Wenn die Kids von einem Instrument wie der Klarinette fasziniert bis infiziert sind, wollen sie schnellstmöglich loslegen. Gute Idee, aber: Den verantwortlichen Eltern stellt sich nicht selten die Frage, ob es möglicherweise noch zu früh ist. Versuchen wir uns gemeinsam an einer Antwort auf die Frage „Klarinette ab welchem Alter“.
Check it: Klarinette ab welchem Alter
- „Einfach“ ist relativ
- Kindlichen Enthusiasmus nicht bremsen
- Grundvoraussetzung: Ciao Milchzähne
- Instrumente mit kindgerechter Mechanik
- Motivation am allerwichtigsten
Klarinette ab welchem Alter – bitte nicht überfordernd denken
Immer wieder hören wir Äußerungen wie „Die Klarinette ist ein relativ einfach zu erlernendes Holzblasinstrument“. Und damit soll sie sich auch bereits prima als Einstiegsinstrument bestens empfehlen. Na ja, möchte man kommentieren. „Einfach“ ist relativ. Mindestens so unverhohlen schwammig wie der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in die Welt der Musik.
Mit ziemlicher Sicherheit gehört die Klarinette keinesfalls zu den einfachsten Instrumenten, da gibt es leichter zu erlernende Instrumente. Das ergibt sich bereits aus den Anforderungen bei der Tonerzeugung und der speziellen Griffweise. Es kann und wird eine Zeit lang dauern, bis sich die ersten Erfolgserlebnisse einstellen. Habt ihr die Anblastechnik drauf, mit der ihr das Rohrblatt zum Schwingen bringt, wird der weitere Weg weniger steinig. Soweit aber muss man erst einmal sein. Dazu gehört die gute Portion Durchhaltevermögen. Eine Anforderung an die kindliche Persönlichkeit.
Mit zeitgemäßen Lehrkonzepten hat sich das Einstiegsalter geändert
Früher war es allgemeiner Konsens, auf die Frage „Klarinette ab welchem Alter“ zu antworten: Ab etwa 10 bis 11 Jahren darf’s losgehen. Allgemein war man der Meinung, Kids in diesem Alter seien körperlich – insbesondere was die Zahn-, Mund- und Kieferstellung anbelangt – ausreichend gewachsen, außerdem psychisch soweit gefestigt, dass sie auch mal eine nicht ganz so ergebnis- und erfolgreiche Zeit wegstecken, ohne die Motivation zu verlieren.
Dieser Zeitpunkt ist mit aktuellen Musikschulkonzepten überholter Schnee von gestern. Zumal Kinder auch an komplexere Instrumente mit sinnvollen didaktischen Konzepten behutsam herangeführt werden können, spricht man heute eher von 7 oder 8 Jahren. Viel früher scheint der Beginn relativ sinnfrei. Schließlich lässt sich eine bedeutende Voraussetzung nicht künstlich umgehen: Zumindest die Milchzähne sollten sich fröhlich verabschiedet haben, die Schneidezähne bereits ausgebildet sein. Und ja, wir schrieben „sollten“, nicht „müssen unbedingt“, denn selbstverständlich gibt es hier auch Ausnahmen.
Einigermaßen ausgebildete Zähne bleiben körperliche Grundanforderung
Es gibt andere Thesen, zumal der Kieferapparat bei der Klarinette weniger beansprucht wird als beim Saxophon. Oftmals wird die Klarinette sogar als gutes Einstiegs- bzw. Vorläuferinstrument für das Sax genannt. Im Sinne der Verantwortlichkeit für die Kids, deren Kiefer sich erst noch ausbilden will, halten wir es allerdings für richtig, bis zur zweiten oder dritten Grundschulklasse zu warten. Die Frage „Klarinette ab welchem Alter“ sollte im Sinne der Kinder nicht zu offensiv frühzeitig beantwortet werden.
