Die Posaune besteht aus drei Teilen: Trichter, Zug und Mundstück. Da die Posaune keine Ventile hat, werden die Töne über die Zugposition des Instruments und den Lippenansatz erzeugt. Um euch das Posaune lernen leichter zu machen, findet ihr hier als Basis eine Zugtabelle, wichtige Intonationstipps und hilfreiche Hinweise für das richtige Üben.
Check it: Posaune lernen mit Spaß und Erfolg
- Die Zugtabelle als Basis für alles Weitere
- Nur mit Spaß und Freude Posaune üben; entnervt sein bringt nix.
- Vernünftig aufwärmen; die Posaune ist ein körperliches Instrument.
- Besondere Aufmerksamkeit auf Koordination und Atmung legen.
- Lange Töne und Intervalle durchspielen.
- Unbedingt Pausen einlegen
- Schwierigkeitsgrad vorsichtig steigern.
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Die Zugposition der Posaune
Anders als andere Blechblasinstrumente hat die Zugposaune keine Ventile, die mit den Fingern gedrückt werden. Über den Lippenansatz lässt sich nur die Naturtonreihe (= Obertonreihe) vom Grundton der Posaune (B♭) aus erzeugen. Alle weiteren Töne lassen sich über das Betätigen des Zugs erreichen. Je weiter der Zug ausgezogen wird, desto länger wird die schwingende Luftsäule im Instrument und desto tiefer klingt der erzeugte Ton. Jede der Zugpositionen (oder: Lagen) entspricht hierbei einem Halbton. Von jedem auf der Posaune spielbaren Naturton lassen sich somit sieben verschiedene Töne bilden, die eine chromatische Tonleiter (Halbtonleiter) ergeben.
Das Quartenventil
Manche (Tenor-)Posaunen verfügen über ein Quartventil, das mit dem Daumen der linken Hand betätigt wird und den Ton um eine Quarte (entspricht fünf Halbtönen) tiefer klingen lässt. Auf diese Weise lassen sich die Töne aus den Lagen 6 und 7 auch in Lage 1 bzw. 2 spielen.
Intonationstipps
Die grau markierten und in Stichnotengröße notierten Töne F (mit Quartventil +qv. ) und a♭´/g#´ klingen im ersten Zug deutlich zu tief. Sie sollten daher auf Zug 6 (F) bzw. Zug 3 (a♭´/g#´) gespielt werden.
Die gelb hinterlegten Töne klingen etwas zu hoch oder tief und müssen deshalb mit dem Zug ausgeglichen werden: Pfeil nach oben: Zug etwas verkürzen; Pfeil nach unten: Zug etwas verlängern. Bei den Quartventiltönen muss teilweise noch stärker ausgeglichen werden, hier ist in Klammern die korrekte Zugposition angegeben.
Hilfspositionen
Durch die Kombination aus Naturtonreihe und Zugpositionen bieten sich für viele Töne mehrere Positionen an. Die Standardposition ist dabei diejenige mit dem kürzesten Rohrweg. Die alternativen Positionen nennt man Hilfspositionen. So bietet sich die Möglichkeit, beim Spielen von schnellen oder schwierigen Passagen „lange Wege“ mit dem Zug zu vermeiden.
Einige Beispiele:
Ton | Standardposition | mögliche Hilfsposition |
---|---|---|
f | 1. Zug (2. Naturton f) | 6. Zug (3. Naturton b♭´ |
d´ | 1. Zug (4. Naturton d´ | 4. Zug (5. Naturton f´ |
c´ | 3. Zug (4. Naturton d´ | 6. Zug (5. Naturton f´ |
Der Erfolg beim Posaune lernen kommt nicht von allein
Wie bei allen anderen Instrumenten kommt der Erfolg auch bei der Posaune nicht von allein. Das – einigermaßen – regelmäßige Training gehört zum Pflichtprogramm. Wie aber richtig auf der Posaune lernen und üben, um keine Zeit und Energie zu verschwenden? Und weiter geht unser Leitfaden für deinen Übungsparcours:
Posaune lernen: Die Freude am Spielen steht am Anfang und Ende
Du bist von deinem Blasinstrument infiziert. Du hast richtig Bock darauf, Melodien auf der Posaune zu spielen und immer besser zu werden? Gut, das ist schon mal die wichtigste Voraussetzung. Auf der Posaune üben soll Spaß machen. Ist ja jedem klar, wenn’s zur nervigen Quälerei wird, macht’s keinen Sinn.
