„Sweet Home Alabama“ oder wie wäre es mit „I’ve been looking for freedom“ – wir alle kennen das Problem: Manche Songs gehen einem einfach nicht mehr aus dem Kopf. Besonders gerne in den unpassendsten Momenten kommt dieser Ohrwurm und nistet sich hartnäckig in unser Gedächtnis ein und verschwindet erstmal nicht mehr.
Psychologen sind diesem Phänomen jetzt auf den Grund gegangen:
Woher kommt die Musik in meinem Kopf?
Musikwissenschaftler Jan Hemming definiert einen Ohrwurm als eine Melodie, welche doppelt ins Gedächtnis wandert. „Die Melodie wird – ohne, dass wir es wollen – im Langzeitgedächtnis gespeichert und unwillkürlich wieder abgerufen“, so der Forscher.
Wann der Ohrwurm letztendlich verschwindet, weiß keiner. „Er kann Minuten andauern oder sogar über Wochen gehen“, meint der Musikwissenschaftler.
Ein Ohrwurm ähnelt im Kopf einem aktiven Gedanken
Der amerikanische Psychologe Ira Hyman schlussfolgert in seinem wissenschaftlichen Artikel „Going Gaga“: Ohrwürmer erkennt das Gehirn als einen aktiven Gedanken. Da dieser Gedanke in der Regel nicht zu Ende gebracht werde, dudelt dieser Ohrwurm immer und immer weiter fort. Den vollständigen Songtext habe man schließlich selten im Kopf.
Guter Ohrwurm – schlechter Ohrwurm
Ira Hyman vertritt die Meinung, dass uns letztendlich nur die negativen Ohrwürmer in Erinnerung bleiben und nicht etwa die Lieder, die uns den Tag über begleiten. Hyman rät, die Lieder zu hören, die man mag – so kann sich jeder seinen Ohrwurm selber aussuchen. Menschen die keine gezielte Musik hören, seinen nach Hyman anfälliger für „fürchterliche Jingles im Fernsehen“.
Allen anderen Ohrwurm-Opfern rät Musikwissenschaftler Jan Hemming: „Ablenken indem man sich auf eine Tätigkeit konzentriert, die angenehm fordert und mit wenig Emotionen verbunden ist.“
Na dann sind wir mal optimistisch!