Weitaus mehr als ein praktisches Zubehörteil ist die Stompbox. Der Takt- und Beatgeber für die Füße wird häufig von Gitarristen, Multiinstrumentalisten und weiteren Musikern verwendet, die ihre Songs auf unkomplizierte Weise mit Rhythmus untermauern wollen. Dabei gibt es unterschiedliche Konzepte von anallogen, passiven Modellen bis zu solchen mit digitalen Sounds und kompletten Soundlieferanten, die sich schon an der Schwelle zum Drum-Computer bewegen. Hier unser Kaufberater zu den Stompboxen für Anfänger und Fortgeschrittene 2024/2025.
Check it: Unsere Top Five der Stompboxen für Anfänger und mehr 2024/2025
Stompboxen für Anfänger – gibt es das?
Eine Unterscheidung, ob Stomboxen für Einsteiger oder eher für fortgeschrittene Instrumentalisten geeignet sind, besitzt eine gewisse Ironie. Wer gerade beispielsweise auf der Gitarre die ersten Schritte macht und das Instrument lernt, wird kaum gleichzeitig eine Stompbox einsetzen. Wer hingegen bereits fortgeschritten ist, sucht oftmals nach einer perkussiven Lösung, um der Musik im wahrsten Sinne des Wortes den besonderen Kick zu geben. Man greift zur Stompbox und ist plötzlich wieder ein Einsteiger. Insofern beißt sich diese Formulierung wie die Katze selbst in den vielzitierten Schwanz.
Große Auswahl nach individueller Zielsetzung
Dabei gibt es unter den verschiedenen Modellen selbstverständlich deutliche Unterschiede, die sich auch in der mehr oder minder komplexen Bedienung und den unterschiedlichen Ansätzen widerspiegeln. Der eigentliche Grundgedanke ist es, simpel und einfach zu bleiben. Und so sind die üblichen analogen Stompboxen für Einsteiger und Fortgeschrittene mit ein wenig Übung dann auch ebenso einfach zu bespielen. Eine Stompbox ist kein Hexenwerk, liefert aber einen sehr guten Perkussion-Effekt. Und wer es komplizierter mag, findet auch die passenden Geräte.
Keinen falschen Erwartungen unterliegen
Wer von einer Stompbox einen fetten Tief-Bass erwartet, hat in Physik und Akustik nicht aufgepasst. Das kann nicht funktionieren und ist auch nicht der Eigenanspruch dieser Modelle. Solche Lösungen lassen sich durchaus realisieren, allerdings mit anderen Geräten. Eine Stompbox ist kein Synthesizer; wenngleich bei den technisch aufwendigeren Varianten die Verwandtschaft zu Drum-Computer nicht zu verschweigen ist. Eine rudimentäre Stompbox ist vollvoluminös klingendes Drumset. Schließlich ist eine Blockflöte auch keine Banane.
Ortega Horse Kick Pro Stomp Box
Ortega ist nicht nur bei Akustikgitarren ein gewichtiger Name, sondern auch bei Perkussion-Instrumenten wie Stompboxen. Und so hat sich auch das Horse Kick einen beachtlichen Ruf erarbeitet. Das Stompbox-Fuß-Pedal ist anschlagsdynamisch; die Volumenregelung für den Perkussion-Sound stufenlos. Integriert sind insgesamt fünf verschiedene digitale Soundvariationen.
Mit an Bord hat die Ortega Stompbox die Kick-Drum, Cowbell, Cabasa, den Cajon-Bass und das Tambourin. Besonders die fetten Drums sind ein starkes Argument für dieses Modell. Bei den anderen Sounds müsst ihr ein wenig nachjustieren. Geschuldet ist das dem Versuch, die Instrumente mit den höhenbetonteren Sounds hinsichtlich der Lautstärke nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken.
Meinl Percussion Stomp Box Analog
Bei der Stompbox von Meinl legt der Hersteller Wert auf hochwertige Verarbeitung. Das spiegelt sich in der naturbelassenen und wirklichen schönen Optik des Gerätes selbst. Nahezu schon übertrieben ist die ebenfalls hochwertige Verpackung, ein Qualitätsstatement aus der Marketingabteilung. Die analoge Stompbox wird aus Mahagoni gefertigt, wobei das Gehäuse auf der unteren Seite gummiert und somit rutschfest ist.
