Die Balalaika wird hauptsächlich mit russischer Folklore und überlieferten Melodien in Verbindung gebracht. Im Gegensatz zu unseren westlichen Breitengraden, ist das Instrument in Russland äußerst beliebt, kann sogar an Hochschulen studiert werden. Die dortige Popularität der Balalaika ist mit dem Status der Gitarre hierzulande vergleichbar. Abgefahren, wenn Kulturen und Traditionen musikalisch vereint werden. Ein Rockmedley, das zwischen den Tönen Bände spricht. Aber schaut selbst:
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Wenn beim Balalaika-Quintett Crossover angesagt ist
Musikalisch beeindruckend und doch irgendwie surreal
Musik überschreitet Grenzen. Eine Tatsache, die uns allen seit vielen Jahren bewusst ist. Und wie viele Grenzen es im Leben gibt, ist oftmals bedrückend, häufig auch interessant. So beispielsweise nationale, aber musikalische. Einerseits solche, bei denen sich Genres mit Instrumenten, Grooves oder Sounds identifizierbar machen wollen. Auf der anderen Seite jene, bei denen wir Instrumente allenfalls mit landestypischer Folklore in Verbindung bringen, wie beispielsweise die Balalaika.
Crossover mit uniformierter Fröhlichkeit inklusive
Dass Crossover immer seinen speziellen Reiz hat, zeigt das Balalaika-Quintett, von – Achtung – der russischen Nationalgarde. Auf ihren Balalaikas inszenieren die Musiker ein Medley von Klassikern aus der westlichen Rockmusik. Beeindruckend allemal; nicht nur die instrumentalen Fähigkeiten, sondern auch die sichtliche Freude, mit der die Uniformierten dort aufspielen. Ganz so, als dürften sie einfach mal was Anderes abliefern.
Für ein leichtes Schmunzeln sorgt auch die Wahl der Stücke. Im Medley verarbeitet sind einige Alltime-Songs bzw. Passagen, die Verkäufer in hiesigen Musikshops lieber nicht mehr hören möchten. Vielleicht mal den einen oder anderen; aber gleich alle auf einmal? Kurios allemal.
Es scheint ein wenig, als wäre die Zeit stillgestanden
Los geht’s mit „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber, was aus unserer Perspektive ja noch nicht so unbedingt rockig ist. Aber gut, es gibt nix Gutes, außer, man tut es. Direkt danach folgt „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Im nächsten Part zücken die militärischen Musiker „Thunderstruck“ von AC/DC aus den Balalaikas.
Und dass man das weltweit vermutlich am häufigsten auf der Gitarre gespielte Riff von Deep Purple bei „Smoke on The Water“ auch auf den gerade mal dreisaitigen Instrumenten performen kann, ist auch nicht schlecht. Dann dürfen wir uns noch die Rockklassiker-Ballade „Stairway to Heaven“ einverleiben, bevor das Balalaika-Quintett zum auch thematisch großen Finale ansetzt: Jetzt geht’s richtig ab mit einem Song aus der Feder der Beatles, ein absoluter Klassiker, mit der die Musiker der russischen Seele schmeicheln: „Back in The USSR“. Passt doch.
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