100 Akkorde lernen in nur 8 Minuten

Akustik-Gitarrenunterricht

Akkorde lernen auf der Akustik-Gitarre leichtgemacht! Sean Daniel zeigt, wie ihr in läppischen acht Minuten auf der Gitarre 100 Akkorde lernen könnt. Können auch ein paar mehr oder weniger sein, auf alle Fälle eine ganze Menge. Klingt erstaunlich bis utopisch. Wenn ihr die Gitarre systematisch versteht und das ganze Griffbrett nutzt, lüftet sich das Geheimnis. Überzeugt euch im YouTube-Video selbst.

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Akkorde lernen: Vielfach einsetzbare Griffe als schematische Werkzeuge

Nachvollziehbar wird die frohlockende Behauptung, wenn wir uns das Prinzip von Griffbrett und Bünden vor Augen der (Konzert)-Gitarre  halten. Insbesondere im Zusammenhang mit Barré-Griffen, bei denen – meistens – der Zeigefinger der Greifhand gewissermaßen den Sattel des Instrumentes ersetzt. Die Griffe können einfach über das gesamte Griffbrett verschoben werden. Das simple Resultat: Beherrscht ihr einen Griff, beherrscht ihr automatische 11 verschiedene Akkorde.

Turbo an und Akkordrepertoire um ein Vielfaches erweitern

Okay, damit wird die fast unglaubliche Aussage der 100 Akkorde in acht Minuten schon deutlich glaubhafter. Das im ersten Augenblick höchst anspruchsvolle Paket wirkt etwas machbarer. Dennoch verbleiben rein rechnerisch immerhin noch neun bis zehn verschiedene Griffe, die ihr euch in sportlich kürzester Zeit draufschaffen sollt. Niemand hat behauptet, das sei einfach. Also dann, Turbo einschalten und das Akkordrepertoire um ein Vielfaches erweitern.

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Champions fokussieren den Grundton auf die A-Saite

„Gewinner konzentrieren sich auf die E-Saite, Champions auf die A-Saite“, so leitet Sean sein Tutorial über das Akkorde lernen ein. Und so startet er mit dem Zeigefinger im 5. Bund auf der A-Saite, also mit einem klingenden „D“. Den Zeigefinger legt er als Barré-Finger über die fünf Saiten ab der A-Saite aufwärts. Dazu gesellt sich zwei Bünde höher der Ringfinger, mit dem ihr einen sogenannten Mini-Barré greift, ihn also über die D-, G-, und H-Saite legt, ihn dabei allerdings abwinkelt und die hohe e-Saite freilasst.

Was jetzt klingt, ist ein D-Dur-Akkord. Wer den Mini-Barré noch nicht hinbekommt, kann beim Akkorde lernen die Töne auch mit Mittel-, Ring- und kleinem Finger greifen. Der Griff lässt sich nun völlig unkompliziert über das Griffbrett verschieben. Rutscht die Hand in den 6. Bund, wobei der Abstand von Zeige- und Ringfinger beibehalten wird, klingt plötzlich Eb-Dur, im 7. Bund E-Dur usw.

Der Griff mit der verträumten großen Septime

Aber damit ist die Akkordsammlung noch nicht komplett. Als nächste Variante beim Akkorde lernen präsentiert Sean den Griff D-maj7, also D-Dur mit großer Septime. Der Akkord, der so schön verträumt und auch ein wenig jazzig klingt. Der Zeigefinger bleibt, wie und wo er ist. Der Ringfinger wandert auf die D-Saite im 7. Bund, der Mittelfinger auf die G-Saite im 6. Bund, der Mittelfinger auf die H-Saite im 7. Bund. Nächster Griff perfekt; schon könnt ihr ihn wieder fröhlich verschieben. Wir befinden uns bei Minute 01:52. Ihr habt inklusive Vorrede in weniger als zwei Minuten 22 Akkorde gelernt.

Und noch mehr Akkorde lernen durch simples Wegnehmen eines Fingers

Anschnallen, es geht weiter beim Akkorde lernen im Turbo. Und zwar simpel. Nehmt einfach den Mittelfinger hoch. Nicht wirklich hoch, sondern runter von der Saite. Schon produziert ihr einen D7-Akkord. Diesmal nun also mit kleiner Septime. Typischer Blues-, Country- und Turnaround-Griff. Das war nun eine schlanke Aufgabe, mit – aufgrund des Verschiebens – weiteren 11 Akkorden. Minute 02:36, wir haben jetzt bereits 33 zusätzliche Akkorde auf der Pfanne. Die Challenge nimmt ihren erfolgreichen Lauf.

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Okay, der Mittelfinger darf auch mal für den Grundton ran

Ein wenig komplexer wird es mit D-maj9, zumal ihr hier alle Finger versetzen müsst. Außerdem verabschieden wir uns für einen Moment von der Barré-Griffweise. Gegriffen und angeschlagen werden nur die inneren Saiten. Die hohe und tiefe E-Saite bleiben stumm. Ja, das muss man üben, das klappt nicht unbedingt auf anhieb. Die exakte Griffweise wird  euch im Video angezeigt. Ein wirklich schön klingender Dur-Akkord, garniert mit großer Septime und None. Drei Minuten sind vorbei, die Messlatte hängt bereits bei 44 Akkorden.

