Die separaten Effektgeräte für E-Gitarre werden auch „Boutique“-Pedale genannt. Damit kannst du deinen Sound gewissermaßen auf den musikalischen Laufsteg schicken. Das Angebot ist schlicht endlos, wie in einer trendigen Boutique eben. Es lohnt sich, genauer hinzusehen. Lass es uns gemeinsam machen.
Check it: Effektgeräte für E-Gitarre – Spezialisten ihrer Disziplin
- Neues und Altbewährtes im Bodentreter-Wald
- Beliebte Retro-Sounds modern interpretiert
- Neue Erfindungen, wo schon alles erfunden ist
- Einige Vorschläge, mit denen du deinen Sound findest
Effektgeräte für E-Gitarre – Neues und Altbewährtes im Bodentreter-Wald
Während die Multieffektgeräte mit ihrer höchst umfangreichen Funktionalität und geradezu unglaublichen Optionen die Equipment-Welt erobert haben, bleiben die Effektgeräte für Gitarre mit einzelnen Spezialsounds in ihrer Beliebtheit weiterhin unangetastet. Und auch wenn man glaubt, es könnte im Dschungel der Effekte nichts Neues mehr geben, wird im Wald immer wieder ein neuer Effektbaum gepflanzt. Kein Wunder, die Technologie entwickelt sich permanent weiter. Und so gibt es kontinuierlich Innovationen; auf der anderen Seite wird Bewährtes immer noch ein bisschen besser gemacht.
Längst vergangene Sounds werden wieder zum Leben erweckt
Das Interessante ist, dass die Hersteller – dem Musikergeschmack entsprechend – oftmals darauf abzielen, mit neuen Pedalen die Sounds längst vergangener Tage zu imitieren. Frei nach dem Motto „Zurück in die Zukunft und umgekehrt“ wird auf analoge Schaltungen gesetzt. Zuweilen könnte man das Gefühl bekommen, es sei doch ein wenig viel an Nostalgie, was sich da unter den Boutique-Pedalen tummelt. Das ist es natürlich nicht. Vielmehr ist es der Einklang von Innovationsfähigkeit und Soundoptionen und der Retrofaktor ist dabei allenfalls ein Marketingaspekt. Tatsache ist, die Effektgeräte waren nie so gut und perfektioniert wie heutzutage und für jeden Soundgeschmack ist etwas dabei.
Digitech The Drop
Eines der bewährten und nicht minder beliebten Effektgeräte für E-Gitarre ist das Digitech The Drop. Das E-Gitarren Effektpedal stimmt die Töne per Pitch Shifter zwischen einem Halbton bis zu einer Oktave herunter. Integriert ist dafür der polyphonische Dop-Algorithmus des Whammy DT. Interessant ist der Harmonizer beispielsweise für Gitarreros, die zwischen Songs mit unterschiedlicher Tonlage bislang die Klampfen wechseln oder manuell schnell umstimmen mussten.
Über das Pedal werden die Töne ganz einfach in die korrekte Lage geschickt. Dabei zeichnet der Pitch-Shifter sich durch exaktes Cent-genaues Tuning aus, was auch durchaus mit dem Stimmgerät überprüft werden kann. Bestens geregelt ist die Anforderung, dass der Zugriff des Drop sich nicht auf den Sound auswirken darf. Tut er nicht. Ein praktischer Helfer beispielsweise für Metal-Gitarristen, die gerne mal um die drei Halbtöne tiefer spielen, aber die Saiten trotzdem nicht erschlaffen lassen wollen.
Harley Benton Talk Box
Gitarrenlegende Peter Frampton lässt grüßen: Immerhin liefert die Talk Box von Harley Benton einen Effekt, den er als einer der ersten Gitarristen berühmt gemacht hat. Während das Gitarrensignal den Bodeneffekt durchläuft, kann der Klang über einen Schlauch mit dem Mund geformt, über die Mundbewegungen moduliert und anschließend mit einem Mikrofon abgenommen werden. Dabei verstärkt die Talk Box das Gitarrensignal über den integrierten 8 W Amp.
Ebenso lassen sich die Vorverstärkung, Klangfarbe sowie der Ausgangspegel regeln. Vorteilhaft ist, dass die Harley Benton Talk Box direkt in die Effektkette der Bodentreter eingereiht werden kann. Und gerade, weil wir hier von einem wieder zum Leben erweckten Effekt aus dem 70ern sprechen, ist auch das Design im Retro-Look gehalten. Das Gerät präsentiert sich im Gehäuse aus Holz und mit traditionellen Poti-Knöpfen. Logo, dass das benötigte Mikrofon nicht im Lieferumfang enthalten ist.
ProCo Rat 2 Distortion / Overdrive Pedal
Ebenso längst zum Klassiker im Dschungel der Effektgeräte für E-Gitarre geschafft hat es das Rat 2 Distortion / Overdrive Pedal aus dem Hause ProCo. Ohne Übertreibung darf man es durchaus als Legende bezeichnen; immerhin ist es auf tausenden von Aufnahmen aus den letzten drei Jahrzehnten zu hören. Soundmäßig geht das Pedal ab, wie die vielzitierte „Schmidts Katze“. Da kann dem Amp durchaus mal die Röhre in den Magen rutschen.
