Kompressor für Bassisten – Grundsatzfrage nicht nur Einsteiger

Mehr Klangveredler als Effekt

Foto: Shutterstock von DEALORY

Nicht selten gehören Bassisten zu den Puristen unter den Musikern. Manche nutzen Effekte, bei vielen hingegen sind sie verpönt. Man will den natürlichen Bass-Sound. Was aber, wenn wir nicht in erster Linie von einem Effekt, sondern von einer Klangveredelung reden, die zudem nicht unnatürlich wahrgenommen wird? Genau diese Möglichkeiten bietet ein Compressor für Bassisten. Tauchen wir tiefer in die Thematik ein.

Check it: Der Einsatz vom Compressor für Bassisten

  • Kein Effekt, sondern eine Klangveredelung
  • Über den Tellerrand geblickt
  • Auswirkungen nicht nur auf den Klang
  • Sustain kann verlängert werden
  • Beeinflussende Parameter

Kompressor oder Compressor für Bass – bevor es losgeht …

Ob mit K oder C ist völlig egal. Auf Deutsch heißt der Effekt „Kompressor“, auf Englisch eben „Compressor. Wir schreiben mal so, mal so, gemeint ist aber immer das gleiche Gerät. Also immer fleißig komprimieren –und ja, das schreibt man mit i hinter dem r! 😉

Kompressor für Bassisten – es geht um Klangveredelung

Effekte werden von Bassisten eigentlich weitaus weniger thematisiert als von Gitarristen mit deren oftmals riesigen Pedal-Board. In der Regel gehören die Vertreter aus dem Tieftonkeller eher zu den Puristen. Spektakuläre Soundkonstruktionen sind möglich, aber eher selten. Gerade bei Bassisten herrscht der Grundsatz, dass erstens der Bass pur vernünftig klingen muss und zweitens der Sound aus den Fingern kommen muss. Dabei darf man durchaus die Frage stellen, aus welchem Grund so viele Bassisten sich selbst kreative Möglichkeiten und die Chancen zur Perfektionierung ihres Sounds verwehren.

Vielleicht, weil man im Keller der Frequenzen nicht mehr so differenziert hören kann wie im Mittel- oder Hochtonbereich? Sei’s drum, für musikalisch-akustisch philosophieren können wir gerne mal an anderer Stelle. Weitaus wichtiger ist es nicht nur für Einsteiger, die Vorzüge von Effekten aufzuzeigen, so etwa den Compressor für Bassisten. Ein Effekt, mit dem du deinen Sound abseits von absolutem Purismus optimieren und zugleich durchsetzungsfähiger machen kannst.

Im Metal sind Basseffekte geradezu selbstverständlich | Foto: Shutterstock von Filippo Carlo

Einfach mal über den Tellerrand schauen

Sicherlich gibt es Musik-Genres, in denen Effekte auf dem Bass eine untergeordnete Rolle spielen oder sogar vollkommen verpönt sind, so beispielsweise im Jazz oder im Blues. Wer den Bass in solchen Stilrichtungen etwa mit dem Flanger oder Phaser garniert, wird im besten Fall von den Mitmusikern und dem Publikum nur verständnislose Blicke ernten. Mag auch sein, ihm fliegt ein Drum-Stick in den Rücken. Beispielsweise im Metal oder Funk hingegen ist es längst vollkommen normal, den Bass mit Effekten oder Overdrive in die Kalotten zu drücken.

Und dabei ist es ziemlich gleichgültig, ob es sich um einen E-Bass mit passiver oder aktiver Elektronik handelt. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Genres, wenngleich auch dies eine Selbstbeschränkung der Kreativität ist. Dann aber gibt es diese Geräte, die zwar in der Sektion der Effekte geführt werden, mit denen aber eher eine Veredelung des Klangs erreicht wird. Und dazu gehört eben der Compressor für Bassisten. Und schon sind wir wieder auf der gemeinsamen Spur, denn einen verbesserten Sound wollen wir doch alle.

