Ihr wollt euren Auftritten mit der passenden Lichtshow die sehenswerte Atmosphäre verleihen. Die finanziellen Mittel sind begrenzt, aber es soll trotzdem cool aussehen. Welche Art von Leuchtmitteln nun nutzen, LED oder Halogen, die ihr in einem Club gesehen habt? Darüber noch groß nachzudenken, macht längst keinen sein mehr. Hier die Gründe.
Vom Effektlicht bis zum Moving Head, vom Blinder über Stripes bis zu PAR-Scheinwerfern: Für eure Bühnenshow werden mittlerweile derart viele Lichtkomponenten auf LED-Basis angeboten, dass schon die Auswahl zur wahren Abenteuerreise wird. Wollt ihr euch keine hochteuren Entladelampen zulegen, seid ihr für die Einsteigerbühne mit LED-Komponenten bestens aufgestellt.
Jetzt noch auf Halogen-Leuchten zu setzen, wäre genauso, als würdet ihr statt auf ein Smartphone der neuesten Generation auf ein Uralt-Nokia zu setzen, für das es bald keine Ersatzteile mehr gibt. LED oder Halogen? Ganz klar LED, keine Frage.
LED oder Halogen – eine Frage mit Nolstagie-Faktor
Künftig stellt sich die Frage „LED oder Halogen“ nämlich nicht mehr. Der Grund: Per 01.09.2018, also vor inzwischen mehr als 6 Jahren, hat die Europäische Union die Produktion der meisten Halogen-Leuchten in der EU „verboten“. Dabei ist es eigentlich gar kein Verbot; neu produzierte oder importierte Leuchtmittel müssen eben nur speziellen Anforderungen u. a. der Energie-Effizienz entsprechen. Und das tun die Halos nicht.
Das mag uns schmecken oder nicht, Tatsache bleibt: Im Gegensatz zu LED-Scheinwerfern sind Halogen-Leuchten ökologisch geradezu eine Katastrophe. Und deshalb liegen die Halogen-Leuchtmittel nun in ihren letzten Zuckungen, nachdem sie zuvor noch eine Gnadenfrist von zwei Jahren bekommen hatten. Glücklicherweise hat es inzwischen längst ein paar Paukenschläge aus der „Young Generation“ gegeben, die zeigen, wie immens wichtig Umweltschutz und Energieersparnis sind.
Nicht zu vergessen, dass Halogenleuchten eine relativ günstige Variante für die leistbare Lichtausstattung darstellten. Allerdings: Was gestern noch günstig war, ist heutzutage teuer. Nicht zwangsläufig beim Kauf, aber beim Betrieb. Nämlich für unser aller Umwelt. Betrachtet man LED oder Halogen unter dem Aspekt des Stromverbrauchs, war die Entscheidung für LEDs nur folgerichtig.
Pro Halogen: Praktisch, echt hell und durchsetzungsfähig
Lange Zeit waren Halogen-Leuchten auch auf Einsteigerbühnen die geeigneten Lampen schlechthin. 6 oder 8 PAR-Scheinwerfer aufs Lichtstativ; zwei mehrfarbige Kästen mit Halogen-Lichtern links und rechts auf die Bühne. Fertig. Die besonderen Vorteile waren die hohe Lichtausbeute auch mit unterschiedlichen und schnell wechselbaren Farben, außerdem die Lichtstimmung.
Die orientierte sich am als angenehm empfundenen Lichtspektrum der Natur: Tageslicht. Zumindest sollte es damit annähernd imitiert werden. Warmweißes Licht – das Wohlfühllicht – zu erzeugen, war damit kein Problem. In der Lichttechnik spricht man von der „Lichtstimmung“.
LEDs sind inzwischen neben Entladungsleuchtmitteln die einzig gangbare und verantwortliche Art, wobei das selbstverständlich nicht nur Bühnenbeleuchtung, sondern alle anderen Anwendungen wie in Privathaushalten, öffentlichen Gebäuden oder auch in der Fahrzeugindustrie betrifft. Aber das klingt so negativ. Ist es nicht im Geringsten, ganz im Gegenteil. Denn:
Die LED-Technik hat seit ihrer Geburtsstunde etliche Quantensprünge gemacht. Anfangs waren die Farben gefühlt einfach nur kalt. Ihr kennt das von den LED-Stripes, die man sich gerne mal ins Zimmer gehängt hat. Ist zwar cool, aber harmonisch sieht anders aus. War in den Anfangstagen mehr so Marke Disco im Wohnzimmer. Längst haben diese Leuchtmittel vollkommen andere Dimensionen erlangt.
Den Beginn machten LEDs, die nur lediglich eine Farbe zur Verfügung stellen konnten. Dann wurden mit Tri-, Quad- oder Hex-LEDs weitere Varianten entwickelt, die eben mehrere Farben zur Verfügung stellen und die auch mit einander mischen konnten. So sind das bei Tri-LEDs meistens die Farben Rot, Grün und Blau (RGB), bei Quad-LEDs kommt Weiß hinzu (RGB-W) und die HEX-LEDs nehmen dann auch noch Amber und Ultraviolett dazu. Wohlgemerkt, alles in einer einzigen LED. Damit ist die Mehrfarbigkeit schon mal gewährleistet.
