Kein Mensch hat behauptet, das Horn gehöre zu den einfachsten zu erlernenden Instrumenten. Tatsache ist, du benötigst eine gute Portion Durchhaltevermögen und Enthusiasmus. Wenn du zügig vorankommen möchtest, ist es umso besser, schon Anfangs zu wissen, welche Fehler beim Hornspielen du vermeiden solltest. Hier eine kleine Hilfestellung mit nur einigen davon.
Check it: Fehler beim Hornspielen schnell ausmerzen
- Fehler identifizieren und nicht antrainieren
- Zu frühzeitig beginnen und Frust produzieren
- Falsche Übungsschritte und Didaktik
- Zu hoch gesteckte Etappenziele
- Nicht regelmäßig oder zu lange üben
- Schlampige Spieltechnik
1. Fehler beim Hornspielen nicht erkennen und ausmerzen
Spielweise und Technik bei Horn spielen sind mit den Anforderungen bei anderen Blechblasinstrumenten vergleichbar, mit manchen sogar annähernd identisch. Vor diesem Hintergrund ergibt sich auch, dass Fehler beim Hornspielen oftmals auch bei ähnlichen Instrumenten auftreten und identifiziert werden können. Die neuralgischen Punkte sind insbesondere der Ansatz und die Atmung. Zumal diese Punkte aber die Basis für alles Weitere sind, sollte man unbedingt frühzeitig damit beginnen, die etwaige Fehler auszumerzen.
Einmal antrainiert haben die dumme Eigenschaft, dass man sie nur schwerlich wieder loswird. Und irgendwann merkt man, mit großem Enthusiasmus und viel Mühe eine Menge Mist gemacht zu haben. Nur steht du als Einsteiger nun mal vor der Tatsache, (noch) nicht beurteilen zu können, was richtig oder verkehrt ist. Sinnvollerweise sollte zumindest der Anfang auf dem Instrument von einem Musiklehrer oder einem versierten Musiker begleitet werden. Nutze die Fachkenntnis der Könner aus. Sie werden dir den richtigen Weg weisen. Schauen wir, welche Fehler beim Hornspielen vermeiden solltest, um zügig auf dem Instrument voranzukommen.
2. Zu frühzeitig beginnen und damit Frust provozieren
Tatsache ist, dass das Horn, insbesondere das Konzerthorn nicht zu den einfachsten Instrumenten gehört. Wer Fehler beim Hornspielen vermeiden möchte, sollte zumindest nicht allzu früh mit dem Instrument beginnen. Durch Überforderung könnte sich im schlimmsten Fall sogar eine Aversion gegen das Musizieren entwickeln. Kids ab etwa der ersten oder zweiten Schulklasse können behutsam an das Hornspiel herangeführt werden, alles andere wäre sicherlich nicht im Sinn der Sache, zumal der Körper als auch die kognitiven Fähigkeiten noch nicht auf die Herausforderungen des Instrumentes eingestellt sind. Also nicht zu früh beginnen, aber wenn, dann idealerweise mit pädagogischem und didaktisch vernünftigem Konzept.
3. Falsche Übungsmaterialien und Übungsschritte wählen
Beim Üben auf dem Horn gibt es diverse unterschiedliche Fähigkeiten, die du trainieren kannst. Nun üben viele aus Bequemlichkeit, möglicherweise auch als Selbstbestätigung immer wieder die Dinge, die sie zumindest teilweise bereits beherrschen. Selbstverständlich wollen die Basics immer wieder mal geübt werden, aber dabei alleine darf es nicht bleiben. Wenn Du zügig weiterkommen möchtest, musst du raus aus deiner Komfortzone; dieser speziellen Zone, in der man die wenigsten Fehler macht.
Du solltest mit der guten Portion Selbstwertgefühl exakt das üben, was du noch nicht so gut beherrscht. Solltest du beispielsweise Schwierigkeiten mit der beim Horn so wichtigen steten Luftführung haben, ist exakt die das Thema, dem du dich verstärkt widmest. Hast du Probleme mit dem Zungenstoß, konzentrierst du dich vermehrt auf Zungenstoß- und Naturton-Bindungsübungen. Suche dir nicht immer die für dich leichtesten Techniken. Kein Mensch hat behauptet, Horn zu spielen sei einfach.
4. Aufgeben wegen Frust zu hoch gesteckter Ziele
Beim Horn zeigt sich die Erfolgskurve kaum anders als bei anderen Blechblasinstrumenten, wenngleich die wirklich korrekte Intonation beim Konzerthorn durchaus diffiziler als beispielsweise bei der Trompete ist. Dabei solltest du mindestens zwei Dinge bedenken. Hoffnungen, die man nicht hat, können nicht enttäuscht werden. Insofern stecke deine Etappenziele nicht zu hoch. Bislang nicht erreichte Ziele sind nichts Anderes als Hoffnungen, die zwangläufig enttäuscht werden, wenn Sie zu hoch an der Fahnenstange gehisst werden.
Du aber benötigst Motivation statt Frust. Setze deine Meilensteine in geradezu winzigen Abständen. Freue dich über jeden einzelnen Ton, den du angenehm klingend aus deinem Instrument kitzelst. Motiviere dich mit durchaus berechtigtem Stolz über jeden winzigen erreichten Meilenstein. Nur auf diese Weise wird dich der Frust nicht übermannen und dich eben nicht zum verfrühten Aufgeben zwingen. Musik soll Spaß und Freude machen. Mit jedem kleinen Etappenziel kannst du mehr als zuvor.