Akkorde lernen: Mit großer und kleiner None musikalisch verzaubern

Genauso wie bei Dmaj7 und D7 der Unterschied in der großen und kleinen Septime liegt, könnt ihr das auch aus Dmaj9 und D9 herauskitzeln. Der Mittelfinger greift die A-Saite im 5. Bund und legt damit das Fundament des Grundtons. Der Zeigefinger kommt im 4. Bund auf die D-Saite, dann folgen Mittel- und kleiner Finger jeweils im 5. Bund auf der G- und H-Saite. Der Rest bleibt wieder stumm. Idealerweise dämpft ihr die E-Saiten ein wenig ab.

Mit Moll-Akkorden ab in die melancholische Abteilung

Soweit die Abteilung der Dur-Akkorde beim Akkorde lernen. Es darf auch melancholisch werden. Wir schauen uns die Moll-Griffe an. Man könnte es komplizierter erklären, aber dafür haben wir bei unserer Challenge gerade keine Zeit. Also nur kurz und knapp: Der Hauptunterschied ist die Terz, der 3. Ton der Tonleiter. Bei D-Dur haben wir eine große Terz, was vom Grundton aus zwei Ganztonschritte bedeutet. Bei Moll haben wir eine kleine Terz, also eineinhalb Ganztonschritte. Genau dies sorgt für die Melancholie.

Nicht lange labern und theoretisieren: Machen und Akkorde lernen!

Dass das Tonmaterial von etwa D-Dur und D-Moll allerdings grundsätzlich verschieden ist, zumal D-Moll der parallele Mollakkord zu F-Dur ist, soll uns hier beim Akkorde lernen allenfalls beiläufig interessieren. Wir haben den Akkord-Turbo eingeschaltet. Uns und vor allem Sean Daniel geht es um Griffe und die Stoppuhr rennt munter weiter.

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Für Moll nur einen Ton um einen Bund versetzen

Okay, bleiben wir beim Akkorde lernen konkret: Für D-Moll nimmt der Zeigefinger wieder seinen Platz im 5. Bund auf der A-Saite ein und wird als Barré-Finger gesetzt. Mittel- und kleiner Finger kommen auf die im 7. Bund auf die D- und G-Saite, der Mittelfinger im 6. Bund auf die H-Saite. Exakt dort liegt die Moll-Terz. Mitgezählt? Wir sind bei Akkord 66.

Finger weg, anderer Akkord: Aus weniger wird mehr

Geradezu läppisch, D-Moll in D-Moll7 zu verwandeln. Ähnlich wie zuvor in der Dur-Abteilung nehmt ihr einfach nur einen Finger hoch, in diesem Fall den kleinen Finger. Schon klingt die kleine Septime mit. Zack, schon wieder 11 Akkorde mehr in der klingelnden Kasse.

Man muss auch mal ein wenig fies werden

Ein bisschen fies zu greifen ist D-Moll9. Vor allem aus dem Grund, weil der Abstand zwischen Zeige- und Mittelfinger über zwei Bünde hinweg  recht weit ist. Wechseln müsst ihr den Finger für den Grundton. Auf die A-Saite im 5. Bund kommt der Mittelfinger; der Zeigefinger wird nun im dritten Bund auf der D-Saite platziert. Ring- und kleiner Finger wandern auf G- und H-Saite in den 5. Bund. Verbiegt euch nicht die Finger oder das Hirn. Der Taxameter steht bei bis jetzt 88 Akkorden.

Super Griff für Turnarounds und mehr

Es wird jazzig mit DMoll75b. Zeigefinger auf die A-Saite im 5. Bund, Mittelfinger im selben Bund auf die G-Saite. Der Ringfinger schwingt sich im 6. Bund auf die D-Saite und der kleine Finger ebenfalls im 6. Bund auf die H-Saite. Denkt daran, auch hier nur die gegriffenen Saiten anzuschlagen. Ein super Griff, gerade für Übergänge. Also noch mal 11 Akkorde in den Rucksack geschmissen. Wir sind bei 99 und haben dafür weniger als acht Minuten benötigt.

Wieso „nur“ 99? War nicht die Rede von mehr als  100 Akkorden?

Die Tücke liegt im Detail. Und dort sind Sean und wir uns nicht so ganz einig. Er spricht von 9 x 12 unterschiedlichen Akkorden. Damit hätte er 108 Akkorde zusammen. Erbsenzählenderweise springen wir in die Bresche und stellen fest, dass ein Griff im 12. Bund lediglich die oktavierte Wiederholung des Ausgangsgriffes im Null-Bund ist. Und bei somit 9 x 11 unterschiedlichen Akkorden kommen wir auf „nur“ 99. Ist doch was. (Anmerkung der Redaktion: Unser Jörn ist aber auch sowas von pingelig!)

Zugegeben, echten Anfängern fehlen für diese Turbo-Challenge noch die Grundlagen. Wenn ihr in die Gitarrenwelt gerade erst einsteigen wollt, könnte die Tutorial-Serie von Till für euch interessant sein. Hier geht’s zu „Tills Gitarre-Lernen-Kurs – Teil 1

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