Musiker haben es ja nicht so unbedingt mit dem Promi-Faktor. Und dennoch ist die Nachfrage nach Instrumenten der persönlichen Helden groß. Nur zu verständlich, ein bisschen Fankult darf durchaus sein. Außerdem kannst du dir ziemlich sicher sein, dass du wirklich vernünftige Qualität in Händen hältst, wenn du einen Signature-Bass kaufen willst. Komm, wir schauen uns ein wenig um!
Check it: Signature-Bass kaufen – ein Ratgeber
- Warum einen Signature-Bass?
- Zwischen Heldenkult und Qualitätssicherung
- Spielen und klingen musst du noch immer selbst
- Angesagte Instrumente von legendären Bassisten
Signature-Bass kaufen – warum eigentlich?
Dass Fans für Merchandise oder Produkte ihrer Helden Geld ausgeben, ist ja zunächst nichts Neues. Man ist bereit in die Tasche zu langen, weil man sich mit dem Künstler, Sportler, Schauspieler oder was auch immer identifiziert. So weit, so gut. Aber kann der Fanfaktor der einzige Faktor sein, wenn man selbst Musik machen und sich beispielsweise einen Signature-Bass kaufen möchte?
Immerhin sprechen wir hier nicht von einer kultigen Baseball-Cap, sondern von einem Arbeitsgerät. Könnte es nicht sein, dass wir den Namen mitbezahlen und dabei die Qualität auf der Strecke bleibt. Nein, genau so ist es eben nicht. Gerade weil die Musiker als auch die Hersteller einen Ruf zu verlieren haben, würden die Stars sich auf solche krummen Deals sicher nicht einlassen.
Ansätze zwischen Heldenkult und Qualitätssicherung
Die Instrumente, die als Signature-Modelle bezeichnet werden, entstehen aus zwei verschiedenen Ansätzen heraus. Einer ist die Kooperation zwischen Hersteller und Musiker, wobei die jeweilige Marke und letztlich auch der Endkunde von der Erfahrung und dem bühnenerprobten Können des Musikers profitiert. Obschon die Signature-Bässe selbstverständlich auch eine gute Marketingmasche darstellen, profitieren unter dem Strich sämtliche Beteiligten von der Zusammenarbeit, zumal bereits existierende Instrumente noch ein Stück weit verbessert werden.
Ein anderer Ansatz ist es, dass Künstler mit ihrem Signature-Modell für ihr Schaffen geehrt werden sollen. Auch das kommt vor, und zwar nicht zu selten. In solchen Fällen ist das Marketing, aber ein sehr charmantes mit Existenzberechtigung.
Und sonst so?
Tatsächlich trifft man immer wieder auf die irrsinnige Annahme, falls man das gleiche Instrument wie der eigene Held spielt, würde man auch den gleichen Sound haben und alles authentisch fröhlich runterrocken. Das ist beileibe nicht so. Der passende Bass bietet dir lediglich die Möglichkeit, gewissermaßen das Fundament für alles weitere. Das Instrument kann hinsichtlich der Ausstattung und Qualität noch so perfekt sein, es wird nichts daran ändern, dass der Ton aus den Fingern und der Sound aus dem Gesamtequipment kommt.
Sicherlich kannst du üben, wie dein Idol zu spielen. Aber das dauert, und wer beispielsweise Marcus Miller oder Flea kennt, weiß, dass die meisten Wünsche Illusionen bleiben. Jedoch ist es für jeden Musiker, egal auf welchem Niveau, unbedingt vorteilhaft, ein wirklich vernünftiges Instrument in Händen zu halten. Wenn du einen Signature-Bass kaufen willst, bist du damit zumindest mal auf der Überholspur.
Hommage an Gene Simmons kurz vor der Abschiedstour
Gene Simmons von Kiss ist nicht nur für seine lange Zunge bekannt. Bei ihren Konzerten macht die Band eine gigantische Show mit abgefahrener Pyrotechnik und allem Drum und Dran. Inzwischen haben die Musiker nicht nur etliche Erfolge, sondern auch schon einige Geburtstage gefeiert. Die Leistung erkennt die Marke Gibson mit einem Signature-Bass an, der sich perfekt in den Storys von Kiss einfügt.
Bei der Hommage handelt es sich um den Gibson Gene Simmons Thunderbird EB. Der Bass kam gerade 2022 frisch auf den Markt, während die Band gerade mit ihrer angeblichen Abschiedstournee unterwegs war. Der Thunderbird wird in den USA gefertigt, besitzt einen fetten Mahagoni-Korpus und einen 9-streifigen Hals aus Mahagoni und Walnuss. Mit an Bord hat er zwei Humbucker. Lauter hochwertige Teile und dabei sieht er auch noch cool aus.
