Luisa Babarro ist eine der spannendsten Künstlerinnen der gegenwärtigen Popkultur. Die außergewöhnlich talentierte Cellistin und Sängerin hat sich die Zeit genommen, uns ein paar Fragen zu ihrem musikalischen Lebenslauf und ihrer Karriere zu beantworten …
Wann bist du zum ersten Mal mit Musik in Kontakt gekommen?
Als Kind gab es natürlich Musik zu Hause, aber so richtig hat es mit dem Cellounterricht begonnen. Mit fünf Jahren habe ich angefangen.
Wie wurde Musik dein Leben und deine Karriere?
Dadurch, dass ich in der “Klassik-Welt” groß geworden bin, wurde es schnell relativ ernst. Wir haben jeden Tag geprobt, oft auch an den Wochenenden. Das Cello-Studium fühlte sich dann wie ein ganz natürlicher Übergang an. Während des ersten Semesters wurde mir dann die erste große Tour mit Philipp Poisel angeboten, die gefühlt nie mehr aufgehört hat.
Neben dem Touren schreibe ich eigene Lieder oder in sogenannten Writing-Sessions auch für andere Künstler. Als Studio Cellistin nehme ich außerdem viel für Pop- oder Filmmusik auf – es ist sehr abwechslungsreich.
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Wann hast du deinen ersten eigenen Song geschrieben?
Ich war Anfang 20 und kam von einer Tour nach Hause. Vor mir lagen erstmal ein paar ruhige Wochen und ich war so inspiriert von den Konzerten, dass ich gerne selbst ein Lied schreiben wollte. Das habe ich dann auch probiert. Am nächsten Tag kam Alin Coen zum Abendessen vorbei und wollte das Lied unbedingt vorgespielt bekommen.
Welcher Musiker/Musikerin ist für dich besonders inspirierend und warum?
Das ist auf jeden Fall eine schwierige Frage. Ich bin von so vielen Künstlern immer wieder überrascht. Ich glaube es ist gar niemand bestimmtes, aber ich finde es besonders inspirierend, wenn Künstler immer wieder die Energie haben sich weiterzuentwickeln und Musik zu veröffentlichen. Vor Künstlern, die kontinuierlich weiterarbeiten und „dran bleiben“, habe ich extrem viel Respekt.
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Was würdest du ändern, wenn du im Musikbusiness das Sagen hättest?
Ich würde mir einfach wünschen, dass es mehr Frauen in höheren Positionen gibt. Generell mehr Vielfalt wäre bestimmt auch besonders bei Festivals schön. Ich bin einfach immer wieder schockiert von den sehr männlichen Line-Ups.
Was hältst du vom Lernen via Tutorials / YouTube? Kann ein gutes Tutorial einen Lehrer ersetzen?
Vielleicht muss man es ja gar nicht vergleichen. Oft schaue ich etwas auf YouTube nach um mir ein Bild zu machen. Wenn man ungeduldig ist und einfach sofort anfangen will etwas zu lernen, ist YouTube bestimmt ein gutes Werkzeug, um sich schon mal ein Bild zu machen. Vielleicht auch wenn man sich anfangs noch nicht wirklich traut. Lehrer*innen sind meiner Meinung nach immer wieder wichtig, es schadet nie sich wieder Feedback zu holen und sich einen Mentor zu suchen.
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Siehst du dich eher als Künstlerin oder als Handwerkerin?
Da ich jahrelang an meiner Technik am Instrument gearbeitet habe und diese auch immer wieder auffrischen muss, habe ich schon das Gefühl, dass das Handwerk extrem wichtig ist. Es kommt aber auf die Jobs an. Ich habe ganz verschiedene Studiojobs, bei denen ich manchmal bereits bestehende Noten interpretieren muss, aber es kommt auch vor, dass ich mir selbst Melodien überlegen muss. Irgendwann vermischt sich idealerweise beides.
Ähnlich ist es beim Songwriting. Ich denke zu jeder Kunst gehört auch Handwerk, auch wenn es dann im Laufe der Zeit zu einer Form von musikalischen Instinkt wird.
Welchen Tipp hast du für junge Einsteigerinnen an ihrem Instrument?
Ich hätte mir gewünscht, dass ich früher angefangen hätte selbst Musik zu schreiben. Fangt an selbst zu schreiben!
Selbst wenn es anfänglich nur ganz kurze Stücke sind, die vielleicht nur aus einem kleinen Motiv bestehen. Letztendlich finde ich es wichtig sein Instrument so zu beherrschen, dass man frei mit anderen Musikern musizieren kann, auch ohne Noten.
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Welchen Rat würdest du jungen Musikerinnen geben, die sich als Profi durchsetzen wollen?
Mir wurde mal geraten für einen Job immer besser vorbereitet zu sein, als man es wirklich müsste. Wenn man gerade am Anfang der Karriere nervös ist, spielt man oft unsicherer als man zu Hause spielen würde. Deswegen ist die Vorbereitung extrem wichtig, weil sie die Unsicherheit ausgleicht. Außerdem würde ich immer versuchen ein Umfeld zu suchen, dass für die jeweilige musikalische Richtung am spannendsten ist und dann zu versuchen in diesem Umfeld/Stadt/Universität/Band zu wachsen.
Man sollte versuchen von Musikern zu lernen, die besser als man selbst sind und viel zu Konzerten gehen um den eigenen Horizont zu erweitern. Mich hat es immer interessiert dorthin zu gehen, wo Spannung in der Luft hängt.
Über Luisa Babarro
Alter: 28
Geburtsort/Wohnort: Stuttgart/ Berlin
Instrumente: Cello/Gesang
Bands/Projekte: Luisa Babarro, u. a. Philipp Poisel, Getwellsoon, Berlin Strings
Weblinks (Website/IG):