Die Blockflöte ist eines der beliebtesten Instrumente für Einsteiger. Sie kann den idealen Übergang von der musikalischen Früherziehung hin zu einem echten und somit anspruchsvolleren Musikinstrument bilden. Wenn auch du Blockflöte spielen möchtest und dabei noch ganz am Anfang stehst, haben wir hier ein paar Tipps für dich.
Check it: Blockflöte spielen und einfach Spaß haben
- Vorbildliche Förderung des Nachwuchses
- Vor dem Spiel die Blockflöte zusammenbauen
- Haltung im 45°-Winkel
- Mundstück nicht verschlucken und nicht zerbeißen
- Anblasen mit gleichmäßiger Luftsäule
- Zungenschlag für sauber abgegrenzte Töne
- Griffe der linken und rechten Hand
Blockflöte spielen – vorbildliche Förderung des Nachwuchses
Die Wege, auf denen Kids an das Spiel auf der Blockflöte herangeführt werden sind zwar durchaus facettenreich, unterscheiden sich aber insbesondere in einem Punkt allenfalls unwesentlich: Kinder möchten Musik machen und der vorbildliche als auch verantwortliche Wunsch der Eltern ist es, den Nachwuchs in seinen rundum zu fördern. Das Musizieren kann bei der Entwicklung unterschiedlichster kognitiver sowie motorischer und feinmotorischer Fähigkeiten eine bedeutsame Rolle spielen.
Nicht zu vergessen, dass die Erfolgserlebnisse auch maßgeblich das Selbst- und Urvertrauen unterstützen können. Nur sind eben manche Instrumente für noch junge Kids schlichtweg zu komplex, zu groß oder aufgrund der Tonerzeugung noch nicht spielbar. Exakt das ist die Domäne der Blockflöte. Wer Blockflöte spielen möchte, muss zwar lernen und üben, aber nicht mit dem Instrument kämpfen.
Zusammenbau der Blockflöte mit Vorsicht
Wenn du auf deiner Blockflöte spielen möchtest, musst du sie zunächst einmal zusammenbauen. Keine Angst, das ist beileibe nicht schwer, aber du solltest ein paar Kleinigkeiten dabei beachten. In den meisten Fällen bestehen Blockflöten aus drei Teilen. Dem Fußstück, dem Mittelteil, in dem sich die Grifflöcher befinden, und dem Kopfstück. Diese Teile steckst du vorsichtig aufeinander, wobei die Betonung auf „vorsichtig“ liegt.
Es gilt, keinerlei unnötige Kraft aufzuwenden, um die Bauteile als auch den Kork nicht zu beschädigen. Wichtig beim Zusammenbau ist, dass du das Endstück so aufsetzt, dass die Grifflöcher leicht zur rechten Seite gedreht sind. Um den noch jungen Musikschülern sogar den Zusammenbau zu erleichtern werden vielfach auch Instrumente verwendet, die lediglich aus zwei oder nur einem Teil bestehen.
Auf geht’s: Starten und sofort Blockflöte spielen
Und schon geht’s los, wenn du Blockflöte spielen möchtest. Du hältst die Flöte etwa in einem 45°-Winkel leicht nach unten geneigt, wobei die Rückseite mit dem unteren Griffloch in deine Richtung zeigt. Du hältst das Instrument mit beiden Händen, bzw. mit den beiden Daumen und jeweils mindestens einem Finger. Bei der Haltung musst du deshalb ein wenig flexibel bleiben, zumal je nach Fingersatz für die Töne manche Finger eigentlich nicht zur Verfügung stehen, weil sie gerade zum Abdecken der Tonlöcher im Einsatz sind, aber dadurch automatisch das Halten des Instrumentes mit unterstützen.
Der hauptsächlich verantwortliche Finger ist der Daumen der rechten Hand. Es ist letztlich der einzige Finger, der keine weitere Aufgabe hat. Die linke befindet sich im oberen Bereich, der der linken Hand hat die Aufgabe, das einzeln liegende untere Loch abzudecken oder zu öffnen, das sogenannte Überblasloch. Aber dazu später.
Mundstück nicht verschlucken und nicht draufbeißen
Nun nimmst du den Schabel – also das Mundstück – zwischen deine Lippen. Kein Grund, den Schnabel zu verschlucken, aber zumindest sollten die Lippen die Öffnung leicht umschließen. Und nein, die Flöte ist keine Kaustange, du berührst das Mundstück keinesfalls mit den Zähnen, beißt nicht darauf und verspeist es auch nicht als hölzernen Nachtisch. Bei deinen ersten Schritten ist es nicht kannst du einige Tonlöcher mit den Fingern abdecken, möglicherweise ist es einfacher, ein zwei Löcher mit den Fingerkuppen zu schließen. Wirklich notwendig ist es allerdings nicht. Denn jetzt wollen wir erstmal die ersten Töne auf der Blockflöte spielen. Und dabei geht zunächst darum, das Instrument und seinen Klang gewissermaßen zu erfühlen.
Behutsam mit gleichmäßiger Luftsäule anblasen
Du bläst behutsam über den Schnabel in das Instrument. Dein Ziel ist es, einen gleichmäßigen Luftstrom zu erzeugen. Bereits jetzt sollte der Ton angenehm und warm klingen. Wichtig ist es für dich auf Dauer, möglichst aus dem Bauch und Zwerchfell zu atmen und dabei eben nicht hektisch zu werden. Je flacher deine Atmung, umso unschöner wird der Ton klingen.