Wichtig für das Posaune üben: Mach’s mit Konzept und Regelmäßigkeit
Genauso unsinnig ist es aber bei allem lobenswerten Enthusiasmus, beim Posaune lernen und üben konzeptlos drauflos zu hupen. Gewissermaßen mit dem Instrument zu kämpfen. Die Hoffnung, „das wird schon irgendwie“ kann ohne einen vernünftigen Plan leicht mal zerplatzen wie eine unverschämte Seifenblase. Das ist Energie- und Zeitverschwendung. Könntest du besser nutzen. Hier ein paar Tipps, damit du den Parcours beim Posaune lernen und üben erfolgreich meisterst:
Widmen wir uns zunächst der Frage, wie häufig du auf der Posaune üben solltest. Berechtigte Frage, aber du ahnst schon, welche Antwort nun kommen wird: Dafür, wie oft du dein Instrument zur Hand bzw. an die Lippen nimmst, gibt es keine festgezurrten Vorschriften. Das entscheidest ganz allein du selbst. Schließlich hängt es von deinen eigenen Zielen und Wünschen ab; es ist zunächst ein Hobby – dein Hobby.
Ebenso klar ist aber auch: Je häufiger du übst, umso schneller wirst du dein Ziel erreichen, wirst bald mit anderen zusammenspielen können, beispielsweise in einem Blasorchester, Spielmannszug oder einer Band. Möchtest du zügig vorankommen, ist das tägliche Posaune üben sinnvoll. Und das aus mehreren Gründen:
Wie andere Blasinstrumente auch verlangt auch die Posaune nach Körperbeherrschung – beispielsweise bei der Atmung – und einer kontrollierten und kontrollierbaren Lippen-, Mund- und Rachenmuskulatur. Und wenn Muskeln nicht regelmäßig belastet werden, haben sie nun mal die unverschämte Eigenart, sich einfach wieder zurückzubilden. Schon wird’s mit dem Posaune üben wieder schwerer.
Allerdings hat das Spielen auf Blasinstrumenten eine ganz besondere Eigenart: Der Körper und die für das Ein- und Ausatmen zuständigen Regionen von den Lippen bis zum Zwerchfell müssen eine gewisse Spannung aufbauen können, dürfen sich aber zugleich nicht verspannen oder gar verkrampfen.
Schon merkst du, dass Posaune üben und spielen eine geradezu sportliche Disziplin ist. Yeah, du bist nicht nur Musiker, sondern auch Sportler. Zwei Fliegen mit einer musikalischen Klappe geschlagen. Nicht vom Thema abweichen. Was machen Sportler vor Training, Spiel oder Wettkampf? Jepp, sie wärmen sich auf – immer!
Nur mit aufgewärmtem Körper Posaune lernen und üben
Der erste Schritt – und das noch ohne Instrument – ist es also deinen Körper aufzulockern und aufzuwärmen. Das beginnt zum Beispiel mit dem Ausschlagen der Arme, Anheben und Senken der Schultern, den Kopf kreisen lassen und ähnlichen Übungen. Halte dir vor Augen, dass du beim Posaune üben nicht allein mit den Lippen spielst. Eigentlich bist du selbst das Instrument. Die Posaune verwandelt dich in hörbare Töne. (Jaja, da ging mit unserem Autor vielleicht die Begeisterung für die Posaune durch, aber er hat nicht Unrecht!)
Mund, Rachen und Atmung in Wallung bringen
Im nächsten Stepp widmest du dich – immer noch ohne die Posaune – speziell dem Mund- und Rachenbereich, den Lippen und der Atmung. Atme hörbar ein und aus, dabei kannst du gerne irgendwelche fröhlich-dämlichen Töne singen. Vielleicht hört dir bei deinem Posaune üben ja keiner zu.
Ideal ist es, zu gähnen. Das funktioniert übrigens ganz automatisch, wenn du den Mund nur weit genug öffnest. Ist ein menschlicher Reflex. (Na, schon gegähnt? Funktioniert meist auch beim Lesen darüber! 😉 Das Resultat: Du entspannst deinen Kehlkopf. Jetzt spreizt du die Lippen, spannst sie an und lockerst sie wieder. Du atmest ein und achtest dabei auf den Einsatz des Zwerchfells; das Gleiche passiert nun beim kontrollierten Ausatmen. Dabei legst du eine Hand auf den Bauch, um die Bewegungen des von Lunge und Zwerchfell zu spüren.
Nun spitzt du die Lippen, als wolltest du die Hymne deines Fußballvereins pfeifen. Das kann natürlich auch „Highway To Hell“ oder was auch immer sein. Posaune lernen und üben ist nicht an irgendwelche musikalischen Vorlieben gebunden. Ziehe die Luft durch die „pfeifenden“ Lippen ein und aus, dann wiederholst du das und atmest diesmal statt gleichmäßig kontrolliert stoßweise aus.