Eingebaut ist ein Piezo-Tonabnehmer mitsamt Lautstärkeregler. Beim Ein- und Ausgang handelt es sich um herkömmliche 6,3 mm Klinkenanschlüsse. Die Stompbox erzeugt mit ihrem passiven System ein kräftiges analoges Signal. Je nachdem, wo und mit welcher Intensität du auf die Box trittst, verändern sich sowohl die Lautstärke als auch der Sound. Ein bisschen auszuprobieren lohnt sich allemal.
Drumport StompTech Stomp Kick Basic
Ein interessantes Modell der Stompboxen für Einsteiger kommt von der Marke Drumport. Optisch unterscheidet die StompTech Stomp Kick Basic sich in ihrem naturbelassenen und ergonomischen Design kaum von ihren Mitbewerbern. In technischer Hinsicht durchaus. Die Übertragung erfolgt eben nicht über ein druckempfindliches Piezo-Element, stattdessen über eine dynamische Mikrofonkapsel.
Zudem sorgt die sogenannte SMD-Technik für einen deutlich verbesserten Bassanteil mit reduzierten Mitten. Gerade weil es sich um eine Mikrofon-Stompbox handelt, machen sich verschiedene Schuhsohlen von hart bis barfuß klanglich deutlich bemerkbar. Auf ein bei vielen Stompboxen übliches Feature verzichtet Drumport bewusst: die Möglichkeit, die Gitarre oder ein anderes Instrument durchzuschleifen. Leicht verständlich; es ist immer sinnvoller, einen separaten Kanal mit eigenem Equalizer zu verwenden.
Digitech Trio+ Band Creator
Einen komplett anderen Ansatz verfolgt der Trio+ Band Creator von Digitech. Das Modell liefert komplette Begleitpatterns, ohne sich dabei als Drum-Computer bezeichnen zu wollen. Einspielen und anschließend abrufen kannst du variantenreiche Loops, dabei kannst du bis zu 12 Songs mit jeweils bis zu fünf verschiedenen Songabschnitten einspielen und speichern.
Der Clou an diesem Gerät im Stompbox-Format ist, dass es die Bass- und Schlagzeugbegleitung basierend auf deinem Gitarrenspiel generiert. Das bedeutet ganz klar, dass du sauber spielen musst, damit der Trio+ die Akkorde erkennen und definieren kann. Wechselst du die Akkorde, folgt die Bass- und Schlagzeugbegleitung deinen Harmonien. Der Unterschied zur klassischen Stompbox: Die Begleitung wird per einmaligem Tritt auf den Fußschalter angewählt und läuft dann automatisch ab.
Singular Sound BeatBuddy Mini 2
Die Frage bleibt immer, wie aufwendig oder bodenständig der Rhythmus sein und auf welche Weise er gespielt werden soll. In der Natur der Sache liegt es, dass Gitarristen oder Bassisten in der Regel keine Hand freihaben, um eine Drum-Maschine zu bedienen. Dennoch wünschen sich viele mehr als lediglich den Bass-Kick. Vor diesem Hintergrund geht der Trend immer mehr zu kompletten Drum-Begleitungen aus dem Fuß-Pedal.
Der BeatBuddy Mini 2 stellt als Effektpedal professionell produzierte Schlagzeugbegleitungen zur Verfügung, wobei du auf 9 Drumsets, 24 Genres, mehr als 200 Styles und mehrere Taktarten zurückgreifen kannst. Umständliches Programmieren ist nicht erforderlich. Im Livebetrieb kannst du den Beat simpel über den Fußschalter anwählen und steuern. Nur verbleibt eben die Frage, ob wir dieses und ähnliche Geräte noch als Stompboxen für Einsteiger bezeichnen wollen.
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Wenngleich umständlicher, lässt sich eine Stompbox auch mit einer herkömmlichen Schlagzeugfußmaschine konstruieren: „Was du über Schlagzeug-Fußmaschinen wissen solltest“.