Fehler beim Posaune-Lernen und wie du es besser machst

Richtig lernen und zügig vorankommen

Foto: Shutterstock von luchschenF

Es ist wie überall, wenn man Neues beginnt. Fehler sind unvermeidlich. Nur ist das Problem, dass sie dir dauerhaft im Wege stehen und deine Motivation ausbremsen können. Grundlegende Fehler beim Posaune-Lernen solltest du unbedingt vermeiden. Wie du es besser machst!

Check it: Fehler beim Posaune-Lernen erkennen und ausmerzen

  • Problematik der knappen Luftversorgung
  • Falscher Ansatz und Spannungsaufbau
  • Zungenstoß zu weitläufig und verkehrte Technik
  • Konzeptlos ins Blaue hinein üben
  • Falsches Equipment, mangelhafte Pflege

1. Luftversorgung zu knapp, Töne klingen brüchig und dünn

Wenn zu wenig Luft für das Spiel auf der Posaune zur Verfügung, liegt das in der Regel an der nicht kontrollierten und vernünftigen Atmung. Um überhaupt richtig ein- und ausatmen zu können, muss auch die Körperhaltung dementsprechend sein. Nimm eine aufrechte Körperhaltung ein und falle dabei weder sitzend noch stehend in dich zusammen. Soll die Lunge atmen musst du ihr dafür den notwendigen Raum geben und darfst sie inklusive Bauchraum als auch der Brust- und Rückenmuskulatur nicht zusammenquetschen. Nun gilt es, mit Brust-, Bauch- und Zwerchfellatmung die Luft zügig einzuatmen, um sie anschließend wieder kontrolliert und langsam auszuatmen.

Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt die sogenannte Stütze. Die Atemluft soll nicht wie bei einem geplatzten Luftballon entweichen, stattdessen immer nur so viel, wie gerade für den Ton und die Luftsäule benötigt. Übe, die Luft zügig und vor allem tief einzuatmen, um sie kontrolliert wieder auszuatmen. Und das machst du anfangs mit Trockenübungen ohne das Instrument, anschließend spielst du langgezogenen Töne auf der Posaune. Die Atmung ist die Lösung gegen unterschiedlichste Fehler beim Posaune-Lernen. Ein erwachsener Mann hat zwischen fünf und sechs Liter Lungenvolumen. Kann man bitte jemand ausrechnen, wieviel Töne man damit spielen könnte?

Ohne Spaß geht gar nichts, versaue ihn dir nicht | Foto: Shutterstock von Bruno Duran

2. Falscher Ansatz

Der Druck auf der Lippen muss wohldosiert und keinesfalls übertrieben oder zu lasch sein. Das Mundstück wird lediglich angesetzt, aber nicht angedrückt. Schließlich reden wir von einem Ansatz. Und das ist wirklich im Wortsinn gemeint. Den Ansatz ausschließlich mit dem Instrument zu trainieren, bringt den geneigten Posaunisten nicht unbedingt weiter. Letztlich handelt es sich dabei um ein Muskeltraining, nämlich den Lippen als aufzubauender Ringmuskel.

Du willst also den Ton und die Schwingungsfähigkeit weder abtöten noch die Luft seitlich entweichen lassen. Eben dafür benötigst du den Ansatz, wobei die Lippenstellung und die Anspannung sich je nach Tonhöhe verändern wird. Der korrekte Ansatz gehört wie die Atmung und dem vernünftigen Spannungsaufbau zu den wichtigen Grundfähigkeiten, allerdings auch häufigsten Fehler beim Posaune-Lernen.

3. Falscher Spannungsaufbau

Ein immer wieder zu beobachtender Fehler beim Posaune-Lernen ist der sehr umständlich und insofern unkomfortable Spannungsaufbau. Manche formen damit jeden Ton einzeln, bauen also die Spannung des Ansatzes um einzelne Töne herum. Sie bauen die Spannung auf, spielen den Ton und bauen sie auch schon wieder ab.

Tatsächlich ist das eine äußerst aufwendige Art des Spielens, bei der man gerade bei schnelleren Passagen schnell an die Grenzen der Machbarkeit geraten dürfte. Resultat ist, dass beim Tonaufbau mehr Aufwand betrieben wird, als eigentlich notwendig ist. Vielmehr sollte die Spannung allenfalls nach kompletten Passagen vollständig wieder nachgelassen und anschließend wieder neu aufgebaut werden.

