Geige stimmen – Basics für das korrekte Violinen-Tuning

Die verschiedenen Varianten für das Stimmen der Geige

| Foto: Shutterstock

Die Geige stimmen zu können gehört zum kleinen Einmaleins jedes Violinisten. Ohne eine gestimmte Geige kannst du dich abmühen, so viel du willst – dein Spiel klingt trotzdem schräg. Hier bekommst du alle Infos, um dein Instrument zum einwandfreien Spiel vorzubereiten. 

Check it: Geige stimmen

  • Grob- und Feinstimmung: Wirbel und Feinstimmer
  • Geige stimmen mit Stimmgerät
  • Stimmen der Geige nach Gehör

Was muss ich zum Stimmen der Geige wissen

Das grobe Stimmen erfolgt mit den Wirbeln, die an der Schnecke angebracht sind. Drehst du sie weg von dir, wird die Seite stärker gespannt und der Ton damit höher. Drehst du sie zu dir, lässt die Spannung der Seite etwas nach und der Ton wird tiefer. Die Wirbel benutzt du eigentlich nur, wenn die Geige stark verstimmt ist.

Stimmwirbel nutzen für das Grobtuning | Foto: Shutterstock von Africa Studio

Meistens musst du beim Geige stimmen nur kleine Nuancen berichtigen. Dafür genügen dir die Feinstimmer. Das sind die kleinen Rädchen, die am anderen Ende der Saite auf dem Saitenhalter angebracht sind. Drehst du das Rädchen nach rechts, wird die Saite höher. Drehst du sie nach links, wird sie tiefer. Geige stimmen kann so einfach sein.

Feinstimmer für das korrekte Detailtuning | Foto: Shutterstock von Africa Studio

Referenzton „a“ – immer schön kontrolliert

Das a ist dein Referenzton beim Stimmen. Man nennt es auch den Kammerton, Stimmton oder Normalton, denn das ist der Ton, der für alle Instrumente zum Stimmen genutzt wird. Und so beginnst du auch mit der a-Saite. Wichtig beim Stimmen ist ein gleichmäßiger Klang. Den erzeugst du, wenn du mit dem Bogen sehr kontrolliert und mit stetigem Druck über die Saite streichst.

Verschiedene Varianten beim Geige stimmen

Es gibt verschiedene Wege, deine Geige zu stimmen. Wir stellen dir hier zwei Arten vor: Geige stimmen mit dem Stimmgerät ist einfacher, erfordert jedoch eben ein Gerät oder zumindest eine App auf dem Smartphone. Das Stimmen nach Gehör ist etwas schwieriger. Du solltest es jedoch beherrschen, wenn du mit anderen Leuten gemeinsam musizieren möchtest.

Das Stimmen mit dem Stimmgerät

Um deine Geige mit einem Stimmgerät zu stimmen, brauchst du natürlich erst einmal eines. Es gibt viele unterschiedliche Modelle. Für die Geige reicht ein einfaches Gerät. Du kannst es einfach auf dem Notenständer vor dir ablegen und es nimmt deine Töne durch ein eingebautes Mikrofon auf.

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Smartphone-App als Stimmgerät nutzen

Wer sich nicht extra ein Stimmgerät anschaffen möchte, kann auch ganz einfach eine Smartphone-App verwenden. Es gibt unzählige kostenlose Modelle wie beispielsweise den „Guitar and Violine Tuner“ bei Google Play oder das „Stimmgerät Lite by Piascore“ im App Store.

Standardstimmung aktuell: 440 Hz

Normalerweise stimmt man Geigen auf der Frequenz des a bei 440 Hertz, deswegen ist dies auch oft die Grundeinstellung bei Stimmgeräten. Möchtest du dein Instrument aber auf einer anderen Frequenz stimmen, kannst du dies ganz einfach einstellen.

Übrigens: Die Stimmung des Referenztones auf 440 Hertz hat sich im Laufe von Jahrzehnten entwickelt. Diese Tonhöhe ist länderübergreifend festgelegt worden. Dennoch gibt es viele Orchester, die eine andere Tonhöhe verwenden. Grund ist, dass eine tiefere Stimmung wärmer, eine höhere Stimmung dynamischer, weil obertonreicher klingt. Wenn du zum Beispiel Filmmusik nachspielen willst, die meist in den USA aufgenommen wird, musst du deine Geige etwas höher auf 442 Hertz stimmen. Die Wiener Philharmoniker sind sogar bei 444 Hertz.

Praxistipp: Geige stimmen mit ein wenig Kreide

Wenn du jetzt die a-Saite spielst, wirst du auf der Anzeige mehrere Dinge erkennen. Auf dem Display sollte dir ein „a“ ins Auge fallen. Das Stimmgerät erkennt den gespielten Ton – diese Angabe solltest du jedoch unbedingt überprüfen. Denn ist deine a-Saite stark verstimmt, kann das Stimmgerät eventuell einen falschen Ton erkennen. Achtest du nicht darauf, stimmst du die Saite anschließend auf diesen falschen Ton. Wie oben bereits erwähnt, kannst du bei starken Verstimmungen auch die Wirbel zu Hilfe nehmen. Sollten sie nicht halten, dann streue einfach ein wenig Kreide darüber.

