E-Drum – Drum Pads einstellen und den Sound optimieren

Wie du die Klangvielfalt beim E-Drum ausschöpfst

| Foto: Shutterstock von Kornthawat KTW

Aktuelle elektronische Drumsets stellen per se bereits unterschiedlichste Drum-Sets zur Verfügung. Werkseinstellungen allerdings bleiben pauschal, weil sie es bleiben müssen. Deinen individuell am besten passenden Klang erreichst du, indem du das Set nach deinen Vorstellungen editierst. Hier ein paar Gedanken dazu, wie du die Drum Pads einstellen und den Sound optimieren kannst:

Check it: Drum Pads einstellen und perfektionieren

  • Die simple mechanische Vorarbeit und Ausrichtung
  • Dynamik ausnutzen, ohne zu übertreiben
  • Tonhöhe, Lautstärke und Panorama
  • Equalizer und Effekte zuordnen
  • Mesh Heads spannen
  • Die trügerischen Ohren besiegen

Drum Pads einstellen – die mechanische Vorarbeit

Rein mechanisch gesehen, ist die Einstellung der Drum Pads beim E-Drum recht simpel. Die Anordnung der Pads ist in der Regel ähnlich wie bei einem akustischen Schlagzeug. Vorteilhaft ist, dass du den Aufbau variabler gestalten kannst, zumal du nicht an die Kesselgröße, Dimensionen und Bauweise der Trommeln gebunden bist.

Selbstverständlich werden die Pads vernünftig am Rack fixiert. Nicht übertreiben. Nach fest kommt bekanntlich ab. Ausgefranste Montage- und Spannschrauben solltest du umgehend auf die Reservebank schicken und austauschen.

Höhe und Winkel nach Körpergröße ausrichten

Der mechanisch wichtigste Aspekt, wenn du die Drum Pads einstellen willst, ist die Ausrichtung auf deine Körpergröße, sodass dir die optimale Spielweise und nicht eingeengte Spieltechnik ermöglicht wird. Exakter ausgedrückt geht es um den Winkel zwischen Pad und Stick. Der muss so justiert werden, dass der Reboung des Sticks beim Anschlagen der Pads möglichst hoch ist bzw. sein kann.

Oder um es platt auszudrücken: Du sollst beim Spielen nicht deine Arme und Hände künstlich verbiegen. Die Lösung gegen verknotete Arme ist der sinnvoll auf deine Körpergröße und Sitzhöhe sowie die Höhe der Drum Pads eingestellte Winkel.

Der Winkel muss körpergerecht ausgerichtet sein | Foto: Shutterstock von Sychov Serhii

Empfindlichkeit der Drum Pads einstellen

Eine nicht zu unterschätzend wichtige Funktion beim E-Drum ist es, die Sensibilität der Drum Pads einstellen zu können. Üblicherweise wird dafür am E-Drum-Modul – sofern vorhanden – die Utility-Taste gedrückt, bis der entsprechende Pad-Indikator leuchtet. Anschließend wird die gewünschte Sensibilität eingestellt und editiert. Tatsächlich verlangt dieser Punkt nach einer guten Portion Fingerspitzengefühl. Sowohl zu viel als auch zu wenig Sensitivität der Pads kann deinem Sound den Garaus machen.

Das risikobehaftete Zauberwort der Dynamik

Immerhin sprechen wir hier von Dynamik und exakt die ist ein immens bedeutender Bestandteil deines Schlagzeugspiels. Bei einem konventionellen Schlagzeug bist ausschließlich du selbst für die dynamische und somit abwechslungsreiche Spielweise verantwortlich. Beim E-Drum hingegen kannst du einerseits nur den Dynamikbereich nutzen, den du den Pads erlaubst. Auf der anderen Seite steht das Risiko, das du es übertreibst, und dich aufgrund der hochsensiblen Dynamik selbst verstolperst.

Tonhöhe, Lautstärke und Panorama der Pads

Das eigentliche Stimmen der Drum Pads funktioniert beim E-Drumset eben nicht wie beim Akustik-Schlagzeug über die Felle, stattdessen direkt im Drum-Modul. Im internen Menü-Baum wird dafür im Normalfall eine Voice- oder Page-Taste zur Verfügung stehen. Hier nun selektiert du zunächst das jeweilige Pad, das du bearbeiten möchtest. Die Funktion zum Stimmen – zum Einstellen der Tonhöhe – des Pads nennt sich Pad Pitch.

Darüber kannst du nun die unterschiedlichen Drum Pads einstellen und sie mit schlagzeugüblich abgrenzender Tonhöhe etwa der Toms stimmen. Das Snare-Pad stimmst du entsprechend hoch. Im nächsten Schritt stellst du noch die jeweiligen Lautstärken ein, wobei du insbesondere dem Snare- und dem Bass Drum-Pad die verdiente Portion Punch verleihst. Fehlt noch, die Pads im Stereo-Panorama zu verteilen.

Panorama einrichten für das räumliche Klangbild | Foto: Shutterstock von New Africa

Raumeffekte und EQ-Einstellungen vornehmen

Die immensen Möglichkeiten eines E-Drums würdest du nicht vollends ausschöpfen, ohne in die Equalizer-Einstellungen und die Effektsektion einzugreifen. Leider stellen nicht alle E-Drums eine Möglichkeit zur Verfügung, mit der man einzeln die Drum Pads einstellen kann. Bisweilen handelt es sich dabei um eine sogenannte Global-Funktion, bei der sich Einstellungen wie etwa Hall ein oder aus eben auf das gesamte Set auswirken. In solchen Fällen dienen EQ und Effekte lediglich dazu, das Komplette E-Drum auf unterschiedliche räumliche Gegebenheiten auszurichten.

