Das Kazoo gehört zu den vermutlich am einfachsten zu spielenden Instrumenten schlechthin. Eine spezielle Spieltechnik zu erlernen, ist unnötig. Allerdings gehört eine gesunde Portion Selbstbewusstsein dazu: Es wird einfach hineingesungen. Hier unsere Tipps, wenn du ein Kazoo kaufen willst.
Check it: Tipps für den Kazoo-Kauf
- Einfach hineinsingen
- Ein bisschen kuriose Geschichte
- Das dankbarste Instrument der Welt
- Verschiedene Materialien
- Anforderungen an Pflege und Bauweise
- Zeitgemäß: E-Kazoo
Kazoo kaufen und einfach hineinsingen
Nein, das Kazoo ist kein Blasinstrument; zumindest nicht im eigentlichen Sinn. Eigentlich ist es ein Singinstrument, denn es wird nicht hineingeblasen, sondern hineingesungen. Im Kazoo befindet sich eine kleine Pergamentmembran. Die wird mit der eigenen Stimme in Schwingungen versetzt. Das Resultat ist ein leicht saxophonähnlicher Klang.
Okay, zugegeben, der Vergleich ist ziemlich weit hergeholt. Doch irgendwie muss man Klang ja zu beschreiben versuchen. Zurück zur korrekten Definition des Instrumentes: Das Kazoo gehört zur Familie der Membranofone, darunter zu den Mirlitons. Tolle Wurst, da wird etwas oberlehrerhaft kompliziert benannt, was eigentlich recht simpel konstruiert und spielbar ist.
Patent auf ein bereits seit Jahrhunderten gespieltes Instrument
Tatsächlich hat das Kazoo eine ziemlich lange Geschichte auf dem musikalischen Buckel. Kein Grund mit staubtrockener Geschichte zu nerven, wenn du nur ein Kazoo kaufen willst. Allerdings ist die Geschichte in diesem Fall recht interessant. Da gönnen wir uns doch den kleinen Ausflug. Ein gewisser Herbert Frost hatte im Jahr 1883 ein Patent auf das Kazoo angemeldet. 1902 entwickelte George D. Smith das Instrument weiter. Erstmals wurde es aus Metall gefertigt. Es sollte weitere 14 Jahre dauern, bis das Kazoo seinen Siegeszug um die Welt antrat.
1916 trieb eine Firma für Metallumformung die Massenproduktion unter dem Namen The Original American Kazoo Company voran. In der eigenen Fabrik wurden bis zu 1,5 Millionen Kazoos jährlich produziert. Und alle waren überzeugt von ihrer Vorreiterrolle. Nur wurde ein ähnliches Instrument in Afrika bereits seit Jahrhunderten gespielt. Wenn du ein Kazoo kaufen möchtest, sicherst du dir ein Stück Musikgeschichte, allerdings ohne zu wissen, wann die wirklich begann.
Musikalischer Siegeszug: Trompeter in die Ecke gestellt
Konkreter lässt sich das mit einem Blick auf die westliche Musik beschreiben. Etwa um das Jahr 1900 wurde das Kazoo als ernstzunehmendes Musikinstrument beliebt. Eingesetzt wurde es in Jazz-Bands, wobei es sogar die Melodiestimme übernahm, also einfach mal die Trompeter & Co. in die vernachlässigte Ecke drängte. Die erste Kazoo-Aufnahme stammt aus dem Jahr 1921. Eingesetzt wurde es von der Hausband von Schiller’s Café in New Orleans.
Ab den 1920er-Jahren ging es für das Kazoo richtig ab; es formierten sich ganze Kazoo-Orchester, auch gab es – wenngleich wenige – klassische Kompositionen für das Membranofon. In den 60ern und später wurde das Kazoo von angesagten Bands wie Pink Floyd oder Mungo Jerry eingesetzt, auch der experimentell-rebellische Großmeister Frank Zappa schwamm auf der Kazoo-Welle mit.