Feintuning laut Display-Anzeige

Erkennt das Stimmgerät dann ein a, kannst du dich an die Feinheiten machen. Es gibt verschiedene Interfaces; auf den meisten Geräten wird jedoch ein Ausschlag nach rechts/links oder oben/unten dargestellt.

Befindet sich der Zeiger links oder unterhalb der Mitte, ist die Saite noch zu tief. Drehe dann den Feinstimmer nach rechts, bis der Zeiger genau in der Mitte ankommt. Befindet sich der Zeiger rechts oder oberhalb der Mitte, musst du den Feinstimmer nach links drehen. Jedes Stimmgerät funktioniert unterschiedlich, doch die meisten sind einfach und selbsterklärend in der Handhabung.

Oft leuchtet auch ein grünes Lämpchen auf, sobald du den richtigen Ton erreicht hast. Vorsicht nur bei den Namen der Töne. Außerhalb Deutschlands wird der Ton h oft als b bezeichnet. Lass dich davon nicht verwirren. Unser deutsches b wird im angloamerikanischen Sprachraum dann entsprechend als b(flat) dargestellt. Hast du die a-Saite korrekt gestimmt, verfährst du mit den anderen Saiten in genau derselben Weise.

Geige stimmen nach Gehör

Das Stimmen nach Gehör ist etwas schwieriger als das Stimmen mit dem Stimmgerät. Es hat jedoch den Vorteil, dass du dein Instrument auf andere Instrumente abstimmen kannst. Spielst du beispielsweise in einem Orchester, sollen ja alle Instrumente gut zusammenklingen. Oder du spielst gemeinsam mit einem Pianisten: Da kann sich die Geige leichter an das Klavier als das Klavier an die Geige anpassen.

Egal wie, ein Referenzton muss her

Um die Geige nach Gehör zu stimmen, brauchst du trotzdem einen Referenzton als Ausgangspunkt. Bei der Geige ist das, wie du ja schon weißt, das „a“. Manche Stimmgeräte können Töne produzieren, an welchem du dich orientieren kannst. Hast du ein Klavier oder Keyboard in der Nähe, kannst du auch dort die a’-Taste anschlagen.

Das kompakte Hilfsmittel: Stimmgabel

Eine handlichere Version ist jedoch die Stimmgabel: Dies ist eine kleine, metallene, u-förmige Gabel, die du beispielsweise auf dem Handrücken oder einem Tisch anschlagen kannst. Daraufhin produziert sie einen klaren Ton, mit dem sich die Geige gut stimmen lässt.  Bist du Teil eines Orchesters, wird dort der Konzertmeister den Kammerton angeben, nach dem sich alle anderen zu richten haben.

Egal wie du zu deinem Ton kommst; das weitere Vorgehen ist bei allen Varianten stets gleich. Gleichzeitig zu dem Orientierungston streichst du nun deine a-Saite. Ist diese verstimmt, werden sich die beiden Töne reiben, also nicht schön zusammenklingen. Nun beginnst du, den Feinstimmer in eine Richtung zu drehen. Hast du schon ein bisschen Übung, hörst du vielleicht sogar, ob dein Ton etwas zu hoch oder zu tief ist.

Geige stimmen und gleichzeitig das Gehör schulen

Wenn du noch nicht soweit bist, ist das nicht weiter schlimm. Dann drehst du das Rädchen einfach auf gut Glück in eine Richtung. Dabei musst du aufmerksam zuhören, ob der Zusammenklang besser wird und die Töne sich annähern, oder ob sie sich weiter entfernen. Entfernen sich die Töne weiter voneinander, änderst du einfach die Richtung.

Sobald du in die korrekte Richtung drehst, sollten sich die beiden Töne immer weiter annähern. Und zwar bis zu einem bestimmten Punkt, an dem beide identisch sind und einwandfrei zusammenklingen. Drehst du zu weit, entfernen sich die Töne wieder voneinander und du musst das Rädchen wieder zurück in die andere Richtung drehen.

Hast du deine a-Saite gestimmt, kannst du anschließend ohne Hilfsmittel fortfahren. Dazu spielst du immer zwei Saiten gemeinsam. Alle vier Saiten der Geige sind jeweils eine Quinte voneinander entfernt. Das entspricht dem ersten Sprung im Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“. Du musst allerdings die Saiten gemeinsam spielen. Wie das klingen soll, kannst du dir in diesem Video ab Minute 01:52 anhören:

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Mehr Informationen

Geige stimmen ohne Stimmgerät

Saiten in Quinten stimmen

Du hast also deine gestimmte a-Saite und spielst dazu gleichzeitig die d-Saite. Diese musst du nun nach demselben Prinzip wie bei der a-Saite höher oder tiefer stimmen, bis das Intervall einer reinen Quinte entspricht. Ist die d-Saite gestimmt, hilft sie dir beim Stimmen der G-Saite. Zuletzt verwendest du noch einmal die a-Saite als Hilfe zum Stimmen der e-Saite.

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Bravo, nun hast deine Geige erfolgreich gestimmt und der Spaß kann beginnen! Lerne hier die richtige Körper- und Instrumentenhaltung fürs Geige-Spielen: https://www.musikmachen.de/violine/violine-lernen-koerper-und-instrumentenhaltung/

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