Die Stimmung in der Event- und Festivalbranche liegt am Boden. Exstenzen sind bedroht, die meisten Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit. Doch auch angesichts der aktuell prekären Pandemie-Entwicklung mit scharfem Lockdown, versuchen die Festivalveranstalter ein wenig Licht vom Horizont zu kratzen. Dürfen wir in diesem Jahr doch wieder den geliebten Festivals entgegenfiebern?
Nach dem Festival ist vor dem Festival
Seit Frühjahr 2020 sind so ziemlich sämtliche Großveranstaltungen aufgefallen. Dringende Kontaktbeschränkungen waren nötig, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Indes die Situation sich im Sommer vorsichtig zu entspannen schien, befinden wir uns mittlerweile im nächsten Lockdown, der offensichtlich noch eine gehörige Spur konsequenter wird.
Wie die gesamte Eventbranche schmerzhaft von den notwendigen Maßnahmen betroffen waren die Festivalveranstalter. Nichts ging mehr. Verbleibt die Frage, wann die großen Events mit „musikalischen Präsenzunterricht“ wieder durchgeführt werden können. Die gegenwärtig große Problematik ist die nicht vorhandene Planbarkeit. Kein Mensch kann Prognosen abgegeben, mit welcher Wucht COVID-19 künftig wütet.
Hoffnung auf künftige Events in 2021 nicht verloren
Doch zumindest haben die Festival-Veranstalter die Hoffnung nicht verloren, in diesem Jahr wieder Events durchführen zu können. Gerade von der angelaufenen Impfkampagne versprechen sie sich einiges. Indes etliche Messen bereits jetzt auf das Jahr 2022 verschoben wurden, haben die Festival-Verantwortlichen ihre Großprojekte für 2021 noch nicht an den Nagel gehängt. Stattdessen blicken sie vorsichtig optimistisch in den Sommer und Herbst.
Festival-Pilger sind hungrig auf Live-Erlebnisse
So erklären Thomas Jensen vom Wacken Open Air, er sei zuversichtlich, dass ein Liveerlebnis auf dem heiligen Wacken-Acker durchgeführt werden können. Dass die Bereitschaft der Festival-Pilger, sich wieder in den hohen matschigen Norden zu begeben, eher zurückhaltend sein könnte, sieht er nicht so. Stattdessen glaubt er, dass allesamt hungrig sind und der Festivalausfall 2020 die Motivation sogar noch immens gesteigert haben könnte. Beeindruckt ist er von der enormen Einsatzbereitschaft des Teams auch deshalb, weil allesamt auf Kurzarbeit gesetzt werden mussten.
Mit gemischten Gefühlen auch auf Worst-Case-Szenario eingestellt
Mit gemischten Gefühlen äußern sich auch andere Festivalbetreiber. Etwa beim Summer Breeze wünscht man sich auch, dass die pandemische Situation sich entspannt und die Veranstaltung in diesem Jahr durchgeführt werden kann. Allerdings wird mit allem gerechnet, mit sämtliche denkbaren Hygienevorgaben und eben allem, was so tagtäglich verändert mit den Nachrichten auf uns einprasselt.
Können Festivals mit Abstandsbauten und -Konzepten funktionieren?
In der Eventbranche gibt es Überlegungen, Veranstaltungen mit Abstandskonzepten durchzuführen; zumindest wird das geprüft. Im kleineren Rahmen wurde das Mitte 2020 so bereits versucht. Die Veranstalter vom Rockharz Festival können sich schwer vorstellen, dass ein Festival mit Abstandsbauten und -Konzepten auch nur annähernd gute Stimmung bringen würde. Die perspektivische Stimmung ist eher positiv als negativ, eine Prognose jedoch derzeit nicht möglich. Schauen wir gemeinsam, was die Festival-Saison für uns bereithält.
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Die Frankfurter Musikmesse wollte im Jahr 2020 mit zahlreichen hochkarätigen Veranstaltungen ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Es sollte nicht dazu kommen, die Musikmesse wurde abgesagt: „40-jähriges Jubiläum: Frankfurter Musikmesse 2020“.