Der geniale Steve Harris und sein wuchtiger Prezi
Wenn die rockenden Bands in die Jahre kommen, sind sie noch lange nicht müde. Bereits im Mai 2015 wurde Steve Harris, dem Bassisten von Iron Maidon von Fender ein Bass auf den Leib geschnitten. Da war er bereits 69 Jahre alt, also nicht der Bass, sondern Steve. Inzwischen sind Jahre vergangen und die Legende des Heavy-Metal íst eindrucksvoll noch immer unterwegs. Harris ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied. Es ist einfach der Hammer.
Der Precision fällt Maiden-Fans und Bassisten sicherlich sofort in die Augen. Der Bass zeichnet sich optisch durch die fehlerfreie Lackierung und das typische West-Ham-Wappen aus. Im Schlagbrett kann man sich sogar spiegeln. Logischerweise ist der Bass perfekt auf die körperlichen Dimensionen von Harris abgestimmt. So ist der Hals des Long Scale etwas breiter als bei normalen P-Bässen und liegt damit bestens in der Hand. Überragende Bespielbarkeit! Wenn du einen Signature-Bass kaufen willst, kann dies deine Wahl für den Tieftonkeller sein.
Ein Bass der seine ganz eigene Geschichte erzählen wird
Sir Lord Paul McCartney, was für eine beeindruckende Karriere. Der gemeinsam mit John Lennon kongeniale Songschreiber und einstiger Bassist der Beatles hat in der musikalischen Welt geradezu unfassbare Fußspuren hinterlassen. Selbst als die Beatles sich aufgelöst hatten, machte er unermüdlich weiter und legte mit den Wings oder als Solokünstler einen Erfolg nach dem anderen hin.
Bereits in den ersten Tagen, als die Karriere im Hamburger Star-Club durchstartete, begleitete war der Höfner Violin Bass an sein ständiger Begleiter. Ein Bass mit ungewöhnlicher Form, der auch noch heute immer wieder mit Paul assoziiert wird. Nur folgerichtig hält Höfner das Instrument mit Kultstatus im Programm. Wenn du einen solchen Signature-Bass kaufen möchtest, wird er seine ganz eigene Geschichte erzählen.
Flea und sein Bass aus der Rock-Elite nicht mehr wegzudenken
Und wiedermal landen wir einen Treffer mit einem Signature-Modell von Fender. Diesmal geht die Hommage an Flea, unbändiger Bassist der Red Hot Chili Peppers. Flea gilt längst als einer der besten Bassisten der jüngeren Musikgeschichte. Er hatte und hat ein bewegtes Bühnen- und Privatleben, produzierte ein Mega-Album nach dem anderen, ist bekannt für sein slappendes Spiel und aus der Rock-Elite längst nicht mehr wegzudenken.
Schon lange wurde er mit einem Signature-Modell ausgestattet, einem klassischen Jazz-Bass in Sonderfarbe. Inzwischen werden die Bässe auch in Mexiko gebaut, sind in unterschiedlichen Farben erhältlich und zudem auch für Normalverdiener erschwinglich. So beispielsweise der Fender Flea Sig Bass RDWRN SHP im Used-Finish, dessen Halsplatte ein Artwork von Flea verziert.
Geezer Butler als einer der Pioniere des Hardrock schlechthin
Etliche Marken verfolgen Kooperationen mit den Topstars aus Rock & Co, beispielsweise dem Gründungsmitglied und ehemaligen Bassisten von Black Sabbath Geezer Butler. Er war einer der ersten im Rock-Zirkus, die ihren E-Bass absichtlich herunterstimmten, um dadurch noch mehr Pfund in den Tieftonkeller zu schicken; eigentlich aus einer Notwendigkeit heraus, zumal der Gitarrist Tony Iommi nach seinem Unfall eine niedrigere Saitenspannung und somit tiefere Stimmung benötigte.
Geezer war immer ein Pionier; so soll er der erste Bassist gewesen sein, der mit einem Wah-Wah-Pedal gearbeitet hat. Sein Signature Modell von Lakland ist einfach wunderschön, ein Finish in transparent Purple, an dem man sich kaum sattsehen kann. Okay, wichtiger sind uns Musikern der Sound, die Verarbeitung und die Bespielbarkeit. Wer den E-Bass am Amp ausprobiert wird zweifellos in sämtlichen Belangen überzeugt. Es ist ein Stück Geschichte auf höchstem Niveau modern interpretiert.
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