehr vokal und obertonreich. Doch im Obertonspektrum, Klang, der Abstrahlcharakteristik und der Ansprache gibt es auch unter den deutschen Konzertposaunen starke Variationen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass hier meist ein hoher Anteil der Fertigung auf Handarbeit zurückzuführen ist.

Die amerikanische Posaune hingegen ähnelt mit ihrem eher Zylinder-artigen Zug und einem V-förmigen Schallbecher der Renaissance-Posaune. Sie ist meist industriell gefertigt und weist im Gegenzug zur deutschen Posaune eine vereinfachte Bauweise auf. Der Klang ist direkter und setzt mehr auf Sicherheit und einen Eindruck von Masse anstatt auf Vielfalt.

Wegen ihrer geringeren Ausrichtung auf den Massenmarkt und der aufwendigeren Fertigung wird die deutsche Bauform häufig von Fachkundigen bevorzugt. Die amerikanische Posaune hat sich mittlerweile in Deutschland und auch international etabliert, da die deutsche Posaune in der Regel klanglich nicht gefordert wird, ist die amerikanische Bauart bei den meisten Posaunistinnen und Posaunisten daher die erste Wahl.

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Bauform
Weiterhin lassen sich Posaunen auch anhand ihrer Bauform und somit ihrer Stimmlagen unterscheiden. Jede der einzelnen Stimmlagen hat hier gewisse Vor- und Nachteile, wodurch unterschiedliche Passungen zu verschiedenen Musikrichtungen entstehen.

Zuerst wäre hier die Tenorposaune zu nennen. Sie ist die am häufigsten gespielte Posaunenform und ist in B gestimmt. Ab dem großen E ist sie voll chromatisch spielbar und findet häufig in Orchstern und Blasensembles Anwendung. Aber auch Jazz-Solisten greifen gerne auf die Tenorposaune zurück, da bei ihnen die unteren Register eine geringere Rolle spielen.

Die Tenorbassposaune weist ein weiteres Ventil auf und erleichtert dem Spieler somit die Bedienung. Wird das sogenannte Quartventil gedrückt, schaltet sich ein zusätzlicher Ventilbogen zu. So wird die Posaune verlängert und der Ton um eine Quarte, von B nach F, erniedrigt. Außerdem ist bei Posaunen mit einem solchen Quartventil der Tonumfang ab dem großen C nach unten ausgedehnt. Daneben kann das Ventil in den tiefen Lagen hilfreich sein: das kleine C in der 6. Zugposition kann bei gedrückten Ventil zum Beispiel in die erste Position gezogen werden.

Auch die Bassposaune ist eine beliebte Variante. Sie besitzt ebenfalls ein Quartventil, ist auf B gestimmt und hat somit die gleiche Rohrlänge wie die Tenorbassposaune, weist allerdings eine weitere Bohrung und einen größeren Schalltrichter und manchmal ein größeres Mundstück auf und ist insgesamt größer. Dies führt dazu, dass sie tiefere Lagen besser anspricht, voller klingt und lauter gespielt werden kann. In der Regel wird sie genau wie die Tenorposaune im Bassschlüssel notiert, manchmal allerdings auch im Tenorschlüssel.

Wesentlich seltener als die bisher genannten wird die Altposaune, die meist in E und manchmal in F gestimmt ist, gespielt. Sie hat ein kürzeres Rohr und einen kleineren Schalltrichter als Tenor- und Bassposaunen. In der Regel wird sie nicht als Hauptinstrument verwendet, sondern von Kindern als Einstiegsinstrument gespielt. Professionelle Posaunisten müssen jedoch auch die Altposaune beherrschen. Sie klingt brillanter als die größeren Instrumente und ist meistens in der Chormusik sowie im symphonischen und Opernbereich zu finden.

Material
Für Posaunen werden verschiedene Materialien verwendet, die sich in der Herstellung, der Haltbarkeit und im Klang unterscheiden. Besonders korrosionsanfällige Teile wie Züge oder Maschinenteile werden oft komplett aus Neusilber hergestellt, die anderen Teile in der Regel aus Messing (70% Kupfer, 30% Zink) oder Goldmessing (85% Kupfer, 15% Zink). Für die Oberflächenversiegelung wird entweder Klarlack, Silber- oder Goldlack verwendet.

Je nach Posaunentyp ermöglichen viele Hersteller auch eine Kombination aus verschiedenen Materialien. Das gleiche Posaunen Modell gibt es dann zum Beispiel mit einen Zug aus Messing oder Neusilber oder einem Schallstück aus Messing oder Goldmessing. So kannst du dir ganz individuell deine optimale Posaune zusammenstellen.

Auch wenn das Material und die Oberflächenversiegelung einen Einfluss auf den Klang haben, sind an erster Stelle der Musiker selber und das Mündstück zu nennen, die den Instrumentensound beeinflussen. Danach kommen die Bauform und die Größe sowie die dicke des Materials.

Der optimale Klang hängt letztendlich aber von dir selber und dem Anwendungsgebiet der Posaune ab.

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