Immer schön ruhig bleiben, und beim Spannungsaufbau keine Hektik entwickeln | Foto: Shutterstock von Yova Petkova

4. Zungenstoß zu weitläufig

Lediglich einer der wesentlichen Bewegungsabläufe bei Posaunenspiel ist der Zungenstoß. Manche verhaspeln sich dabei und machen aus ihrer Zunge eher einen gordischen Knoten. Die Zunge macht grundsätzlich möglichst kleine Bewegungen, und zwar weit vorne im Mundraum. Es ist schlichtweg nicht nötig, die Zunge mit weit ausholenden Bewegungen weit durch den Mundraum zu schleudern. Vielmehr geht es um eine kontrollierte Bewegung.

5. Verkehrtes Anstoßen des Tones

Indem eine Silbe wie etwa das „Ha“ dem Ton vorangestellt wird, wird die Luftsäule angestoßen. Das heißt, sie wird damit auf den Weg gebracht. Der Effekt mit der vornagestellten (gesprochenen oder gehauchten) Silbe ist zugleich, dass der Ton deutlicher definiert und abgegrenzt wird. Sichergestellt wird mit dieser Technik zudem, dass die Luftsäule bereits vorhanden ist, bevor der eigentliche Ton auf die Reise geschickt wird und eben nicht umgekehrt bzw. erst Sekundenbruchteile danach.

„Den korrekten Stoß“ auf der Posaune gibt es nicht, zumindest nicht allgemeingültig. Dafür gibt es bei uns handelsüblichen Menschen einfach zu große anatomische Unterschiede. Entscheiden ist und bleibt das klangliche Resultat. Anstoßen kannst du beispielsweise mit den Silben Ha, Ta oder To; ebenso kannst du für die tieferen Töne das O oder U nutzen, für die mittleren Lagen das A und für die höheren Passagen das E oder I.

6. Alles gleich auf Instrument direkt umsetzen wollen

Zunächst übst du allein mit dem Mundstück, anschließend direkt auf dem Instrument. Einer der Fehler beim Posaune-Lernen ist, dass der Zungenstoß nicht nur verkehrt ausgeführt, sondern auch in der falschen Position angesetzt wird. Empfohlen wird, dass die Zunge bei geschlossenen Lippen an der vorderen Seite der Zähne ihren Ausgangspunkt haben sollte. Aber auch das ist letztlich eine Frage der individuellen Anatomie. Hinzu kommt als spezielle Spieltechnik, dass es ebenso den Doppel- oder Triolenschlag gibt, wodurch sich diverse rhythmische Muster besser umsetzen lassen. Aber dafür solltest du zunächst den Einzelschlag verinnerlicht haben.

Den Zungenstoß kannst du ideal nur mit dem Mundstück üben | Foto: Shutterstock von Yuri Gurevich

Aber Achtung, bitte nicht falsch verstehen. Der Anstoß soll keineswegs extrem hart ausfallen. Der Anstoß soll aus der präzisen Koordination von Zunge und Luftschub kommen, keinesfalls aus dem Konsonanten. Zuviel „T“ und du fängst dir sofort eine Korrektur deines Lehrers ein. Das T gibt der deutschen Sprache Saff und Kraff. Sei nicht zu vorschriftsliebend. Wenn es sich gut anfühlt und gut klingt, ist es gut.

7. Konzeptlos ins Blaue hineinlernen

Wie bei jedem anderen Instrument gilt auch bei der Posaune, dass du unbedingt mit einem vernünftigen Konzept lernen solltest, in dem die jeweiligen Techniken didaktisch und vor allem modular aufeinander aufbauen. Wenig hilfreich ist es, Techniken einzuüben, die auf anderen basieren. Anfangs wirst du dich sicherlich freuen, wenn überhaupt die ersten angenehm klingenden Töne aus dem Instrument kommen. Aber wie geht es dann weiter? Oder noch treffender gefragt: Sollte man nicht sogar vor dem ersten Ton konzeptionell beginnen?

Die Antwort auf diese Frage kann nur lauten: Unbedingt! Das Spiel auf der Posaune kannst du mit einer sportlichen Disziplin vergleichen. Auch und besonders als Einsteiger solltest du deine Muskeln – auch die Lippen sind wie bereits erwähnt Muskel – aufwärmen, Spannungsübungen mit dem gesamten Körper machen und Atemübungen machen. Erst danach geht es mit der direkten Arbeit unmittelbar am Instrument weiter. Begehe nicht den Fehler beim Posaune-Lernen, auf Anhieb zu viel von dir selbst zu verlangen. Dafür existieren im jetzigen Status noch zu viele Techniken, die du erst noch erlernen musst. Ärgere dich nicht darüber, die noch nicht zu beherrschen. Du würdest dich nur um deine eigene lobenswerte Motivation betrügen.

