Beat Making für Einsteiger – Part 1

Treibende Grooves aus DAW und Drum-Computer kitzeln

Beat Making für Einsteiger
Foto: Shutterstock von pablopicasso

Du bist dabei, die Welt der Grooves und Beats für dich zu entdecken, möchtest die Rhythm‘-Tracks beim Home-Recording, für deine Songs oder für die Bühne konfigurieren. Ein guter Vorsatz, mit dem du dich direkt in den aktuellen Musik-Trends befindest. Hier ein paar Tipps zum Beat Making für Einsteiger:

Check it: Beat Making für Einsteiger

  • Von Monotonie verabschieden
  • Grooven mit Micro-Timing
  • Frequenzen, Tonumfang und Soundvielfalt
  • Die menschliche vollkommene Unvollkommenheit
  • Dramaturgie und musikalisches Storytelling
  • Über den Genre-Tellerrand geblickt

Beat Making für Einsteiger – unbedingt auf Abwechslung achten

Die spezielle Herausforderung bei Produzieren von Beats ist, dass sie sich nicht ständig wiederholen und damit als dauerhafter Einheitsbrei selbst strangulieren sollen. Tatsächlich ist das gar nicht mal so simpel; immerhin liegen uns neben der musikalischen Kreativität eben die Gewohnheit und Wiederholung im Blut. Nicht selten endet die Producer-Session dann mit dem Faktor der verschwendeten Zeit.

Schweinehund der wiederkehrenden Monotonie überwinden

Wenn sich nach dem Einspielen sämtlicher Spuren doch wieder alles bis zur Kenntlichkeit entstellt ähnelt, hätte man ja auch gleich die Finger davonlassen können, irgendwo mit Kumpels abhängen oder einfach mal nichts tun. Du willst nicht in der Monotonie der immer gleichen Beats versinken. So soll es sein. Aber wie kann man den inneren monotonen Schweinehund überwinden? Schleichen wir uns mal lautstark an das Thema ran:

Beat Making für Einsteiger: Ran an die Beats! | Foto: Shutterstock von Gorodenkoff

Timing, Takt- und Track in Mikroabstände aufteilen

Am Anfang deiner Beats steht der Takt, also die Taktaufteilung. Klassischerweise wird bei Songs die Eins betont, meistens auch die Drei. Wenn du das auf diese Weise umsetzen solltest, hast du noch nicht mal ein Gerüst, aber zumindest wir klar: Beat Making ist immer auch eine Rechenaufgabe. Abwechslung bei Rap-Beats & Co. erzielst du nicht durch das Banale, sondern eher das Unerwartete. Wer hat gesagt, dass du irgendwelchen Mainstream konstruieren solltest? Diese kleine Einstiegsschleife will sagen: Lass sich von musiktheoretischen Vorgaben weder einlullen noch aufhalten. Es wären eher Kreativitäts- und Spaßbremsen.

Frequenzbereich festlegen, Tonumfang erweitern

Je mehr Instrumente du in beim Beat Making für Einsteiger integrierst, umso mehr können sich folgerichtig auch im Wege stehen. Frequenzkundige wissen, dass das im schlimmsten Fall soweit gehen kann, dass gleich oder ähnlich klingende Instrumente sich gegenseitig auslöschen können. Im weniger schlimmen Fall wird das Klangspektrum zugemüllt, was gleichermaßen ungewollter Käse ist. Die Frequenzen sollten im Klangspektrum aufgeteilt werden. Falls sich zwei Instrument zu sehr ähneln, kannst du vernünftige Resultate dadurch erzielen, dass du eines von beiden eine Oktave höher stimmst.

Stimmung am jeweiligen Genre orientiert

Kaum eine Vorstellung macht man sich zuweilen davon, welch immense Auswirkung der Stimmung auf den genrekompatiblen Sound hat. Wenn du Hip-Hop-Tracks produzieren willst, solltest du die Instrumente etwas tiefer stimmen. Dadurch bekommen die Sounds – selbstredend – etwas mehr Tiefe, was zugleich für mehr Druck steht. Zudem werden dadurch die hohen Frequenzen für andere Instrumente oder Soundeffekte freigehalten.