Wie sich der Kompressor für Bassisten auswirkt

Grundsätzlich macht ein Compressor für Bassisten als auch sonstigen Musiker exakt das, was sein Name ausdrückt: Er komprimiert. Das heißt, er egalisiert die Leistungsspitzen zunächst hinsichtlich der Lautstärke sowohl nach oben als auch nach unten, je nach Einstellung. Was nun daran vorteilhaft sein soll, wenn man den Lautstärkebereich eines Instrumentes beschneidet, erschließt sich Einsteigern möglicherweise nicht auf Anhieb. Nun, geglättet werden die Pegelspitzen, komprimiert wird das Frequenzspektrum des jeweiligen Signals.

Zumal bei lauten Passagen und erst recht im Bassbereich deutliche Pegelunterschiede aufgrund der Spielweise und Spieltechnik auftauchen, wird es mit einem Compressor für Bassisten weitaus einfacher, das Signal in den Gesamtmix zu integrieren. Und das betrifft nicht nur die lauten Töne, sondern auch die leisen, denn die werden angehoben. Indes der Ausdruck „abgeschnitten“ im Kontext von Tönen eher negativ belastet ist, sollten wir lieber von „angeglichen“ sprechen. Durch den Einsatz von einem Compressor für Bassisten wird der Sound homogener.

Der Compressor sorgt für ein aufgeräumtes Frequenzspektrum | Foto: Pexels von anthonyshkraba-production

Sustain kann spürbar verlängert werden

Zumal wir von „Klangveredler“ gesprochen haben, sollten wir uns zum besseren Verständnis der Wirkung einen speziellen Zusammenhang vor Augen, Ohren und Gehirn halten. Wenn du einen Ton auf deinem Bass spielst, nimmt er nach dem ersten Attack in der Lautstärke ab. Relativ schnell wird er leiser. Das wiederum bedeutet, dass das Sustain – das Nachschwingverhalten – gering ist. Nach dem Anspielen bleibt davon alsbald nicht mehr besonders viel übrig. Subjektiv hast du das Gefühl, dass der möglicherweise gewünschte Druck fehlt.

Wie erwähnt, hat der Compressor für Bassisten ebenfalls die Aufgabe, leise Töne auszugleichen. Und dabei geht es eben nicht nur um die Töne, die du zu leise angespielt hast, stattdessen auch um die leiser werdenden Töne während des Ausschwingens. Das Ergebnis der nunmehr verstärkten – ehemals leisen – Töne ist, dass sie stattdessen länger laut sind und die Kurve erst später abfällt. Nicht nur subjektiv empfunden, sondern faktisch wird das Sustain verbessert; der Bass klingt durchvoller und fetter.

Mit dem Compressor für Bassisten kann das Sustain verlängert werden | Foto: Shutterstock von Taya Ovod

Diverse beeinflussbare Parameter

Wie sehr das Signal bearbeitet wird, ist selbstverständlich nicht nur eine Frage von „On“ und „Off“. Vielmehr stehen am Compressor für Bassisten verschiedene Regler zu Verfügung mit denen ebenso unterschiedliche Parameter beeinflusst werden.  Sicherlich sind die keinesfalls bei sämtlichen Modellen einheitlich und auch hinsichtlich der mehr oder minder komfortablen Bedienung sowie der Effizienz abweichend. Dennoch gehören diese Parameter inzwischen zum Standard:

Gain

Über den Gain-Regler wird die Eingangsempfindlichkeit eingestellt. Dabei muss man dieser Stelle nochmal betonen, dass Gain und Lautstärke zwei verschiedene Dinge beschreiben. Der Gain ist wie bei Mischpulten dafür zuständig, ein sauberes Signal durch das Gerät zu schicken. Das will sagen: Wenn ein Bass einen per se zu hohen Output hat, wird der Gain runtergeregelt; ist das Instrument eher schwach auf der Brust wird der Gain am Compressor für Bassisten hochgezogen.

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Sensivitiy / Treshold

Über diesen Regler wird eingestellt, ab welcher Lautstärke (des Eingangssignals) der Compressor für Bassisten seine Arbeit aufnimmt. Hier ist Vorsicht bei der Einstellung aus dem Grund geboten, dass der Treshold-Regler sich markant auf die Dynamik des Signals auswirkt. Je massiver der Treshold eingreift, je höher er eingestellt ist, umso stärker wird der Ton bereits hier komprimiert und umso geringer ist der verbleibende Dynamikbereich.

