Keith Richards wird 77 Jahre alt: Schnapszahl! Ehrenwert und kurios

Rock on – wer hätte das gedacht

| Foto: extrahiert aus YouTube-Video extrahiert

Nicht viele, die dem legendären Gitarristen der Rolling Stones ein solches Alter zugetraut hätten. Er sich selbst auch nicht. Also nicht, so alt zu sein, sondern, so alt zu werden. Wer das Urgestein des rebellischen Rock’n’Rolls auf der Bühne oder in den Medien oder live erleben durfte, hatte immer das Gefühl, das exzessiv nimmermüde Leben zwischen Welttourneen, Drogen und Alkohol würde ihn vorzeitig von der Bühne des Lebens schmeißen. Hat es nicht. 18. Dezember 2020, 77 grandiose Jahre.

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Mick Jagger & Keith Richards Unplugged-Version Honky-Tonk Woman

Seit 58 Jahren mit den Stones die Musik geprägt

Als die Rolling Stones 1962 gegründet wurden, war er mit dabei. Und er ist es noch immer. Logisch, aus der Band ist er ebenso wie Frontmann Mick Jagger einfach nicht wegzudenken, hat den Stil, Sound und Songs maßgeblich geprägt. Von Keith Richards stammen auf den absoluten Punkt gebrachte Licks wie bei „Satisfaction“ oder „Honky Tonk Woman“, die längst zu den berühmtesten der Musikwelt schlechthin gehören.

Alle Warnenden überlebt, aber es  war knapp

Er war noch nicht mal 30 Jahre alt, als die Ärzte ihm aufgrund des Lebensstils und Konsum etlicher berauschender Substanzen allenfalls noch sechs lebende Monate prophezeiten. Er verstarb nicht, ging stattdessen zu den Beerdigungen jener, die ihn zuvor noch gewarnt hatten. Durchaus gab es Situationen, in denen es beinahe schief ging, etwa als Keith in Zürich nach dem Konsum von mit Strychnin versetztem Marihuana ins Koma fiel.

Seit langer Zeit clean und drogenfrei

Auch das und weitere Eskapaden mit Freunden wie Jim und Jack, die mit Nachnahmen wohl Beam und Daniels hießen, hat er überlebt. Später hat er es geschafft und sich eben nicht vom Leben, sondern von Drogen & Co. verabschiedet. Nikotin und Koffein sind nunmehr seine bevorzugten Substanzen.

Liebenswerter, humorvoller Musikenthusiast

Das Interessante ist, dass man aus der Vogelperspektive den Eindruck eines Menschen am unteren Ende der Fahnenstange vermutet, einen, der den ganzen Rock’n’Roll-Zirkus mitgemacht und nur irgendwie überlegt hat. Schaut man genauer hin, erlebt man einen äußerst liebenswerten und humorvollen Menschen. Einen, den immer nur die Liebe zum Rhythm’n’Blues, die Sehnsucht nach der Musik getrieben hat. Er war von seinen Idolen wie Hand Williams und Chuck Berry fasziniert. Geradezu ehrfurchtsvoll lernte er die Heros von Blues und Rock’n’Roll kennen, war dankbar für jeden einzelnen Ton, den er mit ihnen spielen durfte.

Und daraus resultierte auch seine unverkennbare Spielweise auf der Gitarre. Selbstbeweihräuchernde Hochgeschwindigkeitssoli waren nicht sein Ding. Aber einprägsame, songdienliche Riffs, die waren und sind seine Spezialität. Eine Eigenschaft, die ihn von etlichen akrobatischen Gitarristen abhebt. Insbesondere dann, wenn man ihm bei Sessions mit anderen Musikern zuhört, lässt einen dieses Gefühl nicht los, Keith sei Rhythm’n’Blues pur, tief versunken und groovend vom ersten bis zum letzten Ton.

Immer noch neugierig auf musikalische Begegnungen

Keine Spur von Musikmüdigkeit, weil er bereits derart viele Stunden auf Bühnen, in Studios, Proberäumen und mit seinen Instrumenten verbracht hat. Er spielt und spielt; Keith will einfach Musik machen. Diese Vibes immer wieder zu spüren, ist ihm außerordentlich wichtig. Und die erlebt er noch immer mit der Freude eines kleinen Jungen.

Ganz schön schwer, auf dem Boden zu bleiben

Und dabei nimmt er sich selbst überhaupt nicht wichtig. Weitaus höhere Bedeutung hat für ihn seine Familie. Seit 37 Jahren verheiratet mit Patti Hansen hat  er fünf Kinder und einen Haufen geliebter Enkelkinder. Sich angesichts der Mega-Erfolge immer wieder selbst zu erden und auf dem Teppich zu bleiben, war sicherlich eine seiner größten Anforderungen überhaupt. Stellen wir uns nur die Lateinamerika Tour vor, bei der die Stones beispielsweise auf Cuba vor mehr als einer halben Million Fans spielten.

Herzlichen Glückwunsch dem Phänomen Keith Richards

Wir verbeugen uns vor Keith Richards mit überzeugten und tief gemeinten Glückwünschen. 77 Jahre, ein beeindruckendes Alter. Du hast versprochen zu spielen, bis du umfällst. Und wir wünschen dir, dass du davon noch viele Jahre entfernt bist.

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Die Helden vieler Musiker und Musikfans kommen langsam in die Jahre oder weilen schon nicht mehr uns. Am 09.10.2020 wäre John Lennon 80 Jahre alt geworden. Hier unsere Verbeugung vor dem „genialen Musiker und freiheitskämpfenden Aktivisten“.

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