8. Falsches Equipment gewählt

Ein deutlicher Fehler beim Posaune-Lernen ist es ebenso, sich mit dem falschen Equipment herum zu quälen. Die bedeutendste Rolle schlechthin spielt neben der Posaune selbst das gewählte Mundstück. Das Kesselmundstück gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. So etwa mit kleinem Schaft oder großem Schaft, mit verschiedener Tiefe, außerdem ausschlaggebend ist die Breite des Randes. Die für dich sinnvolle Ausführung des Mundstücks könnte allenfalls eine oberflächliche Schätzung sein.

Auch an dieser Stelle sind wir wiederum bei der individuellen Anatomie deine Mund- und Lippenpartie angelangt. Als Empfehlung für Einsteiger kann man allenfalls davon ausgehen, dass Mundstücke mit mittleren Werten dir die vermutlich besten Ergebnisse liefern. Achte auf einem möglichst bequemen Ansatz. Und dann heißt es ausprobieren, welches Mundstück am besten zu dir und zu welchem Mundstück du am besten passt.

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9. Instrument nicht vernünftig gepflegt

Die Blechblasinstrumentenbauer haben ganze Arbeit hingelegt, um dir ein vernünftiges Instrument zur Verfügung stellen zu können. Dabei sollte dir klar sein, dass die Posaune dauerhaft nur so gut klingen kann, wie sie sich auch in einem vorbildlichen Zustand befindet. Sollten sich beispielsweise Ablagerungen im Posaunenzug gebildet haben, werden die den Klang nicht nur beeinflussen, sondern sogar ausbremsen.

Das wirkt sich in der Folge auf deine Spieltechnik aus, zumal du beginnen wirst, mit dem Instrument zu kämpfen, statt auf ihm zu spielen. Deine Posaune ist dein Werkzeug und der verlängerte Arm deiner musikalischen Seele und Ausdruckskraft zugleich. Nur folgerichtig ist es eine Frage des Respekts vor dir selbst und der Achtung vor deiner Posaune, sie immer in bestens gepflegtem Zustand zu halten, sie vor dem Spiel behutsam aufzuwärmen und nach jedem Spiel wieder penibel zu reinigen.

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Auch bei der Posaune kommst du nicht ganz ohne Zubehör aus. Deshalb auch interessant: „Nützliches Zubehör für Posaune – zwischen Pflege und Spielkomfort“.

Keine Kommentare zu “Fehler beim Posaune-Lernen und wie du es besser machst”
  1. Helmut Sablewski

    Eine schon ganz gute Zusammenfassung bzgl des Posaune Spielens/Übens.

    Es gibt zwei, drei Punkte, die mir sofort noch einfallen.
    1.) Die Zunge als Werkzeug für die Tonhöhensteuerung sowohl im Bereich Intonation als auch Lagenwechsel (auch für Bindungen ohne Anstoß)
    Zungenpositionen die bei gesprochenen „hellen“ Vokalen wie „i“ oder gar bei Zischlauten wie „chi“ eingenommen werden ermöglichen und erleichtern hohe Lagen.
    2.) nahezu permanent einzusetzender weicher Anstoß, weil es zumindest beim Spiel „mit dem Zug“ sonst ohne Anstoß nur Glissandi gibt, die keiner hören will.
    Unter „Spiel mit dem Zug“ versteht man eine Verlängerung des Zuges in der gleichen Naturton-/Obertonlage bei Intervallen abwärts oder umgekehrt eine Verkürzung beim Aufwärtsspiel. Der andere Fall wäre das Spiel „gegen den Zug“ (z.B.) Wechsel on b ( 1. Position ) auf c‘ (3.Position) , Hier kann der weiche Zungenstoß wegfallen, ist aber für einen pünktlichen Tonwechsel hilfreich.
    3.) darauf basierend ist das legato Spiel und eine weiche Phrasierung eine Herausforderung gegenüber mit Ventilen bestückten Blechblasinstrumenten, wo teilweise ein Anstoß überhaupt nicht benötigt wird.
    Gerade bei Swing macht das den versierten Posaunisten(natürlich auch Posaunistin) aus. Statt zickigem „tadadatada“ wird dan ein rundes „dadadadada“ 🙂

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