Wer schon mal an einem großen kreativen Projekt gesessen hat, weiß: Kreativität kann verdammt launisch sein. Wir wollten dem Phänomen der Kreativität und Inspiration auf den Grund gehen und die Frage klären: Kann man Kreativität eigentlich erlernen? Dazu werden uns 6 Größen im Musikbusiness ihr Erfolgsrezept verraten.
1. Taylor Swift: Gönne dir Zeit, erfasse deine Angst.
Die Inspiration erfasst Swift meist zufällig: Sie kritzelt dazu Notizen im Auto oder bei zu Tisch; sie schreibt ihre Songs auf dem Trampolin.
Aber Angst ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Kreationsphase. “ Wenn die Angst beginnt, geschieht das Schreiben in der Regel gleich danach.“
So macht es auch Sinn, dass ihre größten Hits aus emotionalen Konflikten entstanden sind. Ihr erster Nr.1 Hit „Love Story“ wurde in genauso einem Konflikt geschrieben. Sie war wütend auf ihre Eltern, als ihr verboten wurde sich mit einem Jungen zu treffen. Sie lief in ihr Zimmer und schrieb auf dem Fußboden ihren Hit „Love Story“. Und es trat das ein, was sie nie geglaubt hätte – Nr. 1 weltweit!
2. Jay-Z: Ergreife Spontaneität, übe jeden Tag.
Jay-Z versucht seinen Schreibprozess flüssig und unkompliziert zu halten. Er lässt seine Inspiration am liebsten direkt in seinen Track laufen mit so wenig Neufassung wie nur möglich. Jay stoppte sein Songwriting nach dem ersten Album – er hatte das Gefühl, dass das Schreiben ihn zwang, seine Worte zu oft zu überdenken und dadurch der Fluss seiner Ideen gestoppt wurde. Seine besten Lieder sind die, die er in fünf Minuten schreibt. „Wenn ich an ihnen mehr als 20 Minuten arbeite“, sagte Jay in einem Interview mit dem Rolling Stone Magazin, „werden sie wahrscheinlich nicht in die Produktion gehen.“
Selbst Pharrell Williams ist von Jay-Prozess erstaunt: Jay-Z murmelt „, wenn er seine Songs schreibt, er murmelt für 10-15 Minuten, dann kommt er zurück mit Takten und eines der umfassendsten Verse, die er seit langen nicht mehr gehört habe. So macht er es jedes Mal. Aber noch einmal, es ist eine Art von Kunst, um seinen Wahnsinn begleiten. „
Jay erzählte Oprah, dass er diese mentale Ausdauer durch tägliches Üben ausbaue. Er bezeichnete diese Praxis als „Übung“. Der „Muskel“ werde nur stärker, wenn er bewusst jeden Tag bearbeitet werde.
3. Kendrick Lamar: Mache einen Zeitplan, ergreife kreative Momente.
Lamars kreative Herangehen lässt sich sehr gut auflisten. Er schläft wenig, arbeitet viel. Lamar hält ständig Schnipsel von lyrischen Ideen auf seinem Notebook, Handy oder Servietten fest.
Er umgibt sich nur mit Personal, welches ihn bei einer lyrischen Idee direkt versteht und danach auch handelt. Sie würden für ihn direkt ein Studio besorgen, Interview und Meetings planen. Musik kommt nach Lamar an erste Stelle.
Der Mann hält ständig und überall lyrische Ideen fest, ob auf seinem Handy oder auf Servietten. Musik kommt bei ihm immer zuerst.
4. Frank Ocean: Separate Arbeit und separates Leben, sieh dir Stummfilme an, arbeite in Stille.
Ocean distanziert sich davon, dass in seiner Musik spontane Inspirationen eine Rolle spielen. Er schreibe nur während der Arbeit – sobald er das Studio verlässt, gehe die Musik aus seinem Kopf. Wenn er nicht fühlt was er schreibt, bricht er die Mission ab und verlässt die Situation.
Um sich selber zu verbessern, nimmt Ocean Klavier-und Musiktheorie-Unterricht. Außerdem arbeitet er in einem Studio mit fast völliger Stille. Er schaut zur Inspiration alte Filme ohne Ton an. Und überrascht seine Kollegen mit kompletten Songideen, die genau aus so einer Stille entstanden sind.
5. Janelle Monáe: Sei verrückt, nehme andere Kunstformen an, gehe zur Therapie.
In Monáes Haus können sämtliche Künstler ein und ausgehen – sie können dort schreiben, lesen, singen, kochen, feiern – ein Zusammenschluss aus kreativen Energien.
Monáe zieht eine Menge ihrer musikalischen Inspirationen aus anderen Kunstformen, insbesondere der Malerei. Eine Therapie war dabei eine große Hilfe, um Monáes kreatives Potenzial zu realisieren. „Es war, als hätte ich einen Computer-Virus in meinem Gehirn, und es musste festgelegt werden“, sagte sie. Therapie half ihr, emotionale Fallouts zu überwinden, und sich unbeschwert auf die Musik konzentrieren zu können.
6. Beyoncé: Übe, ziehe ein Kind groß, sehe Musik, sei ein Supermensch.
Beyoncé sagte in zahlreichen Interviews, sie „sehe Musik“, als eine Möglichkeit, ein visuelles Album zu machen.
Um ihren Song „Partition“ aufnehmen, hörte sie einen Beat mit Timbaland zusammen und sofort wurden Erinnerungen an eine Fahrt mit ihrem Auto geweckt.
„Im wirklichen Leben bin ich diese Frau, eine Mutter und versuche meinen Fokus und meine Träume nicht zu verlieren“