Wie schön ist es doch einen neuen Song zu hören und dabei in Erinnerungen zu schwelgen, weil dich der Beat des Songs oder die Melodie an ein altes Lied aus deiner Jugend erinnert. Das Samplen bringt meistens etwas komplett Neues hervor und überrascht den Hörer. Viele alte Samples werden dafür benutzt die Thematik des neuen Songs zu unterstreichen, was definitiv Kreativität und einen gewissen Weitsinn vom Künstler erfordert. Auch, wenn viele Künstler ihre Inspirationsquellen oftmals bis zur Unkenntlichkeit abändern, bedeutet es aber nicht, dass man in Ruhe Erfolg auf dem Rücken anderer feiern sollte. Hier kommen drei Songs, die uns zwar bis heute begleiten, deren Interpreten aber wenig an ihnen verdient haben, weil sie sich ungefragt an fremden Musikstücken bedient haben.
Was ist Sampling?
Beim Sampling baut man einen kleinen Abschnitt eines Songs in einen neuen Song ein. Sampling stammt aus dem Englischen und bedeutet „Auswahl“ oder „Beispiel“. Die Songschnippsel werden geloopt und bis zur Unkenntlichkeit verändert.
Vanilla Ice – „Ice Ice Baby“ (1990)
Jeder kennt diesen coolen Rap-Song – oder ist schonmal mit diesem Song in Berührung gekommen. Was viele nicht wissen: Rob Van Winkle, Vanille Ice himself, wurde von den Anwälten von Queen verklagt, da die Melodie zu sehr der von Queen und Bowie „Under-Pressure“ – Basslinie ähnelte. Sowohl Queen als auch David Bowie erhielten für den Song die Songwriting-Credits und auch die Tantiemen.
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Queen – „Under Pressure“
The Verve – „Bitter Sweet Symphony“ (1999)
Bitter ging es auch für the Verve aus. Ihre bahnbrechende „Life Sucks“-Hymne ist eine der bekanntesten Fälle von ungeklärtem Sampling aller Zeiten. Die Band bekam eine Lizenz zum fünfstimmigen Streichersample aus einem Instrumentalcover des Andrew Oldham Orchestra von „The Last Time“ der Rolling Stones aus dem Jahr 1965. Der Song wurde ein Riesenhit, der bis heute in diversen Indieclubs gespielt und gerne von vielen Leuten gecovert wird. Laut Stones ehemaligem Manager Allen Klein hielt sich die Gruppe nicht an Vereinbarungen und hätte mehr Songmaterial benutzt, als für sie vorgesehen war. Klein bekam natürlich den großen Erfolg der Jungs mit und setzte ihnen die Pistole auf die Brust: Entweder sie geben 100% der Einnahmen an Jagger und Keith ab, oder er würde alle Platten aus den Läden verbannen. Puuh…
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Andrew Oldham Orchestra – „The Last Time“
Robin Thicke & Pharrell Williams – „Blurred Lines“ (2013)
Erinnert ihr euch noch an den Gute-Laune-Song der beiden Popstars? Ob er bei ihnen immer noch für gute Laune sorgt, wagen wir zu bezweifeln. Die Nachkommen von Marvin Gaye behaupteten, Thicke und Williams hätten sich an bestimmten perkussiven Elementen von „Got To Give It Up“ für ihren Song „Blurred Lines“ bedient. Ganz schön teuer, wie sich später herausstellte: Satte 5,3 Millionen Dollar Schadensersatz – das ist die Summe, die das Gericht festlegte und die Robin Thicke und Pharrell Williams an die Nachfahren zahlen soll. Doch das ist nicht alles. Zusätzlich sollen sie eine 50-prozentige Lizenzgebühr entrichten. Dieses Urteil steht für eine der größten Auszahlungen in der Musikurheberrecht- Geschichte.
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Marvin Gaye – „Got To Give lt Up“
Hier sind noch einige Tipps zum Verständnis des Urheberrechts, wenn du clever samplen möchtest:
- Urheberrechte laufen 70 Jahre nach dem Tod des letzten lebenden Urheber oder Co-Urheber aus.
- Du darfst keine unautorisierten Samples benutzen, auch wenn du dir vorgenommen hast kein Geld damit zu generieren.
- Ohne Erlaubnis ist es dir untersagt den Sampling eines Teils eines Songs zu benutzen, egal wie lang das Sampling ist.
- Auch hier verletzt du Urheberrechte, wenn du Lyrics anderer Interpreten in Aufnahmen mit deiner eigenen Stimme zitierst.
- Nur, weil die Person bei keiner Urheberrechtsbehörde gelistet ist, heißt das nicht, dass du die Musik dieser Person einfach samplen darfst.
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Die 10 erfolgreichsten Musiker aller Zeiten findest du hier: https://www.musikmachen.de/blog/die- erfolgreichsten-musiker-aller-zeiten/