Kompressor einstellen – wie geht das eigentlich?

So funktioniert ein Kompressor – Basiswissen

Kompressor einstellen – wie geht das?

Kompressor einstellen ist für viele Einsteiger eine große Magie. Dabei ist es gar nicht so schwer, wenn man weiß, wie ein Kompressor funktioniert.

Wer einen Kompressor einstellen will, sollte aber seine Funktionen kennen. Und am Ende wirst du sehen, dass ein Kompressor gar nicht lauter, sondern eigentlich alles leiser macht!

Immer wieder wird im Netz gerade unter Anfängern Einsteigern in diese Materie darüber diskutiert, wie man einen Kompressor denn nun „richtig“ einstellt. Seien es Vocals, Drums oder auf der Summe. Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt kein pauschales Richtig! Wie jetzt, wirklich?

Ja, denn vielmehr ist das „perfekte“ Ergebnis von vielen Faktoren abhängig. Da ist zunächst mal das Ausgangssignal, das bei jedem ein bisschen anders ist. Dann ist der verwendete Kompressor auch ein sehr entscheidender Faktor. Denn je nach Signalverarbeitungsweise im Gerät muss der Kompresser unterschiedlich eingestellt werden. Und es endet mit dem eigenen Geschmack, denn nicht jeder mag den gleichen Sound. Wäre ja auch noch schöner, oder?

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Somit sind auch die ganzen Presets, die man heute bei Software-Kompressoren findet, stets nur als grobe Vorgabe zu verstehen. Woher soll der Entwickler, der das Preset mitgeliefert hat, auch wissen, was genau du für einen Sound komprimieren willst? Hier wird immer nur die ganz grobe Richtung beim Kompressor einstellen vorgegeben, die du auch komplett verlassen kannst.

Machen wir uns also ans Werk und lernen erst einmal, was ein Kompressor überhaupt macht. Und ein paar konkrete Tipps zum Kompressor einstellen gibt’s selbstverständlich auch!

Der legendäre Stereo-Kompressor und Limiter Urei 1178 | Foto: Kaeßmann

Kompressor einstellen – wozu überhaupt verwenden?

Ein Kompressor kommt immer dann zum Einsatz, wenn das Audiosignal zu große Pegelsprünge hat, also sehr dynamisch ist, und man das genau nicht will. Das kommt zum Beispiel oft bei Gesang vor, wenn es leise und laute Passagen gibt. Ein perfektes, weil extremes Beispiel ist 80er-Jahre-Ikone Billy Idol (kennst du noch, oder? Sonst schau mal bei YouTube nach), der mal fast ins Mikro flüstert und dann wieder brüllt. Das Gesangs-Signal ist trotzdem immer gleich laut, denn es ist stark komprimiert.

Ein anderes Einsatzgebiet eines Kompressors ist z. B. die „Verdichtung“ mehrerer Signale, beispielsweise bei Drums. Hier kann man mit einem richtig eingestellten Kompressor erreichen, dass auch getrennt voneinander aufgenommene Signale, die man gemeinsam durch den Kompressor schickt, am Ende wie aus einem Guss klingen.

Auch in einer Mastering-Kette kommt ein Kompressor meistens vor, denn er sorgt bei einem sehr lauten Pegel dafür, dass man wieder ein bisschen „Luft“ zum Arbeiten bekommt.

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Kompressor einstellen – Funktionsweise

Kompressoren kommen übrigens im Studio-, wie im Live-Einsatz vor. Das ankommende Signal wird ab einem bestimmten Wert um einen bestimmen Faktor abgesenkt. Dazu kommen ein paar Feinheiten, wie schnell und wie stark der Kompressor arbeiten soll. Letztendlich beschränkt ein Kompressor die Dynamik des ankommenden Signals.

Das klingt ein bisschen kompliziert, wird aber einfach, wenn wir uns ansehen, was man alles bei einem Kompressor einstellen kann.