Pragmatische Unterschiede der unterschiedlichen Griffsysteme
Klarinetten gibt es mit unterschiedlichen Griffsystemen. Auf der einen Seite die Modelle mit deutschem System, deren Griffweise sich von den barocken Instrumenten ableitet und relativ komplex ist. Andererseits die Klarinetten mit französischem, dem sogenanntem Boehm-System, die sich aufgrund der speziellen Mechanik einfacher greifen lassen.
Klarinetten mit kindgerechter Mechanik vereinfachen den Einstieg
Selbst Fortgeschrittene profitieren bei Stücken mit vielen Tonartwechseln davon, dass die sich auf einer Boehm-Klarinette leichter umsetzen lassen. Vor diesem Hintergrund werden auch früheinsteigende Kinder auf einer Klarinette mit Boehm-Griffweise besser zurechtkommen. Das kann und will allerdings nur ein vager Anhaltspunkt und keinesfalls in Stein gemeißelt sein. Immerhin werden Junior-Klarinetten mit deutscher Griffweise auch mit kindgerechter Mechanik angeboten.
Kinderklarinetten für stimmige Proportionen
Alles läuft also darauf hinaus, dass die Proportionen zwischen Kind und Instrument stimmen müssen. Die Hersteller haben hier schon vor geraumer Zeit reagiert und spezielle Kinder-Klarinetten entworfen und gefertigt. Bei diesen im Gegensatz zu normalen Klarinetten kürzeren Instrumenten steht im Fokus, dass die Tonlöcher so dicht beieinander liegen, dass die von den kleinen Kinderfingern überhaupt erreicht werden können. Anders macht es einfach keinen Sinn. Klarinette ab welchem Alter? Die Instrumentenbauer kommen den Kids einen gehörigen Schritt entgegen.
Richtige Blattstärke beachten und Überforderungen vermeiden
Spezielle Aufmerksamkeit sollten die Kinder übrigens der Wahl des passenden Blattes widmen. Je dicker, desto voller ist der Klang der Töne. Umso schwerer allerdings auch die Bespielbarkeit. Zumal über das Blatt aber die eigentlich Tonerzeugung erfolgt, sollte das Spielen kindgerecht einfach sein. Idealerweise wählt ihr Blätter mit einer Stärke von 2 oder leichter. Bei der Marke Vandoren werden Blätter für deutsche Klarinette unter der Bezeichnung „White Master“ geführt.
Ganz nebenbei erwähnt: Soziale Kompetenzen und Selbstwertgefühl
Bei aller Behutsamkeit und Vorsicht sollten Eltern eine der wichtigsten Komponenten des gemeinsamen Musizierens nicht vergessen: Das Spielen mit anderen Musikschülern fördert die sozialen Fähigkeiten und auch das Selbstvertrauen. Wer etwas lernt, kann etwas, das nicht jeder kann. Wer mit anderen gemeinsam Musik macht, muss auf die Mitspieler hören. Musiker unterstützen sich gegenseitig. Und damit, das zu fördern, kann man gar nicht früh genug beginnen.
Wichtigste Voraussetzung: Das Feuer für das Instrument muss lodern
Bereits bleibende Zähne zu besitzen, ist für sämtliche Varianten von Klarinetten sinnvoll. Auch gut, wenn die Finger schon lang genug sind. Langfinger der musikalischen Art gewissermaßen. Dock Kids wachsen bekanntlich unterschiedlich schnell. Die Frage „Klarinette ab welchem Alter“ kann man deshalb nicht wirklich pauschal beantworten. Letztlich hängt es immer von der individuellen Entwicklung des Kindes ab, wobei zumindest gewisse Grundanforderungen im Auge behalten werden sollten.
Die wichtigste Voraussetzung allerdings ist und bleibt die Motivation, auf diesem Instrument die Welt der Musik entdecken zu wollen. Derart ambitioniert Kids können mit Vorsicht recht früh an die Klarinette herangeführt werden. Schließlich lernt man ohnehin nicht die schwierigsten Dinge gleich zu Anfang. Klarinette ab welchem Alter? Sobald der Körper mitmacht, was die kindliche Seele längst möchte.
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