Zur Bühnenperformance gehört heutzutage wie selbstverständlich auch die packende Lichtshow. Auch als Newcomer seid ihr darauf angewiesen, euch optisch in Szene zu setzen. Besonders seit Einzug der LED-Technik bekommt ihr Scheinwerfer für kleine und mittelgroße Bühnen für leistbares Geld. Fehlt nur noch die Lichtsteuerung.
Lichtsteuerung für Einsteiger – weshalb die Konsole unverzichtbar ist
Mag sein, dass ihr herzliche wenig Lust habe, euch als Lichttechniker zu profilieren. Schließlich gibt es dafür ausgebildete Fachleute. Aber was soll man machen, wenn die Reibung zwischen Daumen und Zeigefinger begrenzt ist und die Bandkasse einfach nicht mehr hergibt? Und bei welcher Einsteigerband ist das Geld nicht unangenehm knapp? Da müsst ihr durch. Der Grund: Das Publikum ist von den technischen Möglichkeiten verwöhnt und erwartet das von euch.
Nicht auf Veranstalter oder die Location verlassen
Wenn ihr Glück habt, ist in der Event-Location eine Lichtanlage vorhanden, die ihr für eure Zwecke nutzen könnt. Mag auch sein, dass der Veranstalter selbst entsprechendes Equipment auf der Bühne bereitstellt. Macht ihr allerdings öfter Live-Gigs und habt erst einmal Geschmack daran gefunden, kommt ihr an einer gewissen Grundausstattung nicht vorbei.
Konzeptlos macht keinen Sinn: Ansonsten sind die Gäste weg
Nun könnt ihr ein paar Lampen einfach auf der Bühne schmeißen, sie mit statischen Farben durch die Gegend brezeln lassen oder die internen Automatikprogramme ablaufen lassen. Aber ein Konzept mit Sinn ist das noch nicht, eher ein Abenteuer, auf das ihr euch besser nicht einlasst. Denn auf den emotionalen Punkt eurer Musik bekommt ihr die Lichtstimmungen damit nicht. Stellt euch vor, ihr spielt eine emotional angehauchte Ballade, die Scheinwerfer ballern aber gerade wie wild durch die Gegend. Schönen Gruß an das Publikum, das sich gerade verabschieden will – und oft genug leider auch wird.
Was fehlt, ist eine Lichtsteuerung, erst damit geht die visuelle Sonne auf. Zugeben, es gibt immens teure Lichtkonsolen. Profis sind darauf angewiesen. Insbesondere deshalb, weil sie eine Flut unterschiedlichster Scheinwerfer im richtigen Augenblick gleichzeitig und meistens auf Basis vorprogrammierter Shows steuern müssen. Aber da sind die Bühnen auch riesig und die Show entsprechend aufwendig.
Was eine Lichtsteuerung für eure Zwecke können muss
Zwingend wichtig ist, dass die Steuerung ausreichend DMX-Kanäle zur Verfügung stellt. Die Anzahl der Kanäle, die ihr benötigt, entscheidet sich an den Scheinwerfern. Je nach Ausstattung – vor allem ob statische oder bewegtes Licht – verlangen die Scheinwerfer nach mehr oder weniger DMX-Kanälen. Die solltet ihr zunächst aufsummieren und die Größenordnung der Lichtkonsole daran ausrichten.
Beim Kauf der Lichtsteuerung Luft nach oben einkalkulieren
Dabei solltet ihr immer ein wenig Luft nach oben haben. Schließlich ist im Augenblick des Kaufs nicht klar, wie sich eure Lichtanlage insgesamt entwickeln wird. Ärgerlich, wenn ihr eine Lichtsteuerung gekauft habt, an die ihr neue Spots oder Moving-Heads nicht mehr anbinden könnt, weil die DMX-Kanäle ans Limit kommen.