Kompressor einstellen – Input-Gain

Fangen wir beim Kompressor einstellen mit dem ersten Regler an, dem Gain. Den Verstärker für das Eingangssignal kenn man von vielen Geräten. Hiermit wird der Pegel des Signals bestimmt, das in den Kompressor reinkommt. So einen Regler hat nahezu jedes signalverarbeitende Gerät, ist also (beinahe) noch nichts Besonderes.

Kompressor einstellen – Threshold

Jetzt wird es erstmals interessant beim Kompressor einstellen. Der Threshold-Wert bestimmt, ab wann der Kompressor anfängt zu arbeiten. Er arbeitet quasi von oben nach unten, denn je tiefer der Wert ist (wir arbeiten hier meist mit Minuswerten), desto früher greift der Kompressor ins Geschehen ein. Der Threshold-Wert wird in dB angegeben.

Ich habe beim Input-Gain geschrieben, der sei „beinahe“ nichts Besonderes. Da Input-Gain und Threshold aber zusammenspielen, ist es eben nur beinahe: Mehr Gain bei gleichbleibendem Threshold bedeutet automatisch auch, dass der Kompressor früher anfangt zu arbeiten.

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Kompressor einstellen – Ratio

Wenn wir uns ein Audiosignal auf der Zeitachse ansehen, so kommt es von links und geht nach rechts. Ein höherer Ausschlag der Schwingung bedeutet mehr Pegel. Die Ratio bestimmt beim Kompressor einstellen, wie stark das Signal bearbeitet wird. Es wird auf der Zeitachse quasi von links nach rechts „runtergedrückt“.

Bei einer Ratio von 2:1 wird ein Signal, das 2dB lauter als der Threshold ist, nur noch 1 dB lauter. Bei 4:1 wird das Signal eben um den Faktor vier abgesenkt usw. Ab einer Ratio von 10:1 spricht man von einem Limiter, denn hier wird das Signal schon ganz schön „plattgebügelt“.

Links die Variante Hard Knee, rechts die weiche Einstellung Soft Knee

Kompressor einstellen – Knee

Das „Knie“ beschreibt beim Kompressor einstellen, wie „hart“ oder „weich“ das Signal in dem Moment „angepackt“ wird, wenn es über den Threshold kommt. Bei einem Hard Knee wird es quasi einfach nach rechts „abgeknickt“, während es bei einem Soft Knee sanfter in einer Kurve „gebogen“ wird. Die Screenshots des Kompressors aus Apple Logic (s.o.) zeigen verschiedene Knee-Varianten. Und übrigens hat längst nicht jeder Kompressor einen Knee-Taster, während vor allem Software-Kompressoren oft sogar einen regelbaren Knee-Wert haben.

Kompressor einstellen – Attack

Wir wissen jetzt also, ab wann und wie stark ein Kompressor reagiert. Jetzt kommt die Reaktionszeit beim Kompressor einstellen dazu. Der Attack bestimmt nämlich, wie schnell der Zielwert ab dem Moment erreicht werden soll, an dem der Threshold überschritten wird. Ein kurzer Attack-Wert sorgt für ein schnelles „Zupacken“ des Kompressors, ein langer für ein sanftes Einschreiten.

Will ich Transienten-reiche Signale wie Pop-Vocals oder Drums bearbeiten, wähle ich meist eine kurze Attack-Zeit. Auch in der Summe beim Limiting kann ich mit ganz kurzen Attack-Zeiten Ausreißer einfach einfangen. Bei Sounds wie Keyboard-Pads werde ich dagegen eher eine längere Attack-Zeit beim Kompressor einstellen.

Kompressor einstellen – Release

Mit diesem Wert bestimmst du beim Kompressor einstellen, wie lange es dauert, bis der Kompressor wieder mit der Kompression aufhört, wenn der Threshold unterschritten wird.

Will ich nur die Pegelspitzen eines Signals abfangen, so wähle ich einen kleinen Release-Wert beim Kompressor einstellen. Der Kompressor hört sehr schnell wieder auf zu arbeiten. Ein hoher Release-Wert führt schnell dazu, dass auch noch Signale bearbeitet werden, die den Threshold gar nicht überschritten haben.

