Den eigenen Namen habt ihr, den eurer Band müsst ihr erst noch finden. Aufgrund der hohen Bedeutung für euren weiteren Weg kann man dafür gar nicht genug Kreativität, Synapsen-Schmalz und Zeit aufwenden. Hier ein paar Tipps, wie ihr den passenden Bandnamen finden werdet.
Check it: Wie ihr euren Bandnamen findet
- Identifikation ermöglichen
- Das Paradoxon: Zeitlos und zeitgemäß zugleich
- Einfach den Kopf sprudeln lassen
- Zufallsprinzip Bandnamengenerator
- Unbedingt themenbewusst einzigartig sein
- Alphabet, Aussprechbarkeit Wortspiele und Design
- Provokationen nicht übertreiben
Bandnamen finden – Markenname mit Identifikationsfaktor
Die Band ist vollständig; ihr habt euch zusammengefunden und auch bereits erste Songs eingeprobt. Die Resultate hören sich schon durchaus passabel an. Die Proben machen Lust auf mehr, und längst ist der Gedanke in euch gereift, das Projekt ernsthaft und konsequent zu verfolgen, Konzerte zu geben und die eigene Musik kommerziell zu vermarkten. Aber etwas Entscheidendes fehlt. Noch ist das Projekt ein Baby ohne Namen.
Zunächst müsst ihr einen Bandnamen finden. Und zwar einen, der erstens nicht bereits irgendwo auf der Welt existiert und zweitens das Potenzial zum echten Markenzeichen mit Identifikationsfaktor besitzt. Gar nicht mal so einfach. Versuchen wir uns der Namenssuche zu nähern und bringen wir die kreativen Synapsen in Wallung.
Zeitlos und zeitgemäß zugleich
Eines ist mal klar: Der Bandname ist euer oberstes Statement und wird euch wie auf die Stirn gemeißelt dauerhaft begleiten. Ihn immer wieder auszutauschen, wenn er euch irgendwann aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gefällt, ist keine Option. Sicherlich gibt es zahlreiche Beispiele von Mega-Bands die im Laufe ihrer Karrieren den Namen verändert hatten. Das aber fand in den allermeisten Fällen am kommerziellen Anfang der Welt statt, so etwa als die Pilzköpfe mit John Lennon und Paul McCartney sich von „The Quarrymen“ in „The Beatles“ umtauften.
Von da an war der Bandname unantastbar. Das heißt, der Name muss zugleich zeitgemäß und zeitlos sein. Andernfalls habt ihr einen Namen an der Backe, der irgendwann aus der Zeit fällt. Tatsache bleibt: Wenn ihr euren Bandnamen finden wollt, solltet ihr viel Zeit für Brainstorm & Co. einplanen. Immerhin gibt es etliche Aspekte und Attribute, mit denen ihr euren musikalischen Erfolg fördern oder ihm kuriose Steine in den Weg legen könnt.
Ideen sammeln ohne Ausschlussmuster
Wenn ihr euren optimalen Bandnamen finden wollt, ist zunächst eure Kreativität gefragt. Schreibt einfach alles auf, was euch in den Sinn kommt; selbst aus den winzigsten Wortfetzen lassen sich coole Ergebnisse entwickeln, wenn man ausreichend um die Kurve gedacht hat. Dabei muss nicht alles im ersten Moment bereits sinnvoll sein. Aus zwei besonders kuriosen Worten könnte beispielsweise ein außergewöhnliches Wortspiel entstehen.
Was ihr dafür braucht, ist allerdings ein Fundus, der aus eurer Kreativität erwächst. Die letztlich doch nicht passenden Begriffe anschließend wieder zu entsorgen, ist einfacher, als Worte, die man mal verworfen hatte, wieder aus dem Gedächtnis abzurufen. Schreibt schlichtweg alles auf, und sei es noch so absurd.
Bandnamengenerator als unterstützendes Tool
Im Web gibt es diverse Tools, die euch unterstützen, wenn ihr euren Bandnamen finden wollt. Die Rede ist von sogenannten Band-Namensgeneratoren. Dabei handelt es sich um Zufallsgeneratoren, die auf Basis der von wenigen eingegebenen Worten unterschiedlichste Vorschläge ausspucken, auf alle Fälle eine sinnvolle Hilfe, um die eigene Inspiration anzukurbeln.