Gerne kannst du dir noch weitere Warm-Up-Übungen einfallen lassen. Gut und richtig ist, was funktioniert. Soviel zu den Übungen im Trockendock. Dein Körper ist aufgewärmt und aufgelockert, jetzt kann der Trainer dich auf den Platz schicken.
Endlich mit dem Instrument Posaune lernen
Körperlich bestens vorbereitet nimmst greifst du nun endlich zur Posaune. Das arme Ding hat ja schon ganz schön lange auf dich warten müssen. Vermutlich blickt sie dir geradezu sehnsuchtsvoll in die Augen. Aber nicht vergessen, auch das Instrument selbst will aufgewärmt werden. Jetzt macht ihr es gemeinsam. Los geht’s:
Lange gehaltene Töne durchspielen
Du spielst jetzt lang angehaltene Töne. Fast solange, wie du diese Töne halten könntest. Nicht übertreiben, du willst deine Lunge schließlich nicht ausquetschen. Das würde allenfalls das Gegenteil bewirken. Spiele alle Töne im moderaten Bereich einzeln durch. Besonders hoch und besonders tief bringt in diesem Stadium nichts, weil es für dich zu anstrengend wäre. Posaune lernen mit Konzentration ja, mit überzogener Anstrengung nein.
Intervalle als Intonationsübung spielen
Als Nächstes spielst du ein paar naheliegende Akkordintervalle, also die Töne, die zu einem Akkord gehören, beispielsweise die Töne Bb, D und F. Dadurch wird nun auch die Zughand ins Posaune lernen mit einbezogen. Einen Akkord nach dem anderen. Bemühe ich dabei um die korrekte Intonation sowohl über den Ansatz als auch die Position der Zughand.
Nun bist du darauf vorbereitet, zum eigentlichen Übungsmaterial zu greifen, den Songs, die du lernen und spielen willst. Könnte man machen, wenn man sich jetzt wirklich fit fühlt. Sinnvoller ist es, nun eine kurze Pause einzulegen, wobei die Betonung auf „kurz“ liegt. Du willst schließlich nicht gleich wieder „erkalten“.
Die hohe Bedeutung von Pausen vom Posaune lernen und üben
Damit wären wir bei einem weiteren wichtigen Aspekt angekommen: Pausen sind bekanntlich Teil der Musik, gehören aber gleichermaßen zum sinnvollen Üben auf der Posaune. Immer dann, wenn du bemerkst, dass deine Kraft oder deine Konzentration nachlässt legst du eine Pause ein. Würdest du in solchen Augenblicken einfach weiterspielen, wäre genau das der Kampf mit dem Instrument, den du unbedingt vermeiden musst.
Schrittweise den Schwierigkeitsgrad steigern
Du widmest dich nun einem Titel, den du beinahe beherrscht. „Beinahe“ ist wörtlich gemeint. Also einen, den du nicht schon tausendfach bis zum Exzess gespielt hast und aus dem Handgelenk bzw. aus der Lunge schüttelst. Auch keinen Song, der bislang noch meilenweilt über der Messlatte deiner Fähigkeiten schwebt. Es geht darum, dich zu fordern, keinesfalls jedoch zu überfordern.
Der Effekt ist, dass du dich selbst Stück für Stück – und nicht mit der nicht schaffbaren Keule – in deinen Fähigkeiten verbesserst. Dabei darfst du durchaus kreativ sein. Wie wär’s, „Wonderful World“ mal als treibendes Rockstück oder als Ska-Version zu interpretieren? Effektives Posaune-Üben – wir sagten es eingangs – beginnt und endet mit Spaß. Kreative Abwechslung hilft dir, dein Instrument zu entdecken.
Und nochmal, weil es so wichtig ist: Wie häufig und lange du Posaune übst, entscheidest ausschließlich du selbst. Kein Mensch hat immer Lust zu üben. Das ohne Freude an der Sache zu machen, ist pure Zeitverschwendung.
Und wie häufig soll’s nun sein?
Ein oder zwei Stunden täglich sind, so du sie mit den besagten Pausen garnierst, sicherlich erstrebenswert. Aber seien wir mal ehrlich; die Zeit wird neben all den anderen Anforderungen des Alltags, Freizeitaktivitäten oder dem Treffen mit Freunden kaum an jedem Tag vorhanden sein. Versuche einfach, wenigstens die Aufwärmübungen, seien das vielleicht 10 Minuten, täglich zu machen. Dann musst du den Ansatz nicht immer wieder neu aufbauen.
Du bist dir manchmal nicht sicher, ob du richtig Posaune übst? Wir verraten dir in diesem Artikel die häufigsten Fehler und was du dagegen machen kannst!