Bei Hip-Hop-Beats runter mit den Frequenzen | Foto: Shutterstock von Pretty Vectors

Soundvielfalt und Samples katalogisieren

Je besser deine Sounds und Samples, umso besser werden deine Tracks beim Beat Making für Einsteiger klingen. Sicherlich ist das auch für dich keine neue Erkenntnis. Wenn du erstmal mit dem Sammeln begonnen hast, wirst du schnell eine mehr als umfangreiche Library zusammengestellt haben. Bekanntlich sind wir Menschen Jäger und Sammler. Aber mit ebenso an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit wirst du angesichts der Vielzahl die allermeisten Samples deiner Sammlung bald wieder vergessen haben. Demnach wichtig ist leider ein wenig Bürokratie:

Du solltest dir die Mühe machen, die Samples zu sortieren, klassifizieren und auch zu bewerten. Im entscheidenden Moment wird diese Herangehensweise dir eine ebenso entscheidende Hilfe sein. Das einigermaßen vernünftige Equipment vorausgesetzt, besitzt du bereits bei Beat Making für Einsteiger sämtliche Sound und Samples, die du benötigst. Du musst sie nur wiederfinden – in deinem Gedächtnis und faktisch. Also lieber mit Listen und eventuellem einem Sternesystem arbeiten.

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Sound-Effekte und Lo-Fi-Impressionen als menschliche Gewürze

Mit diversen Sound-Effekten kannst du außergewöhnliche Akzente setzen. Damit sind wir zunächst schon wieder bei den Samples, allerdings gehst du nun noch einen Schritt weiter. Interessant und hörenswert wird dein Produkt durch die außergewöhnlichen „Gewürze“. Solche speziellen Zutaten können beispielsweise gewollt integrierte Fehler wie bei der Lo-Fi-Music sein. Interessant ist es auch, wenn du die Samples rückwärts abspielst und ihnen damit einen ganz neuen Charakter verleihst.

Cinema-Effekte sind deshalb so speziell, zumal manche sie unterbewusst mit den Streifen verbinden die sie bereits auf Netflix oder irgendeiner Leinwand gesehen haben. Immer sparsam bleiben und das Ganze nicht zu dicht vollstopfen. Obwohl, weshalb eigentlich nicht? Es geht ausschließlich um deinen individuellen Geschmack. Du weißt längst, dass die kuriosesten Konzepte die Ohren zum Klingeln bringen können.

Raumeffekte mit Fingerspitzengefühl verwenden

Wichtig in diesem Zusammenhang ist der Umgang mit den Raumeffekten. Hall, Delay und Chorus geben deinen Tracks beim Beat Making für Einsteiger die räumliche Tiefe. Dabei solltest du ebenfalls nicht übertreiben. Beim Bass verzichtest du sinnvollerweise vollkommen auf Hall oder Delay. Das Ergebnis wäre lediglich eine unschöne und nicht identifizierbare Soundwolke, die spätesten dann unangenehm wird, wenn du den Track lautstark über die Boxen laufen lässt.

Mit Chorus solltest du allenfalls sparsam umgehen. Andere Instrumente müssen hinsichtlich der Raumeffekte in den Gesamtklang eingebettet werden. Wenn du ähnlichen Instrumenten markant unterschiedliche Hallräume verpasst, wird sich eher ein kunterbuntes Durcheinander als ein homogenes und facettenreiches Klangbild ergeben.

Orientieren am echten Drummer

Dein Vorbild deiner Maschine ist ein Mensch. Komisch, das war noch vor wenigen Jahren umgekehrt. Menschen versuchten die Perfektion von Maschinen zu kopieren. Heutzutage sind wir wie bei Lo-Fi & Co. soweit, dass Maschinen die lebendige Unzulänglichkeit von Menschen imitieren sollen. Egal, weiter im Text.

Solltest du dich beim Beat Making für Einsteiger ausschließlich an den Möglichkeiten von DAW und Drum-Computer entlanghangeln, wird dein Ergebnis zwangsläufig sehr technisch und entsprechend kalt klingen. Das kann und mag gewollt sein. Inwieweit du mit allzu intensiver technischer Ausrichtung das Unterbewusstsein deiner Hörer erreichst steht auf der fraglichen Kehrseite der Medaille.