Die Problematik solcher Generatoren ist, dass sie zwar diverse nahezu passende Begriffe liefern können, allerdings die Botschaft eurer Musik nicht kennen. Dennoch ist es schon cool, auf welche weiteren Gedankenwege ihr mit den Resultaten geleitet werdet. Interessanterweise klingen die Namen einige der Tools recht ähnlich, etwa „Name-Generator“, „Bandnamemaker“ oder „Band Name Generator“. Soviel zu Datenbank-getriebener Kreativität.
Pflichtprogramm der Einzigartigkeit
Nach eurem Brainstorm und dem anschließenden Aussortieren werden sich ein paar Favoriten herauskristallisieren, die Nuggets, die bei eurer Goldsuche im Schüttelsieb verbleiben. Klingt gut und schön, ihr könntet euch damit anfreunden oder seid im Idealfall von eurem Wortkonstrukt sogar begeistert. Doch jetzt beginnt für euch eine wirklich aufwändige Recherche. Nun müsst ihr herausfinden, ob der Name wirklich einzigartig ist. Der hauptsächliche Hintergrund ist, dass es sich bei Bandnamen oder Künstler-Pseudonymen um Markennamen handelt. Und die sind nun mal geschützt.
Das heißt, wenn es in eurem Umfeld bereits eine Band mit demselben Namen gibt oder eine überregional agierende Band auch in eurer Region aktiv wird, kann sich der uninformiert gewählte Name zum finanziellen Bumerang entwickeln. Sie könnten euch verbieten, den Namen zu nutzen. Bei juristischen Auseinandersetzungen wäre ausschlaggebend, wer den Namen zuerst benutzt hat. Solche Verfahren sind nervig, allerdings auch selbst bei weltweit agierenden Künstler alles andere als unüblich.
Als Beweise könntet ihr beispielsweise datierte Zeitungsartikel aufbewahren. Auch ist es möglich, den Bandnamen als Wortmarke schützen zu lassen. Das wird von entsprechenden Service-Unternehmen für Deutschland, Europa oder auch international durchgeführt. Selbstverständlich gibt es diesen Wortmarken-Schutz nicht zum Nulltarif. Je nachdem, wie stark eure Ambitionen sind, es aufs kommerzielle Parkett zu schaffen, kann der Markenschutz langfristig trotzdem günstiger sein.
Themennah und genrebewusst denken
Der Name der Band ist immer auch eine Frage der Assoziation. Euren Fans solltet ihr grundsätzlich die Möglichkeit geben, sich über den Bandnamen mit euch und eurer Musik zu identifizieren. Das heißt nichts Geringeres, als dass ihr abhängig von eurer Musik authentisch sein solltet. Zweifellos wird sich das etwa im Speed Metal anders darstellen als im Crossover, Pop oder Schlager. Eure Musik wird üblicherweise eine übergeordnete gemeinsame Aussage haben. Allein das ist bereits ein vernünftiger Ansatzpunkt. Ausdrucksstark kann hier bereits eine Identifikation auf den ersten Blick geschaffen werden. Dringend wichtig ist es, die musikalische Aussage im Bandnamen auf den Punkt zu bringen und den Konsumenten zugleich Interpretationsspielraum zu lassen.
Zugegeben, dadurch wird die Aufgabe nicht einfacher. Aber so ist es nun mal im Marketing. Große Unternehmen geben horrende Summen dafür aus, um die richtigen Markennamen für ihre Unternehmen bzw. Produkte zu finden. Ein solches Budget steht euch nicht zur Verfügung. Euer Kapital ist eure Kreativität im Zusammenspiel mit der investierten Zeit. Diese beiden Player sind verdammt gut angelegt, wenn ihr euren Bandnamen finden wollt.
Die Tücken von Alphabet und Artikeln: Think Big
Okay, ihr steht noch am Anfang, habt noch keine nennenswerten Erfolge platziert. Aber dennoch solltet ihr auch in winzigen Details groß denken, wenn ihr euren Bandnamen finden wollt. Zu den Tücken des Marketings gehört bereits die Frage, mit welchem Buchstaben er beginnt. Beispielsweise im Web oder in Bandkatalogen befinden sich etliche Listen, die alphabetisch geordnet sind. Wählt ihr ein Wortkonstrukt, das mit „Z“ beginnt, werdet ihr in solchen Listen eben auch als Letzte erwähnt. Habt ihr euch einen derartigen Bekanntheitsgrad wie „ZZ-Top“ erarbeitet, wird euch das nicht mehr interessieren, aber wann und ob das überhaupt Realität wird, steht in den fragwürdigen Sternen.
