Aus laienhaften Augen betrachtet, scheinen die Qualitätsunterschiede vom Ständermaterial auf der Bühne kaum vorhanden. Schaut man genauer hin, zeigt sich wie wichtig Stabilität und Funktionalität für eure Live-Performance sind. Und der sichere Stand der Instrumente ist ohnehin Pflichtprogramm:
Check it: Ständermaterial auf der Bühne zwischen Qualität und Funktionalität
- Raus aus der Wohnzimmer-Komfortzone
- Mikrofonständer mit oder ohne Galgen
- Instrumentenständer: Sicherheit als Basic-Anforderung
- Keyboardständer – die besonderen Kandidaten
Ständermaterial auf der Bühne: Es kann wackelig werden
Geht ihr auf die Bühne, ist es mit der „Komfortzone Wohnzimmer und Proberaum“ endgültig vorbei. Das Publikum ist bereits da oder wird gleich in die Location gelassen. Euer Adrenalin-Pegel steigt unaufhörlich und mancher wird von unkontrollierbarem Lampenfieber gebeutelt. Nicht länger kennt ihr jeden Winkel, jede Unebenheit des Raumes. Euer neuer, unbekannter Raum heißt jetzt Bühne.
Schlichtweg nichts ist jetzt so, wie es im Übungskeller war. Ihr könnt nicht mehr im Blindflug durch den Übungskeller stolpern. In all der Nervosität könntet ihr allzu leicht eins der Instrumente umstoßen oder über den Haufen rennen und es in die musikalischen Jagdgründe schicken. Auch das Mikrofon ist ein Instrument. Kostspieliges Unterfangen. Damit das nicht passiert, müssen die Instrumente mit Ständermaterial auf der Bühne vorbildlich sicher platziert werden.
Basic-Ständermaterial auf der Bühne: Mikrofonständer
Klar, das Mikrofon kannst du on Stage nicht die ganze Zeit in der Hand halten. Erst recht dann nicht, wenn du nicht nur Sänger, sondern zugleich Instrumentalist bist. Im Zeitalter von Headsets gibt es Mikrofone, die ihr euch einfach um die Ohren schnallst. Solche meistens kabellosen Systeme sind aber teuer. Im Normalfall werdet ihr auf Mikrofonständer als Ständermaterial auf der Bühne nicht verzichten können.
Die werden in unterschiedlichsten Ausführungen angeboten. Der hauptsächliche Unterschied für den Bühnenbetrieb ist, ob diese Ständer einen sogenannten Galgen besitzen oder nicht. An dem „Galgen“ soll sich niemand aufhängen. Die Bezeichnung hat sich musikalisch eingebürgert, obschon sie eigentlich grundverkehrt ist. Stimmiger wäre wohl die Bezeichnung „Distanzstange“, zumal die Hauptaufgabe damit passender beschrieben wird.
Mikrofonständer mit Galgen – Abstandhalter für Instrumentalisten
Vielmehr versteht man darunter eine per Winkelmechanismus neigbare und per Feststellschraube herausziehbare Stange. Man kann also damit als Instrumentalist Abstand zur Hauptstange des Ständers halten. Stative mit Galgen besitzen häufig einen dreibeinigen Fuß. Schon aus dem Grund, um das einseitige Übergewicht bei herausgezogener Stange ausgleichen zu können.
Der Kontermechanismus an der Verbindungsstelle zwischen Hauptrohr und Galgen steht beim Auf- und Abbau, auch im Bühnenbetrieb unter großer Belastung. Ebenso wie die Schrauben, mit denen die herausgezogene Distanzstange fixiert wird. Zuweilen geben die Verbindungsteile ihren Geist auf, weil sie überdreht werden.
Noch viel schlimmer ist die Eigenart mancher Musiker, dass sie die die Teile bewegen, ohne den Mechanismus zuvor gelockert zu haben. Für solche immer wieder zu beobachtende Unsinnigkeiten ist kein Hersteller verantwortlich. Das sollte man einfach tunlichst unterlassen. Wenn das Mikrofon plötzlich vor Knie hängt, wisst ihr, wovon die Rede ist.
Ein Klassiker, gewissermaßen der Standard für Mikrofonstative mit Galgen, ist das 210/2 Stativ von K&M. Mittlerweile ist er weltweit über 2 Millionen-mal verkauft worden. Druckguss-Sockel, breite Fußkonstruktion und große Höhenverstellbarkeit machen ihn zur idealen Wahl für Instrumentalisten, die auch singen müssen. Schaut mal auf diese Produktseite auf thomann.de.
Mikrofonständer ohne Galgen – optimale Performance-Lösung
Mikrofonständer ohne Galgen sind optimal für die Performance von Sängern. Die Rohre selbst sollten im Idealfall aus pulverbeschichtetem Material bestehen. Große Bedeutung hinsichtlich der Qualität und des praktischen Nutzens hat der meistens runde Fuß in Form einer kreisrunden Platte. Der Fuß sollte ausreichend schwer sein, damit der Ständer nicht bei bereits geringsten Bewegungen auf der Bühne zu wackeln beginnt. Gefertigt werden die Sockel dafür z. B. aus schwerem Zink-Guss.
Zu den innovativen Herstellern in Sachen Ständermaterial auf der Bühne gehört die Marke Gravity von Adam Hall. Die Ständer sich stabil konstruiert. Die Griffe haben einen sehr guten Grip, liegen damit bestens in der Hand und können gleichermaßen gut verstellt werden.
