Ihr wollt eure Bühne optisch in Szene setzen. Logo, das macht man mit Licht. Was aber sind die passenden und leistbaren Komponenten? Ein vielseitig einsetzbarer Scheinwerfer in ein Bühnenfluter. Gerade die modernen LED-Floods sorgen für mächtig Helligkeit, sind dimmbar und bieten euch zudem vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Hier unsere Tipps zur Frage: Was ist ein Fluter?
Was ist ein Bühnenfluter?
Widmen wir uns dem Thema aus der komplexen Sichtweise der Veranstaltungstechniker, springen wir weit über die Basics hinaus. Da kommt ein Einsteiger aber in der Regel gar nicht mit! So geht es bei den Profis beispielsweise um symmetrische und asymmetrische Fluter. Die Abstrahlwinkel und die Lichtausbeute bzw. Lichtintensität werden exakt berechnet und mit Diagrammen dargestellt. Profis sind auf diese Perfektion unbedingt angewiesen. Wir wollen uns der Frage „Was ist ein Bühnenfluter“ jedoch lieber von der bodenständigen Seite annähern.
Prinzip bekannt von Baustellen, Werkstätten und mehr
Die simpelsten Fluter kennt wohl jeder von der Baustelle oder aus dem Baumarkt. Dabei handelt es sich meistens um schlichte Lampen mit erstens leistungsstarkem Leuchtmittel und zweitens einem Reflektor. Mit ein wenig Glück gibt’s noch einen An-/Ausschalter. Outdoor-Fluter auf Baustellen verzichten allerdings gerne auf dieses Feature. Das Kabel muss genügen. Mit dieser rudimentären Ausstattung liefern sie exakt das, was sie sollen: intensiv helles Licht.
Unterschiedlichste Einsatzbereiche vom Straßenbau bis zur Eventlocation
Eingesetzt werden diese Modelle beispielsweise, um bei Baustellen oder in Werkstätten auch in dunklen Tageszeiten die entsprechenden Zonen deutlich sichtbar zu erleuchten. Auch als Putzlichter kommen sie zum Einsatz, damit die Reinigungskräfte wirklich erkennen, wo noch mal nachgebessert werden muss.
Vielleicht nicht jedem bewusst, dennoch eine Tatsache: Ist ein Event – meistens in der Nacht – vorüber, rückt auch schon die Putzkolonne an. Die Reinigung der Location findet also nicht erst am nächsten Tag statt. Und die Reinigungskräfte müssen logischerweise nun mal etwas sehen können.
Maßgebliche Unterschiede zu anderen Scheinwerfer-Arten
Grundsaätzlich sind Fluter nicht nur hell, sondern zeichnen sich dabei auch durch den breiten Abstrahlwinkel aus, wodurch sie sich maßgeblich von beispielsweise Scannern untern weiteren Modellen, die eher zoniert und fokussiert abstrahlen unterscheiden. Insofern sind Bühnenfluter nicht für die unmittelbare Personen- oder Objektbeleuchtung geeignet. Es ist nicht ihr angestammter Zweck.
Vom Reflektor-Prinzip zu innovativen Varianten
Dieses Prinzip – Licht satt – wurde und wird auch bei der Bühnentechnik genutzt, wobei die Geräte sich in den vergangenen Jahren immens gewandelt haben. Noch vor wenigen Jahren wurden häufig Modelle genutzt, die ebenfalls lediglich einen Reflektor besitzen; als Leuchtmittel wurden meistens die extrem hellen Halogenleuchtmittel oder sogar Entladungsleuchtmittel verwendet.
Sollten die Farben gewechselt werden, musste ein entsprechender Farbfilter vor die Lampe gesetzt werden. Im Ergebnis gab’s dann wiederum nur eine Farbe, nur eben eine andere. Wichtig zu beachten war dabei immer die Distanz zwischen Leuchtmittel, Reflektor und Farbfilter. Halogen & Co. werden sehr heiß. Die Filter sind schneller verbrutzelt, als man gucken kann.
Farbvielfalt durch 4in1-LEDs als Matrix
Solche Geräte verschwinden nicht vom Markt und haben auch weiterhin ihren Sinn und ihre Berechtigung. Für eure Zwecke on Stage allerdings gibt es inzwischen Bühnenfluter mit LED-Technologie. Viele davon sind mit 4in1-LEDs ausgestattet, oftmals kommen dabei recht kleine SMD-LEDs zum Einsatz, die zu einer Matrix neben- und übereinander angeordnet sind.
