Dudelsack – ab welchem Alter?

Schwieriges Instrument kinderkompatibel gemacht

| Foto: Shutterstock von GRSI

Gerne wird Instrumenten nachgesagt, Kids könnten gar nicht früh damit beginnen. Bei vielen mag das stimmen. Die Feinmotorik und viele weitere Fähigkeiten werden trainiert, was für die kleinen Nachwuchsmusiker später nur hilfreich sein kann. Beim Dudelsack hingegen ist die Fachwelt sich einig, dass es nicht zu frühzeitig losgehen soll. Stellt sich die Frage: Dudelsack – ab welchem Alter? Der Versuch einer Antwort.

Check it: Dudelsack – ab welchem Alter

  • Die Sache mit dem Alter ist eine Frage der Perspektive
  • Überforderung sollte man vermeiden – nicht vor 10 sollten Kinder anfangen
  • Frühzeitiger Einstieg mit dem Practice Chanter
  • Weitere kindgerechte Lösungen und Instrumente
  • Frustration gar nicht erst aufkommen lassen

Dudelsack ab welchem Alter: Kommt darauf an, wie man es betrachtet

Die Neugierde ist ein beneidenswerter Wesenszug aller Kinder. Eine angeborene Eigenschaft, mit der sie die Welt um sich herum entdecken und die Eindrücke in sich aufsaugen. Es ist nicht weniger als ihre Expedition ins Leben, die sie mit allen Sinnen auf sich wirken lassen. Und natürlich wollen sie gleich alles auf einmal. Beim Dudelsack ist das nur schrittweise möglich, gilt er doch als schwieriges Instrument. Ab welchem Alter das Erlernen der Sackpfeife sinnvoll ist, versuchen wir hier zu klären.

Eindeutig ein kultiges Instrument; es lohnt sich | Foto: Shutterstock von Lukassek

Auch Mini-Highlander dürfen nicht überfordert werden

Aller Enthusiasmus für das Instrument der Highlander in Ehren. Aber hier sollten fürsorgliche Eltern ein wenig die Handbremse anziehen. Hauptsächlicher Grund dafür ist, dass eine gewisse Kraft erst mal vorhanden sein muss. Schon hören wir einen Aufschrei der Spezialisten.

Einig sind sich wohl alle, dass der „ausgewachsene“ Dudelsack sich nicht für die musikalische Früherziehung eignet. Auch ist es altersunabhängig, dass man ungefähr ein bis zwei Jahre ansetzen muss, bis man die ersten vernünftigen Ergebnisse aus dem Instrument kitzeln kann.

Bisweilen bekommt man als Antwort auf die Frage „Dudelsack – ab welchem Alter“ die Antwort: Frühestens ab 10 Jahren. Eine pauschalisierte Aussage, die allerdings nur teilweise stimmt. Denn es kann bereits früher begonnen werden.

Nur sprechen wir dabei noch nicht vom großen schottischen Dudelsack, stattdessen von vorbereitenden Übungen, nennen wir es vielleicht Vorstufen. Oder um es plakativ deutlich auszudrücken: Ein schottischer Dudelsack wird ohnehin erst dann benötigt, wenn die Grundlagen und einige Lieder erlernt sind.

Beginnen und dauerhaft üben mit dem Practice Chanter

Die Übungsflöte für den Dudelsack ist der Practice Chanter. Einerseits können Kinder damit ab etwa 7 Jahren frühzeitig ihre musikalische Bekanntschaft schließen. Andererseits wird er auch Fortgeschrittene dauerhaft als Übungskomponente begleiten. Wir sehen, es gibt durchaus Möglichkeiten sich mit den geeigneten Mitteln auf das spätere Spiel auf dem vollwertigen Dudelsack vorzubereiten.

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Alternativ kann man auch mit einem Hümmelchen loslegen. Es braucht wenig Druck, ist auch mit geringer Lautstärke spielbar und die Griffweise folgt dem der Blockflöte. Damit können Kinder sehr gut bereits die Koordination erlernen und erzielen schnell erste Erfolge. Erst recht, wenn sie bereits die Blockföte kennen. Allerdings hat die halt eine andere Griffweise als der Dudelsack.

