Musik zwischen Rebellion und Solidarität – die ganz besondere Sprache

Statement für Veränderung

| Foto: extrahiert aus YouTube-Video

Wenn Musik und Rebellion gemeinsame Sache machen, beginnt ein Weg der Veränderung. Bilden Musik und Solidarität eine Einheit wie in der Corona-Krise, entsteht etwas unvergleichlich Schönes. Faszinierend daran, ist die Kraft der Musik, sie kann die Welt verändern. Musik ist das Spiegelbild von Generationen, von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Schauen wir uns ein paar typische Beispiele an:

Rock’n’Roll – der Schrei nach Lebenslust

Der Rock’n’Roll war das musikalische Erwachen kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Die Menschen waren vom Elend gebeutelt, die Generation der Eltern in den 50er- und 60er Jahren versuchte in Disziplin, Regelmäßigkeit und mit akkuratem Aussehen wieder eine neue Identität zu finden. Es herrschte allgemeines Schweigen mit gefordertem Pflichtbewusstsein.

Doch dann kam die Generation der Jugendlichen und Halbstarken. Die Kids wollten nicht angepasst und schweigend sein, sie wollten tanzen, Musik hören und Spaß am Leben haben. Als die ersten Rock’n’Roll-Bands und -Künstler plötzlich auf der Bildfläche erschienen, war das ein Affront gegen das Establishment.

Elvis Presley, die Beatles, die Rolling Stones und viele weitere sorgten für einen wahren Hype und entfesselten damit die Massen. In den Clubs und Bars tanzten die Frauen in Petticoats, die Typen trugen Jeans und – für damalige Zeiten – lange Frisuren mit Pomade und rebellischer Männlichkeit.  Der Rock’n’Roll war weitaus mehr als Musik; er war das Lifestyle-Statement der damaligen Zeit.

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Die Beatles sorgten wie die Stones für einen entfesselten Hype

Hardrock – jetzt ging’s richtig zur Sache

Als Ende der 60er der Rock’n’Roll langsam abebbte, kam der Hard Rock mit seinen legendären Vertretern wie Led Zeppelin, Deep Purple, Black Sabbath und vielen weiteren. Die Musik wurde – für damalige Verhältnisse geradezu brachial. Die Haare wurden lang und länger. Immer wieder gab es Drogenexzesse, die Musiker suchten nach ihrer eigenen Wahrheit.

Es war der Wille zum Chaos. Regelmäßig zerstörten die Bands die Einrichtung in den Hotelzimmern, zerschlugen ihre Instrumente auf den Bühnen und hatten nicht das geringste Interesse, sich irgendwem unterzuordnen. Bei manchen wie Alice Cooper oder Ozzy Osbourne war die Provokation Programm. Unvergessen ist, wie Ozzy auf der Bühne einer Fledermaus den Kopf abbiss.

Anderen war das Umfeld schlichtweg scheißegal. Sie machten ihr Ding und lebten ihr Volldampfleben bei dauerhaften und nicht minder auszehrenden Tourneen. Die Musik war abgedreht, teils psychodelisch und vor allem laut. Die Bands waren die Steilvorlage für die Headbanger, für all die Menschen, die sich einfach nicht an das Weltbild ihrer Eltern anpassen wollten.

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Noch heute jedem bekannt: Deep Purple

Punk – die wilden Jahre als Gegenpol zum schweigenden Alltag

Mitte der 70er entstand ziemlich zeitgleich in London und New York der Punk. Der Alltag war eingefahren. Die Menschen kleideten sich seriös und meisten ziemlich unspektakulär. 8-Stunden-Job und Bausparvertrag war das monotone und für viele perspektivlose Motto. Das Auskommen der Mittelschicht war einigermaßen gesichert. Es war eine Situation des gefühlten Stillstands.

Wie ein musikalisches Beben tauchte plötzlich der Punk auf. Die Musiker machten es vor, die Fans machten es nach: Sie liefen in zerschlissenen Hosen und Shirts rum, oftmals mit angemalten Springerstiefeln. Die Frisuren wurden mit Zuckerwasser und sonstigen Substanzen zu Berge oder zum Irokesen-Schnitt gestellt, außerdem grell gefärbt. Es war die pure Provokation. Und vor allem der Schrei nach Veränderung.

Die Musiker waren nicht nur in Sachen Outfit, sondern auch an ihren Instrumenten ziemlich grottig. Doch exakt das machte den Reiz der Punk-Ära aus. Es ging nicht um instrumentale Perfektion, es ging darum, dass die Underdogs sich erhoben und eine Stimme verschafften. Punk hat in den 70er Jahren die Gesellschaft nachhaltig verändert.

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Ikonen des Punk: Sex Pistols „God Save The Queen”

Jeder Musikstil hat seine ureigene Lebensweisheit

So gibt es zahlreiche weitere Musikstile, die als rebellische Antwort auf gesellschaftliche Enge entstanden sind. Die Bands waren Vorreiter, die aufgestanden sind und sich dadurch zu Vorbildern ganzer Generationen gemacht haben. Das beginnt beim Blues und Reggae, geht über Grunge und Speed Metal und endet auch bei R’n’B und Hip-Hop noch lange nicht.

Gut so, wenn der Generationskonflikt musikalisch ausgetragen wird

Die Eltern waren – und das war gut so – empört. Die Kids wollten und mussten sich abgrenzen. Sie mussten eigenständig werden und nicht zum sinnlosen Abbild des bereits Vorhandenen. Die „Alten“ hatten kein Verständnis dafür, wenigstens in den seltensten Fällen. Auch das war wichtig, denn nur kann es funktionieren, sich selbst zu erfinden.

Und plötzlich halten wirklich alle zusammen

Geradezu positiv unfassbar ist es, was wir in den Zeiten der Corona-Krise erleben. Covid-19 mit all seinen dramatischen Risiken und Folgen lässt die Menschen generationsübergreifend zusammenwachsen. Es ist gerade mal nicht wichtig, wer du bist, wie alt du bist, und was weiß ich nicht alles.

Wichtig ist – so fühlen offensichtlich alle – diese schwierigen Zeiten gemeinsam zu bestehen. Musiker rümpfen nicht mit der Nase über ungeliebte Musikstile. Von Klassik über Rock bis Techno ist gegenwärtig alles erlaubt. Hauptsache zusammen. Musiker, die sich in üblichen Situationen beispielsweise für Klassik zu fein gewesen wären, spielen plötzlich Ode der Freude und setzen damit ein Statement. Ein unbedingt gutes, wie wir finden.

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Findest auch du, dass neue Musik in diese Welt gehört? Hast auch du etwas zu sagen, was für dich und deine Generation unbedingt wichtig ist? Dann lasse dich nicht bremsen und nimm doch beispielsweise an einem Bandwettbewerb teil. Hier geht’s zu unserem Artikel über School Jam.

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