Das Material der Querflöte kann aus unterschiedlichen Metall-, Edelmetall- und Edelholz-Qualitäten bestehen. Bedeutend ist das für den individuellen Klangcharakter, ausschlaggebend für die Ansprache und den Preis. Blicken wir auf die Varianten, Meinungen und die Eignung für Einsteiger. Was ist das optimale Material der Querflöte?
Check it: Material der Querflöte
- subjektives Empfinden der Musiker nicht unterschätzen
- zwischen leistbaren Preisen und musikalischen Ergebnissen
- Metalle mit unterschiedlicher Dichte
- von Neusilber, Silber, Gold und Platin
- Holz: Nach traditionellem Vorbild
Material der Querflöte: riesige Bandbreite unterschiedlicher Qualitäten
Ein entscheidender Qualitätsfaktor von Querflöten ist das verwendete Material. Heutzutage beim Instrumentenbau genutzt werden unterschiedliche Metalle wie Silber, Gold, Neusilber Palladium, Nickel, Titan, Karbon, Messing, Edelstahl. Auch Holz kommt zum Einsatz, hauptsächlich das besonders harte Grenadille-Holz. Sämtlichen Materialqualitäten werden spezielle Klang- und Ansprech-Eigenschaften zugeschrieben:
Die ehrliche Überzeugung der meisten Flötisten lautet: Die Querflöte aus dem Material mit der höchsten Dichte liefert einen besonders obertonreichen, natürlichen und offenen Klang mit hoher Tragfähigkeit. Bei den Metallen bedeutet diese These: Silber ist besser als Neusilber, Gold übertrumpft Silber. Zumal die Dichte von Gold in Karat bemessen wird, ist also eine 24-karätige Flöte perfekter als ein 14-karätige. Aber stimmt das wirklich?
Vermutlich ja, aber: Rechtfertigen die hörbaren oder eben nicht hörbaren Klangnuancen die Preisunterschiede zwischen beispielsweise Silber- und Goldlegierungen? Ist zwischen einer 14-karätigen und einer 24-karätigen Goldlegierung überhaupt eine Abweichung wahrnehmbar? Oder ums plakativ auszudrücken: Kann man Geld hören?
Neusilber: Ideales Material der Querflöte nicht nur für Einsteiger
Beginnen wir mit den Metallen: Das preisgünstigste Metall ist Neusilber, wobei der Name bereits trügerisch ist. Bei Neusilber handelt es sich um eine Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel. Also keine Spur von Silber vorhanden. Ohne Oberflächenveredelung sieht die Legierung nicht mal silbern aus.
Querflöten aus Neusilber sind verhältnismäßig preisgünstig und insofern für noch nicht vollends entschlossene Einsteiger eine empfehlenswerte Wahl. Querflöten aus Neusilber zeichnen sich durch eine schnelle und vernünftige Ansprache aus. Zumal Neusilber keine hohe Materialdichte aufweist, werden auch die Schwingungen des Instrumentes übertragen.
Ab in die Abteilung der Edelmetalle
Schwerer und härter sind Instrumente aus beispielsweise Silber, Gold oder Platin. Diese speziellen Eigenschaften sollen dafür verantwortlich sein, dass das Instrument nicht selbst in Schwingungen versetzt wird und somit der Eigenklang der Luftsäule unbeeinflusst vorhanden bleibt.
Silber-/Kupferlegierungen: Aufgrund leichter Ansprache schülergeeignet
Die nächste Möglichkeit ist es, als Material der Querflöte Silber-/Kupferlegierungen zu verwenden. Aus der härteren Dichte gegenüber Neusilber resultiert ein bereits obertonreicherer Klang. Auch gut für Schüler geeignet sind Instrumente aus solchen Legierungen, zumal die Ansprache im Gegensatz zu Flöten aus Vollsilber sehr leicht und damit einstiegstauglich ist. Motivierende Lernerfolge lassen sich schnell erreichen.
Sterling Silber für einen brillanten, obertonreichen Klangcharakter
Besteht das Material der Querflöte aus Sterling Silber, wird dabei auf das von Musikern bevorzugte Material schlechthin gesetzt. Eigentlich ist es der bewährte Klassiker mit dem Vorteil des brillanten und obertonreichen Klangs.