Kompressor einstellen – Output

Bis hierhin hat der Kompressor das Signal wie oben angekündigt tatsächlich nur leiser gemacht, denn er hat die Pegelspitzen ja um einen bestimmten Faktor in einem definierten Tempo nach unten gedrückt. Mit dem Output, oft auch Makeup Gain genannt, können wir nun alles wieder lauter machen!

Und da der Abstand zwischen lauten und leisen Signalen jetzt ja geringer ist, wird alles lauter, wenn wir den ursprünglichen Pegel wieder herstellen – tadaa!

Übrigens: Nicht alle Kompressoren haben alle hier erwähnten Parameter. Bei manchen sind sie auch aneinandergekoppelt wie beispielsweise beim legendären Urei 1176/1178, der nur einen Input-, aber keinen gesonderten Threshold-Regler hat. Andere dagegen, wie z. B. der abgebildete Kompressor von Apple Logic Pro X haben sowohl einen Regler für Makeup Gain wie auch für den Output!

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Kompressor einstellen – Kompressortypen

Bisher haben wir vom meistverwendeten Kompressor gesprochen, dem Breitbandkompressor. Hier wird das gesamte Signal mit allen Frequenzen auf einmal komprimiert.

Die bekanntesten Modelle, von denen hier im Artikel einige als Soft- oder Hardware-Varianten abgebildet sind, unterscheiden sich vor allem durch die verwendeten Bauteile. Das wirkt sich auf ihren Klang und auch auf ihre Geschwindigkeit aus.

  • VCA-Kompressoren sind die am weitesten vertretenen Varianten. Sie sind universell einsetzbar und haben meist schnelle Attack-Zeiten. Bekanntestes Beispiel ist sicher der dbx 160A.
  • FET-Kompressoren arbeiten mit einem Feldeffekttransistor. Sie sind richtig schnell! So schafft der bekannteste unter ihnen, der Urei 1176 (Stereo-Variante ist der oben abgebildete 1178) eine Attack-Zeit von wahnsinnigen 20 Mikrosekunden! Zum Vergleich: Ein menschlicher Wimpernschlag dauert 100 Millisekunden.
  • Opto-Kompressoren regeln die Kompression mit Licht. Dabei leuchtet eine Lampe im Inneren heller, je stärker das Audiosignal ist. Ein Fototransistor regististriert die Lichtmenge und regelt den Widerstand gegen das Signal. Mehr Licht führt zu weniger Widerstand, das führt zu mehr Kompression. Klingt kompliziert? Ist jedenfalls nicht so flott, sondern eher etwas träge. Bekanntestes Beispiel ist sicher der Teletronix LA-2A, den es auch in verschiedenen Hard- und Software-Versionen als Nachbau gibt.

Beim Multibandkompressor dagegen wird das Signal in mehrere Frequenzbänder unterteilt, die dann unabhängig voneinander bearbeitet werden können. Die Kompressor-Variante wird häufig auf Summensignalen und beim Mastering eingesetzt, da man hiermit gezielter arbeiten kann. So kann z. B. ein zu lauter Bassbereich einfach begrenzt werden, ohne dass dabei die Mitten mit Gitarren oder Gesang in Mitleidenschaft gezogen werden. Oder genau anders herum kann man die Mitten noch ein bisschen mehr betonen, ohne dass gleich auch der Bass zu laut wird.

Der Alesis 3630 fängt sehr schnell an zu pumpen und war verantwortlich für den klassischen „French House“-Sound. | Kaeßmann
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Kompressor einstellen – Praxis

Mit diesem Basiswissen ist es jetzt gar nicht mehr so schwer, einen Kompressor richtig einzustellen. Dazu ein paar „Grundregeln“:

Grundregel Nr. 1: Es gibt keine „Preset“-Werte, denn jedes Signal ist anders! Selbst wenn dein Kompressor-Plugin Presets vorgibt, darfst du diese immer nur als Ausgangswerte betrachten. Ja, wir erwähnten es schon in der Einleitung, aber das ist halt von enormer Bedeutung, gerade für Einsteiger!

