Das Keyboard gehört nicht nur bei den Kids zu den beliebtesten Instrumenten für den musikalischen Einstieg. Mit der einfachen Bedienbarkeit und Tonerzeugung besitzt es immense Vorzüge, um die ersten Schritte motiviert und frustfrei zu absolvieren. Nicht zu vergessen, dass es äußerst modern ist und damit voll im Trend liegt. Verbleibt die Frage, ab welchem Alter ambitionierte Kids Keyboard lernen können:
Check it: Ab welchem Alter Keyboard lernen?
- Ideales Einstiegsinstrument für Kids
- Spielzeug oder echtes Instrument
- Frust vermeiden und nicht überfordern
- Vor- und Nachteile kleinerer Tasten
- Spätestens im Grundschulalter startbereit
Ab welchem Alter Keyboard lernen – Hilfestellung für verantwortliche Eltern
Sicherlich ist ein Keyboard nicht Teil der musikalischen Früherziehung. Dafür ist es noch zu komplex. Unmittelbar danach aber, können Kids sich bereits frühzeitig auf dem Instrument austoben und den Schritt in die Welt der Musik machen. Dabei profitieren die Kinder von einem speziellen Vorzug, mit dem die Keyboards sich von anderen Instrumenten maßgeblich unterscheiden:
Ideales Einstiegs-Instrument aufgrund der einfachen Klangerzeugung
Bei Instrumenten wie der Trompete, dem Saxofon oder der Querflöte muss anfangs der Ansatz ausgiebig geübt werden, damit überhaupt ein vernünftiger Ton herausgelockt werden kann. Bei Saiteninstrumenten wie der Gitarre, der Violine oder dem Bass steht die anfängliche Schwierigkeit im Raum, zunächst die Finger feinmotorisch zu koordinieren, was auch für ein paar Einstiegsschmerzen sorgen kann. Wenn überhaupt etwas klingt, dann klingt es am Anfang schnarrend bis schräg. Ganz anders verhält sich das beim Keyboard. Wenn die Kids eine Taste niederdrücken, ist der Ton da.
Didaktischer Vorteil der motivierenden Erfolgserlebnisse
Das wiederum bedeutet einen didaktischen Vorteil. Das vermutlich Wichtigste beim Erlernen eines Instrumentes ist die Motivation. Musik zu machen, soll Freude bereiten. Keineswegs sollen die Kids mit dem Instrument kämpfen oder nur deshalb üben, weil die Eltern es ihnen aufgedrückt haben. Es geht also nicht nur um Motivation; vielmehr geht es um durch rasche Erfolgserlebnisse entstehende Eigenmotivation. Kaum ein Instrument, bei dem die Kids eine derart schnelle Rückmeldung bekommen.
Warum nicht mit spielzeugnahen Instrumenten anfangen
Für die noch Kleinen gibt es Instrumente mit äußerst kleiner Tastatur und allenfalls rudimentärer Ausstattung. Zugeben muss man allerdings, dass es sich hier vielmehr um Instrumente mit Spielzeugcharakter handelt. Die Kinder können damit viel Spaß haben und sich über die Klänge freuen. Aber lasst uns realistisch bleiben: Das musikrealistische Spielen auf einem Keyboard lernen sie damit eher nicht. Interessant sind dafür beispielsweise das PSS-A50 von Yamaha mit Minitasten. Zu finden auf dieser Produktseite auf thomann.de.
Lasst sie spielen, lernen können sie immer noch
Aber bei Kids im Alter von drei bis etwa fünf Jahren stellt sich die Frage, ob sie bereits Keyboard lernen können, höchst selten. Im Mittelpunkt steht vielmehr, ihnen den Weg zu einem wunderbaren Hobby zu ebnen, das sie später dann ausbauen können, sofern sie weiterhin daran interessiert sind. Und da können auch die Instrumente mit Spielzeugnimbus wirksame Helfer sein.
Wenn ein 4-jähriges Kind auf einem kleinen Keyboard spielt, bei dem auf manchen Tasten beispielsweise Tierstimmen oder sonstige Geräusche ertönen, wird es dadurch kaum Keyboard lernen. Aber es freundet sich Stück für Stück mit dem Tasteninstrument an und schon ist möglicherweise das dauerhafte Interesse geweckt. Auch hier ein Beispiel mit dem Yamaha PSS-E30 und hier die betreffende Produktseite auf thomann.de.
Durchaus interessant für den Beginn: Leuchttastenkeyboards
Auch werden sogenannte Leuchttastenkeyboards im Handel angeboten, auch bereits in preisgünstiger Ausführung. Bei diesen Instrumenten werden die nächsten Töne der Melodie durch die eben beleuchteten Tasten angezeigt. Die kleinen Schüler brauchen nur den Lichtern folgen, was durchaus auch von 4- bis 5-Jährigen machbar ist. Werft doch mal einen Blick auf das günstige Casio LK-136. Veranschaulicht wird die Leuchttastenfunktion auf dieser Produktseite auf thomann.de.
Warten, bis die feinmotorischen und kognitiven Fähigkeiten ausgeprägt sind
Die Meinungen sind geteilt, ab wann ein Kind Keyboard lernen kann. Leicht nachvollziehbar und auch vollkommen logisch, zumal Kids sich nicht nach einem Raster entwickeln und jedes für sich individuell ist und bleibt. Das will sagen: Eine wirklich konkrete Angabe kann hier pauschal nicht getroffen werden. Allenfalls Erfahrungswerte besagen, dass im Alter von ca. fünf bis sechs Jahren, mit richtigen Instrumenten begonnen werden kann. Immer unter der Voraussetzung, dass die Kleinen wirklich daran interessiert sind, und ihnen das nicht fremdbestimmt aufs Auge gedrückt wird.
