Die beste E-Gitarre – Deutschland sucht die Supergitarre

Eine Einschätzung mit vielen Variablen

| Foto: Shutterstock von TandemBranding

Nach welchen Kriterien bewertet man ein Instrument; mit welchen Qualitäten ausstaffiert schaffen es Gitarren auf das Siegerpodest? Ob ein hoher Preis automatisch mit absoluter Perfektion gleichzusetzen ist, bleibt fraglich. Wir sind der Meinung, dass es um deine individuellen Ansprüche und Anforderungen geht. Erst wenn das Schätzchen perfekt zu dir passt, ist es deine beste E-Gitarre. Ein Blick hinter die Kulissen des Gitarrendschungels:

Check it: Die beste E-Gitarre und die speziellen Kriterien

  • Das Instrument muss bezahlbar sein
  • Musikgenre als Kriterium für Bauform und Bestückung
  • Hochwichtige Identifikation mit dem eigenen Instrument
  • Bedeutung der Tonabnehmer, Bespielbarkeit und Qualität
  • Ein paar Beispiele

Die beste E-Gitarre muss man sich auch leisten können

Es klingt heroisch, heldenhaft und nach einer Krönung ohne Alternativen. Aber so einfach funktioniert das nicht. Die beste E-Gitarre auf dem Markt zu finden, ist möglich; allerdings müssen wir dafür die Perspektive wechseln und besondere Bewertungskriterien aufrufen. Tatsächlich gibt es extrem hochwertige Instrumente; solche, die sich durch erlesene Materialien und Komponenten auszeichnen, die in höchst qualitativer Fertigung entstehen und mit außergewöhnlichem Sound überzeugen.

Leicht vorstellbar ist jedoch auch, dass diese Gitarren horrendes Geld kosten. Ob das für dich als Einsteiger oder bereits etwas fortgeschrittener Gitarrenakrobat die beste Gitarre ist, daran hegen wir so unsere Zweifel. Das bedeutet nicht weniger, als dass wir die Fragestellung um mindestens einen Halbsatz erweitern müssen: Welches ist die beste E-Gitarre, die ich mir leisten kann?

Riesige Auswahl am Markt mit unfassbarer Bandbreite | Foto: Shutterstock von Vereshchagin Dmitry

Musikgenre oftmals entscheidend für Bauform und Ausstattung

Unterschiedliche Korpusformen, Hardware- und Tonabnehmerbestückungen liefern unterschiedliche Sounds. Und schon wieder können wir uns nur am individuellen Geschmack orientieren. Oftmals entscheidend ist, welche Art von Musik du spielen möchtest. Die beste E-Gitarre für druckvollen Rock, Grunge oder Speed-Metal ist eine andere als für Funk, Reggae oder Country-Rock. Manche Gitarristen sind auf der Suche nach dem speziell zu ihrem Musikgenre passsenden Sound. Andere benötigen ein Instrument mit Allrounder-Qualitäten, was immer ein Kompromiss bleiben wird, wenigstens in Nuancen.

Endlose Auswahl; ausschlaggebend ist der Identifikationsfaktor

Keine weisheitsschwangere Neuigkeit ist, dass E-Gitarren-Typen sich in ihren klanglichen Eigenschaften oftmals deutlich unterscheiden. Dadurch wiederum können die bevorzugten Einsatzmöglichkeiten zumindest grob unterteilt und eingegrenzt werden. Allerdings sprechen wir von Musik; und deren Grundlage ist und bleiben nun mal die Kreativität und Individualität. Das will sagen: Selbst der spezielle und zuordbare Sound einer Gitarre ist weder eine Verpflichtung noch ein Ausschlusskriterium. Auch in dieser Hinsicht ist die beste E-Gitarre für dich diejenige, mit der du dich optimal identifizieren kannst.

Eines der Hauptkriterien: Die Tonabnehmerbestückung

Und damit wären wir auch bereits bei der Pickup-Bestückung angelangt. Die hauptsächlichen Unterschiede bei den Tonabnehmern liegen darin, ob es sich um sogenannte Single Coils oder Humbucker handelt. Während ein Single Coil Pickup aus lediglich einer Spule besteht, sind das bei einem Humbucker zwei miteinander kombinierte Spulen. Unmittelbare Auswirkungen haben diese Unterschiede auf die Klangeigenschaften.