Selbstredend kann nicht jeder Bandname mit „A“ beginnen, aber allein unter diesem Gesichtspunkt ist der Name „ABBA“ die Genialität schlechthin. Lange Zeit war es geradezu üblich, dem Namen den Artikel „The“ voranzustellen. The Beatles, The Rolling Stones, The Band – Sänger und Songschreiber Matt Johnson hat das sogar auf die Spitze getrieben und seine Rockband als „The The“ benannt. Verzichtet lieber darauf, ihr würdet in der Flut der „The“-Bands untergehen.
Aussprechbarkeit zwingend nötig
Es gibt diverse Bandnamen, die auf Flyern, Plakaten oder sonst wo gedruckt cool und stylisch aussehen, leider aber nicht auf Anhieb gut aussprechbar sind. Mit solch einem missglückten Ansatz werdet ihr euren vorhandenen und insbesondere potenziell neuen Fans kaum einen Gefallen tun. Die Phonetik, spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Schließlich wollte die Zungen eurer Konsumenten als auch die eigenen nicht gordisch verknoten.
Stellt euch vor, ihr befindet euch in Terminabsprachen mit einem Konzertveranstalter oder einem Interview mit einem Journalisten von der regionalen Presse, aber die können euren Namen einfach nicht aussprechen oder verstolpern sich immer wieder. Da kann man nur hoffen, dass ihr ihn selbst aussprechen könnt. Andernfalls solltet ihr schnellstens einen anderen Bandnamen finden.
Wortkombinationen und Wort-Kreationen
Zuweilen reicht es, ein wirklich treffendes Wort zu finden, einfach auf den Punkt gebracht und gut. Besonders originell ist das nicht. Ihr benötigt jedoch Aufmerksamkeit und wollte aus dem Einheitsbrei herausstechen. Eine gute Lösung kann es sein, zwei Wörter miteinander zu kombinieren, die eigentlich gegensätzlich sind und in der Kombination einen erweiterten Sinn ergeben. Ideal – sofern dann noch nachvollziehbar – ist es auch von zwei mehrsilbigen Wörtern jeweils eine zu nehmen, um daraus ein neues Kunstwort zu bilden. Kunstworte sind auffällig; exakt das ist es, was ihr benötigt, wenn ihr euren Bandnamen finden wollt.
Design und Ästhetik
Denkt daran, dass der Bandname nicht nur ausgesprochen wird, sondern als Logo auf Plakaten, Flyern, im Web, auf eurer Homepage und vermutlich auch auf dem Fell der Bass Drum prangen wird. Es geht also zugleich um das ästhetische Design. Dabei könnt ihr mit den Buchstaben spielen, etwa einen auf den Kopf stellen oder gespiegelt darstellen, könnt Sonderzeichen und viele weitere Designtricks nutzen. Auf diese Weise entsteht ein besonders einprägsames und zugleich ästhetisches Logo. Mit ein wenig Design-Affinität und den entsprechenden Programmen wie Photoshop oder Illustrator könnt ihr das Band-Logo selbst erstellen. Oder ihr nehmt ein bisschen Kohle in die Hand und beauftragt den Designer eures Vertrauens.
Provokation gut – Persönlichkeitsverletzungen keine Option
Zahlreiche Musiker haben ihren Bekanntheitsgrad mit Provokationen nach oben gespült. Das ist und bleibt auch weiterhin eine gute Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben. Allerdings nur, wenn man auch wirklich etwas zu sagen hat. Unbedingt verzichten solltet ihr dabei auf Wortkonstruktionen, die die Rechte anderer Menschen verletzten, beispielsweise Diskriminierungen. Es ist schlichtweg sinnlos und gleichermaßen moralisch unanständig, mit dem Bandnamen – der eigenen Visitenkarte – andere anzugreifen. Auch dann nicht, wenn er bewusst provokant gemeint ist und ihr damit ein Statement gegen Missstände setzen wollt. Kein Mensch garantiert euch, dass er von den Fans nicht falsch verstanden wird. Niemand kann vorhersagen, ob ihr nicht von den in eurem Weltbild falschen Fans instrumentalisiert und vor einen nicht beabsichtigten Karren gespannt werdet.
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