Übrigens:
Bedenken solltet ihr, dass ein mit Mischfarben erzeugtes Weißlicht kaum wirklich natürlich wirkt. Nun möchtet ihr auf der Bühne aber mit möglichst natürlicher Hautfarbe dastehen. Für diese Zwecke gibt es Scheinwerfer, die ausschließlich mit weißen LEDs bestückt sind.
Als kostengünstige Lösung für die Personenbeleuchtung nutzt ihr idealerweise LED-Scheinwerfer, die ausschließlich weiß strahlen, also ohne Mischfarben. Einfach jeweils einen ausschließlich weißen LED-PAR-Scheinwerfer auf jeden Musiker richten, und dann die LEDs-Scheinwerfer mit Mischfarben als Bühnen- und Effektbeleuchtung nutzen. Dann erschafft ihr euch zugleich eine „szenische Abgrenzung“.
Wirklich geniale Entwicklung: LED kann längst mehr als nur kühl wirken
Ein Nachteil der LEDs bestand lange Zeit darin, dass das Licht als relativ kühl empfunden wurde. Und jetzt kommt das Geniale: Vernünftig ausgestattete LED-Scheinwerfer können heutzutage längst sogar die angenehme Lichtstimmung von Halogen-Lampen imitieren. Natürlich nicht alle, aber es diverse Blinder und mehr, bei denen der Retro-Kult angesagt ist.
Ausschlaggebend dafür sind die verschiedenen Dimmkurven. Damit könnt ihr natürlich die Helligkeit beeinflussen. Das wäre aber noch nichts besonders, lediglich ein ganz normaler Dimmer wie zu Hause. Vielmehr können unterschiedlich Kurven über das gesamte Spektrum so eingestellt werden, dass eine zunächst kaltweiße LED plötzlich wie ein warmweißen LED-Leuchtmittel wirkt.
Damit schnappte sich die LED-Technik das besondere Argument der Halogen-Leuchten, diese spezielle warme Lichtstimmung, baut die nach und kann das inzwischen auch. Eigentlich ein Hammer, den man gar nicht deutlich genug betonen kann.
Flexibilität
Bereits im Einsteiger- und Semiprofi-Bereich bekommen LEDs inzwischen anständige Farbmischungen hin. Teilweise sind damit auch Lichtbilder möglich, bei denen Halogen-Leuchten an ihre Grenzen kamen. So beispielsweise verschiedenfarbige Lichtringe innerhalb eines einzigen Gerätes. Ideal nutzbar natürlich dann, wenn ihr die Lampen per DMX steuert.
Hitzeentwicklung
Zu den Nachteilen von Halogen-Leuchtmitteln zählt neben dem hohen Verbrauch die Hitzeentwicklung. Wer Licht per Halogen auf die Bühne zaubert, braucht definitiv keine Heizung mehr. Auch LED-Scheinwerfer produzieren Hitze, jedoch weitaus weniger als Halogen- oder andere herkömmliche Leuchtmittel. Außerdem wird diese Wärme nicht nach vorne abgestrahlt, sondern kann über die interne Platine abgeleitet werden. LED oder Halogen? Ich werde so ungern auf der Bühne gebraten.
Lebensdauer von LED weitaus höher
LED-Scheinwerfer haben in Sachen Lebenszeit die Nase ganz weit vorne. Die nackten Zahlen sprechen für sich: Bei einem LED-PAR-Scheinwerfer kann man von einer Lebenszeit von ungefähr 50.000 – 80.000 Stunden ausgehen. Also im Durchschnitt so etwa 7 Jahre Dauerbetrieb! Da ist der handelsübliche Grundschüler schon in der zweiten Klasse.
Demgegenüber halten herkömmliche PAR-Kannen-Leuchtmittel im mit großem Glück ca. 2.000 Betriebsstunden. Da hat der „Schüler“ noch nicht mal den Kindergarten erreicht und muss bereits ausgewechselt werden. Bei Glühlampen war das übrigens noch weniger. Die schafften es – durchschnittlich! – gerademal ein Jahr. LED oder Halogen? Die Antwort auf LED oder Halogen ist an diesem Punkt eindeutig.
LED versus Halogen: In Sachen Anforderungen die Hausaufgaben gemacht
Gleichgültig, ob LED oder Halogen, Entladelampen, Glühbirnen – die wurden schon 2009 in der EU abgeschafft! – oder was auch immer, Licht und Lichteffizienz setzen sich immer aus mehreren Komponenten zusammen. Einerseits muss das Licht hell und weittragend genug sein, damit auch weiter entfernte Objekte mit einem engen Strahl beleuchtet werden können. Eine Effizienz, die man der LED-Technik lange Zeit nicht zutraute.
Des Weiteren muss das Licht gleichmäßig abstrahlen. Dabei denken wir gerade mal nicht an „flächendeckend“ oder so ähnlich. Vielmehr wichtig sind der Farbwiedergabewert und die Flimmerfreiheit. In der Königsdisziplin der Lichttechnik, der Beleuchtung für Film und Fernsehen, ist das immens wichtig. Flimmert das Licht, für das menschliche Auge eigentlich nicht sichtbar, wirken die Aufnahmen verwaschen. Auch hier hat die LED-Technik ihren einstigen Rückstand bereits wettgemacht. Kein Grund also, in irgendeiner Weise auf Technik vergangener Tage zu setzen.
Okay, und was jetzt also kaufen? Schau in unsere Top-5-Liste der Scheinwerfer für Anfänger!
+++
Herstellerseite Eurolite: https://www.steinigke.de/Eurolite/