Flügelhorn lernen: Dein Einsatz für ein wunderschönes Hobby

Deine Entscheidung steht

| Foto: Shutterstock von Malikova Nina

Man ist sich nicht ganz einig, welches Instrument für den Blechbläsereinstieg einfacher ist, die Trompete oder das Flügelhorn. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass beide Instrumente ihre jeweils eigenen Anforderungen haben. Hier kommen unsere Tipps für dich, wenn du Flügelhorn lernen möchtest:

Check it: Flügelhorn lernen und den Klang genießen

  • Die gedeckte Harmonie des Flügelhorns
  • Ab wann darf’s denn losgehen
  • Autodidaktisch oder unter versierter Anleitung
  • Von Trockenübungen bis zum Lernen mit Instrument
  • Übungsaufwand nicht unterschätzen
  • Keine bremsenden Übertreibungen bitte

Flügelhorn lernen – eine gute Entscheidung

Wenigstens für Laien und Noch-Laien scheinen das Flügelhorn und die Trompete nahezu identisch. Vermutlich können Otto-Normal-Menschen, ohne sich mit der Thematik eingehender zu beschäftigen, einen optischen Unterschied nicht erkenne. Du schon. Du weißt, dass es sich um unmittelbare Verwandte aus der Familie der Blechblasinstrumente handelt, die sich aber grundlegend anders klingen. Die Trompete klar und durchdringend, das Flügelhorn eher warm und weich. Und deswegen möchtest du Flügelhorn lernen. Eine gute Entscheidung.

Der besondere Klang des Flügelhorns

Das Mundrohr des Flügelhorns ist relativ kurz dimensioniert, die Windung üblicherweise kreisrund gehalten. Der klangliche Unterschied, der sich auch auf die Bespielbarkeit auswirkt, resultiert aus der Tatsache, dass ein Flügelhorn eine weite Mensur, eine Trompete eine enge Mensur hat. Der Mensur-Verlauf beim Flügelhorn ist zu einem Drittel zylindrisch zu zwei Drittel konisch. Bei der Trompete ist exakt das Gegenteil der Fall.  Auch aufgrund der konischen, kegelförmigen Bohrung im Zusammenspiel mit dem trichterförmigen Mundstück entsteht der emotional angehauchte Klang.

Emotion pur durch den gedeckten Sound | Foto: Shutterstock von mkm3

Ab welchem Alter Flügelhorn lernen

Um mit dem Flügelhorn zu beginnen sind zunächst keine musikalischen Vorkenntnisse erforderlich, obschon grundlegende Übungen aus der musikalischen Früherziehung das Unterfangen selbstverständlich erleichtern. Kids sollten nicht nur den eigenständigen Wunsch haben, sich mit entsprechendem Durchhaltevermögen dem neuen Hobby zu widmen; zugleich sollten gewisse körperliche Grundvoraussetzungen vorhanden sein, so sollten beispielsweise die vorderen Schneidezähne ausgebildet sein, um durch den Druck des Mundstücks keine Fehlstellungen entstehen zu lassen. Als Eckpfeiler lässt sich sagen, dass du ab einem Alter von etwa 8 Jahren Flügelhorn lernen kannst.

Autodidaktisch oder mit Anleitung Flügelhorn lernen

Nahezu jedes Instrument lässt sich bis zu einem gewissen Grad in Eigenregie erlernen. Wenn du allerdings kein musikalisches Wunderkind bist, wirst du schnell an deine natürlichen Grenzen geraten. Es ist, wie es immer ist. Anfängliche Fehler lassen sich nur mit größter Mühe wieder ausmerzen. Das zügige Vorankommen wird massiv ausgebremst. Gerade bei Blasinstrumenten ist eine vernünftige Ausbildung unter Anleitung durch versierte Musiklehrer immer sinnvoll. Du benötigst die Anleitung und die Rückmeldung. Wenn du Flügelhorn lernen möchtest, sprechen wir immerhin von einem dir bislang unbekannten Thema. Lass dir also lieber auf die Finger und Lippen schauen.

Von Trockenübungen bis zu ansprechenden Tönen und Melodien

Wenn du Flügelhorn lernen möchtest, wirst du dich bereits von Anfang an mit mehreren separaten Disziplinen gleichzeitig beschäftigen. Also nicht wirklich zeitgleich, aber in einem zusammenhängenden Kontext. Das Ding ist das: Zwar wirst du relativ schnell die ersten paar Töne auf dem Instrument hupen können. Dringend wichtig ist aber die Kontrolle über deine körperlichen Zusammenhänge und die des Flügelhorns.

Trockenübungen mit und ohne Horn | Foto: Shutterstock von Evannovostro

Lippen kontrolliert schwingen und Luftsäule entstehen lassen

Das Fundament des großen Ganzen ist die Tonerzeugung, die über die Lippenschwingungen im Mundstück erfolgt. Um das zu üben, wenn du Flügelhorn lernen möchtest, benötigst du noch nicht einmal das Instrument; es genügt anfangs das Mundstück, mit dem du deine Trockenübungen machst. Du bläst in das breite Mundstück, lässt die Lippen schwingen und erzeugst dabei unterschiedlich hohe und ebenso unterschiedlich lange Töne. Bereits damit trainierst du deinen Ansatz und sinnvollerweise zugleich deine Atmung.