„4in1“ bedeutet in diesem Fall, dass die einzelnen LEDs imstande sind, mehrere Farben im sogenannten RGBW-Spektrum (das bedeutet Rot, Grün, Blau, Weiß) zu liefern. Und außer den Grundfarben können meistens auch die Mischfarben aus dem gesamten Bereich genutzt werden. Damit entfällt die Statik von Farbfolien. Bühnenfluter gehören damit zu den flexibelsten und leistungsfähigsten Komponenten des Licht-Setups.
Pure Helligkeit und systemische Steuerungsmöglichkeiten
Ausschlaggebend für die Effektivität sind selbstverständlich die Anzahl der auf der Matrix verbauten LEDs sowie deren Wattzahl. Das allerdings ist längst nicht alles, worauf ihr achten solltet. Im Gegensatz zur Baustelle müsst ihr die Bühnenfluter wie sämtliche anderen Scheinwerfer nicht nur ein- und ausstellen. Sinnvollerweise müsst ihr sie ansteuern und ihnen Befehle erteilen können. Am besten funktioniert das per DMX, dem Steuerprotokoll, das auch bei LED-Bühnenflutern längst Standard geworden ist.
Vielfältige Einsatzbereiche, weit über die eigentliche Anwendung hinaus
Eingesetzt werden moderne Bühnenfluter dank der farblichen Vielfalt als Frontlicht, als Side- oder Oberlicht (von vorne, der Seite oder von oben). Viele Marken werben mit der Mehrfunktionalität. Und das macht auch durchaus Sinn. Heutzutage sind die Bühnenfluter ihren Kinderschuhen längst entwachsen.
Sie sind Fluter und Blinder, Effektlichter und haben vielfach auch einen Strobe-Effekt mit an Bord. Ausgestattet sind bereits die preisgünstigen Modelle mit werksseitig integrierten Automatikprogrammen, mit diversen statischen Farben und Fading-Effekten, die sich teils per Zufallsgenerator abrufen bzw. ansteuern lassen.
Sinnvoll positionieren und Schlagschatten vermeiden
Auf den Bühnen sind die Beleuchter mit sehr speziellen Anforderungen konfrontiert. Bekanntlich gibt es ohne Schatten kein Licht; zugleich sind zum Beispiel die Schatten von Personen auf der Bühne unerwünscht. Um das zu vermeiden, müssen die Bühnenfluter dringend sinnvoll positioniert sein.
Achtung: Die Musiker nicht krank aussehen lassen
Einfach mit einem Frontalfluter auf einen Musiker draufzuhalten, würde knallharte Schatten werfen, exakt so soll es nicht sein. Das ginge also im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los. Nun stellt euch vor, ihr würdet den Fluter einfach von unten nach oben einem der Bandkollegen direkt ins Gesicht richten. So krank hat er oder sie vermutlich selten zuvor ausgesehen.
Flood-Licht, Oberlicht oder Blinder
Weitaus besser ist es demnach, mit den Leuchten den unteren Bereich der Bühne in Szene zu setzen, sie also wirklich auf den Bühnenboden strahlen zu lassen. Ebenso gut möglich ist der Einsatz als Oberlicht; auch hier wird es kaum krankmachende Schatten geben. Zumindest lässt sich da gegensteuern. Und wenn ihr sie als Blinder braucht, dann lasst ihr sie vertikal nach oben oder (bitte vorsichtig) direkt ins Publikum strahlen.
Abstrahlwinkel durch Torblenden begrenzen
Bühnenfluter sind vom Grundsatz Flächenlichtleuchten, die also dementsprechend weit und breit abstrahlen können und sollen. Üblich sind z. B. Abstrahlwinkel von etwa 75°. Das mag gewünscht sein, ist es allerdings nicht immer. Aus diesem Grund verfügen viele aktuelle Modelle über sogenannte Torblenden. Letztlich sind das bewegbare Scheiben, die sich mehr oder weniger zur Seite neigen lassen. Damit kann der Abstrahlwinkel eingeengt und begrenzt werden.
Wenn ihr noch mehr über günstige Lichttechnik für eure Bühne erfahren möchtet, schaut doch mal auf unseren Artikel zum Thema!
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Herstellerseite Cameo: https://www.cameolight.com/de/
Herstellerseite Ignition: https://www.thomann.de/de/ignition.html
Herstellerseite Stairville: https://www.thomann.de/de/stairville.html