Dabei lassen sich aus dem Teil neben der Volldampf-Zerre auch warme, volle als auch dreckige Sounds kitzeln. Overdrive und Distortion at it’s best. Super einsetzbar ist die Ratte beispielweise bei Indie, Grunge, Blues, Hardrock und mehr. Musste man sich in der früheren Version noch einen Stromadapter kaufen, ist das aktuelle Modell mittlerweile mit einem Standard 9V-Anschluss ausgestattet. Ein Soundmonster mit praktischen Qualitäten.
Dunlop Cry Baby GCB95 Wah Wah Pedal
Gleichermaßen zu den Klassikern der Effektgeräte für E-Gitarre zählt das Cry Baby Wah Wah Pedal von Dunlop. Okay, das ist jetzt nicht im eigentlichen Sinne ein Bodentreter, aber in einer Aufzählung der Effektgeräte für Gitarre darf er schlichtweg nicht fehlen. Optisch macht das Ding echt nichts her. Stattdessen ist es einfach ein schlicht schwarzes Pedal im Metallgehäuse.
Vorteilhaft ist die solide Konstruktion, zumal es auch durchaus mal wenig härter mit dem Fuß bearbeitet wird. Tatsächlich gibt es am Markt weitaus komplexere Wah-Pedale. Doch beim Cry Baby ist alles auf den rudimentären Punkt gebracht, auf unnötigen Schnickschnack wird bewusst verzichtet. Ausgestattet ist der Klassiker mit der legendären roten Fasel-Spule, wobei der 100 kOhm Potenziometer die schnelle Ansprache des Effekts garantiert. Vorsätzliches Weinen zum günstigen Preis.
Revv Tilt Overdrive
Begeben wir uns gemeinsam in preislich etwas höhere Sphären und schauen auf Effektgeräte für Gitarre, die sich ihren Klassiker-Status erst noch erarbeiten wollen, aber unbedingt das Potenzial dafür haben. Lediglich eines der Beispiele dafür ist der Revv Tilt Overdrive, ein Effektpedal, dass die für ihre Verstärker und Effekte bekannte kanadische Nobelschmiede Revv dem gefragten Session-Gitarristen und YouTube Content Creator Shawn Tubbs als Signature-Modell auf den Leib geschnitten hat.
Konzipiert mit einem analogen Schaltkreis, basierend auf dem Sound voll aufgedrehter Vintage-Verstärker, liefert der Bodeneffekt singende Distortion-Sounds und harmonisch aufbrechende Crunch-Sounds. Dabei bleibt der Klang angenehm warm und differenziert. Mit an Bord ist ein Tilt-Equalizer, wodurch die Einstellungen sich an die jeweiligen Gitarrentonabnehmer anpassen lassen, außerdem ein 3-stufiger Tight-Switch, der wiederum dafür zuständig ist, die bei lauteren Passagen aufdringlichen Bässe zu bändigen.
Keeley Compressor Plus
Zu den beliebtesten Effekten gehört der Compressor. Und in diesem Bereich darf der amerikanische Hersteller sich längst das Attribut Spezialist auf die Schulter nageln. Kein Wunder, immerhin war das erste Modell von Robert Keeley, als er 2001 sein Unternehmen gründete das Keeley Compressor-Pedal, das seither mehrfach optimiert wurde. In der Version als Keeley Compressor Plus ist es sogar in der Gunst der Saitenakrobaten führend.
Der Kompressor ist mit einem Kippschalter bestückt, mit dem zwischen Sensitivität für Singlecoil- und Humbucker-Pickups gewählt werden kann, sodass sich die Attack- bzw. Release-Einstellungen beeinflussen lassen. Aufgrund der parallelen Kompression im Zusammenspiel mit dem Blend-Regler werden die Dynamik-Spitzen bewahrt und zugleich das gewünschte Sustain hinzugefügt. Warmer Sound im Clean-Bereich und endloses Sustain bei Overdrive-Passagen.
Keeley Andy Timmons Dual Echo
Logischerweise hat das US-amerikanische Unternehmen nicht nur Kompressoren als Effektgeräte für E-Gitarre im Programm. Vielmehr hält man auch in weiteren Bereichen die Ohren ganz eng an den aktuellen Anforderungen und Wünschen der Musiker. Beispielsweise an der Arbeit von Andy Timmons, dem nicht zu bremsenden Texaner, der einfach ständig irgendwo spielt: mit seiner Band, bei Produktvorführungen für Ibanez, als Creator von Lehrvideos, Betreiber eines eigenen Gitarrenkanals und mehr.
Keeley hat dem Saiten-Maniac mit dem Dual Echo ein Signature Pedal mit dem Namen „Halo“ verpasst, das sich durch hochgradige Qualität auszeichnet. Integriert sind True Stereo Delay, Echo und Hall. Dabei gibt es zwei separate Delay-Sektionen sowie fünf wählbare Delay-Rhythm-Modes. Selbstverständlich ist auch Timmons „Halo“-Sound innerhlab der Factory Sounds als Preset gespeichert. Ausgestattet ist es mit Reglern für Time/HPF, Level/Saturate, Rate/Tone, Depth/Rhythm, Feedback. Etliche weitere Features sind mit an Bord. Nicht zuletzt auch der DREAM Multi-Core DSP, der für die makellose Klangqualität sorgt.
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