Ideal, wenn EQ und Effekte einzeln zugeordnet werden

Falls das Modul es erlaubt, den EQ und die Effekte einzelnen Pads zuzuordnen und die auch noch detailliert zu konfigurieren, bist du auf der soundtechnischen Gewinnerseite. Grundsätzlich solltest du mit Effekten sparsam umgehen, zumal Raumeffekte sich bei höheren Lautstärken hochschaukeln. Wir bei konventionellen Sets auch, sollte die Bass Drum weitestgehend trockenbleiben.

Das Snare-Pad verträgt ein wenig mehr Hall, die Tom-Pads erst recht. Das allerdings ist und bleibt eine Geschmacksfrage. Viele hörbare Ratschläge wirst du bereits bekommen, wenn du auf die werksseitig integrierten Preset-Kits hörst und dir möglicherweise die jeweiligen Einstellungen anschaust.

Drum Pads einstellen: Mesh Heads stimmen

Bereits die Überschrift dieses Absatzes ist mindestens irreführend. Ein Mesh Head kann man nicht wie ein Schlagzeugfell stimmen. Die eigentliche Tonhöhe kommt, wie bereits ausführlich beschrieben, nicht vom Drum-Pad, sondern über das Drum-Modul, das sein Signal über die Trigger erhält. Vielmehr geht es darum, ein angenehmes Spielgefühl zu erreichen. Tatsächlich sprechen wir also an diesem Punkt von Haptik und keinesfalls von Sound.

Richtig hingegen, wenn du die Drum-Pads einstellen willst, ist, dass du das Mesh Head spannen kannst. Spannen solltest du diese per se klanglosen Felle so, dass sie sich wie echte Felle anfühlen. Und schon wären wir wieder beim Thema des möglichst schönen und spieltechnisch angenehmen Rebound angelangt.

Stimmbar mit Stimmschlüssel | Foto: Shutterstock von Evgeny Starkov

Den Triggern ein vernünftiges Signal liefern

Außerdem hat die Spannung Auswirkungen auf die Lautstärke der Sounds und die differenzierte Übertragung des Anschlags an das Drum-Modul. Ein zu schlaff gespanntes Mesh Head sorgt letztlich für verwaschene Signale, was dir beispielsweise bei Wirbeln markant auffallen wird. Die Trigger identifizieren schlaffe Anschläge weniger differenziert.

Aber wie macht man das praktisch?

Nun, das Fell mag keine ungleiche Spannung. Sämtliche Schrauben werden bis zur ersten Berührung mit dem Spannring festgedreht. Bei Berührung mit dem Spannring drehst du sie wieder eine halbe Umdrehung zurück. Im nächsten Stepp werden die Spannschrauben über Kreuz abwechselnd mit einer Umdrehung festgedreht. Als Faustregel gilt, dass du diesen Vorgang etwa dreimal wiederholen bis das Mesh Head vernünftig spielbar und vor allem ohne Wellen zu werfen gespannt ist.

Der Daumentest für die gleichmäßige Spannung

Abschließend kontrollierst du das Resultat nochmal, indem du das Fell bei jeder Spannschraube als auch mittig mit dem Daumen eindrückst. Den minimalen Spannungspunkt hast du, wenn du mit einem Finger in die Mitte des Mesh Heads fasst und das den Schaumstoff nicht mehr spürst. Ab diesem Punkt ist eigentlich alles erlaubt. Nur musst du eben auch aufpassen, dass das Fell nicht zu straff gespannt ist. Andernfalls wirst du keine lange Freude daran haben. Beim Drucktest wirst du fühlen, ob alles gleichmäßig gespannt ist.

Nicht von den eigenen Ohren belügen lassen

Deine Ohren wollen dich gerne mal betrügen. Wenn du die Drum Pads einstellen willst und permanent an den Parametern schraubst, kannst du noch so energiegeladen sein; deine Ohren werden ermüden. Erst recht schwierig ist die Beurteilung der Konfiguration und Einstellungen, da sich ein stimmiger Klang erst aus dem Gesamtbild ergibt und du dafür gleichzeitig spielen und hören musst. Das kann kaum wirklich verlässlich funktionieren.

Aber kein Problem, du hast ja – hoffentlich – die Aufnahme- und Speicherfunktion. Nachdem du das Kit nach deinem individuellen Geschmack konfiguriert und abgespeichert hast, nimmst du dich auf, legst eine Pause ein und hörst dir mit gebührend erholtem Abstand das Ergebnis an. Bei allen Signalen und Komponenten, die sich jetzt nicht homogen und harmonisch ins Gesamtbild fügen, wirst du noch mal nachjustieren und die Drum Pads einstellen müssen. Kein Problem, du hast jetzt einen Ausgangspunkt. Mit weiterem Ausprobieren wirst du die Funktionen und Auswirkungen der Parameter auf den Gesamtklang immer besser verstehen.

Und hier noch ein paar angesagte Drum Pads, unter denen du deinen Favoriten entdecken kannst:

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