Ein spezielles Thema bei Recording und Studioaufnahmen ist das der Kick Drum. Damit dieser spezielle Teil des Drum-Sets vernünftig in den Gesamtmix eingebunden wird, gibt es diverse Aspekte, die bei Aufnahme und Mix beachtet werden müssen. Hier ein paar Tipps und Tricks, als Hilfestellung, wenn du die Bass Drum abmischen willst:
Check it: Bass Drum abmischen und die besonderen Aspekte
- Die speziellen Herausforderungen
- Bühnenspiegelnde Positionierung im Klangbild
- Klangspektren des Korpus‘
- Die Anti-Matsch-Kampagne
- Frequenzen des Klöppels
- Aufräumen und Spektrum begrenzen
Bass Drum abmischen – Soundkamerad mit speziellen Herausforderungen
Die spezielle Herausforderung, wenn du die Bass Drum abmischen möchtest, liegt in ihrer markanten und voluminösen Präsenz mit durchdringenden Tiefen und insbesondere darin, dass sie sich allzu leicht mit dem E-Bass doppelt. Zumal die beiden sich immer wieder im selben Frequenzspektrum bewegen, kann das bei undurchdachten Einstellungen sogar dafür sorgen, dass E-Bass und Bass Drum sich gegenseitig auslöschen.
Eine irre Vorstellung: Drummer und Bassist spielen sich die Seele aus dem Leib, ohne dass man sie hören könnte. Mit viel Glück kommt bei den Hörern noch ein Signal an, wenngleich kein gutes; im Worst Case sind sie nicht mehr vorhanden oder allenfalls noch zu vermuten. Damit das nicht passiert und die Bass Drum druckvoll, definiert und durchsetzungsfähig ertönt, kommt sinnvollerweise der Equalizer zum Einsatz.
Bass Drum abmischen, das Ziel: Wir nähern uns hier zunächst den Basics
An die Fortgeschrittenen, Erbsenzähler und Studioprofis gerichtet: Ja, selbstverständlich gibt es diverse weitere Möglichkeiten und nützliches Equipment, für einen transparenten Bass Drum-Sound zu sorgen. Lasst uns aber nicht alles auf einmal erledigen. Hier geht es zunächst um ein paar Basics, um das Verstehen der Zusammenhänge als Fundament für das große Ganze.
Die bühnenspiegelnde Positionierung im Stereobild
Schauen wir erst mal auf die korrekte Positionierung. Die Bass Drum ist ein Mono-Instrument, das auf der Bühne meistens ziemlich mittig seinen Platz findet. Entsprechend sollte sie mono mikrofoniert, abgenommen und aufgenommen sowie in der Mitte des Klangbildes platziert werden. Damit wäre schon mal die Grundvoraussetzung geschaffen, die große Trommel überhaupt sinnvoll zu bearbeiten. Und so viel ist mal sicher: Ohne Bearbeitung wirst du beim Bass Drum abmischen aufgrund der oftmals wummernden und bauchigen Frequenzen kaum auskommen.
Bass Drum abmischen – Tipps als grobe Anhaltspunkte im Dschungel der Individualität
Für die nächsten Schritte ist es wichtig zu verstehen, dass es diverse unterschiedliche Konzepte hinsichtlich der Soundvorstellungen gibt. Nicht umsonst sind etwa Keyboards oder Drum-Computer mit unterschiedlichsten Sets bestückt. Soll das Drum-Set traditionell oder modern klingen. Geht es um die Rap- oder Rock-, die Jazz- Dancefloor-Version? Allesamt verlangen nach spezifischen Einstellungen und kein Drummer spielt wie der andere. Diese Empfehlungen können aus diesen und weiteren Gründen nur Anhaltspunkte sein. Doch vielleicht bringen bereits die dich einen gehörigen Schritt weiter zum transparenten Mix, wenn du die Bass Drum abmischen willst.
Genug philosophiert, auf geht’s
Ende des staubtrockenen Präludiums, widmen wir uns den Details, mit denen du die Ergebnisse verbessern kannst, wenn du die Bass Drum abmischen willst. Dass der Korpus der Bass Drum nicht nur per se groß ist, sondern auch entsprechend durchdringend klingt, liegt in der Natur der Sache. Ein Bass-Instrument benötigt Volumen, damit die tieftönenden Frequenzen sich entwickeln und durchsetzen können. Die Bass Drum ist nichts Anderes als das Bassinstrument des Schlagzeugs.
Breiteres Frequenzspektrum als möglicherweise vermutet
Stellt sich gleich am Anfang die Frage, welche Frequenzen für die Bass Drum ausschlaggebend sind. Letztlich beginnt das etwa bei 50 – 60 Hz und reicht bis im höheren Bereich bis um die 4 kHz. Es kommt eben nur darauf an, an welcher Stelle die Trommel abgenommen wird und welcher Art des mechanischen Anschlags auf dein Speichermedium gebannt oder über die Boxen in die Crowd geschickt werden soll.
