Ein absolutes Novum durften wir am 23. Oktober 2020, pünktlich um 21:45 Uhr in der ARD erleben. Bevor die Punkband „Die Ärzte“ Nachrichtensprecher Ingo Zamperoni ein aussagekräftiges Interview gibt, übernehmen sie den Einspieler der Tagesthemen. Selbstverständlich punkig, rockig und gewohnt humorvoll. Aber hört und schaut selbst:
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Mal ein wenig am Sound geschraubt
Überraschendes Interview der Ärzte in der ARD
Farin Urlaub, Bela B und Rodrigo „Rod“ González stehen ARD-Studio und rocken die Titelmelodie. Anlass ist unter anderem, dass die Punker die Veröffentlichung ihres neuen Studioalbums „Hell“ feiern. Und da sie ohnehin für ihre gar nicht zurückhaltenden Worte und Statements bekannt sind, geben sie natürlich auch ein Interview. Und das bezieht sich keinesfalls nur auf die Band und das aktuelle Album. Stattdessen sprechen sie ebenso direkt wie pointiert über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Eventbranche, über die Risiken eines Rechtsrucks in Deutschland und weiterer extremer Überzeugungen.
Eine Gesellschaft ohne Humor wird untergehen
Und auch über Humor, denn der ist schließlich eines der Markenzeichen der Band und den haben die Musiker sich bis heute erhalten. So ist Bela B. denn auch der Überzeugung, dass eine Gesellschaft ohne Humor untergehen wird. Er bezeichnet Humor als eine „(…) extrem wichtige Komponente unseres Lebens“. Dabei ist ihnen durchaus bewusst, dass sie mit ihren Sprüchen und Texten immer mal wieder provozieren und dafür gefeiert werden oder anecken. Und daran wird sich auch in Zukunft sicherlich nichts ändern.
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Nicht immer nur die Lobby-Unternehmen stützen
Problem der Kulturschaffenden auf den Punkt gebracht
Schon immer waren Die Ärzte dafür bekannt, mit ihrer Meinung zu aktuellen Ereignissen nicht hinter dem Berg zu halten, und gehören zu den kritischsten Stimmen des Landes. Und so werden sie auch konkret beim Thema der COVID-19-Pandemie, machen sich stark für die Event- und Veranstaltungsbranche, die seit Monaten außerordentlich stark betroffen und gebeutelt ist. Drummer Bela B. rückt die Problematik der Kulturbranche in den Fokus. So fürchten über eine Million Beschäftigte im Kultursektor gegenwärtig um ihre Existenz. Das ganz Jahr über keine Jobs mit dem Ergebnis faktischer Existenzangst.
Fokus auf die vielen kleinen Musiker und Arbeitenden gerichtet
Ebenso sympathisch wie bezeichnend ist, dass Farin Urlaub & Co. sich besonders für die „(…) kleineren Musiker und einfache Arbeitnehmer“ einsetzen. Um die müsse sich die Politik jetzt unbedingt kümmern. Beeindrucken auch deshalb, zumal Die Ärzte von den Konzertabsagen – wie alle anderen – auch selbst betroffen waren und sind. Die geplante Tour musste auf 2021 verschoben werden. Ob die dann wirklich stattfinden kann, steht in den „Attitüden-Sternen“. Wir hoffen gemeinsam darauf.
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Viele weitere Künstler haben sich in den vergangenen Monaten zur Corona-Pandemie mit ihren jeweils eigenen Möglichkeiten eingesetzt. So auch Bono von U2. Schau mal auf diesen Artikel: „Corona: Bono von U2 komponiert und performt ein Liebeslied für Italien“.