Zwischen Waschbrettern, Kochtöpfen und Tonkrügen
Tatsächlich begann die Karriere des Kazoos im Blues, Country und dem frühen Jazz. Die Technik war nicht ansatzweise so weit entwickelt wie heutzutage. Vielmehr war die Musik noch sehr ursprünglich. Es war die Zeit, als die Feierabend-Musiker nicht viel Geld hatten und beim Musikmachen auch Haushaltsgegenstände wie Waschbretter, Tonkrüge oder Kochtöpfe zum Einsatz kamen.
Man griff auf alles zurück, was irgendwie Töne machte. Das Kazoo kostete nur ein paar Cent. So wurde es Teil des Equipments von Straßenmusikern, den sogenannten Jug-Bands oder Spasm-Bands. Im Vergleich mit unserer digitalisierten Welt sehr sympathisch war, dass aus jedem noch so kuriosen Gegenstand Musik herausgekitzelt wurde.
Kazoo kaufen: Das dankbarste Instrument der Welt
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass das Kazoo in der Musik heutzutage zum größten Teil in der Versenkung verschwunden ist. Schade drum, aber es wird kaum noch als ernstzunehmendes Musikinstrument eingesetzt, verkommt stattdessen als Kinderspielzeug oder musikalischer Gag. Dabei zeichnet das Kazoo sich doch durch seine speziellen Spieleigenschaften aus, mit denen es tatsächlich als das dankbarste Instrument der Welt gilt. Denn: Kazoo kann jeder spielen, der einen Mund hat.
Wenn du summen, singen oder sprechen kannst, kannst du auch Kazoo spielen. Eine komplexe Spieltechnik mit hochgradigen Anforderungen an Ansatz und Co. wie etwa bei den Blech- oder Holzblasinstrumenten gibt es nicht. Wenn du ein Kazoo kaufen und ernsthaft spielen möchtest, gehörst du per se zu denen, die der kleinen Wundertröte ihren besonderen Status sichern. Genug durch die Jahrhunderte geschwungen, schauen wir genauer hin und werfen einen Blick unter die Haube. Kazoos gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Wenn du ein Kazoo kaufen willst, wird dein Einsatzzweck ausschlaggebend dafür sein, für welche Variante du dich entscheidest.
Kazoo aus Plastik – der Charme der nervenden Töne
Die einfachsten und preisgünstigsten Instrumente werden aus Plastik gefertigt. Wenn du ein solches Kazoo kaufen möchtest, profitierst du von vergleichsweise niedrigen Preisen. Diese Modelle gelten gemeinhin als Spaßinstrumente irgendwo zwischen musikalischem Spielzeug, dem punktuellen Einsatz auf der Bühne oder auf der nächsten Demo. Am besten legst du dir gleich mehrere zu, um immer Ersatz in der Tasche zu haben, falls sich eines verabschieden möchte und den Geist aufgibt. Du erhältst ein Instrument, das locker wie eine kaputte E-Gitarre klingen kann und sich aufgrund der quäkenden Töne mühelos durchsetzt.
Kunststoff-Kazoo: Worauf du achten solltest
So unkompliziert das Kazoo auch sein mag, gibt es dennoch einige Dinge, die du beachten solltest. Erstens wird es direkt mit dem Mund gespielt und zweitens wird das Kazoo oftmals auch von Kindern und Kleinkindern genutzt. Manche werden für Kids ab einem Alter von drei Jahren empfohlen. Pflichtvoraussetzung dafür ist selbstverständlich, dass das Kazoo keinerlei scharfe Kanten aufweisen darf. Kunststoff-Kazoos sollten sinnvollerweise aus unzerbrechlichem Material wie hochwertigem Polypropylen bestehen und eine Kunststoffqualität wie im medizinischen Bereich aufweisen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Thomann Kazoo Green, das außer in Grün in diversen weiteren Farben angeboten wird.
