In diesem Workshop beschäftigen wir uns ausschließlich mit einem Song, den ihr mit eurer Band gemeinsam erarbeiten könnt. Dazu gebe ich euch ein paar Tipps, wie ihr am besten vorgeht, um möglichst schnell ans Ziel zu kommen.
Weiter unten findet ihr einige Notenbeispiele und Hörproben dazu. Das Stück, das ich euch vorschlagen möchte, heißt Back In Black von der Band AC/DC. Wie das Stück damals 1992 bei den Jungs klang könnt ihr hier hören:
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Wie geht man vor, um ein neues Stück zu erarbeiten? Zuerst einmal solltet ihr euch die Nummer besonders gut anhören, um die grundlegende Charakteristik des Songs wie Tempo, Taktart und „Feel“ zu verstehen. Als nächsten Schritt geht ihr die einzelnen Instrumentengruppen und Songparts nacheinander durch.
Unser Beispiel ist im 4/4tel-Takt, das Tempo ist moderat und liegt bei 90 Schlägen pro Minute. Back In Black ist eine solide Rocknummer, die mit viel Kraft gespielt wird. Gehen wir die wichtigsten Songabschnitte gemeinsam durch.
Die Rhythmusgruppe
Die Strophe
AC/DC ist eine „ehrliche“ Rockband, das hört man schon nach den ersten Takten. Das Schlagzeug spielt einen einfachen, aber sehr effektiven und tragenden 4/4tel-Groove. Doch Vorsicht, achtet auf den Break in Takt 4 der Strophe. Dieser wird alle vier Takte wiederholt und von allen anderen Instrumenten gemeinsam intoniert.
Der Break klingt auf der Aufnahme einfacher, als er tatsächlich zu spielen ist. Mein Tipp hierzu: Setzt euch gemeinsam hin und klatscht diese Passage. Am Anfang kommt man sich dabei ziemlich blöd vor, doch glaubt mir, die Übung hilft wirklich.
Der Bass spielt in der Strophe die Grundtöne bzw. die Terz (Takt 2 & 4) der Akkorde unisono zum Gitarrenriff, d.h. parallel zur Gitarre. Bitte achtet darauf, die Pausen zu beachten und die Töne wirklich kurz zu halten, sonst verliert das Riff an Kraft. Und auch hier gilt, den gemeinsamen Break in Takt 4 nicht zu unterschätzen.
Der Refrain
Das Schlagzeug spielt hier denselben Groove wie in der Strophe, allerdings etwas treibender und „nach vorne“ orientiert. Ich bitte euch darum, genau diesen Groove zu trommeln, denn der Song lebt von eben dieser einfachen, aber soliden Arbeit des Schlagzeugs.
Der Bass spielt eine treibende Figur aus Achtel- und 16tel-Noten. Hier liegt die Schwierigkeit in der sauberen Artikulation der 16tel, die schon in diesem Tempo nicht besonders einfach zu handhaben sind. Mein Tipp hierzu: Die Rhythmusgruppe sollte sich eine halbe Stunde vor der Probe treffen und die einzelnen Songparts schon mal alleine durchgehen. Da hört ihr ganz gut, ob die Sache schon groovt oder wo es noch Probleme gibt.
Das Interlude
Dieser Abschnitt des Songs ist sicherlich der schwierigste Teil und stellt die größte Herausforderung dar. Hier habe ich alle acht Takte ausnotiert.
Der Schlagzeugpart ist sehr kräftig und mit viel Becken unterlegt. In den ersten beiden Takten wird die Zählzeit 1 besonders stark betont, wobei in Takt 2 zusätzlich die rhythmische Figur des Gitarrenriffs mitgespielt wird. Wenn ihr euch diese Stelle genauer betrachtet, werdet ihr feststellen, dass es sich um dasselbe Break wie in der Strophe handelt.
Im weiteren Verlauf des Interludes werden alle vier Viertel des jeweiligen Taktes betont, was dem Gitarrenriff noch mehr Kraft verleiht. Der Bass spielt bis auf den ersten Takt parallel zur Gitarre dieselbe Figur.
Das rhythmische Muster ähnelt auch hier dem rhythmischen Muster des Strophen-Breaks, das sich scheinbar durch den ganzen Song bewegt. Mit anderen Worten: Wenn ihr die oben vorgeschlagenen Klatschübungen gemacht habt, werdet ihr merken, dass sich dieser schwierige Songabschnitt wesentlich leichter spielen lässt. Mein Tipp hierzu: langsam üben, gemeinsam mit dem Gitarristen und am besten zum Metronom.
