Die Orgel ist eines der komplexesten Instrumente schlechthin. Eine majestätische Konstruktion aus Pfeifen und Tasten, Spieltisch, Hauptwerk, Schwell- und Registerwerk, Traktur und etlichen weiteren Bauteilen. Gerne wird sie als die Königin der Instrumente bezeichnet. Um der Königin weiterhin die berechtigte Popularität zu sichern, ist die Orgel nun zum Instrument des Jahres für 2021 gekürt worden:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Virtuelle Tour durch die größte Pfeifenorgel der Welt
Nicht an Superlativen gespart: Unglaubliche Ingenieurskunst
Orgeln entstehen in meisterhafter Ingenieurskunst. Insbesondere bei den Sakralorgeln handelt es sich oft um gigantische Wunderwerke. Ein Beispiel: Die – gemessen an ihrer Pfeifenzahl und Lautstärke – größte Orgel der Welt steht in der Convention Hall in Atlantic City. Dieses musikalische Monstrum besitzt 33.000 Pfeifen. Zumal allein die Wartung der unglaublich komplexen Orgel Unsummen verschlingen würde, ist sie dem nagenden Zahn der Zeit ausgesetzt. Dennoch laufen Planungen, sie wieder komplett zu restaurieren.
Konferenz der Landesmusikräte kürt Orgel zum Instrument des Jahres 2021
Sicherlich sind solche große Orgeln Nischeninstrumente. Allein die Planung und der Bau dauern üblicherweise mehrere Jahre. Hinzu kommt, dass sie hauptsächlich von Menschen wahrgenommen werden, die in die Kirche gehen, wodurch die Schar der Betrachter und Zuhörer automatisch eingeschränkt ist. Um ihr eine größere Plattform zu geben und sie in verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, hat die Konferenz der Landesmusikräte die Orgel zum „Instrument des Jahres“ für 2021 erklärt.
Musik- und Instrumentenbaugeschichte bewahren
Die prominente Bezeichnung seitens der Landesmusikräte erhält in jedem Jahr ein anderes Instrument. Diese Benennung wird über das Jahr hinweg mit zahlreichen Aktivitäten untermauert. Ziel ist es, das Instrument – in diesem Fall die Orgel – für Zielgruppen sichtbar zu machen, die damit ansonsten weniger Berührungspunkte haben. Gerade bei historischen Instrumenten, soll dadurch deren musikgeschichtliche Bedeutung betont werden. Und eine solche Bedeutung hat die Orgel ganz sicher.
Über 2.000 Jahre altes Pfeifenwunder geht virtuell
Immerhin wurde sie vor über 2.000 Jahren in Alexandria erfunden. Später dann gehörte Europa zu den wichtigsten Regionen des Orgelbaus, wobei speziell Deutschland zu den bedeutendsten Ländern von Orgelbau und Orgelmusik zählt. Von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit anerkannt, ist die Orgel ihren Weg bis in die heutige Zeit gegangen und soll nun auch in die digitalen Medien Einzug erhalten. Gelauncht werden soll bald eine Orgel-App mit Orgellandkarte und umfassenden Informationen, Klangbeispielen, Videos, virtuellen Rundgängen und mehr.
Mit den besten Wünschen für die verdiente Aufmerksamkeit
Na, da sagen wird doch zunächst herzlichen Glückwunsch zur Ehrung und wünschen, dass die vielen Projekte und damit die Orgel selbst reichlich Aufmerksamkeit erfahren. Verdient hat das kunstvolle und höchst komplexe Wunderinstrument es allemal. Dieses Instrument, das von flüsternden bis zu epochalen Klängen einfach unverwechselbar ist.
+++
Außer den in Kirchen stehenden Sakralorgeln gibt es bekanntlich die Heim- und Bühnenorgeln wie die gute Hammond. Auch die sind ein bisschen in Vergessenheit geraten, obschon sie zu den legendären Instrumenten etwa im Rock gehören. Zu den bekanntesten Organisten und Keyboardern gehörte der 2012 verstorbene Jon Lord, über Jahrzehnte der Tastenmann bei Deep Purple. Hier unsere Artikel über den „Pionier des Hardrock mit klassischen Elementen“.