Ist dir schon einmal aufgefallen, dass Songs nicht länger als 5 Minuten lang sind? Die meisten Songs gehen circa 3 Minuten und diese Länge ist schon fast zu einer Regel geworden – natürlich mit einigen Ausnahmen. Doch woher kommt die Drei-Minuten-Regel, der selbst die Beastie Boys schon einmal einen eigenen Song gewidmet haben? Wir erklären es dir.
Die Story hinter der „3-5-Minuten-Regel“
In den 1920er Jahren löste die Schellackplatte den Phonographen als Technologie der Wahl für Musikaufnahmen ab. Diese 10-Zoll-„Singles“ speicherten etwas mehr als drei Minuten Musik auf einem Song. Wie viel Musik genau gespeichert werden konnte, hing davon ab, wie eng die Rillen auf der Schallplatte angeordnet waren. Je enger die Rillen angeordnet waren, desto mehr Musik konnte gespeichert werden, aber wenn sie zu dicht beieinander lagen, litt die Tonqualität.
Künstler in den 1960er und 70er Jahren wollten natürlich ihre Songs vermarkten und im Radio oder in einer Jukebox gespielt werden. Dafür musste der Song auf einer Single sein. Passte der Song nicht drauf, wurde er einfach nicht gespielt und man verlor als Künstler die Chance, populär zu werden und einen Hit zu landen.
Damit Radiomoderatoren genug Zeit für Werbung hatten, von der viele sehr abhängig waren, mussten kürzere Songs gespielt werden. Lieder über fünf Minuten wurden ungern gespielt und wenn, dann musste der Interpret sehr populär gewesen sein. So etablierte sich die 3-5-Minuten-Regel.
Und viele von euch werden sagen: „Aber Pink Floyd und Led Zepplin hatten doch alle 10-minütige Songs?!“ Ja, diese Ausnahmen gab es natürlich auch. Lange Songs sind in der Musik nicht unbekannt, doch die durchschnittliche Songlänge liegt nunmal immer noch bei unter 5 Minuten – auch, wenn sich die Branche fast vollständig auf digitale Medien umgestellt hat.
Ist ein langer Song überhaupt wünschenswert?
Wir Zuhörer würden behaupten: Definitiv. Wie oft hat man sich sein Lieblingslied in Dauerschleife angehört und wollte, dass dieser nie wieder endet? Doch Künstler sehen dies natürlich auch anders: Künstler wollen im Radio gespielt werden und beim Mainstream ankommen. Andererseits möchte auch die Plattenfirma vom Erfolg profitieren, also wird die Message in Songs komprimiert. Aber mal ehrlich, gerade weil der Song kurz ist und die Message in nur 4 Minuten zusammengefasst wird haben wir die Möglichkeit stundenlang darüber zu philosophieren, was der Künstler mit den wenigen Worten meint, und unsere eigene Interpretation bilden, oder?
Werden Songs noch kürzer?
Experten zufolge werden Popsongs bis zum Ende dieses Jahrzehnts im Durchschnitt kürzer werden, weil die Aufmerksamkeitsspanne sinkt und die Kultur des „Überspringens“ bei Streaming-Diensten zunimmt. Musikern bleibt fast gar nichts anderes mehr übrig, als die Aufmerksamkeit des Zuhörers so früh wie möglich zu wecken. Dabei sollte die Gesamtlänge des Titels kurzgehalten und der Refrain nach vorne gebracht werden. Bei Spotify erhalten Künstler nämlich keine Tantiemen, wenn ein Song nicht über die ersten 30 Sekunden hinaus gespielt wird. In zehn Jahren wird es daher wichtiger denn je sein, dass ein Song schnell zum nächsten Titel übergeht, bevor die Hörer sich langweilen.
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Und falls du Ideen für das Songwriting brauchst, wir haben da etwas für dich:
https://www.musikmachen.de/blog/diese-10-tipps-helfen-dir-beim-songwriting/
Davon ab gibt es natürlich auch Radio Versions von längeren Liedern, die entsprechend komprimiert sind.
Lange und viel mit Produzenten zusammen gearbeitet früher……es gab die 3.30 Grenze, die aber nicht ihren (eigentlichen) Ursprung in den alten Tonträgern hatte, sondern von „klugen Sesselfurzern“ erforscht wurde. Der Konsument nimmt diese Zeit am meisten wahr
Seit meiner Jugend liebe ich gute gemachte „Extended-Versions“ und „Re-Mixe“.
Ich mag Singles gar nicht.
Klar, ich höre sie aber ich mach mich bei gefallen dann doch schnell auf die Suche nach einer Extended oder einem Re-Mix …
Genau so mache ich das auch…..?