Einzelfarben, Mischfarben und Scenes schnell abrufen
Die Lichtsteuerung sollte nicht nur die einzelnen Farben und Fadings ansprechen können. Zugleich sollte es – was ziemlich üblich ist – möglich sein, Programmabläufe zu editieren. Das bedeutet, dass mit einer einzigen Handbewegung (oder Fußbewegung) sämtliche Lichter gleichzeitig einen Befehl erhalten. Der muss für die Lichtkomponenten keinesfalls einheitlich sein. Ganz im Gegenteil. Notwendig dafür ist es allerdings, die sogenannten Chases bzw. Scenes abzurufen. Dafür müssen sie zunächst mal speicherbar sein.
Übersichtlichkeit der Lichtsteuerung ist ein Bühnen-Muss
Allemal sinnvoll ist es, wenn die unterschiedlichen Sektionen sehr deutlich und übersichtlich aufgeteilt sind. So sollte es – bei einer herkömmlichen Konsole – separate Zonen geben, in denen ihr Zugriff auf die Einzelfarben oder eben auf die vorher editierten Szenen habt. Ideal ist es, wenn ihr für das beabsichtige Ergebnis der Lichtsteuerung lediglich einen einzigen Knopf drücken müsst. Wir erinnern uns: Ihr habt bei einem Gig alles außer Zeit.
Bühnenpflicht: Optimal kontrastreiches Display
All die Gerätschaften sind wenig zielführend, wenn ihr die Parameter nicht übersichtlich im Blick behalten könnt. Shit happen, der nächste Tastendruck könnte ein dramatisch falscher sein. Also benötigt ihr am Gerät ein gut ablesbares Display. Das muss nicht zwangsläufig groß dimensioniert sein. Wichtiger sind die bühnentauglichen Kontraste. Das will sagen: Wenn das Display der Lichtsteuerung zwar klein, aber mit roter Farbe vor dunklem Hintergrund darstellt, ist das schon mal eine gute Lösung.
Kabelfreiheit mit Wireless-DMX oder IR-Fernbedienung ist hilfreich
Wichtige Bedeutung haben ebenso die Ansteuerungsmöglichkeiten. Inzwischen gibt es zahlreiche Pulte auf dem Markt, die kabellos ansteuerbar sind. In vielen Fällen sind die mit einer Antenne für den kabelfreien Betrieb, also für Wireless-DMX ausgestattet. Noch simpler ist die Möglichkeit, die Lichtsteuerung mit einer Infrarot-Fernbedienung zu bedienen. Die ist nicht komplexer als die Fernbedienung des häuslichen Fernsehers.
Weshalb aber überhaupt die Steuerung per DMX?
Wir erinnern uns: Ihr habt zwei Hände, die haben aber keine Zeit. Die Bedienung per Fuß ist auch nur dann vernünftig machbar, wenn die einzelnen Programme und Chases vor dem Gig editiert und abgespeichert sind. Der Standard, den man dafür heutzutage benutzt, nennt sich DMX 512 bzw. DMX 512A. Über dieses Protokoll werden die Daten und Steuerbefehle an die jeweiligen Scheinwerfer gesendet.
LED-Lights und Lichtsteuerpulte sind längst preiswert geworden
Die gute Nachricht: Besonders seit Einzug der LED-Technik sind Scheinwerfer für Normalanwender leistbar geworden. Beispielsweise PAR-Scheinwerfer und weitere Komponenten könnt ihr verglichen mit vergangenen Jahrzehnten für durchaus kleines Geld bekommen. Was die Dinger verglichen mit ihrer Geburtsstunde bzw. mit ihren Vorgängern leisten ist beachtlich. Dieselbe Entwicklung sehen wir bei der Lichtsteuerung für Normalanwender.
Sich nicht an den Big-Bühnen orientieren
Für Einsteiger bringt es nichts, sich das falsche Vorbild zu nehmen. Was beim Eurovision Songcontest abgeht, ist faszinierend. Eure individuellen und situativen Anforderungen an eine Lichtsteuerung sind aber vollkommen andere.