Single Coil als sensitiver Tonabnehmer mit nuancierter Performance

Der Single Coil ist äußerst empfindlich, was zunächst negativ klingen könnte. Ist es nicht; zwar hat er die Neigung auf elektromagnetische Einflüsse etwa von Smartphones, Laptops, Dimmern oder Neonröhren zu reagieren. Was aber aus dieser Sensitivität resultiert, ist ein sehr facettenreicher, obertonreicher und knackiger Klang.

Der 1-spulige Tonabnehmer bildet das Gespielte detailreich mit penibelster Dynamik auch winzigster Phrasierungen ab. Zugleich verlangt er den Gitarristen auch eine sehr nuancierte Spieltechnik ab. Der Single Coil ist vor allem auch für cleane Sounds die Wahl der Wahl. Zu den typischen Vertretern gehört die Stratocaster mit ihren Artverwandten.

Single Coils für die filigrane Authentizität | Foto: Shutterstock von Maxal Tamor

Nebengeräuscharme Humbucker mit addiertem Output und mittenbetontem Sound

Mit einem vollkommen anderen Konzept beweisen die Humbucker seit vielen Jahrzehnten ihre Qualitäten. Durch die beiden miteinander kombinierten Spulen werden die elektromagnetischen Einstreuungen zum größten Teil eliminiert, es entstehen weniger unerwünschte Nebengeräusche. Der mindestens gleichbedeutend wichtige Clou ist, dass die Leistung der beiden Spulen addiert wird.

Ergebnis ist, dass Humbucker im Normalfall mehr Power zur Verfügung stellen. Der Ton lässt sich im Verstärker leichter übersteuern, was zu dem typisch mittenbetonten Bratsound ohne kreischende Höhen führt. Wenn du nahezu ausschließlich diese Sounds der wärmeren und harten Gangart benötigst, kann eine klassische Les Paul die beste E-Gitarre für dich sein.

Humbucker für den druckvoll warmen Sound | Foto: Shutterstock von Valeriy Sound

Hybrid-Bestückung für mehr Flexibilität und dem besten aus zwei Welten

Über lange Zeit hinweg wurden diese Konzepte nahezu philosophisch voneinander abgegrenzt. Eigentlich zum Leid der Gitarristen, die sich mehr Flexibilität wünschten. Dann – in den 70er-Jahren – kamen die Hersteller auf die glorreiche Idee, Gitarren mit beiden Varianten zu bestücken. Es entstanden die sogenannten Hybrid-Gitarren, so etwa mit einer SSH-, HSH- oder SHS-Bestückung. Eine Kombination, die sich inzwischen in ihren unterschiedlichen Varianten als häufigster Standard durchgesetzt hat. Wenn du dich nicht ausschließlich als absoluter Purist oder Metal-Maniac verstehst, könnte eine Hybrid-Gitarre deine beste Gitarre sein.

Passive Tonabnehmer – Aktive Tonabnehmer

Nicht zu vergessen, dass wir eine weitere Unterscheidung vornehmen müssen, nämlich die zwischen passiven und aktiven Tonabnehmern. Der traditionelle Standard sind passive Tonabnehmer, die Verstärkung erfolgt im geringen Maß über die Pickup-Spulen und letztlich den Gitarrenverstärker. Die passiven Tonabnehmer empfehlen sich für Puristen, gleichgültig aus welchem Genre; solche Gitarristen, die etwa Nebengeräusche gerne billigend in Kauf nehmen, weil sie darin die für sie beste Gitarre erkennen.

Im Gegensatz dazu ist bei E-Gitarren mit aktiven Pickups ein Vorverstärker integriert, der über eine 9-Volt-Batterie mit Spannung versorgt wird. Mit diesem Konzept wird die Gitarre unvergleichlich nebengeräuschfrei betrieben. Jeder FOH-Techniker ist bereits dankbar, wenn er die aktiven Gitarren aus der Ferne entdeckt. Manche Gitarristen bezeichnen den aktiven Sound als zu glatt. Für andere ist er das Novum schlechthin, zumal das Sustain der Töne länger ist. Legendäre Heros dieser Sounds sind beispielsweise Steve Lukather von Toto oder Kirk Hammett von Metallica.