Dann aber sind üblicherweise die körperlichen, feinmotorischen und kognitiven Fähigkeiten vorhanden, sich konsequent und kontinuierlich mit dem Instrument zu beschäftigen. Möchten die Nachwuchskünstler Keyboard lernen, wäre etwa dann der richtige Zeitpunkt. Auf dem Markt angeboten werden etliche Instrumente mit kleineren Tasten und ebenso kürzerer Tastatur. Solche Kinderkeyboards haben ohne Frage ihre Berechtigung, allerdings geht damit auch eine Problematik einher:
Vorteil und zugleich Nachteil der kleineren Tasten
Unterricht ist mit kleineren Tastaturen allenfalls eingeschränkt möglich. Auch aufgrund der Tatsache, dass sie üblicherweise nur einen begrenzten Tonumfang zur Verfügung stellen. Das bedeutet, dass diese kleineren Instrumente wiederum Appetizer auf das irgendwann größere und umfangreichere Keyboard bleiben.
Einer weiteren Tatsache sollten förderungsfreudige Eltern sich bewusst sein. Wenn der Nachwuchs mit der Griff- und Spielweise an die kleinere Tastatur gewöhnt hat, wird die Umgewöhnung auf normalgroße Tasten zu einem Mammutschritt. Der könnte für Frustration sorgen; exakt das, was wir vermeiden wollten.
Beide Wege richtig, sofern sie verantwortlich begleitet werden
Keineswegs heißt das, der eine Weg sei besser als der andere. Beide können funktionieren, wenn die Kids Keyboard lernen möchten. Es ist nur eben eine andere Herangehensweise und die Kinder sollten auf ihrem Weg unbedingt behutsam und frei von Selbstzweifeln und Übungsstress begleitet werden.
Oder um es plakativ auf den Punkt zu bringen: Lieber ein Kind mit kindgerecht kleiner Tastatur beginnen lassen, als den ambitionierten Funken unbeachtet verglimmen zu lassen. Die Antwort, ab welchem Alter Kinder Keyboard lernen können, beantworten sie durch ihre Entwicklung letztlich selbst.
Noch besser: Erst im Grundschulalter beginnen
Eine vielfach verbreitete und nicht minder nachvollziehbare Meinung ist, dass der richtige Zeitpunkt um ein Instrument wie Klavier oder Keyboard lernen zu können, das Alter ab etwa sechs oder sieben Jahren ist. Diese Meinung orientiert sich am Grundschulalter, dem Alter, in dem die Kinder in der Schule mit den ersten Buchstaben und Zahlen vertraut gemacht werden. Ein Verständnis, das ihnen hilfreich entgegenkommt, sobald sie Keyboard lernen wollen.
Das Erlernte einordnen, begreifen und verknüpfen
Auch wenn gerade die Kleinsten außergewöhnlich aufnahmefähig und wissbegierig sind, während sie die Welt entdecken und ihre Kreise immer weiterziehen, ist es auf lange Sicht bei einem Instrument wenig hilfreich, etwas durch stumpfes Üben zu erlernen, dass man kognitiv nicht einordnen oder begreifen kann. Obschon die Kinder natürlich alle Wunderkinder sind, selbstredend, erscheint es aus einem pragmatischen Grund sinnvoller, lieber ein wenig zu warten, als übereifrig zu früh zu beginnen.
Mit Struktur und modularen Inhalten schneller lernen
Möchte man ein Instrument wie Keyboard lernen, geschieht das nicht über Nacht. Im richtigen Alter begonnen, können nach ungefähr einem Jahr bereits vernünftige Fähigkeiten entwickelt worden sein. Allerdings nur dann, wenn die Lektionen didaktisch vernünftig aufbereitet sind.
Das wiederum bedeutet zunächst, dass die Lerninhalte modular aufeinander aufgebaut sein müssen. Andernfalls benötigen die Schüler weitaus mehr Zeit als nötig. Diesen didaktischen Aufbau müssen die Kids allerdings auch verstehen und miteinander verknüpfen können. Eine Fähigkeit, die sie in der Grundschule und anschließend in der Musikschule entwickeln.
Trabanten-Lernen bleibt frustrierende Zeitverschwendung
Wir kennen das alle: Erlernt man ein Detail, das wie ein Trabant frei im Raum steht, ist das allenfalls nutzloses Wissen. Ohne einen begreifbaren und umsetzbaren Kontext gerät man in eine Sackgasse mit dem Nimbus von verschwendeter Zeit. Das ist der Grund, weshalb es unserer Meinung nach fragwürdig ist, die Kids zu früh mit unverständlichen Brocken zu überfördern.
Sobald die kognitive Entwicklung es zulässt, können sie bedenkenlos, mit voller Freude und bestens unterstützt Keyboard lernen. Bis dahin sollte es aber Spielzeug bleiben. Also keinen Druck aufbauen, allenfalls Angebote machen. Und liebe Musiklehrer, bitte nicht falsch verstehen; das ist nur eine Meinung. Und die neuen Musikschüler kommen früh genug.
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Wenn ihr auf der Suche nach dem passenden Instrument für euren Nachwuchs seid, könnte das auch ein passendendes Geschenk zum Geburtstag oder zu irgendeinem Festtag sein. Schaut doch mal in diesen Artikel zum Thema: „Geschenktipps für Keyboarder“.