Möglicherweise habe ihr keine zusätzliche Person an Bord, die sich als FOH um das Lichtpult und den Sound kümmert. Unter dem Strich müsst ihr dann die Lichtsteuerung selbst übernehmen. Eure Hände befinden sich am Instrument, also ist es ideal, wenn die unterschiedlichen Lichtszenarien per Fuß abgerufen werden können.
Technisches Multitasking in eurer Besetzung möglich?
Der technische Multitasking-Musiker ist meistens der Keyboarder. Viele Bands überlassen ihm die Bedienung von Soundpult und Lichtsteuerung. Kann man machen; der Dank für die Übernahme dieser Aufgabe und der Respekt für das Können sei dem Tastenmann gewiss. Bei einer solchen Bandkonstellation kann eine manuell zu bedienende Lichtsteuerung genutzt werden.
Unbedingt wichtig dabei ist, dass die Lichtkonsole sich wirklich ebenso simpel wie rasant bedienen lässt. Für großartige Überlegungen oder zwischenzeitliches Programmieren ist schlichtweg keine Zeit vorhanden. Es bleibt immer ein Kompromiss zwischen dem musikalischen punktgenauen Einsatz und den Aufgaben, die man möglicherweise noch nebenher erledigen kann.
Praktisches Floorboard für die Bedienung per Fuß
Eine ideale Lösung für diesen Fall kommt beispielsweise von Eurolite. Das Gerät führt übrigens den bezeichnenden Namen Eurolite DMX Move Bigfoot Fußcontroller 192. Speziell ausgerichtet ist das Bodengerät für die Lichtsteuerung per Fuß. Ihr könnt sämtliche Scenes, Chases und Lichtkombinationen vorprogrammieren. Auf der Bühne ruft er die vorprogrammierten Abläufe simpel per Tritt auf die Fußschalter oder die beiden vorhandenen Pedale ab.
Preiswert und funktional: Deshalb beliebt
Eine sehr beliebte, weil preiswerte und zugleich funktionale Lichtsteuerung bietet Stariville mit dem DMX Master 3 fx. Das Lichtmischpult ist ein DMX-Controller mit 256 Kanälen und hat einen Effekt-Generator mit an Bord. Bei diesem Modell handelt es sich um ein Update, das in vielen Bereichen überarbeitet wurde.
Das Herzstück für eure Zwecke ist der neu entwickelte Effektgenerator, mit dem ihr innerhalb weniger Sekunden erstaunliche Bewegungs-Effekte erstellen und auf der Bühne abfeuern könnt.
Preisgünstig für Profis – hochpreisig für euch
Seid ihr bereit, tiefer in der eigenen Tasche zu wühlen, könnte für euch die DMX-Lichtsteuerkonsole QuickQ 20 der Marke ChamSys die passende Lösung sein. Der Vorteil des Lichtsteuerpults ist, dass es vom Konzept ganz direkt auf simple Bedienung setzt und dabei sämtliche benötigten – und zeitgemäßen – Features mit an Bord hat. Das geht beim Tablet-artigen 9,7-Zoll-Display los und endet bei der möglichen Fernsteuerung sowie den insgesamt 1024 steuerbaren Kanälen noch lange nicht.
+++
Herstellerseite Cameo: https://www.cameolight.com/de/
Herstellerseite Varytec: https://www.thomann.de/de/varytec.html
Herstellerseite Stairville: https://www.thomann.de/de/stairville.html
Herstellerseite Eurolite: https://www.steinigke.de/Eurolite/
Herstellerseite ADJ: https://www.adj.com
Herstellerseite ChamSys: https://de.chamsyslighting.com/
+++
Möchtet ihr noch mehr über die benötigten Lichtkomponenten auf der Bühne erfahren, werft doch mal einen Blick auf den Artikel zum Thema „Eure Vorteile, wenn ihr auf günstige LED-Scheinwerfer setzt“.