Ran ans Instrument und ganzheitlich lernen

Okay, das war für dich vielleicht ein wenig enttäuschend, immerhin willst du Flügelhorn lernen und nicht permanent nur auf dem Mundstück rumtröten. Schnell aber wirst du bemerken, wie sinnvoll die Kombination aus Trockenübungen und den Übungen auf dem Instrument sind. Noch eben hast du dich auf die Tonerzeugung ohne Instrument konzentriert. Im nächsten Stepp wirst du deine Erfolge auf dem Flügelhorn umsetzen. Die Tonerzeugung wird dir maßgeblich leichter fallen. Das Flügelhorn selbst wird zu deinem Verstärker, zu deinem metallenen Resonanzkörper. Es ist eine geradezu entwaffnende Erfahrung.

Weiter geht’s mit den ersten Naturtönen

Wie bei anderen Blasinstrumenten mit Ventilen kannst du auf dem Flügelhorn die sogenannten Naturtöne spielen. Hinzu kommen die weiteren chromatischen Töne, die durch Betätigung der Ventile und die jeweiligen Griffkombinationen erreichen kannst. Tatsächlich begibst du dich zunächst auf eine musikalische Entdeckungsreise. Du befindest dich auf der Suche nach den Tönen, wobei du dich anfangs auf die mittleren und unteren Naturtöne konzentrieren solltest. Du wirst die Erfahrung machen, wie die unterschiedliche Lippenspannung sich auf die Töne auswirkt. Du sammelst Ton für Ton und legst dir in deinem musikalischen Gedächtnis sozusagen eine Bibliothek der Töne an.

Auf tonaler Entdeckungsreise mit den Ventilen

Du möchtest selbstverständlich das Spiel mit sämtlichen Facetten auf dem Flügelhorn lernen. Okay, ganz soweit sind wir noch nicht. Aber schon erklimmen wir die nächste Stufe auf der Leiter deiner Erfolgserlebnisse. Wir widmen uns dem Einsatz der Ventile. Sinn und Zweck der Ventile ist es, die Länge der Luftsäule zu beeinflussen. Etliche Flügelhörner sind im Gegensatz zur Trompete mit einem zusätzlichen Quartventil konfektioniert. Erreicht wird damit, dass du vier bis fünf Oktaven spielen kannst. Das ist ein beträchtlicher Tonumfang, für dessen Entdeckung du einige Zeit aufwenden musst.

Musikalische Entdeckungsreise mit großem Tonumfang | Foto: Shutterstock von Malikova Nina

Übungs- und Fleißaufwand nicht unterschätzen

Bei Blechblasinstrumenten im Allgemeinen als auch dem Flügelhorn im Besonderen ist der Übungsaufwand nicht zu unterschätzen. Diese Tatsache resultiert daraus, dass es sich hier um ein körperlich gespieltes Instrument handelt. Maßgeblich entscheidend für den Klang und die musikalische Qualität, mit der du deine Zuhörer begeisterst, ist deine körperliche Konstitution.

Leicht nachvollziehbar: Entpuppt deine Atmung sich als laues Lüftchen, hat das Instrument kein vernünftiges Signal, das es verstärken könnte. Sind die Lippen zu schwach – oder zu stark – ausgebildet, können die Schwindungen im Mundstück nicht kontrolliert erzeugt werden. Wenn du Flügelhorn lernen möchtest, sei dir dessen bewusst, dass es sich beim Üben und Trainieren um einen niemals endenden Prozess handelt.

Übertreibungen und Verkrampfungen unbedingt vermeiden

Einher geht damit auch das Risiko von Übertreibungen. Wer als Bläser permanent mit dem Kopf durch die blecherne Wand will, bewirkt jedoch häufig das Gegenteil der Zielsetzung. Wenn die Muskeln verkrampfen – auch die Lippen sind nichts Anderes als Muskel – ist dir damit nicht gedient. Werfen die Lippen Blasen oder platzen sogar auf, wirst du in deinem Übungsenthusiasmus über mindestens mehrere Tage gebremst werden.

Wenn du Flügelhorn lernen möchtest, impliziert das ebenso den Anspruch an dich, auf dich selbst achtzugeben und nicht zu übertreiben. Lieber jeden Tag eine viertel oder halbe Stunde und dabei selbstverständlich mit Warmup-Übungen vorsichtig beginnen, als durch permanent stundenlanges Üben dafür zu sorgen, dass die Lippen, Mund- und Rachenpartie und letztlich die Kondition den Bach runtergehen.

Musikalische Entdeckungsreise mit großem Tonumfang | Foto: von Shutterstock

Mit einer guten Portion Tradition auf dem Buckel

Das Flügelhorn hat mindestens einen traditionell verwurzelten Vorläufer, der sich bereits im 12. Jahrhundert in Frankreich etablierte, nämlich das „Bugle“. Das Instrument hatte noch keine Ventile und kam mit den Naturtönen als Signalinstrument zum Einsatz. Auch das ist übrigens ein Unterschied zur Trompete. Als das Flügelhorn das Licht der Welt erblickte, war es zunächst ein Signalhorn. Mittlerweile hat es sich in etlichen musikalischen Genres vom Jazz bis zur Klassik felsenfest etabliert.

Selbstverständlich benötigst du das passende Instrument. Hier ein paar Vorschläge:

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Yamaha YFH-8310 ZGS 02 Flugelhorn
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Kleine Teile, große Wirkung: „Weshalb besitzt die Trompete Ventile: Erklärungsversuch für Einsteiger“.

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