5. Nicht regelmäßig üben
Ein elementarer Teil beim Spielen eines Blasinstrumentes ist der sogenannte Ansatz. Dabei geht es um die Funktion der Lippen und Zahnstellung ebenso wie um die Verbindung der Lippen mit dem Mundstück. Bei den Lippen handelt es sich um einen Ringmuskel. Und wie es sich mit grundsätzlich mit Muskeln verhält, ist uns vermutlich allen bekannt. Um Muskeln auszubilden, müssen die trainiert werden. Geht man die Sache zu forsch oder nicht aufgewärmt an, wird es mit Muskelkater oder Zerrungen schmerzhaft.
Trainiert man einmal pro Woche ganz viel und dann wieder gar nicht, bilden sich die Muskeln wieder zurück, und zwar schneller als man gucken kann. Der bis dahin geleistete Übungsfleiß war zwar nicht umsonst, aber vergebens. Das will sagen: Wenn du diesen typischen Fehler beim Hornspielen vermeiden willst, über lieber täglich eine halbe Stunde, als an einem Tag überlastende vier Stunden und dann wieder gar nicht. Die Lösung für einen konsequenten Aufbau des Ringmuskels liegt in unverkrampften Regelmäßigkeit.
6. Überlastung durch zu langes Üben
Daraus resultiert auch bereits der nächste Fehler bei Hornspielen. Letztlich ist es nichts Anderes als der Umkehrschluss. Weil die richtige Perspektive aber so immens bedeutend ist, wollen wir auch den Umkehrschluss nochmal ausführen. Die Lippen als auch dein gesamter Mund- und Rachenraum sind empfindlich. Das ist und bleibt eine unbestrittene Tatsache. Wenn du nun mit deinem außerordentlichen Enthusiasmus stundenlang übst, wirst du mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit genau das Gegenteil dessen bewirken, was du dir eigentlich vorgenommen hattest.
Deine Lippen werden überlastet und sich verkrampfen. Vermutlich werden sie auch spröde, es bilden sich Risse oder Blasen. Das heißt, du hast ihnen schlichtweg zu viel zugemutet. Und diese Übertreibung wiederum wird dich für Tage, wenn nicht sogar Wochen, ausbremsen. Bevor die geschädigten Lippen nicht wieder auskuriert sind, kannst du nicht auf dem Instrument spielen. Also immer schön vorsichtig bleiben. Achte auf deinen Körper!
7. Zu starker Druck auf das Mundstück
Einer der häufigsten Fehler beim Hornspielen ist ein zu harter Ansatz. Wenn du, um nun doch den verdammten Ton vernünftig aus dem Instrument zu kriegen, die Lippen zu sehr an und in das Mundstück drückst, wirst du nur einen Effekt erleben, nämlich dass du den klingenden Ton abwürgst, falls überhaupt einer erklingt. Die Lippen müssen noch immer elastisch bleiben, damit sie überhaupt vibrieren und schwingen können. Deine Lippen sind kein Korken, der eine Weinflasche luftdicht verschließt.
8. Zu leichter Druck auf das Mundstück
Und schon kommt auch hier wieder das Umkehrschluss-Pendant zum Thema der Fehler beim Hornspielen. Ist der Ansatz zu lasch, sind die Lippen zu locker oder sogar zu wenig mit dem Mundstück verbunden, wirst du keine vernünftige Luftsäule aufbauen und das Instrument auch nicht in Schwingen versetzen können. Der Ton bleibt ebenso flach, flatterhaft und dünn wie die Lippen. Tatsächlich wird sich ein gehauchter Ton entwickeln, den man eher von einem Saxophon vermuten würde.
Nun ist es allerdings so, dass jeder Mensch eine ganz individuelle und einzigartige Lippenform und Zahnstellung hat. Das wieder heißt, dass es den pauschal einzig richtigen Ansatz nicht geben kann. Ratschläge bleiben immer nur Annäherungswerte. Du wirst für dich mit Hilfestellung deines Musiklehrers den stimmigen Ansatz finden müssen. Da hilft nur ausprobieren und auf diese Weise den bestmöglichen Ton entwickeln.
9. Ventile nicht schnell genug betätigen
Bekanntlich haben nicht alle Hörner Ventil4. Bei denjenigen, die mit dieser Funktion ausgestattet sind, achtest du darauf, die Ventile zwar nicht hektisch, aber schnell und zügig zu betätigen. Die anvisierten Töne können nur dann erklingen, sofern die Ventile sich in der richtigen Position befinden. Schleichen die sich aber erst langsam in ihre Position, wird alles – wenn überhaupt – ausschließlich schief klingen können. Dabei sollte die Betätigung der Ventile keine große Problematik darstellen.
Schließlich kannst du die betreffenden Finger die ganze Zeit über locker auf den Ventilen liegen lassen. Es besteht kein Grund dafür, die Finger vom Ventil zu nehmen, um sie im entscheidenden Moment im Geier-Sturzflug auf die Ventile sausen zu lassen. Schaffe dir selbst eine entspannte Spielweise, indem du dich mit deinem Instrument anfreundest.
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