Grundvoraussetzung optimale Bespielbarkeit

Wenn sich ein Instrument als beste E-Gitarre empfehlen will, gehört die optimale Bespielbarkeit zu den zwingenden Grundvoraussetzungen. Auch die leistbaren Gitarren aus industrieller Fertigung bewegen sich in dieser Hinsicht heutzutage auf einem Niveau, das vor wenigen Jahrzehnten noch nicht vorstellbar war. Die Instrumente sind proportional ausgewogen und ausbalanciert.

Die Hälse kannst du vernünftig umfassen, auf den Griffbrettern ebenso gut mit minimalem Krafteinsatz greifen. Selbstverständlich gibt es hier Unterschiede in der Performance. Das Ding ist aber: Die gute Herstellung, Verarbeitung und qualitativen Materialien vorausgesetzt, bist vor allem du selbst ausschlaggebend. Die Gitarre muss perfekt zu dir passen; du musst dich damit gut fühlen wie mit dem perfekt passenden Paar Sneaker.

Die Frage von System und Equipment

Hinzu kommt, dass auch die beste E-Gitarre kein allein durch den heiligen Sound-Gral schwebender Trabant ist. Vielmehr muss das Instrument ebenso wie zu dir auch zu deinem weiteren Equipment passen. Das heißt zu deinem Verstärker, deinem System, deinen Effekten und mehr.

Eine Double-Cut-Gitarre, die ausschließlich mit Single Coil Pickups bestückt ist, würde ihre Qualitäten kaum auf einem nach englischem Muster voll aufgedrehtem Vollröhren-Verstärker ausspielen können. Okay, Jimi Hendrix straft uns Lügen; aber der Hexenmeister auf der Gitarre hatte die Polstücke der Pickups sehr weit rausgedreht und noch weitere unkonventionelle Tricks im Gepäck.

Ein ausschließlich mit Humbuckern bestücktes Instrument hingegen wird auf einem nicht ausreichend übersteuernden Verstärker nicht zeigen können, was in ihm steckt. Schon hören wir schallendes Gelächter, also nicht aus der Gitarre, sondern aus der Gitarristen-Zunft. Immerhin gibt es diverse Möglichkeiten für die Übersteuerung bereits vor dem Verstärker zu sorgen und manche Gitarristen etwa im Jazz wünschen sich den warmen Sound ohne überzogene Übersteuerung. Es bleibt die Frage der vielfältigen individuellen Anforderungen.

Beliebte Instrumente können einen Hinweis auf die beste Gitarre geben

Auf der Suche nach dem für dich idealen Instrument können wir uns allerdings von den beliebtesten E-Gitarren eine Richtung weisen lassen. Etliche neueinsteigende Musiker vor dir haben sich mit den gleichen Fragen beschäftigen müssen. Lasst uns auch mit konkreten Modellen eine grobe Unterteilung versuchen:

E-Gitarre für Clean-Sound

Die gängige Gitarre für Clean-Sound ist mit drei Single Coil Pickups ausgestattet. Die erfolgreichste E-Gitarre der Welt ist und bleibt noch immer die Fender Stratocaster. Leo Fender kann man zurecht als den Urvater der Single-Coil-Gitarren bezeichnen. Es gibt etliche Instrumente, die zu vermutlich berechtigterweise horrenden Preisen angeboten werden. Was aber nützt dir das, wenn du die nächsten zehn Jahre sparen müsstest, um dir ein solches Juwel über die Schultern zu hängen?

Drei Single Coils für die filigranen Puristen

Ein erschwinglicher Klassiker ist die Fender Player Series Strat MN TPL. Gefertigt wird die Strat mit Erlenkorpus, Ahornhals und Ahorngriffbrett. An Bord hat sie typischerweise drei einspulige Tonabnehmer, wobei es sich um New Player AlNiCo V Single Coils handelt. Ausgestattet ist die Gitarre mit einer neuen Klangregelung und ausgesuchter Hardware. Nicht zu vergessen, die coole Optik der graublauen Färbung. Ein leistbares Instrument mit dem Potenzial, deine beste Gitarre lange über den Einstieg hinaus zu werden. Weitere Details entdeckst du auf dieser Produktseite auf thomann.de.