Die menschliche Unvollkommenheit als Blaupause | Foto: Shutterstock von Syda Productions

Hinhören und Spielweisen bei der Produktion adaptieren

Also solltest die oftmals filigrane Spielweise von handelsüblichen Schlagzeugern als auch Bassisten anschauen. Diese Musiker arbeiten oftmals mit nuancenreichen Variationen, mit Phrasierungen und Tönen, die nachfolgende Töne oder Phrasen einleiten, die vorsätzlich und ganz bewusst nicht auf den Punkt gebracht sind. Durch solche dynamische Herangehensweise wird der Groove vermenschlicht. Schau hin und hör zu und dann adaptiere solche Fähigkeiten beim Beat Making für Einsteiger.

Dramaturgie von Hook und Main-Track

Abwechslung willst du nicht nur im Hinblick auf deine verschiedene Tracks erzielen, stattdessen auch in den jeweils einzelnen Songs. Die Rede ist von einer Dramaturgie, vom musikalischen Storytelling, wodurch du deine Beats besonders interessant machst. So sollte sich die Hook-Line markant von den weiteren Parts unterscheiden. Lediglich eines der dafür wichtigen Stilmittel ist es, den Bass zu variieren. Zudem kannst du mit Part-abhängig unterschiedlicher Instrumentierung, mit abwechslungsreichem Mikrotiming, verschiedener Taktbetonungen und variabler Instrumentendichte arbeiten.

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Themen an andere Instrumente übergeben

Bei dieser Thematik lohnt durchaus ein Blick in Klassik, Pop und Co. Ein bewährtes Stilmittel, das auch du beim Beat Making für Einsteiger ideal nutzen kannst, die Übergabe des jeweiligen musikalischen Themas an andere Instrumente. Bereits im klassischen Sektor wird sehr deutlich, welch immense Abwechslung allein durch die unterschiedliche Klangfärbung entsteht. Ganz nebenbei gesagt ist das auch ein Stilmittel, das in der Filmmusik immer wieder aufgegriffen wird.

Panorama-Aufteilung mit höchstem Fingerspitzengefühl

Nicht zu unterschätzen ist die Aufteilung der Instrumente im Panorama. Einerseits solltest du rhythmisch konträre Instrument deutlich verteilen, auf der anderen Seite dürfen die jeweiligen Parts sich auch nicht gegenseitig auffressen, gefühlt als auch faktisch. Wenn du Instrumente, die sich lediglich im Mikro-Timing unterscheiden zu weit voneinander entfernst, könnte das im Resultat leicht albern wirken, was wiederum mit der uns Menschen eigenen räumlichen Vorstellung zu tun hat. Bei einem Dominospiel kippt schließlich – hoffentlich – auch nicht der mittlere Stein vor dem ersten um. Du kannst zwar vorsätzlich die Ohren der Community betrügen, das Gefühl eher nicht.

Zeit lassen und Pausen einlegen

Bis du bei Beat Making für Einsteiger deine optimalen Sounds und den perfekten Groove mit sämtlichen Facetten gefunden hast, kann es Stunden bis Tage dauern. Das ist vollkommen normal und du solltest dir dabei keinen falschen Druck machen. Ganz im Gegenteil. Vielmehr ist es wichtig, immer wieder Pausen einzulegen. Obschon du möglicherweise noch nicht annähernd müde bist, sind deine Ohren es längst. Und die Lauscher haben nun mal das Potenzial dich gnadenlos zu betrügen und auszubremsen. Bereits nach kurzer Zeit ist das, was du hörst, nicht mehr die Klangrealität.

Lass deinen Ohren Zeit, sich zu erholen | Foto: Shutterstock von diy13

Die gehörte Realität infrage stellen

Gib deinen Ohren immer wieder die Gelegenheit sich zu erholen und zu regenerieren. Solltest du das Gefühl haben, das sei irgendwie alles Käse, schmeiß die Arbeit um Himmels willen nicht sofort weg. Denn auch dort könnten deine Ohren vollkommen danebenliegen. Lass dir zumindest einen Tag Zeit und höre dir deine Arbeit mit Abstand und in Ruhe an. Wenn’s dann immer noch nicht klingt, darf der Beat in die Tonne, vorher nicht. Kreatives Beat Making für Einsteiger ist eine langwieriger Prozesse mit gefühlten Höhen und Tiefen. Und ganz sicher wird nicht aus jedem Versuch gleich ein viral gehender Welthit.

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