Attack

Eng zusammen hängt der Treshold mit dem sogenannten Attack. Der wieder ist dafür verantwortlich, mit welcher Schnelligkeit auf den Ton zugegriffen und die Kompression einsetzt. Je niedriger du diesen Wert an deinem Compressor Bassisten wählst, umso später greift er ein. Und das gilt auch im Umkehrschluss. Wenn man an dieser Stelle übertreibt, kann das im Zweifelsfalls sehr unnatürlich klingen.

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Release

Nun fängt der Ton ja nicht nur an einer bestimmten Stelle an, sondern endet auch in der Ausschwingphase. Auch dafür gibt es einen beeinflussenden Regler, nämlich den mit der Bezeichnung Release. Umso niedriger der eingestellte Wert, desto kürzer ist das Ausschwingverhalten. Je höher der Wert eingestellt ist, umso länger klingt der Ton. Release ist gewissermaßen das Pendant von Attack, nur eben am Ende des Tones.

Ratio / Compression

Und dann gibt es doch noch einen Regler, der sich explizit auf die Lautstärke bezieht; exakter ausgedrückt auf das Verhältnis der Absenkung zum Originalsignal. Über Compression, vielfach auf den Geräten auch als Ratio bezeichnet, wird im Gegensatz zum Treshold nicht eingestellt, wann der Compressor für Bassisten zugreift, sondern wie stark. Auch dieser Parameter wirkt sich also – je nach Einstellung spürbar auf den Dynamikbereich aus.

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Frequenz / EQ

Von Modell zu Modell ist es unterschiedlich, ob ein Frequenz-Regler integriert ist. Sofern vorhanden, hat der noch einen deutlichen Vorzug für die gewünschte Klangveredelung. Der unbedingte Vorteil ist, dass sich darüber einstellen lässt, in welchen Frequenzbändern die Kompression zugreift oder eben nicht. Wenn du weiterhin möglichst dynamisch Bass spielen möchtest, hast du wie viele andere möglicherweise kein Interesse daran, die hohen Frequenzen zu komprimieren. Stattdessen möchtest du eine gute Portion Natürlichkeit erhalten. Die äußert sich üblicherweise über die hohen Töne und Obertöne. Über den Frequenz-Regler kannst du exakt das bewirken und zum Beispiel die Kompression lediglich den tiefen Frequenzen zuordnen.

Ausprobieren, was du überhaupt benötigst

Tatsächlich gibt es am Markt Geräte mit lediglich rudimentärer Funktionalität und solche mit umfassender Parameterbearbeitung. Dabei muss gemäß deinen individuellen Soundvorstellungen der dürftiger ausgestattet Compressor für Bassisten nicht zwangläufig schlechter sein. Die Wahl entscheidet sich schlichtweg daran, was du überhaupt für deinen optimalen Sound benötigst. Vermutlich wird es in einer Jazzband kaum nötig sein, sich eine Monstergerät zuzulegen; wenn du aber in einer Volldampfband durchsetzungsfähig und klangveredelt loslegen willst oder möglicherweise in verschiedenen Bands mit ebenso unterschiedlichen Soundanforderungen spielst, kann eine umfassende Funktionalität durchaus hilfreich sein. Da hilft nur ausprobieren und Erfahrungen sammeln.

Wo der Compressor für Bassisten hinmuss

An welcher Stelle du den Compressor in deine Signalkette packst, lässt sich nicht letztgültig beantworten. Gestandene Bassisten haben in dieser Hinsicht unterschiedliche Ansichten. Nun gut, irgendwo muss er hin, also verbleibt die Frage, ob an den Anfang oder das Ende der Signalkette. Das wird sich hauptsächlich an deinem Equipment entscheiden. Wenn du mit mehreren Effekten spielst, dürfte es empfehlenswert sein, dem Compressor für Bassisten an den Anfang der Signalkette zu setzen, damit die restlichen Geräte gleich mit einem sauberen Signal gefüttert werden.

Sicherlich gibt es auch diejenigen, die sämtliche Effekte permanent eingeschaltet haben. In solchen Fällen könnte es sinnvoller sein, den Compressor an das Ende der Kette zu setzen, wodurch sich der Klang schlussendlich abrunden lässt. Nutzt du ansonsten kaum oder keine Effekte und bedienst dich beispielsweise dem Overdrive am Amp, solltest du – sofern vorhanden – einfach den Effekt-Einschleifweg nutzen.

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