Erschwinglicher Klassiker mit 3 Single Coils | Foto: von Fender (Herstellerbild)

E-Gitarre nicht nur für den Brat-Sound

Die Les Paul Classic EB spiegelt den Klassiker aus eigenem Hause und eigener Tradition und ist zugleich mit modernen Komponenten versehen. Ein bestimmender Teil der mit zwei Humbuckern ausgestatteten Paula war immer auch ihr nicht zu unterschätzendes Gewicht, zumal das fette Holz ebenso den fetten Sound unterstützte. Durch die spezielle Bauweise schafft der Hersteller es bei dieser Serie, den Sound aus einem gewichtsreduzierten Korpus zu kitzeln.

Verpasst wurden der Paula Classic EB je ein Burstbucker am Hals und am Steg. Zu den Besonderheiten zählt die Push-/Pull-Funktion über die beiden Volumenregler, wodurch die Humbucker vereinfacht ausgedrückt auch als Singe-Coils genutzt werden können. Qualitätsfertigung made in USA. Als Paula-Fan könnte dies deine beste Gitarre sein. Hier der Link zur Produktseite auf thomann.de.

Drucksound made in USA | Foto: von Thomann

Wunderschönes Design und eigenständige Double-Cut-Form

Die Gitarren von Paul Reed Smith sind bekannt für ihr außergewöhnlich schönes Design. Vielfach werden Decken mit attraktivem Riegelahornfurnier verwendet. Unterstrichen wird der Look durch die Griffbretteinlagen und die sehr elegante Linienführung. Die PRS-Gitarren gehören zu den wenigen, die es geschafft haben, eine wirklich eigenständige Form mit harmonisch passendem Headstock zu entwickeln. Wer auf den typischen Sound von Carlos Santana steht, könnte in der PRS SE Custom 24/08 EV seine beste Gitarre entdecken.

Ausgestattet mit zwei splitbaren Humbuckern, ermöglicht die Gitarre unterschiedliche Soundvarianten. Ein spezieller Vorzug ist der im Vergleich mit anderen Marken relativ kleine Korpus mit kurzer Mensur, wodurch das Instrument sich angenehm bespielen lässt. In Sachen Preis-/Leistungsverhältnis zählt PRS SE aus der Custom-Serie zu den Favoriten für ambitionierte und fortgeschrittene Gitarristen gleichermaßen. Hier die Produktseite auf thomann.de.

Wunderschöne und hochqualitative Gitarren von PRS | Foto: von PRS Guitars (Herstellerbild)

Allrounder unter den E-Gitarren

Falls du dir von deinem Instrument vielseitige Einsatzmöglichkeiten wünscht, wirst du möglicherweise mit einer HSH-Bestückung am besten bedient sein. Erst recht dann, wenn die Humbucker per Push-/Pull-Funktion splitbar sind. Sofern das Instrument auch noch bezahlbar sein soll, kann du bei Harley Benton deinen Favoriten entdecken. Etwa die Harley Benton Fusion-III HSH Roasted FBB ist angenehm leicht und mit jeder Menge zeitgemäßer Features ausgestattet. Konfektioniert ist die E-Gitarre mit je einem Humbucker an Hals- und Stegposition. In der Mittelposition befindet sich der Single Coil.

Wenn du nach einer leistbaren E-Gitarre für abwechslungsreiche musikalische Einsätze suchst, könnte dies deine beste Gitarre sein. Immerhin hat man das Gefühl, ein Instrument in der Hand zu haben, das drei Mal so viel kosten könnte. Tut es aber nicht. ? Weitere Details auf dieser Produktseite auf thomann.de.

Optimales Preis-/Leistungsverhältnis für Fusion und mehr | Foto: von Thomann

Fazit:

Die Zusammenfassung kann nur lauten: Die beste Gitarre für dich ist die, die optimal zu dir, deiner Reibung zwischen Daumen und Zeigefinge passt. Zum jetzigen Zeitpunkt für dich herausragend ist die elektrische Gitarre, die du in Händen hältst oder bald in den Händen halten kannst, um schnell loszulegen, Fun zu haben und besser zu werden. Das Prädikat „beste Gitarre“ hat das Instrument verdient, das nach deinem persönlich aktuellen Stand optimal geeignet ist, ohne unerreichbare Traumschlösser an den wünschenswerten Horizont zu schmeißen.

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Hier findest du weitere Informationen zur Bedeutung von Oktavreinheit und Mensur: „Mensur der E-Gitarre – zwischen Funktionalität und Klangrealität“.

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