Die Presets geben nur grobe Werte zur Orientierung beim Kompressor einstellen vor, die Feinheiten musst du stets selber machen.

Grundregel Nr. 2: Dein Gehör entscheidet! Die Parameterwerte sind prima, um Anhaltspunkte zu haben oder einen Kompressor wieder einzustellen wie beim letzten Mal.

Aber letztendlich muss dein Gehör entscheiden, ob ein Signal so ist, wie du es gerne hättest.

Grundregel Nr. 3: Nichts ist verboten! Das gilt eigentlich immer in der Musik – sollte es zumindest. Regel Nr. 2 ist genau deshalb so allgemein gehalten.

Willst du, dass die Vocals kompakter klingen, aber noch „leben“? Oder willst du gnadenlos „plattgebügelte“ Dance-Vocals? Willst du ein lauteres Summensignal, das immer noch Dynamik hat? Oder soll es vielleicht sogar pumpen wie die ganzen French-House-Tracks vor ein paar Jahren? Du entscheidest beim Kompressor einstellen!

Klassiker als Software-Version von Softube/Native Instruments: Teletronix LA2A

Hier mal ein paar Beispiele, die dir als Ausgangsbasis beim Kompressor einstellen dienen können:

Solo-Vocals: sehr kurzer Attack, Release zwischen 80 und 100 ms, Ratio 4. Verhältnis Input/Threshold so einstellen, dass nicht nur die Pegelspitzen abgefangen werden, sondern schon etwas mehr. Was passiert: Die sehr schnellen Signale der Vocals werden schön „zusammengedrückt“ und klingen gleichmäßiger, sind aber immer noch lebendig.

Drums „verdichten“, z. B. auf einer Stereo-Bus-Spur: schneller, aber nicht zu kurzer Attack wie bei den Vocals, Release auf 50, Ratio 2. Verhältnis Input/Threshold so einstellen, dass nicht nur die Pegelspitzen abgefangen werden, sondern schon etwas mehr. Was passiert: Die Transienten kommen prima durch, die Einzelsounds gehören aber auf einmal zusammen.

Summen-Limiter: sehr kurzer Attack, Release so lang wählen, dass es nicht pumpt, Ratio so hoch, wie es der Kompressor hergibt. Verhältnis Input/Threshold so einstellen, dass nur die Pegelspitzen „abgeschnitten“ werden. Was passiert: Mit diesem Limiter sorgst du für ein bisschen mehr Headroom. Durch den Aufholverstärker wird dein Song ein bisschen lauter, ohne plattgebügelt zu werden.

Das waren ein paar Beispiele, bei denen wir zwar auch konkrete Werte angegeben haben, die aber bitte wirklich nur als grobe Ausgangsbasis beim Kompressor einstellen gelten sollen. Du machst alles lieber anders? Klar, denn nur dann hältst du dich an die drei beschriebenen Grundregeln.

Viel Spaß beim Lautermachen deines Audiosignals – oder war es leiser? 😉

Du überlegst, ob du ein Kompressor-Pedal aufs Gitarren-Pedalboard holen sollst? Hier unser Artikel mit Pro und Contra!

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Keine Kommentare zu “Kompressor einstellen – wie geht das eigentlich?”
  1. Peer Mackowiak

    Bin total begeistert von der Erläuterung und der Anwendung in diesem Bericht. Jetzt weiß ich endlich was Kompressor so macht und wie man ihn anwenden kann. Da ich nur amateurhaft meine songs einspiele ist es für mich endlich möglich ein bisschen mehr rauszuholen.
    Vielen Dank!! ??
    Was mich noch interessieren würde wäre wie ich meine Stimme angenehm doppeln könnte .