Zwischen Fingerspitzen und Fingerspatzen
Die moderne und angesagte Art, wenn du die Bass Drum abmischen willst, ist es, sie um ungefähr 50 bis 60 Hz anzuheben. FOHs und weitere Tontechniker sind sich an dieser Stelle nicht so vollkommen einig; tatsächlich aber bewirkt eine Anhebung in diesem Frequenzspektrum, dass die Bass Drum prägnanter tönt. Falls du auf ein anderes Ergebnis abzielst und beispielsweise mehr auf den traditionellen Sound stehst, kann es zielführend sein, das Spektrum um die 100 Hz anzuheben.
Bitte immer dezent, damit das Resultat einerseits nicht verfälscht wird und sich auf der anderen Seite nicht mit dem E-Bass überschneidet. Wie die Tauben von den Dächern brüllen, ist das nicht immer machbar, aber das vielzitierte goldene Mittelmaß lässt sich mit ein wenig Fingerspitzengefühl finden.
Bass Drum abmischen – Wirksame Mittel gegen den berüchtigten Matsch
Das große Risiko von Matsch und bauchigen, undefinierbarem Müll befindet sich im Frequenzbereich zwischen 250 und 800 Hz. Exakt an dieser Stelle ist dein Können gefragt, wenn du die Bass Drum abmischen willst. Vermutlich wirst du auch bei bester Standardanleitung auf der Suche nach dem heiligen Sound-Gral ausprobieren und checken müssen. Die Problematik ist, dass du das Frequenzspektrum über den Equalizer einengen musst, gleichzeitig aber nicht zu viel herausnehmen darfst, zumal die Bass Drum andernfalls zu dünn klingen würde. Wenn du hingegen dieses Spektrum nicht antastest, wird das Ergebnis nicht zufriedenstellend sein, weil dann der ganze Raum in eine unangenehme und kaum definierbare Wolke gehüllt wird.
Ab in die höheren Bass Drum-Sphären
Soweit hast du den Korpus abgenommen; das allerdings ist lediglich ein Teil des Gesamtsignals. Und der bewegt sich bislang im niederfrequenten Bereich. Willst du die komplette Bass Drum abnehmen und authentisch wiedergeben, fehlt nun noch der Bereich des mechanischen Anschlags über den Klöppel. Und der ist deutlich höher; nämlich im Spektrum zwischen 4 und 5 kHz. Hier kannst du gerne ein wenig nachschieben und die Signale miteinander für den offenen Sound kombinieren. Immer unter der Voraussetzung, dass mit dem E-Bass gewissermaßen das Gegenteil geschieht. Der Bassist wird den Drummer und den Tontechniker vermutlich mit grimmigen Blicken von der Bühne kicken wollen. Aber was sollt ihr machen? Irgendwo muss der Schlagzeuger ja hin und sich ausbreiten dürfen.
Aufräumen und Plätze zuweisen
Fehlt noch das große Aufräumen im Klangbild. Die Bass Drum hat ihre ureigenen Aufgaben und darauf soll sie sich auch bitte beschränken. Im Umkehrschluss heißt das, dass sowohl oberhalb als auch unterhalb der benannten Frequenzen Low-Cut- bzw. High-Cut-Filter eingebaut werden, wenn du die Bass Drum abmischen willst. Selbstverständlich grummeln auch immer hohe Frequenzen mit; dort hat die tiefe Trommel aber keine Daseinsberechtigung, Die im oberen Spektrum entstehenden Töne bzw. Geräusche würden das Klangbild allenfalls dreckiger werden lassen. Es ist, als würdest du dir den Staub von den Ohren putzen; der hat dort auch nichts zu suchen.
Resümee und ein paar Faustregeln
Wollen wir zusammenfassen, wie du die Bass Drum abmischen kannst, kommen wir zu gleich vier Faustregeln. Die erste bezieht sich auf den Bereich bei 50 – 60 Hz. Werden diese Frequenzen ein wenig angehoben, wird die Bass Drum voluminöser, aber auch schwammiger. Ähnlich verhält sich das bei ungefähr 100 Hz, wobei hier die typische Kelle herausgeholt wird. Direkter klingt die Bass Drum mit einer Anhebung im Bereich bei 2,5 kHz; richtig knackig wird’s, wenn du die Bass Drum abmischen willst, mit einem vorsichtigen Boost bei 4,5 kHz.
Wenn du die Bass Drum abmischen willst, benötigst du üblicherweise spezielle Mikrofone. Hier eine kleine Auswahl empfehlenswerter Mikrofone für Bass Drum:
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