Die Gitarre
Die Strophe
Das Gitarrenriff prägt diesen Teil des Stückes. Hier gilt es, kräftig und souverän zu spielen, wir machen schließlich Rockmusik. Bitte achtet darauf, die Akkorde schön kurz zu halten und mit dem Bassisten möglichst genau zusammenzuspielen. Wie zuvor besprochen, ist das Riff in Takt 4 der Strophe ziemlich anspruchsvoll. Das gilt im Falle des Gitarristen auch für den schnellen 16tel-Lauf am Ende von Takt 2. Allerdings müsst ihr hier keine Akkorde, sondern „Single Notes“, d.h. einzelne Töne spielen, was die Sache ein wenig vereinfacht.
Mein Tipp zum Üben: langsam und zum Metronom. Und ganz wichtig: Bitte zu Hause und nicht nur während der Probe üben. Der Gitarrenpart ist viel zu wichtig und sollte wirklich gut klingen, sonst macht der ganze Song keinen Spaß.
Der Refrain
Hier werden die Akkorde liegengelassen, im Gegensatz zur Strophe müsst ihr also lange Töne spielen. Die Rhythmik ist in diesem Songabschnitt besonders wichtig und sollte sorgfältig vorbereitet sein. Auch hier schlage ich euch Klatschübungen vor, die ihr alleine und gut zu Hause üben könnt. Die eintaktige rhythmische Figur zieht sich durch den ganzen Refrain und wird nicht verändert, bitte daran halten.
Und noch eine grundlegende Bemerkung zu den Akkorden: Wie ihr an den Notenbeispielen sehen könnt, spielt Angus Young (der Gitarrist von AC/DC) nur Powerchords. Diese Akkorde bestehen aus dem Grundton, der meistens als Oktave gedoppelt wird, und der Quinte. Welcher Ton fehlt? Richtig, die Terz. Die brauchen wir hier allerdings nicht. Bei dieser Musik geht es mehr um ein starkes Riff und einen kräftigen Beat als um schöne Melodien. Das Akkordsymbol ist denkbar einfach. Der Grundton des Akkordes wird als Buchstabe angegeben und um die hinten angestellte Ziffer 5 ergänzt.
Das Interlude
Dieser Teil des Songs basiert auf einem sehr starken und einprägsamen Gitarren-Lick, das gemeinsam mit dem Bass gespielt wird und auf den zwei Akkorden E5 und A5 beruht. Diese Akkorde werden allerdings nicht angeschlagen, sondern nur durch die Gitarrenfigur angedeutet.
Für diesen Abschnitt des Songs gilt dasselbe wie für die Strophe. Die 16tel-Figuren sind nicht einfach zu spielen und sollten erst langsam und dann immer schneller werdend geprobt werden. Das könnt ihr zu Hause vorbereiten, um es dann gemeinsam mit Schlagzeug und Bass auszuprobieren.
Solche Unisono-Linien sind immer sehr wirkungsvoll und ausdrucksstark und kommen beim Publikum gut an. Deshalb muss dieser Teil wirklich exakt gespielt sein, da sonst die musikalische Idee in sich zusammenfällt und es peinlich werden kann.
Fazit und Aufgabe
Da kann ich mich heute kurz halten: Üben, üben, üben. Und der Song macht wirklich Spaß, das ist versprochen. Ich denke, dass sich diese Nummer gut dazu eignet, um für die ersten Proben genug zu tun zu haben. Lasst euch Zeit und bereitet euch gut auf die Proben vor.
DOWNLOADS
ACDC – Back In Black (Band Chorusl)
ACDC – Back In Black (Bass Chorus)
ACDC – Back In Black (Band Verse)
ACDC – Back In Black (Band Interlude)
ACDC – Back In Black (Bass Interlude)
ACDC – Back In Black (Bass Verse)
ACDC – Back In Black (Drums Chorus)
ACDC – Back In Black (Drums Interlude)
ACDC – Back In Black (Drums Verse)
ACDC – Back In Black (Gitarre Chorus)
ACDC – Back In Black (Gitarre Interlude)
ACDC – Back In Black (Gitarre Verse)