Nachteil ist wie bei allen Silbervarianten, dass es im Laufe der Zeit wie Omas‘ Tafelsilber auch bei bester Pflege anlaufen wird. Die regelmäßige Pflege inklusive des aufwändigen Polierens ist Pflichtprogramm. Dennoch lassen sich Flecken an schwer erreichbaren Stellen nicht komplett vermeiden.
Gold-/Silber-Legierungen – die Vorzüge beider Welten
Die Vorteile von Gold und Silber kombinieren die Legierungen aus diesen beiden Materialien zu einer musikalischen Symbiose. Auf der einen Seite bietet dieses Material der Querflöte die Brillanz des Silbers, andererseits die dynamischen Klangeigenschaften von Gold. Und da geht noch mehr, wenngleich ihr spätestens hier auch tiefer in die Tasche greifen müsst.
Gold – das Material der Obertöne
Gesteigert wird diese vorteilhafte Kombination durch die mit 9-karätigem Gold bezogene Querflöte. Was man mit Karat bezeichnet, ist aus Instrumentenbauer- und Musikersicht nicht Anderes als die Dichte des Materials. Je höher die Dichte des Goldes, umso wertvoller, kostspieliger, aber auch obertonreicher und zugleich warmklingend ist das Instrument. Ein weiterer Vorzug von Gold im Gegensatz zu Silber ist, dass es weniger dazu neigt „anzulaufen“.
So werden Instrumente angeboten, bei dem das Material der Querflöte aus 14-, 18- oder inzwischen auch 24-karätigem Gold besteht. Wenn du dich beim Juwelier deines Vertrauens umschaust, wird die schnell klar, dass sich Instrumente mit solcher Oberflächenbehandlung schnell in beträchtlichen Preissegmenten bewegen können. Klanglich steht hochkarätiges Gold für eine nahezu endlose Klangbreite mit großer Tiefe und warmer Ausdruckskraft.
Platin – die Krönung der Dichte
Und als wäre die Artenvielfalt beim Material der Querflöte noch nicht ausreichend bevölkert, dürfen wir auch die Ausführungen aus Platin nicht vergessen. Ein Metall mit ultimativer Dichte und Korrosionsbeständigkeit. Der Klang wird als dunkel und ursprünglich bezeichnet.
Solche Instrumente sind definitiv höherpreisig und treffen insbesondere die Ansprüche von extravaganten, experimentellen und avantgardistischen Musikern. Geeignet für Einsteiger? Aus musikalischer Sicht ist der Spruch bekannt und gilt auch für Anfänger: Das Beste ist gerade gut genug. Aber man darf auf dem Teppich bleiben, solange man sich seines Durchhaltevermögens noch nicht sicher ist.
Gefertigt aus Holz: Back to the roots
Zurück zu den Ursprüngen bewegen wir uns mit Querflöten aus Holz. Es gab in der Vergangenheit etliche Versuche, die geeignete Holzart zu finden. Nicht nur die klanglichen Eigenschaften mussten stimmen und dem allgemeinen Geschmack im Kontext des Zeitgeistes entsprechen. Mindestens genauso wichtig war und ist die Langlebigkeit dieses Naturstoffes.
Immerhin unterliegt Holz den Einflüssen wie Raumfeuchtigkeit, Temperaturen, Witterungsbedingungen in verschiedenen Jahreszeiten und mehr. Holz arbeitet, selbst nach jahrelanger Lagerung reagiert es auf Feuchtigkeit, die beispielsweise bei Flötenspiel durch die Anblasluft ergibt und sich auf das Material der Querflöte auswirkt.
Als ideale Holzart hat sich Grenadille-Holz erwiesen; gegenwärtig die auch beim Bau von Klarinetten, Oboen und weiteren Holzblasinstrumenten häufig genutzt wird. Neben der spezifischen Materialdichte ist der unbedingte Vorteil die Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit, wodurch kaum Risse zu erwarten sind. Querflöten aus Grenadille-Holz zeichnen sich klanglich durch einen kräftigen Ton aus. Allerdings sind sie deutlich seltener als ihre Kameraden aus Neusilber und Edelmetallen.
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Möchtest du noch mehr über die Details und die Geschichte der Querflöte erfahren, könnte dich auch dieser Artikel interessieren: „Wann wurde die Querflöte erfunden“.
hallo erst mal…
ich liebe eure gut verständlichen erklärungen!
danke + gruß!
alexa