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Kindgerechte Dudelsäcke in unterschiedlichen Konstruktionsvarianten

Auch werden weitere Instrumente im Handel angeboten, die sich speziell an den Anforderungen der Kids orientieren. So treffen wir beispielsweise auf die sogenannte Kitchen-Pipe oder die Small-Pipe. Eine besonders kindgerechte Entwicklung ist die Wee-Pipe; immerhin nichts Geringeres als der erste Kinderdudelsack der Welt. Allen diesen Unterarten gemeinsam ist der geringe Luftverbrauch, sodass die Nachwuchspiper schrittweise Technik und Kraft zugleich aufbauen können, bis sie sich ihren ersten Kilt umschnallen.

Notwendiges Durchhaltevermögen nicht unterschätzen

Wer bei der Stange bleibt und im Laufe der Zeit das Spielen auf dem Dudelsack erlernt, wird mit diesem ganz besonderen Klang belohnt. Außerdem können die Nachwuchs-Dudelsackspieler etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches, was den Kids natürlich auch Selbstvertrauen gibt.

Keinesfalls unterschätzen sollte man bei der Frage „Dudelsack – ab wann“ das zwingend nötige Durchhaltevermögen. Die Bagpipe ist kein Instrument, wie zum Beispiel das Keyboard, bei dem man auf Anhieb Töne, geschweige denn Melodien herausbekommt. Erst recht nicht die beabsichtigten, stimmigen und wohlklingenden Töne. Als Faustregel werden etwas zwei Jahre angesetzt, bis überhaupt erst zum eigentlichen Dudelsack gegriffen wird.

Motivation und Spaß an der Musik langfristig aufrechterhalten

Gerade Kinder benötigen bei ihren musikalischen Schritten aber möglichste schnelle Erfolgserlebnisse. Das will sagen, dass Eltern oder die Unterrichtenden in den Dudelsackgruppen die Motivation der Kids im Blick behalten müssen. Enttäuschungen wegen vermeintlich erfolgloser Übungsmonotonie dürfen nicht aufkommen.

Mit stimmigen didaktischen Konzepten kann der Spaß an der Sache auch über lange Durststrecken aufrecht gehalten werden. Zielsetzung muss es sein, dass nicht nach einer mühsamen Teilstrecke die Frustration Oberhand gewinnt und möglicherweise die Freude an der Musik grundsätzlich riskiert wird.

Kids als Crossover-Musiker sind etwas Außergewöhnliches

Kinder, die diesen zweifellos recht langen Weg gehen, profitieren davon, dass der Dudelsack in unterschiedlichsten Stilrichtungen zunehmend populär wird. Das Instrument hat eine immens lange Tradition; seine Urahnen sind mittlerweile fast 5.000 Jahre alt. Weniger Kundige assoziieren den Dudelsack nahezu ausschließlich mit der schottischen Geschichte, was bereits deshalb ein Kuriosum darstellt, zumal er lediglich in Nordschottland – in den Highlands – als das Nationalinstrument gilt.

Diverse Stilrichtungen sind das Zuhause des Dudelsacks | Foto: Shutterstock von Yulia AYW

Stilprägend auch zwischen Mittelalterrock und Hardrock

Längst aber ist der Dudelsack auch abseits der Mittelaltermärkte bekannt geworden, so z. B. als Crossover-Instrument im Hardrock. Prominente Vertreter derjenigen, die den Dudelsack häufig als Stilmittel einsetzen, sind AC/DC. Hinzu kommen Bands wie die Mittelalterrocker „In Extremo“ oder Ritchie Blackmore mit Blackmores Night.

Das will sagen: Kindern, die frühzeitig mit Dudelsack bzw. mit dem Practice Chanter beginnen, stehen später vielfältige musikalische Möglichkeiten offen. Dudelsack – ab welchem Alter? Unbedingt mit Fingerspitzengefühl, aber zu lange warten müsst ihr nicht.

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Der Dudelsack ist ein Instrument, das nicht jeder spielt. Sehr sympathisch. Möchtest du mehr über Instrumente abseits des Mainstreams erfahren, wirf doch mal einen Blich auf unseren Artikel zum Thema „Bauformen der Panflöte“.

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