    Antworten
    • Hallo Peer,
      freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Ich habe so oft diese Fragen gehört, dass ich einfach mal einen Artikel dazu schreiben musste. Deine Frage nach der Dopplung deiner Stimme nehme ich mal als Anregung aufnehmen und demnächst auch dazu einen Artikel schreiben. Kurz: Wenn man das nicht zweimal einsingen will, macht man das mit einem gepitchten Delay.
      Viele Grüße, Nikolai

      Antworten
  2. Olaf Fiedler

    Kurz und knackig rübergebracht was Sache ist ganz ohne Geschwurbel. Super!

    Antworten
  3. …wird der Kompressor eigentlich schon bei der Aufnahme von z.B. Vocals empfohlen oder erst beim Mix?

    Antworten
    • Hallo Paul,
      auch hier gilt wieder: Es kommt auf die Situation und den persönlichen Geschmack an! Wenn du ohne Kompressor aufnimmst, hast du alle Freiheiten hinterher beim Mix, musst aber „von Hand“ darauf achten, dass das Signal nie zu laut wird und übersteuert. Wenn du sowieso schon weißt, wie das Signal im Mix verwendet wird, kannst du auch mit einem Kompressor aufnehmen.
      Wenn du ein Signal aufnimmst, bei dem du von vornherein weißt, dass es sehr große Dynamiksprünge haben wird, musst du dir halt überlegen, ob du du in Kauf nehmen willst und dann große Teile vielleicht sehr leise aufnehmen musst (kein Kompressor) oder ob du auch die leisen Parts laut aussteuern willst und die lauten dann mit einem Kompressor leiser machst. Hier hilft nur ausprobieren und Erfahrung sammeln.
      Ich selbst nehme zum Beispiel (Pop-)Vocals immer mit einem Limiter auf, mit einem Kanal meines Urei 1178. Dabei wähle ich eine hohe Ratio, lasse den Limiter aber nur ganz oben mit einem hohen Threshold-Wert die Spitzen einfangen. So kann ich relativ laut aussteuern und die Dynamik bleibt immer noch erhalten. Im Mix reduziere ich dann die Dynamik mit einem Kompressor.
      Viele Grüße,
      Nikolai

      Antworten
  4. Olson3000

    Danke für den Artikel – aber doch ist mir noch was unklar: Man sagt, dass das PreFader-Staging (InputLevel vor dem Fader) jeweils bei einem Wert zwischen -18 und -12 db liegen soll. – Gilt das auch für den Input in den Kompressor? – Wenn das Ausgangssignal zu leise ist, würde man dies ja vorerst pegeln (auf besagte -12 / -18db) und sollte ja so am InputPegel des Kompressors nichts mehr machen. Oder wie seht ihr das? Danke!

    Antworten
    • Hallo,
      ich antworte mal mit Grundregel 3 dieses Artikels: Nichts ist verboten! Diese -18- bis -12-dB-Regel stammt aus Urzeiten für altes analoges Equipment und ist aus der Vorsicht der Leute entstanden, dass nicht genug Headroom da ist. Das ging früher mal so weit, dass Radio-Leute auf DAT-Bänder nur mit einem Pegel von max. -18 dB aufgenommen und damit digitale Auflösung verschenkt haben! Und dann kamen in den 90ern die Techno-Kiddies, haben ihre 909 in den Mixer gestöpselt und den Gain so weit aufgerissen, dass es wunderbar verzerrt klang. Ich würde IMMER nach Gehör entscheiden, erst recht bei modernem Equipment und bei digitalen Sachen sowieso. Und ich würde immer ein möglichst lautes Signal weiterschicken und dann hören, was das Gerät, zu dem ich es hingeschickt habe, macht. Die Entwickler denken sich ja in der Regel was dabei, wenn sie einen Regler für den Input-Gain einbauen. Und wenn du mal in die analoge Sättigung willst, musst du sowieso noch lauter pegeln.
      Viele Grüße,
      Nikolai

      Antworten
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