Zudem zeichnen sie sich durch ein spezielles Konzept mit farbigen Markierungen aus. Das bedeutet, dass die Ständer mit unterschiedlichen Farben markiert werden können und dadurch beim Aufbau schnell jedem einzelnen Musiker zugeordnet werden können.
Ein gutes Beispiel für einen Mikrofonständer ohne Galgen ist denn auch der Gravity MS 231 HB Microphone Stand. Ausgestattet mit einer Soft-Touch-Oberfläche und Einhand-Höhenverstellung. Im Lieferumfang befinden sich schwarze Codierringe. Hier geht’s zur Produktseite auf thomann.de.
Instrumentenständer können gar nicht standsicher genug sein
Pflichtprogramm beim Ständermaterial auf der Bühne sind die Gitarrenständer, Bassständer, Keyboardständer etc. Was vollkommen selbstverständlich und einleuchtend klingt, hat allerdings insbesondere im Bühnenalltag gleiche mehrere bedenkenswerte Komponenten: Wichtig ist es, dass die Ständer ebenso standsicher und stabil sind, wie sie sich auch zügig auf- und abbauen lassen müssen. Außerdem dürfen sie nur so wenig Platz wie unbedingt nötig in Anspruch nehmen. Denn Platz habt ihr nicht.
Problematik: Verfärbungen von Nitro-Lacken
Leider haben manche Ständer die Eigenart, dass das gummierte Material abfärbt. Mit entsprechend unschönen und wertmindernden Auswirkungen auf beispielsweise Gitarre, Bass und andere Instrumente. Auch aufgrund dieser Tatsache ist es nur vernünftig, auf hochwertiges Material zu achten. Die Tücke liegt eben im Detail.
Eine beliebte und bestens bewährte Lösung kommt mit dem 3-fach-Gitarrenständer 17513 Guardian Translucent von K&M. Extra konzipiert dafür, dass der Nitrolack von E-Gitarren, Akustikgitarren und E-Bässen nicht angegriffen wird. Außerdem einfach aufzubauen und sehr stabil. Der Ständer gehört nicht zu den preiswertesten; aber eine Entscheidung für Hochwertigkeit lohnt sich unbedingt. Zu finden auf dieser Produktseite auf thomann.de.
Weitere Schwierigkeit: Ausgeleierte Gewinde
Ein weiteres, immer wieder auftretendes Problem bei sehr preiswerten Instrumentenständern, ist, dass die Gewinde der Schrauben leicht ausgenudelt werden können. Halten die Drehschrauben plötzlich nicht mehr, macht der Ständer schneller die Grätsche als du gucken kannst. Dabei sollte er doch fürsorglich auf dein Instrument aufpassen. Die Fixierungsschrauben selbst lassen sich nachkaufen und erneuern. Bei den Innengewinden ist das kaum möglich.
Anforderung des Instrumentengewichts bei Keyboardern
Der Keyboarder steht vor allem dann vor einer besonderen Herausforderung, wenn er mehrere seiner Instrumente in der Tastenburg platzieren muss. Okay, ein Großteil des Equipments wie die Expander wird in einem Rack verschwinden. Die Tasteninstrumente wird er aber übereinander postieren müssen, was nur dann funktionieren kann, wenn die Keyboards ihren Platz leicht versetzt erhalten. Das ginge theoretisch auch nebeneinander. Dafür aber sind eure Bühnen vermutlich noch zu klein.
Synthies, Keyboards & Co. haben ein beträchtliches Gewicht. Da muss was richtig Starkes seine zuverlässigen Dienste leisten. Beliebt ist beispielsweise der KS-3000 B Keyboardständer für zwei Keyboards der Marke Millenium. Ausgestattet ist er mit Füßen und Auflagearmen, die für den Transport direkt im Ständer selbst verstaut werden können. Und auf jeder der beiden Ebenen könnt ihr ihm ein Gewicht von maximal 35 kg zumuten. Auch hier der Link zur Produktseite auf thomann.de.
Könige in Sachen Ständermaterial auf der Bühne: Die Drummer
Drummer haben auf der Bühne einen Sonderstatus. Bei diesen beiden Protagonisten weiß jeder, dass sie ausreichend Platz benötigen. Das lässt sich schon aufgrund der Größe und der Anzahl der ganzen Kessel, Becken und mehr kaum umgehen. Das Ständermaterial auf der Bühne hat sich für Schlagzeuger zu einer eigenen Wissenschaft mit Drummer-Philosophie entwickelt.
Zusammen hängt das mit den immensen mechanischen Belastungen, die sich auf die Schlagzeugkomponenten und selbstverständlich auch auf die Ständer auswirken. Die größte Belastung entsteht dabei nicht zwangsläufig beim Spielen, stattdessen eher beim Auf- und Abbau. Wer von derart vielen Gewinden umgeben ist, wird unbedingt auf Qualität und Langlebigkeit achten wollen.
Das Ständermaterial auf der Bühne für Schlagzeuger ist so vielschichtig, dass wir uns diesem Thema in einem weiteren Artikel widmen werden.
+++
Falls ihr zwischenzeitlich einen Blick auf die Anforderungen der Drummer werfen wollte, empfehlen wir euch diesen Artikel zum Thema „Schlagzeug aufbauen und richtig aufstellen“.