Langlebige und wasserresistente Membran wählen
Der Knackpunkt ist und bleibt die Membran als sensibelstes Teil des Instrumentes. Die Membran besteht üblicherweise aus Cellophan oder Wachspapier und ist dementsprechend empfindlich. Wenn etwas an einem Kazoo kaputtgeht, ist es in 99 Prozent aller Fälle eben diese Membran. Bei gerade diesem neuralgischen Teil handelt es sich letztlich um einen Gebrauchs- und Verbrauchsartikel. Unbesehen dessen wünscht du dir natürlich eine möglichst lange Haltbarkeit. Dabei sinnvoll kann es sein, auf langlebige und nicht minder wasserresistente Membrane aus Polyethylen zu setzen. Leicht nachvollziehbar, dass du länger Freude hast, wenn die Membran besonders widerstandsfähig ist.
Kazoo aus Holz – hohe Qualität und Ästhetik
Bei hochwertigeren Modellen besteht der Korpus aus Holz. Dieser natürliche Werkstoff zeichnet sich nahezu immer durch seine ansprechende Ästhetik aus. So gibt es auf dem Markt diverse Kazoos, die mit ausgesprochen schöner Färbung bei sichtbarer Maserung und Struktur die Blicke auf sich lenken und zum Kazoo kaufen einladen. Sie könnten fast geschmackvolle Deko- und Einrichtungsgegenstände sein. Das sind sie natürlich nicht. Vielmehr punkten Holz-Kazoos als Schönheiten unterden Musikinstrumenten.
Der Klang ist deutlich wärmer und runder als bei ihren Kunststoff-Verwandten. Das kann gewünscht sein, impliziert aber auch die Tatsache, dass der Ton weniger „nervig“ und zugleich weniger durchdringend wird. Es ist die ästhetische Symbiose aus warmem Klang und natürlicher Optik. Ein Holz-Kazoo darf nicht in der Nähe der Heizung geparkt werden und mag keine Unterschiede hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit und der Umgebungstemperaturen. Holz arbeitet bei Umwelteinflüssen. Daran solltest du denken, wenn du ein solches Kazoo kaufen willst.
Kazoo aus Metall – robust und klangstark
Eine weitere, sehr häufig und gerne genutzte Variante ist das Kazoo aus Metall. Der Klangcharakter solcher Modelle unterscheidet sich deutlich von dem der Kunststoff-Kazoos. Der Klang ist klarer mit üblicherweise klaren Tiefen und ebenso wohlklingenden hohen Tönen. Diese Attribute bedeuten keinesfalls, dass die Preise explodieren würden. Die Metall-Kazoos sind etwas kostspieliger, aber immer noch die typischen Instrumente für wenige Euronen.
Die regelmäßige Pflege und das Trocknen nicht vergessen
Wenn du ein Kazoo kaufen möchtest, das aus Metall besteht, profitierst du von der Stabilität und Solidität. Eigentlich sollte man glauben, ein solches Membranofon könnte ewig leben. Nun ja, könnte es durchaus; allerding nur dann, wenn du es vernünftig pflegst. Das für den Korpus verwendete Metall ist in der Regel nicht absolut korrosionsbeständig. Das bedeutet nichts Geringeres, als dass du das Kazoo nach jedem Spielen bestens abwischen und penibel trocknen solltest, damit es möglichst keinen Rost ansetzt.
E-Kazoo für Durchsetzungsfähigkeit und Klangvielfalt
Wenn du ein Kazoo kaufen und dich damit beispielsweise im Bandkontext durchsetzen möchtest, könnte insbesondere ein E-Kazoo für dich interessant sein. So werden seit einigen Jahren Kazoos mit integriertem Tonabnehmer angeboten, die ebenso über ein Klinkenkabel an einen Verstärker, den Computer, die Effektbox oder sonstige Pedale angeschlossen werden können. Was du andernfalls nur mit einem komplexen Setup umsetzen könntest, ermöglicht das E-Kazoo simpel und geradezu mühelos. So kannst du es beispielsweise über ein Gitarreneffektgerät laufen lassen und die Töne mit den unterschiedlichsten Effekten modulieren, verschönern oder auch verfälschen. Wenn du das Kazoo magst, wirst du die Möglichkeit zum Anschluss an einen Verstärker lieben.
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