Aber wir wollen, dass du auch erfährst, was passiert, wenn du mit zu starkem Luftstrom in das Instrument bläst. Lass es uns einfach versuchen: Tröte mal richtig in die Blockflöte hinein. Du hörst das Resultat, wenn du auf diese Weise Blockflöte spielen würdest. Das Instrument fängt förmlich an zu schreien. Der Ton wird unschön und gleichermaßen unkontrolliert. Eine wohlklingende Luftsäule lässt sich so nicht aufbauen. Okay, das war nur, um es einmal erlebt zu haben.
Zungenschlag für sauberen Tonanfang und Tonende
Somit hast du den ersten Ton auf dem Instrument gespielt. Dabei fällt dir sicherlich auf, dass das irgendwie noch nicht sauber klingt, stattdessen undefiniert; ganz so, als würde der Ton behäbig einschwingen und störrisch ausschwingen. Keine Panik, auch dafür hast du schnellstens die Lösung parat, wenn du sauber Blockflöte spielen möchtest. Überlege dir zunächst, dass jeder Ton ein Anfang und ein Ende hat, der Atem sich im Gegensatz dazu aber schleichend auf- und abbaut. Die Lösung, für die korrekte Abgrenzung ist deine Zungentechnik. Du legst die Zunge hinter den Zähnen an den Gaumen und sprichst dabei „tuut“. Also, du sprichst die Silbe nicht wirklich, vielmehr hauchst du sie gewissermaßen mit der Zunge vom Gaumen weg. Dein Ziel ist es, den Luftstrom direkt im Mundraum zu öffnen und zu schließen. Wenn du sauber auf der Blockflöte spielen möchtest, ist der Zungenschlag deine Lösung der klar definierten Töne.
Und natürlich kriegen auch die Finger was zu tun
Bei der Blockflöte musst du über gleich mehrere Anforderungen nachdenken, die du aber mit ein wenig Übung sicherlich locker beherrschen wirst. Zunächst haben wir also die Atmung, die lockere Anblastechnik und den Zungenschlag. Aber logischerweise bekommen die Finger auch etwas zu tun. Immerhin willst du nicht nur einen Ton auf der Blockflöte spielen, stattdessen unterschiedlichste Melodien. Dafür musst du mit den Fingern die jeweiligen Tonlöcher abdecken.
Dabei achtest du erstens darauf, dass du die Löcher ausschließlich mit den Fingerkuppen und nicht etwa mit dem platten Finger abdeckst. Außerdem müssen die Löcher – zumindest im Anfangsstadium – komplett abgedeckt werden. Wenn die Töne pfeifen, hast du entweder zu stark angeblasen oder die betreffenden Tonlöcher nicht vollständig verschlossen.
Den weiteren Tonraum erarbeiten
Verstehen musst du Folgendes: Je länger die Luftsäule ist, umso tiefer sind die Töne, die du aus deinem Instrument kitzelst. Deckst du sämtlich Tonlöcher komplett ab, ist die Luftsäule am längsten. Mit jedem Finger, den du herunternimmst, wird die Säule kürzer, der Ton höher. Okay, dennoch decken wir noch nicht alle Löcher ab. Lass uns vielmehr schrittweise mit der linken Hand beginnen. Decke mit dem Daumen Loch auf der Unterseite ab, mit dem Zeigefinger das erste Loch auf der Oberseite. Der Ton, den du nun spielst, ist ein H. Als nächstes nimmst du den Mittelfinger für das A hinzu, anschließend den Ringfinger für das G. So geht es weiter, auch mit den Fingern der rechten Hand.
Die Blockflöte ist keine Einbahnstraße
Klar sollte sein, dass es nicht nur Griffe gibt, bei denen die Finger immer in nacheinander geschlossen die Tonlöcher abdecken. Die Blockflöte ist keine Einbahnstraße. Stattdessen gibt es auch solche, bei denen beispielsweise das erste Tonloch freibleibt. So etwa beim hohen C. Um diesen Ton zu erreichen, wenn du weitere Töne auf der Blockflöte spielen willst, deckst du wiederum das untere Tonloch mit dem Daumen ab und legst nun die Kuppe des Mittelfingers auf das zweite Tonloch von oben. Das erste Loch bleibt frei. Und zack, was erklingt, ist das hohe C.
Am Anfang ist eine Grifftabelle überaus sinnvoll
Um dir sämtliche „normalen“ Töne zu erarbeiten, bietet es sich an, dir eine entsprechende Grifftabelle zu besorgen. Die Grifftabellen bezeichnen mit Ziffern die Finger, mit denen die Töne gegriffen werden. Dabei beginnt die Zählung mit der „0“ für den Daumen der linken Hand und geht weiter mit der 1 für den Zeigefinger der linken Hand usw. Insgesamt werden 8 Finger auf diese Weise bezeichnet bzw. der Daumen als „0“ und dann die 7 Finger von „1“ bis „7“. Solche Grifftabellen stehen vielfach im Web zum kostenlosen Download bereits.
Es gibt noch eine Menge zu entdecken
Sobald du dir die ersten Töne gemerkt hast, bist du bereits einen überzeugenden musikalischen Schritt gegangen, wenn du Blockflöte spielen möchtest. Es wird nicht lange dauern, bis du die ersten kleinen Melodien beherrscht und dich dann auch etwas fortgeschrittenen Techniken und insbesondere deinem musikalischen Ausdruck widmen kannst. Du wirst lernen, in den höheren Lagen und auch die Halbtöne zu spielen. Du wirst dir Techniken wie das Vibrato oder Glissando draufschaffen. Auch wirst du dich mit der Notenschrift und Musiktheorie auseinandersetzen. Aber das folgt später. Bis hierhin hast du bereits eine ganze Menge geschafft. Herzlichen Glückwunsch!
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